Re: Korsika im April mit Kindern

von: veloträumer

Re: Korsika im April mit Kindern - 30.03.23 13:47

ES gibt halt Widersprüche in den Ansprüchen. Die kleinen, einsamen Campings in Korsika liegen oft abseits vom Mainstream, also auch fern von Stränden. Camping à la ferme setzen auch mehr auf Urlaub mit Tieren als Planschen. Es gibt in Korsika auch Bergflüsse, in den man baden kann, oder die Campings haben Swimming Pool. Die sind dann aber abgelegen und brauchen bergfähige Radler. Zudem ist die Versorgung auf dem Land in Korsika oft schwierig, man musss ggf. weite Strecken überbrücken, Bäcker seltener als auf dem Festland usw. Eher findet man ein Restuarant in der Pampa als ein gut sortierten Einkaufsladen. Du bekommst evtl. fünfmal gute Schweinswürste, aber fünfmal kein Gemüse oder Brot. Die Gastronomie ist auch eingeschränkt in der Nebensaison, manche öffen nur im Hochsommer.

Generell haben Campings im mittleren Mittelmeerraum später und weniger geöffnet jenseits der Hauptsaison als in diversen Teilen Mitteleuropas wie z.B. Deutschland, Schweiz usw. Das hat vor allem mit Wirtschaftlichkeit zu tun, aber auch anderen Campingformen (Dauercamping, Wintercamping etc.). Es gilt also für Korsika wie auch Südfrankreich. Die Verschiebungen sind zwar positiv, sodass es auch immer mehr Campings gibt, die auch mal an Ostern aufhaben, vielfach muss man aber immer noch mit Mai oder gar Juni als Öffnungszeit rechnen. Wenn du eine solche Seite verlinkst, wie eim ersten Beitrag, dann dachte ich, du bist bereits gut informiert. Wenn man blättert, findet man ja Möglichkeiten, aber wird dann ein eher dünner Fleckenteppich.

Korsika und Wildcampen kann man ggf. alleine machen, mit extremer Vorsicht und auch mit Risiken bestraft zu werden. Grundsätzlich streng verboten, wurde oben schon erläutert. Mit drei Kindern als Großfamilie wildcampen ist da schon sehr verwegen bis fahrlässig - schon allein, weil ihr irgendwie Feuer nutzen werdet. Und das geht eben gar nicht. Ich schlafe nur im Dunkeln an einem Platz, dann bin ich wieder weg - ich mache kein Camping, sondern biwakiere nur. Außerdem fallt ihr als Grupe ganz anders auf für die Polizei & Co. Es gibt auch Einheimische, die das nicht gerne sehen und nicht alle sind da freundlich gesinnt.

In der Zeit, wo ihr reisen wollt, könnt ihr fast überall südlich vom Alpenhaupttkamm mit ausreichend warmen Wetter rechnen. Ich nenne immer gerne die oberital. Seen inkl. Tessin, wird aber eher schon etwas teurer, wildcampen kaum möglich. Wenn es etwas später im Jahr ist (mind. Mai), würde ich Salzkammergutseen plus Anschlussgebiet Bayern empfehlen. Da kann man sehr variabel radeln auf allen Niveaus und hat jede Menge Seen, auch kindertauglich, sofern man nichts gegen Strandbäder hat (leider sind in Österreich/Bayern viele Ufer stark privatisiert).

Wenn Kinder Strandnähe brauchen, heißt das eher Flachstrände, falls man keine Rampen radeln möchte. Da sind nur kleine Teile Liguriens geeignet und auch die Côte d'Azur nur eingeschränkt. Gute Möglichkeiten gibt es im Languedoc mit weiten Flachstränden und in der Zeit auch noch nicht voll, teils verläuft es sich eh. Das Hinterland ist zwar meist flach, aber es gibt auch ein paar Hügelregionen, die man einbeziehen kann, wenn das gewünscht ist (Massif de la Clap, Corbières). Man kann dann die Standorte entsprechend wählen. Leucate ist z.B. gibt für viel Flachstrände, aber auch noch Ausflüge ins Corbières. Bei Narbonne kann man vorgelagerte Flachstrände nutzen, aber hat noch Canal du Midi etc., was reizvoll für Kinder sein kann. Wenn die Kinder Animation etc. bruachen: Es gibt auch immer wieder großer Wasserparks, z.B. in Agde. Das kostet dann natürlich extra und dürfte wohl nicht eure Wellenlkänge sein. Große Campings haben in Frankreich und Italien übrigens immer was mit Bambini-Animation etc.