Re: Radfahren in Zeiten des Corona-Virus

von: tomrad

Re: Radfahren in Zeiten des Corona-Virus - 02.07.20 15:19

Ich war jetzt von Montag letzter Woche für 8 Tage unterwegs.
Start in München, dann über Isar-, Abens- und Donauradweg nach Regensburg. Sodann über Naabtal-, Waldnaab, und Fichtelnaab/ Fichtelgebirge zum Saaleradweg via Hof bis Saalfeld. Von dort nach Plothen, Zeulenroda und an Plauen vorbei durch den Vogtlandkreis zurück in die Nähe von Hof. Von den vielen Steigungen im Fichtelgebirge und in Thüringen mit Vogtland schon ziemlich hinüber bin ich dann über Saale-Mainradweg und Mainradweg und zuletzt Main-Donau-Kanal/ Regnitz bis Nürnberg.
Fünfmal in Bayern wild gezeltet (siehe auch Thread " Wildzelten in Bayern). Zweimal auf Campingplätzen in Thüringen.
Der Campingplatz bei Joditz/Nähe Hof wäre auch inoffiziell für Radler geöffnet gewesen, allerdings keine Duschen. In Thüringen habe ich ich auf dem Campingplatz Linkenmühle/ Saale genächtigt (Duschraum geöffnet mit Duschmöglichkeit für jeweils nur einen Haushalt. Fenster geöffnet und Lüftung auf Dauerbetrieb um Aerosole zu vermeiden - geht doch, wenn man will!). Zweite Übernachtung auf dem urigen Campingplatz Plothener Seen. Auch hier Spontan-Anreise möglich. Leider Duschen nicht möglich, aber Waschräume und WC's offen.
Achtung: bei Nichtvoranmeldung wird man beim Einchecken vom Platzwart, einem mutmaßlichen Ex-Vopo, zusammen geschissen. Von 1.600 Höhenmetern und der Hitze an diesem Tag war ich ohnehin platt und offensichtlich hinreichend devot, so dass ich nach der Behandlung zwei Bonbons geschenkt bekam und dann sehr nett eingewiesen würde. Ein nettes Wohnmobilehepaar, bei dem ich das Handy laden durfte, hatte auch nicht vorreserviert und war nach Tagen noch von der Begrüßung traumatisiert grins.
In der Nacht gibt es ein bombastisches Froschkonzert!

Da ich von Campingplätzen unabhängig sein wollte und sparsam mit dem Handy umging (also nur gelegentliches Navigieren bei Verfahren, Nachladen im Cafés u.ä.), richtete ich mich überwiegend nach der Beschilderung des "Bayernnetz für Radler". Hierüber bin ich sehr dankbar.
Bis Weiden sichtete ich nicht einmal eine Handvoll Reiseradler, danach, im Fichtelgebirge und an der Saale niemanden. Erst als ich Sonntag wieder in Bayern war traf ich mehrere Reiseradler. Eine Gruppe wildcampend, ein Paar bei Kanufreunden und eine Gruppe mit Vorreservierungen.
Insgesamt war wenig bis nichts los, erst an den Mainstädten Kulmbach, Lichtenfels, etc. und schließlich Raum Nürnberg war mehr los. Aus meiner Sicht ist vom Urlaub daheim in Oberfranken und Thüringen nichts zu bemerken. Dies betrifft auch die Campingplätze, die nicht sehr gebucht sind im Gegensatz zu denen in Oberbayern, Allgäu etc. Die Infrastruktur franst hier immer mehr aus, was Lebensmittelläden und Gastronomie betrifft.
Wer im Sommer Recht einsam in schöner und bergiger Landschaft radeln will, ist hier genau richtig.
Von Corona her wurde gelegentlich in Restaurants Registrieren verlangt. Würde aber gefühlsmäßig Richtung Norden weniger ernst genommen.