Moin Bianka,
...Donauradweg von Passau oder Wien bis zum schwarzen Meer ... Erfahrungen ...
Dein hiesiges (hoffentliches) Lieblingsforum bietet ungeahnte Schaetze grade zu Deinem ausgesuchten Ziel. Darueberhinaus gibt es noch Radler, die gerne die Donau entlang radeln, doch gelegentlich schreibfaul sind. Die antworten gelegentlich lieber hier.
Ich kann auch irgendwie nicht so ganz feststellen, wieviele km es denn tatsächlich da runter sind. Im Internet endet die Kilometierung bei Budapest. Für mich wäre auch wichtig, wieviel Zeit man da in etwa benötigt, wenn ich mir Zeit lasse und ca. 70 km am Tag fahre, vielleicht auch mal mehr oder weniger.
Von der Grenzmarkierung bei Engelhartszell (etwas flussabwaerts von Passau) sind es noch genau 2200 Flusskilometer (also fuers Schiff, net fuers Fahrraedle). Je nachdem, wie Du Deine Route gestalten wirst, koennen es mehr oder auch weniger sein. Ich fuhr am 14. Maerz des Vorjahres da runter, bin auch gleich auf rumaenischer Seite geblieben (teilweise sehr empfehlenswert) und konnte dadurch hinterm Eisernen Tor einiges abkuerzen. Die Strecke ist meist recht nett zum Radeln, hinter Giurgiu musst etwas in die Huegel, falls Du nordseitig weiterfaehrst. Ansonsten fast eben, nur leichte Bodenwellen. Ausnahme ist vor dem Eisernen Tor, da musst zumindest auf der rumaenischen Seite einen kleinen Pass hoch, suedlich von Oravita, der hat ein paar hundert Hoehenmeter. Ich kenne Dich nicht, doch halte ich durchschnittliche 70 km am Tag auf dieser Strecke fuer eher wenig, zumindest jedoch machbar.
Weiterhin wäre interessant, ob ein Zelt mitzunehmen ist, oder Vorort nach Unterkünftgen zu fragen ist. Wie komme ich am sinnvollsten wieder nach Deutschland vom schwarzen Meer.
Frueh im Jahr, also vor das Gras beginnt zu wachsen, sollte das Lagern in der freien Natur problemlos moeglich sein. In der Alpenrepublik musst halt evtl. mal ein paar Kilometer von der Fahrradautobahn weg ins Landesinnere, um ein geschuetztes Plaetzchen zu finden. In Rumaenien ist die Landschaft ebenfalls gelegentlich recht zersiedelt, so dass es manchmal schwieriger wird, abseits der Einheimischen zu naechtigen. Entlang der Donau bist natuerlich auch an der momentanen EU-Aussengrenze, da gibt es einiges an Patroullien. Allerdings sind grade die rumaenischen Wachtmaenner uns gegenueber sehr sehr hoeflich und freundlich, was die Weltreisende von zuhause so gar nicht gewohnt ist.
Bedachte Unterkuenfte sind ebenfalls vorhanden, allerdings scheint das Preisniveau seit EU etwas angezogen zu haben. Mit Schlafsack bist halt freier, unabhaengiger.
Ist es zu kalt, wenn ich schon vom 8. März an ca. 2 Wochen fahre?
Im Maerz ist ideale Radreisesaison. Aufgrund des Morgennebels an der Donau hast den Radweg fuer Dich alleine, dazu brauchst morgens nicht gleich schwitzen, sprich eher eine Warmhaltejacke extra noch mitnehmen. Wenns halt reinschneit, kann das Abenteuer zumindest zu blauen Fingern fuehren. Der Donau entlang ist es nicht waermer als hierzulande, dort herrscht teilweise das kaeltere Kontinentalklima Osteuropas. Ich hatte im Vorjahr bis in den Sueden Rumaeniens hinein nahezu jeden Tag kalten Regen. Da hilft eine gute Motivation weiter.
Zurueck willst auch wieder? Hmm, ich fuhr per Zug anno 2006 von Iasu nach Budapest und radelte die liebliche Strecke ueber Wien zurueck nach Muenchen. Bist ja in Form nach der Strecke. Alternativ gibt es wohl aus jeder groesseren Stadt (zumindest in Rumaenien) Busse, die Dein Velo im Anhaenger mitnehmen, gegen eine kleine finanzielle Entschaedigung. Auf der
sehr informativen Webseite von zwei renommierten Forumsradlern findest Du dazu weitere Auskuenfte. Ich empfehle Dir sowieso, viel auf rumaenischer Seite zu fahren. Das geht viel besser als es der Ruf vermuten laesst. Und meist sind die Strassen in Rumaenien auch nicht schlechter als in Spanien oder Portugal, zumindest ist das meine Erfahrung.
Viel Spass und allzeit Rueckenwind wuenscht Dir
roland.