Reiskuchen - Rezept für Unterwegsnahrung

Auf allgemeinen Wunsch der Reformationstourgruppe stelle ich das Rezept für Reiskuchen zur Verfügung.

Reiskuchen ist eine kohlenhydratreiche Nahrung, die sich gut verpacken lässt, die man nicht lange kauen muss und die hinterher nicht schwer im Magen liegt. Ich finde das gut für längere Strecken, bei denen ich entweder wenig Zeit (oder Lust) für Pausen habe oder weiß, dass es unterwegs nicht viele Verpflegungsmöglichkeiten gibt. Ideal für Brevets, sportliche Touren oder ähnliches.

Dauer:

Reis kochen 30 min (kann am Vortag erfolgen)
Teig zubereiten 10 min
Backzeit 60 min

Zutaten:

200 g Milchreis (also die trockenen Körner)
350 - 400 ml Milch
350 - 400 ml Wasser
3 - 4 EL Zucker
zum Würzen nach Belieben noch Butter, Kardamom, Zimt

50 g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
2 Eier
eine Handvoll Rosinen
etwas Grieß
Backfett


1. Schritt:

Den Milchreis in 700 - 800 ml Flüssigkeit (halb Milch, halb Wasser) garkochen (ca. 30 min). Solange er noch heiß ist, mit dem Zucker und den Gewürzen verrühren. Danach abkühlen lassen.

2. Schritt:

Aus dem Milchreis, dem Mehl, dem Backpulver den Eiern und den Rosinen einen Teig bereiten. Zum Verrühren muss evtl. noch etwas Wasser (ca. 50 - 100 ml) zugegeben werden (je nach Konsistenz). Zwei kleine oder eine große Kastenform innen fetten und mit Grieß bebröseln. Den Teig in die Form(en) füllen.

3. Schritt:

Im vorgeheizten Ofen backen (Umluft, 170°C, 60 min). Danach abkühlen lassen, den Kuchen herausstürzen und in Scheiben schneiden.

Et voilà!

Anmerkung: Wer den Kuchen gern fester möchte, nimmt statt 50 g Mehl nur 25 g Mehl und dazu 25 g Speisestärke.

Gruß

Thoralf

Hi Thoralf,
danke! wird demnächst getestet und gelingt dann hoffentlich auch so gut wie bei dir.
Waltraud

Wird definitiv ausprobiert, war sehr lecker.

Die Gratulationen findet ihr jetzt bei Dies&Das im Glückwünschthread.
Gruß
Uli

Meinungen, Anregungen, Erfahrungsberichte, Kritiken, Verbesserungsvorschläge etc. pp. sind aber nach wie vor willkommen.

Gruß

Thoralf

In der Tat die optimale Verpflegung auf sportlichen Touren, vor allem da man den Reiskuchen auch unterwegs zu sich nehmen kann.

@Toxxi

gerade habe ich eine Probe von Deinen Rezept in meinen Ofen geschoben. Bin mal auf das Ergebnis gespannt. Geschmacklich ist es sehr gut.
Wie ist die Haltbarkeit in Bezug auf "Vorrat backen"?
Hast Du da schon Erfahrungswerte?


Etwas aufwendiger und von den Zutaten auch teurer ist mein Rezept für Powerriegel. Dafür halten sie sich im Kühlschrank locker 3 Wochen.

Viele Grüße
Ralf

Wenn das Ei durchgebacken ist, dann kein Problem. Ich hatte ihn schonmal eine knappe Woche im Kühlschrank. Eine nicht ganz durchgebackene Charge hingegen war nach 2 Tagen ungenießbar... Wahrscheinlich muss man für lange (> 1 Woche) Haltbarkeit das Ei weglassen und die Milch durch Wasser ersetzen.

Dein Riegel klingt ja interessant. Verdaut der sich auch gut? Bekommt man runter, ohne ewig zu kauen? Warum sollen die Früchte ungeschwefelt sein?

Gruß

Thoralf

Das ist ein Zeichen von Qualität. Man trocknet Früchte ja um sie haltbar zu machen. Das funktioniert so: Der Wassergehalt wird auf unter 20% (die genaue Zahl kenne ich gerade nicht) reduziert. Ein Bakterien/Schimmelwachstum kann bei einem solchen Wassergehalt nicht stattfinden deswegen sind die getrockneten Früchte haltbar.

Wir leben aber im Zeitalter der Nahrungsmittelindustrie. Trocknen kostet Energie und Energie ist teuer. Deswegen wird nur so lange getrocknet bis die Konsistenz der Früchte den üblichen Trockenfrüchten gleicht. Der Wassergehalt beträgt aber z.B. 40%, Bakterien/Schimmel können sich gut entfalten - mit anderen Worten: Sieht gut aus ist aber nicht haltbar.

Um die Früchte haltbar zu machen wird geschwefelt, das ist billiger als auf z.B. 20% runter zu trocknen.

Wenn Du jetzt in den Laden gehst wirst Du sehen das Trockenfrüchte einen Kilopreis haben der dem von Rinderfilet gleicht. Trockenfrüchte sind sauteuer.

Greifst Du beim Discountertrockenfruchtsonderangebot zu, bekommst Du matschige, geschwefelte Trockenfrüchte dritter Wahl.

So der erste Versuch ist gerade abgekühlt und gestürzt. Einfach lecker! Es schmeckt besser als die Reistörtchen vom Bäcker.

Ja er verdaut sich gut. Auch mußt Du nicht lange darauf kauen. Der Vorteil an dieser Zusammenstellung liegt darin da ich versucht habe ein Snack mit langverketteten Kohlenhydraten zu machen. Diese Energie kann der Körper nicht sofort abrufen und daher bekommt keinen "Hungerast". Zucker (kurzverkettete Kohlenhydrate) ist für die schnelle Energiezufuhr. Beides ist in dem Riegel enthalten. Die Nüsse liefern die notwendige Fettsäuren damit die Vitamine verarbeitet werden können.
(Leihenhaft ausgedrückt, ich stecke nicht sehr tief in der Materie drin)

Zum Thema ungeschwefelt hatte ich mich hieran orientiert.
http://www.fid-gesundheitswissen.de/bevorzugen-sie-ungeschwefeltes-trockenobst/101910582/
Vieles daraus habe ich für das Rezept daraus abgeleitet.

Die Reistörtchen werden ab jetzt ebenfalls mein Tourbegleiter. Man kann nie genug Abwechslung haben.

Gruß
Ralf

Letztens habe ich Straßenrand bestimmt 30 kg Äpfel geerntet. Feigerweise mit dem Auto... Die könnte ich doch in Ringe schneiden und im Backofen trocknen.

Gruß

Thoralf

bei meinem Rezept kommen frische Äpfel rein!

Die in einem Backofen zu trocknen wäre mir zu teuer. Du mußt, damit das Wasser entweichen kann, die Tür auf Kipp stellen - und das stundenlang. Man nimmt entweder einen Dörrautomaten (solange der Strom noch preiswert ist) oder besser Sonnenenergie (geht am besten wenn man einen eigenen Garten hat).

Und: Fahr lieber mit dem Rad zum Markt, das ist preiswerter und umweltverträglicher. Ein km mit dem Auto kostet Dich mehr als einen Euro und Apfel sind mit das preiswerteste Lebensmittel was Du bekommen kannst. Ich meine der aktuelle Kilopreis beträgt 1,30, da ist selber pflücken teurer. Aber sobald es etwas gratis gibt wird es bei den meisten Leuten eng beim erstellen einer PiMalDaumen Ökobilanz.

Reiskuchen ist in Belgien "das Futter" für Rennradler.
Mein Großer (Rennrad) hat mir den Tipp gegeben und ich hab's genossen.

Er schnell, ich trotzdem auf meinem Kurs

Danke für's Rezept!

Grüß'le, Chris

Genau so isses ;-)

Das ist bei mir auch noch ein Überbleibsel aus dem Radsport in der DDR. An Energieriegel war nicht zu denken, und wir brauchten irgendein kalorienhaltiges leichtverdauliches Essen, das obendrein noch gut zu verpacken war.

Möglicherweise ist das aus Belgien in die DDR geschwappt. Viele von den guten Radfahrern sind ja in Belgien Rennen gefahren.

Ach komm, in den 80-ern waren auch im Westen Energieriegel quasi unbekannt.

Doch, das gabs verbreitet schon ab den 70ern:
“Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück“

Rolf

Das ist für jemanden mit einem nine-to-five-job quasi ein Ding der Unmöglichkeit.



Autofahren ist nicht gerade billig, das stimmt. Deswegen steht es bei mir meist nur rum. Aber ein Euro pro Kilometer ist deutlich übertrieben.



Ich habe die Äpfel nicht primär deswegen gepflückt, weil sie billig waren. Das machte mir einfach Spaß. Außerdem wäre es schade drum, wenn sie vergammeln. Und Sachen wie Spaß sind sowieso in keine Ökobilanz reinzurechnen.

Für Krümelkacker: wir waren zu dritt und haben JEDER 30 kg geerntet. Mit EINEM Auto, nicht mit drei. Und zum Auskundschaften, wo man gut ernten kann, bin ich mit dem Rad gefahren.

Gruß

Thoralf

Was ich damals wegen fehlenden Blickes über die Mauer nicht wusste.

Mir fällt grade ein, dass wir sogar zum Training irgendwelche Riegel aus DDR-Fabrikation gegessen haben. Die hießen "a+o", oder "a&o", oder so ähnlich. Das war eigentlich eine Kindernascherei.

Man könnte beim Süßungsmittel vielleicht noch etwas optimieren: Statt einfachem Zucker Ahornsirup, Agavensirup, braunem Reissirup, Gerstenmalzsirup oder Honig den GI noch etwas verringern. Manche dieser Optionen sind allerdings Geschmackssache.

Ich werde das Rezept bei Gelegenheit mal mit Ahornsirup, Sojamilch und ohne das Ei (eventuell mit Ei-Ersatz) testen und Bericht erstatten.

Gruß,
Harald.

Ich bin nicht so ein Süßmaul, daher habe ich das Rezept etwas verändert: Curry, schwarzer Pfeffer Salz und Muskat, etwas Zucker, 3 Eier statt 2, das Ergebnis schmurgelt grad im Ofen, ich werde berichten.

Da ich heute frei habe, ist die Radltour in den Rheingau-Taunus grad in Vorbereitung, bin gespannt, wie sich der Kuchen als Wegzehrung bewährt!

Aaaaaalso, ich find den Kuchen genial! Ich hätt den noch ein bischen länger im Ofen lassen können, dass er etwas trockener und röscher wird, als Wegzehrung gut sättigend, und gut aus der Hand zu essen.

Es wird sicher nicht das letzte mal sein, dass ich den machen werde. Da lässt einem jede Bäckerei am Wegesrand sowas von kalt ...

Klingt ja wirklich gut. Muss ich demnächst auch mal probieren.

Gruß
Thoralf

Hallo Harald,

der GI von Ahornsirup und Honig ist jetzt aber nicht wesentlich kleiner als der von Saccharose (= Zucker). Der von Reis- und Malzsirup ist sogar höher, denn die enthalten Maltose. Wenn es Dir um den GI geht, dann musst Du reine Fructose nehmen. Allerdings ist die Menge an Zucker (ca. 20 g) im Verhältnis zum Reis (200 g) so gering, dass das der für den gesamten GI des Kuchens eher keine Rolle spielt.

Aber Idee mit Honig oder Ahornsirup finde ich sehr gut, das muss ich auch mal probieren. Ich mag den Geschmack.

Warum Ei-Ersatz? Magst Du kein Ei, oder verträgst Du es nicht? Ich habe den Kuchen auch schon mal ohne Ei gebacken, kann mich aber nicht mehr erinnern, wie er war. Ich habe ihn aber ganz bestimmt aufgegessen.

Gruß
Thoralf

Zugegebenermaßen ist mein Wissen über den idealen GI-Mix bei Sportnahrung nicht so groß. Nun ja, als Momentan-Kanadier werde ich natürlich trotzdem Ahornsirup verwenden

Sojamilch und ohne Ei ist wegen meines veganen Lebenswandels.

Schönen Gruß,
Harald.

Hallo Thoralf,

meine langjährige Mitradlerin hat Dein Rezept soeben ausprobiert. Der Versuchsaufbau sah zunächst so aus:



Nach Wärmebehandlung war das Produkt schon recht ansehnlich:



... und serviert wurde es so:



Schmeckt prima! Als Radlernahrung ab sofort genehmigt und zugelassen. Gibt's da eigentlich schon was im Wiki?

Deinen Hinweis


hat Sigi aufgegriffen, da die weniger stabile Variante auf der Reformationstour nicht so gut händelbar war. Ansonsten exakt nach Deinem Rezept ausgeführt, mit ein wenig Kardamom und ohne Zimt!

Gruß Dietmar

Na klar! Hätte ich ja gleich nachsehen können. Habs mal eingetragen.

Gruß Dietmar

Ein sehr schönes Versuchsprotokoll. Nun müssen wir noch die Reproduzierbarkeit überprüfen und die Serienstreuung ermitteln.

Ich würde mich auch bereiterklären, anfallende Überschüsse kostengünstig zu entsorgen.

Gruß
Thoralf

So, der nächste Versuch . Aus:



wurde:



Hab zusätzlich zu den Rosinen noch ne handvoll Trockenfrüchte dazugetan und aus verpackungstechnischen Gründen 250gr Reis als Grundmasse genommen. Gesüßt mit Honig&Braunen Zucker, gewürzt ebenfas mit Zimt/Kardamom.

Mein erster Reiskuchen

Wer den Reis im Kuchen etwas bissfester mag, sollte den Reis nur 20 Minuten kochen.

Dein Rezept werde ich sicherlich demnächst ausprobieren.
Abwandlung: Ich nehme statt Magerine einfach Margarine.

Magarine enthält gehärtete Fette und damit Transfettsäuren. Sollte man eher nicht verwenden. Butterschmalz ist ein sehr gutes Naturprodukt und - weil die Eiweißbestandteile rausgefiltert sind - kann man es sehr gut zum Backen verwenden.

Ich denke auch, dass für Leute mit schwacher Orthographie Butterschmalz in jedem Fall die bessere Wahl ist.

Leider erst jetzt gelesen, dennoch ein güldnes Sternchen von mir für den trockenen Humor! Fast wurde ich sogar dazu verleitet, hier eines dieser wunderschönen Smileys einzusetzen, konnte mich aber gerade noch fangen.

Wer es fettarm wünscht, der sollte Magerine nehmen.

Butter und Margarine haben etwa den selben Fettgehalt.

Bei Margarine muss dieser zwischen 80 und 90% liegen, bei Butter liegt er je nach Wasseranteil bei rund 83%

Butterfette haben überwiegend einfach ungesättigte Fettsäuren. Mehr zum Thema Fette: Das Ende des Fettarm-Mythos - Harvard rehabilitiert die Fette

Dat mag ja sein, der Kollege sprach, bzw. schrieb aber weder von Butter noch von Margarine, sondern von Magerine. Und dass die fettarm ist, kann ja wohl keiner bestreiten

Vielen Dank, ich habe Dein Rezept neulich nachgebacken. Mir hat er nicht geschmeckt, das kann aber auch daran liegen das ich die Zutaten etwas anders gewählt habe. Und er war zu locker, wenn ich ihn auf eine Radtour mitgenommen hätte wäre er mir vor der ersten Pause vollständig zerkrümelt. Ich stehe deswegen weiterhin auf Vollkornschnittchen und Kekse.

Liest hier jemand mit, der beurteilen kann ob ich die Zutaten falsch gemixt habe? Kochen tue ich ja auch aus dem Bauch heraus, aber beim Backen wiege ich immer und arbeite wesentlich präziser: 125g Milchreis, 500ml Milch, 15g Vollrohrzucker, Zimt, 30g Vollkornmehl, 75g gehackte Rosinen, 25g gehackte Cranberries, 1 Ei, 1/2 Pkt Backpulver (gedacht für 250gramm Mehl). Der Reis wird solannge gekocht bis die Milch komplett vom Reis aufgesogen ist, dann geht es ab in den Ofen bei 175 Grad, knapp eine Stunde lang.

Ich bin nicht gerade ein Bäcker, ....

Für Deine Reismenge hätte ich 100 ml weniger Milch genommen. Den Reis zu kochen bis die Milch aufgesaugt ist, läßt m.E.n den Reis schon pampig werden. Wenn er dann im Ofen die Feuchtigkeit entzogen bekommt, wird der Teig krümelig.

So habe ich es gemacht

Meine Erfahrung ist, das der Reis noch einen gute Biss haben sollte. Wenn er schon durchgegart ist, wird das nichts mehr.

Hast Du das alles so einfach zusammengemixt? Oder erst den Reis gekocht, und danach das Ei zugegeben?

Wie mein Vorposter sagte, es ist etwas viel Milch.

Obendrein fehlt aber ein Bindemittel wie Mehl oder Stärke. Das wird m.E. der Knackpunkt sein, warum die Sache so krümelig blieb.

Gruß
Thoralf

Natürlich nicht. Erst den Reis gekocht, dann zusammengemixt.

Ich habe, prozentual gesehen, genau so viel Flüssigkeit wie Sandbiker genommen.

Mehl war auch drin.

Stimmt, habe ich überlesen. Du hast ja auch das große "M" in ein kleines umgewandetl und hinter dem Wort "Vollkorn" versteckt.

Hmmm, komisch, vielleicht klebt Vollkornmehl nicht so gut.

Gruß
Thoralf

genau das ist und wird der Knackpunkt bei Vollkornmehl sein, Vollkornmehl hat natürlich prozentual weniger Klebereiweiß als das allgemein übliche 405 ( bzw.550 ) Haushaltsmehl. Stärke hat allerdings auch fast kein Klebereiweiß. Sondern nur die Verkleisterungsfähigkeit ( Wasseraufnahme/Bindefähigkeit)bsp. Soßen abbinden mir Stärke bzw. Mehl.

Klaus