Pause nach Knöcheloperation

Leider habe ich mir gleich zum Start meines diesjährigen Wanderurlaubs auf Teneriffa den linken Außenknöchel gebrochen. Nach Abbruch des Urlaubs und sofortiger Rückkehr nach Deutschland war dann leider eine Knöcheloperation unvermeidlich. Ich bin doch bestimmt nicht der erste Radfahrer, dem solch ein Misgeschick geschehen ist. Bei der Operation wurden eine Metallschiene und mehrere Schrauben eingearbeitet. Wie lange werde ich bei einem relativ guten Heilungsverlauf warten müssen, bis ich wieder zumindest halbwegs mit einem meiner Räder fahren, vielleicht auch wieder zu einer 2- bis 3-wöchigen Radreise aufbrechen kann?

Ich würde den Arzt Deines Vertrauens fragen!

Verschiedene Ergebnisse aus der Google-Sprechstunde weisen auf ca. 6 - 8 Wochen für den reinen Heilungsprozess hin. Bis zur Vollbelastung des Sprunggelenks soll es dann auch schon mal bis zu einem halben Jahr dauern können....
Ich würde also schon mal vorsichtig die Saison bis über den Sommer hin abhaken - und den Rest mit meinem Arzt/Orthopäden/Reha-Betreuer besprechen......

na ja, dann lag ich ja mit meiner Befürchtung doch nicht völlig neben der Realität. So etwa diesen Zeithorizont hatte mir der operierende Arzt in unserem Krankenhaus gleich nach der OP als durchaus möglich genannt. Und dann kommt da noch irgendwann im Herbst/Winter zumindest die teilweise Entfernung der eingebrachten Metallteile mit einer weiteren Zeitspanne nur bedingter Einsatzfähigkeit. Dann sollte ich mir wohl vorübergehend eine zu mir passende Alternative zum Radreisen und/oder Wandern suchen,

Ich wünsche Dir eine gute und schnelle Besserung.

Hallo,

eine Beobachtung aus dem Bekanntenkreis:


Nach Knöchelbruch hatte eine Bekannte auch jede Menge Metall im Fuß. Das kam zunächst nicht raus, da erzählte sie kürzlich, dass die Schmerzen so groß waren, dass sie nur mit dem Rad durch die Gegend kam, ohne Rad wäre sie fast vollkommen fortbewegungsunfähig gewesen.

Ob dir diese Beobachtung hilft, kann ich natürlich nicht entscheiden, aber eine Radreisende war und ist diese Bekannte eh nicht.

Moin moin,
wie lange es auch dauern mag, lass Dich danach von einem sachkundigem(!) Mediziner, Krankengymnasten oder xxx beim radeln beobachten. Unser Sohn saß "danach" auf seinem Fahrrad ziemlich verdreht und ließ sich auch nicht haltungskorrigieren. Der Orthopäde befüchtete ein Einschleifen falscher Bewegungsmuster und empfahl im Gespräch den Wechsel aufs Liegerad. Diesem Rat folgten wir. Nun, viele Monate später klagte er, daß er beim Betätigen der Bremsgriffe an seinem Aufrechtrad Stromschläge bekäme. Nachdem ich bei der Fehlersuche keinen Befund hatte, machte mich in der PE jemand auf mögliche Haltungsprobleme als Ursache aufmerksam, was sich bestätigte...,
Soweit meine Anmerkungen zum Thema
Gute Besserung und bis denne,
HeinzH.

Moin
Auf diesem Wege erst mal gute Besserung. Mir ist das vor paar Jahren so ergangen. Glatter Bruch, 6 Wochen Gips. Ca. 2 Wochen nach Gipsab konnte ich wieder ganz langsam an das Radfahren denken. So 20 Kilometer am Stück. Es hat auch schon lange gedauert, bis ich wieder alles ohne Einschränkungen machen konnte. Allerdings war eine ständige Verbesserung gut zu spüren.

so etwas hatte ich mal vor rund 20 Jahren bei einem vermeintlichen Bandscheibenvorfall erlebt. Der damals behandelnde Arzt war aufgrund der Röntgenbefunde und meinen Schmerzschilderungen fest davon überzeugt, dass bei mir ein Bandscheibenvorfall vorliegt, der sich jedoch konventionell mit einigen wenigen Medikamenten und intensiver Krankengymnastik behandeln lasse. Die Prozedur hat auch relativ rasch zu einer deutlichen Verbesserung geführt und ich konnte mich wieder nahezu schmerzfrei bewegen. Dann gab's noch die Empfehlung, auf mein konventionelles Rennrad und weitere Räder ähnlicher Bauart zu verzichten und statt dessen lieber auf ein Liegerad umzusteigen. Diesen Rat befolgte ich und war dann für einige Zeit Liegeradler. Etwa ein Jahr später war ich zu einer Reha in Bad Driburg. Der dort von mir per Zufallsprinzip ausgewählte Kurarzt hat die Diagnose meines "Bandscheibenvorfalls" nach Einsicht in die Röntgenaufnahme bestritten und stattdessen eine leichte "Schiefstellung" Im linken Oberschenkel diagnostiziert und dann relativ schnell mit einem einzigen chiropraktischen Handgriff nachhaltig behoben. Gleichzeitig hat er mich darin bestärkt, bei der Wahl meines Fahrrades ganz nach meinen persönlichen Vorlieben vorzugehen. Die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umstiegs auf ein Liegerad sah er nicht. Er hatte mir vielmehr ausdrücklich empfohlen, wieder auf mein Rennrad zu steigen, wenn mir denn diese Art des Radfahrens Freude bereitet. Der Verlauf der letzten 20 Jahre hat die Richtigkeit der Ratschläge dieses Kurarztes bestätigt.

Bei der jetzt durch den kleinen Unfall mit anschließender Knöcheloperation verursachten Zwangspause hoffe ich dann mal wieder auf eine für mich recht positive Entwicklung. Meine Rückfrage hier im Forum soll keineswegs Gespräche mit den behandelnden Ärzten und Physiotherapeuten ersetzen. Aber welche persönlichen Erfahrungen andere Betroffene gemacht haben, würde mich schon interessieren.

Ich habe zwar noch nie den Knöchel gebrochen gehabt oder sonst was was mich am Fahrradfahren gehindert hätte. Was ich aber sagen kann ist, das ich, so wie ich mich kenne, je nach Gefühl ob es geht oder nicht einfach probieren würde nach einer gewissen Zeit.
Ich glaube Du merkst am besten was geht oder nicht.

Ein kleiner Zwischenbericht: Heute, etwa 5 1/2 Wochen nach der OP war ich zur röntgenologischen Kontrolluntersuchung. Der mit der postoperativen Behandlung befasste Arzt war vom Ergebnis sehr angetan und hat mir mitgeteilt, dass ich ab sofort das operierte Sprunggelenk wieder normal belasten darf und ich solle mal meine Unterarmgehstützen in die "Ecke stellen" und zumindest kürzere Distanzen in "Haus und Hof" ohne Hilfsmittel laufen. Meine Rückfrage, wie es denn nun mit Radfahren aussehe, wurde äußerst positiv beantwortet. Nach einigen wenigen Tagen Laufen ohne Krücken bestehen aus ärztlicher Sicht keine Bedenken. Ich werde dann morgen mal einige meiner Räder aus dem Keller wieder in meine Garage schaffen, den durch die vorübergehende Mobilitätseinschränkung noch nicht erfolgten "Frühjahrsputz" nachholen und dann ab Ostern wieder per Rad unterwegs sein. Ob's dann nur zu kleinen Besorgungsfahrten oder gleich wieder zu zumindest halbwegs vernünftigen Tagestouren reicht, wird sich dann zeigen. Und so nebenbei laufen dann noch einige physiotherapeutische Behandlungen. Dann will ich mal voller Optimismus nach vorne schauen. Vielleicht kann ich in wenigen Wochen schon über eine kleine Radreise, so mit 2 bis 3 Wochen Dauer, nachdenken.

Heute, etwa 7 Wochen nach der Knöcheloperation und dem jetzt besonders einladenden Wetter bin ich mal zu einer kleinen Runde nach Xanten aufgebrochen und ich kann schon sagen, es fühlt sich doch schon wieder recht ordentlich an. Es zwickt zwar ab und an mal etwas im Bereich der eingebrachten Metallteile und ich muss auch noch auf die Entwicklung von Schwellungen achten. Die in einem anderen Beitrag dieses Fadens geäußerten Bedenken und die zu erwartenden „Ausfallzeiten“ scheinen sich zum Glück nicht zu bestätigen. Und für Skeptiker: selbstverständlich bewege ich mich im Rahmen der mit dem behandelden Arzt abgesprochenen Grenzen.

Ich denke, wenn ich schon auf meine für jetzt geplante Fahrrad- und Wanderreise in Portugal verzichten mußte, darf ich mich für meine nächste mehrwöchige Tour durch den Nordwesten Frankreichs oder durch Quebec schon mal etwas konkreter vorbereiten.

Und noch ein weiteres Update:
Vom 13. bis 23. Juni war ich auf einer kleinen Fahrradrunde in der Normandie, genauer gesagt im Department Manche, unterwegs. Im wesentlich verlief die ganze Sache recht problemlos. Ich hatte lediglich abends häufig doch recht deutlich wahrnehmbare Schwellungen am operierten linken Fuß. Aber am nächsten morgen sah das immer wieder recht ordentlich aus. Wegen einiger notwendiger Vorkehrungen im familiären Umfeld und wegen einer erkennbaren mehrtägigen Wetterverschlechterung habe ich die Tour dann nach 7 schönen Tagesetappen abgebrochen und bin per Bahn von Vitre über Paris und Strasbourg zurück an den Niederrhein gefahren.

Zusammenfassend: bei meinem Knöchelbruch ( Kategorie Weber B 2) mit anfangs um ca. 10 Tage verzögerte Operation war ich nach knapp 4 Monaten wieder soweit hergestellt, dass eine längere mehrtägige Radtouren auch durch nicht völlig ebene Regionen möglich war.
Ob ich nun besonderes Glück hatte, oder ob diese Zeitspanne bei derartigen Verletzungen der Normalfall ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich bin mit dem Verlauf jedoch recht zufrieden!