Re: Jakobsweg - Übernachtungsmöglichkeiten

von: veloträumer

Re: Jakobsweg - Übernachtungsmöglichkeiten - 09.01.25 14:09

Dazu kann ich nur wenig sagen, da ich die Jakobswege nur zufällig gekreuzt habe. Dabei kann ich mich an zwei Unterkünfte erinnern, die als Pilgerherbergen galten. Am Camino del Norte etwas westlich von Bilbao hatte ich erfolgreich darum gebettelt, mein Zelt vor dem Haus aufstellen zu können. Drinnen war schon ziemlich abschreckend, schon deutlich anders als in klassischen Jugendherbergen und Hostals. In Canfranc-Estación, auch nicht am klassischen Camino sondern einer Variante davon gelegen, war der Schlafsaal eher mit einer Jugendherberge vergleichbar, aber komplett gefüllt auch schon eine gewisse Zumutung, war aber Wetternotlage. Fazit: Ich würde eher die Herbergen meiden, wenn ich über ein Zelt verfüge und auch noch schlau weiß wildzucampen. Ich habe allerdinsg auch nie die Pilger-Community gesucht, dann sind die Herbergen natürlich eine gute Kontaktbrücke.

Alternative Hotels, casa rurales usw. sind sicher eine gute Idee, mal einzustreuen - da würde ich es wie Detlef sehen und auch machen, wenn man sich nicht zu Tode sparen muss. Das habe ich auf den Touren auch einige Male gemacht, war aber da auch manchmal in anderem Terrain des Kantabrischen Gebirges usw. unterwegs, wo man zuweilen nur schwer sein Zelt aufstellen konnte und es eben keine Pilgerherbergen gab und dann schlimmes Wetter usw. Auf meiner Reise u.a. durch das Kantabrische Gebirge habe ich sogar etwas zu wenig auf solche Wohltaten geachtet, was mich eine schwere Erkältung gekostet hatte.

Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Preise auseinderfliegen können, die von durchaus günstig bis unerwartet teuer ausfallen können. Bei den casa rurales muss man beachten, dass das von einem einfachen Zimmer in einer Art WG-Ferienwohnung bis zu einem kompletten Ferienwohnungspalast reichen kann und man zuweilen einen viel zu großen Bunker mieten muss und selbst für eine Nacht Reinigungsgebühren etc. zahlen muss, was die Sache dann unverhältnismäßig teuer macht (eigentlich gedacht für Familien/Gruppen mit mind. 1 Woche Miete).

Ich war noch auf vielen Campings, die typischerweise von Pilgern besucht wurden, aber das macht ja keinen Unterschied zu anderen Plätzen. Ein Sicherheitsproblem hatte ich in Spanien oder Frankreich quasi nie, was bei meinem Reisestil aber auch nicht verwundern darf. Ob sich das ändert, wenn man zahlreiche Herbergsübernachtungen aneinanderkettet und dann mal ein Langfinger sich zu schaffen macht, wird man wohl erst wissen, wenn es mal in seltensten Fällen passieren sollte.