Re: Tagestouren u. Corona, was ist erlaubt ?

von: iassu

Re: Tagestouren u. Corona, was ist erlaubt ? - 29.03.20 22:07

In Antwort auf: veloträumer
Grundsätzlich ja, aber es summieren sich einige Probleme, wo man gar nicht richtig einkalkuliert..... Du kannst es letztlich nur für dich selbst abwägen - es dürfte aber kaum Spaß machen und ist auch kein Thema für öffentliche Diskussionen.
Da ist viel Richtiges dran. Ich habe vorgestern eine 87-km-Runde gedreht. Das Ausmaß der Stillegung öffentlichen Lebens ist schon heftig. Man fährt durch tote Gegenden. Es ist wie das Befahren eines 1:1 Museums für frühere menschliche Ansiedlungen. Das mal als ein in seiner Wirkung auf einen selber nicht zu unterschätzender Aspekt weinend .

Wo ich diesesmal, gänzlich wider Erwarten, eine befremdliche Populationshäufung erlebte, war auf den Landstraßen. Keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Beschränkungen. Das aber ist natürlich lokal sehr verschieden. Anderswo ist es dauerhaft so still, daß sich größere Ansammlungen von Wildtieren ergeben, die sich wieder näher heran trauen. Am Montag zuvor im Alb-Bodensee-Bereich eine ganze Wiese voller Silberreiher zB, direkt an der Straße cool .

Was die benötigte Verpflegung angeht, muß man nicht unbedingt ein anderes Auge entwickeln, denn, von Mittagspausen abgesehen, haben ja die Tankstellen, Bäckereien, Supermärkte und Co geöffnet. Aber es stimmt schon: hinsetzen usw geht garnicht. Immerhin konnte ich in der Sonne und im Windschatten leckere Bäckereiprodukte im Stehen draußen genießen. Nicht ohne zuvor in dem Laden drin panisches Kopfdrehen hervorgerufen zu haben, als ich wegen trockenen Halses ein Räuspern nicht unterdrücken konnte grins .

Das andere Problem aber war die Kälte böse . Der arktische Ostwind hat es mir manchmal verleidet. Ist man irgendwo leicht angeschwitzt, wird es dort schmerzhaft kalt, egal ob bei Gegenwind oder Rückenwind. Und: irgendwo indoor aufwärmen ist nicht. Zum Glück hatte ich diverse Gegenstände noch beim Gehen mit eingepackt, zB Buff, die mir dann das Weiterfahren erleichterten. Noch selten windgeschütze Bushaltestellen so schätzen gelernt zwinker .

Nochwas: zur Not in den Zug steigen: eine Vorstellung, die man so pauschal vergessen kann. Das kann mal klappen, aber genauso gut eben nicht. Die Fahrpläne sind fadenscheinig geworden, die Züge verkehren nur noch von A bis B und nicht mehr bis Z, wie gewohnt. Dort umsteigen, gerne auchmal in den SEV, und kaum sehr früh oder bei Nacht. Muß man auch einplanen. Kann sein, es ist klüger, erst mit dem Zug irgendwo hinzu fahren, wenn das machbar ist und mit dem Rad zurück. Nicht daß man irgendwo weit weg am Ende ist und nix geht mehr.

Wenn man klug plant und sich entsprechend ausrüstet, spricht aus meiner Sicht nix gegen Tagestouren. dafür