Re: Innerdeutsche Route - Planung (Süd -> Nord)

von: Gravelbiker_Berlin

Re: Innerdeutsche Route - Planung (Süd -> Nord) - 26.01.23 17:19

Pannenschutz, das ist tatsächlich bei Kieswegen ein Thema. Vor allem für die seitlichen Flanken. Daher traue ich mir sowas fast nie mit Rennrad zu fahren (obwohl die heutigen Rennradreifen viel besser sind als die früheren, z.B. Continental Four Seasons ist sehr pannenstabil).
Hängt wahrscheinlich auch vom Gesteinstyp ab, sicherlich sind scharf gesplittete kleine Kristalle, die es in manchen Bergregionen geben mag, da schlimmer als zum Beispiel Granit, also der stink-normale Flachland-Kies aus dem Flußauen-Kiesgruben.
Aber vor allem hängt es vom Reifen ab, glaub ich. Ich hab mir daher für's Gravelbike Schwalbe Marathon angewöhnt. Das ist zwar wirklich ein total doofer Reifen, der schwer ist und auch schlecht rollt, aber Pannen habe ich damit fast nie (auch weil ich vor fast jeder längeren Tour neue Reifen raufziehe, ist zwar ein teurer Spaß, aber erspart einem das Flicken bzw. Schlauchwechseln).
Das Mehrgewicht des Reifens versuche ich mit weniger Gwepäck-Gewicht auszugleichen. Nur in den Bergen, wenn es nur hoch und runter geht, nehme ich richtige Gravelbike-Reifen, weil die leichter sind und leichter laufen. Hatte damit bisher aber noch keine Panne, weil es bisher alles gute Kieswege waren (Erzgebirge, Vogtland, Thüringer Wald). Dieses seitliche Aufschlitzen des Reifens passiert ja vor allem auf schlechten Kieswegen, glaub ich.

Übrigens, Stichwort Kiesweg: An den Fadenersteller: Wenn Du den Radweg Berlin Leipzig nimmst, musst Du auch mit einigen Kieswegpassagen in Dübener Heide und Fläming rechnen. (die ich aber als gut fahrbar für ein Gravelbike in Erinnerung hab (ich habe auch ein Carbon-Gravelbike mit sogar noch schmaleren Reifen). Wenn Du aber den direkten Weg suchst, ist der Weg von Radweit (Leipzig-Berlin) vermutlich ganz okay. Ich bin mal den Radweit-Weg Dresden-Berlin gefahren, der war im Mittelteil, also fernab der großen Städte, wirklich sehr schön verkehrsarm, ich nehme an, das gilt für den Radweit-Weg Leipzig-Berlin auch. Nur die Route nach Berlin rein sieht überhaupt nicht attraktiv aus, durch Stahnsdorf / Teltow ist nicht schön und auch nicht verkehrsarm, und die Passage durch Süd-West-Berlin sieht auch nicht grad attraktiv aus. Vielleicht ja auf den letzten Metern (also auf spätestens Höhe Saarmund) zu irgendeiner häufig befahrenen Regionalbahnlinie nach Westen oder besser Osten (verkehrsärmer) queren, und in den Regio-Zug nach Berlin rein steigen?
Im ganzen Berliner Raum inklusive Speckgürtel gibt es nur wenige attraktive und verkehrsarme Strecken. Radfahren in Berlin, das würde ich Fremden, also Ortsunkundigen, eher nicht empfehlen. Es macht auch mir eher keinen Spaß, ich bin immer froh, wenn ich genügend weit draußen bin...
Grüße
Christoph
Grüße
Christoph