Re: Von München nach Sizilien

von: Radlrudi

Re: Von München nach Sizilien - 03.01.10 13:08

Hallo Christian,

die Idee, mit einem Hund im Schlepptau durch Italien zu Fahren fine ich toll. Möchte Dir von meinen Erfahrungen mit Radfahren in Italien berichten.
Bin mehrmals mit Gepäck über den Brenner (alte Brennerstraße), habe Tagestouren in der Toscana und im Frühjahr 2009 in Kalabrien unternommen.
Die Alpenüberquerung ist, was die Steigung anbetrifft, das kleinere Problem.
Kritisch ist der Autoverkehr, auch schon am Brenner, die Straße ist sehr schmal, wenn ich in den engen Kurven von den „Schumis“ überholt wurde hatte ich immer das Gefühl, die fahren mir die Gepäcktaschen vom Rad. Wenn ich mir vorstelle mit Hänger hinten dran, da möchte ich nicht drin sitzen.
Auch auf den Landstraßen musste ich mehrmals bei Überholvorgängen Richtung Straßengraben ausweichen.
Ein weit aus größeres Problem hatte ich mit den wilden Hunden, die in jeder Hof- oder Werksausfahrt auf Radfahrer warteten und mich angriffen. Oft konnte ich die Situation nur durch ein riskantes Ausweichmanöver auf die andere Straßenseite klären. Das wiederholte sich in jedem auch noch so kleinem Ort. Mein Adrenalinspiegel war täglich am Anschlag.

Dann gibt es noch eine Sache die Du unbedingt berücksichtigen solltest, in Süditalien leiden ein fast alle Hunde an der „Leismaniose“ Krankheit, eine Infektionskrankheit die durch eine Mückenart übertragen wird. Die Hunde werden bei Einbruch der Dunkelheit von den Mücken heimgesucht. Leismaniose ist, wenn zu spät oder gar nicht erkannt, nicht behandelbar.

Ich habe selber zwei Hunde und war ca. 4 Wochen in Kalabrien, bei dem Hund von Freunden wurde später, zum Glück noch rechtzeitig, Leismaniose festgestellt. Deren Hund lag Nachts zeitweise draußen vor dem Zelt.

Ich hoffe du kannst mit diesen Infos was anfangen.

Mit freundlichen Grüßen
Rudi