Von Mann zu Mann

von: grenzenlos

Von Mann zu Mann - 19.05.17 08:50

Hallo Männer,

von "Mann zu Mann" zwinker bedeutet, es muss sich um ein gesundheitliches Männerproblem handeln. Und da nur Männer eine Prostata haben ;), ist es ja tatsächlich auch so. Letztendlich ist es aber nicht nur eine reine Männersache, denn wenn es Probleme diesbezüglich gibt, können diese durchaus auch die Lebensgemeinschaft ordentlich tangieren.

Zur Vorabinfo: Seit Oktober 2016 hatte ich ein größeres Problem nach einem plötzlichen Harnverhalt (ausgelöst durch eine Blasenentzündung). Es wurde ein Blasenkatheder gesetzt. Leider wurde es nicht besser + nur 2 Wochen später erfolgte eine Not-OP für einen Bauchkatheder. Ich bekam gegen die Entzündung Antibiotika. Die Werte verbesserten sich aber nicht. Über 3 Monate wurden 3 verschiedene Antibiotika verschrieben. Ich war kurz vorm verzweifeln, wechselte den Urologen. Die 4. Sorte Antibiotika brachte endlich etwas Linderung + mein neuer Urologe stellte durch weitere Untersuchungen fest, dass die Prostata einen Tumor beherbergte. Eine Welt ist da für mich zusammengebrochen.
Nach intensiven Gesprächen entschied ich mich für eine weitere OP zur Entfernung der Prostata nach der "Da Vinci Methode". Seit 9 Tagen ist die Prostata nun entfernt und es wurde mir gesagt, eine Streuung ist nicht nachweisbar. Kopfmäßig geht es mir somit gut + ich bin voller Zuversicht lach . In 14 Tagen beginnt meine Rehakur.
Natürlich steht mein Fahrrad nun schon fast 9 Monate im Keller und langweilt sich.

Nun meine eigentliche Frage. Männern ist es ja nicht unbedingt angeboren, über Männerprobleme zu reden oder zu schreiben schmunzel ich vermute aber, dass es hier durchaus Männer geben muss (in Deutschland erkranken jährlich ca. 80.000 an der Prostata) , welche ein gleichgelagertes Problem hinter sich haben. Somit würde mich interessieren, wann seid ihr nach eurer Prostataentfernung wieder auf's geliebte Radel gestiegen? Meines soll einfach nicht mehr traurig im Keller stehen. Fahrt ihr überhaupt wieder Fahrrad? Wie fühlt ihr euch heute?

Ich bedanke mich schon jetzt für Antworten.
Im Forum habe ich in all den Jahren viel Freude gehabt und konnte zusätzlich auch viel lernen. Dafür ein großer Dank + als Tipp von mir für alle Radler im bereits gesetzteren Alter, ab 50 Lebensjahren macht ein Vorsorgeuntersuchung bezüglich unseres Männerproblems wirklich Sinn, denn bei Früherkennung gibt es recht große Heilungsaussichten zwinker
LG, Wi grenzenlos
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 19.05.17 09:41

Hallo Leidensgenosse,
ich bin jetzt seit 1 Woche aus der Anschlußheilbehandlung wieder zu Hause, d.h., die OP (auch da Vinci) ist jetzt 8 Wochen her.

Alle Ärzte und Therapeuten rieten mir, 3 Montate (bzw. 100 Tage) kein Rad zu fahren (und auch sonst keinerlei 'Leistungssport' zu machen). Obwohl ich mich gesund fühle, ist mir nicht nach radfahren, denn ich bin immer noch inkontinent, und ich denke, das wird dir genauso gehen. Ich weiß nicht, wieviel Vorlagen ich da unterwegs wechseln müßte. Ich werde also mit dem Radfahren warten, bis ich wieder halbwegs 'wasserdicht' bin. Am meisten schmerzt mich im Moment, daß ich nicht zum Treffen nach Erfurt fahren kann. böse

In welche Klinik wirst du gehen? Ich war in Bad Wildungen und kann die Klinik nur empfehlen.

Gute Besserung wünscht dir
Gerhard
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 19.05.17 10:19

Hallo Gerhard,
danke für die schnelle Antwort. Mir wurden unterschiedliche Auskünfte gegeben. Von 4 Wochen bis 3 Monate. Ich denke aber immer, "Leidensgenossen" können da aber immer am besten Tipps geben.
Natürlich ist klar, so kurz nach der OP hat man natürlich ganz andere Sorgen.
Auch ich hatte mit dem Treffen in Erfurt geliebäugelt böse
Wird ja noch weitere Treffen geben und da könnten wir ja "Wasserdicht" einradeln.
Ich hatte nach der OP die ersten Tage erhebliche Probleme mit der Dichtheit von meinem "Hahn". Mir wurde gesagt, dies kann unter Umständen Monate bis zur Normalität dauern.
Seit 2 Tagen hat es sich plötzlich unglaublich gebessert. Liege allerdings momentan immer noch fast ständig flach. Speziell bei Bewegung, Husten oder Lachen ist es etwas anders zwinker

Mein Rehaantrag wurde auch für Bad Wildungen gestellt. Ich hatte vorher die überaus guten Bewertungen gelesen + wollte es somit so. Ich lebe aber in Thüringen + da ist noch nicht klar, ob meine Rentenkasse diesen Wunsch genehmigt.

In welcher Klinik wurdest du denn operiert? Würde mich interessieren. Kannst mir auch eine PN senden. Ich war in Großhadern in München.

Ja, Gerhard, egal ob die Dichtheit früher oder später kommt, auch mir steht momentan der Kopf nicht nach Radfahren. Ich streichle halt ab und zu meinen Drahtesel. Die Zeit wird aber kommen schmunzel

Ich wünsche dir von ganzem Herzen baldige absolute Genesung und vielen Dank für deine Einschätzung zur Zeit bis wir wieder Radeln wollen, dürfen, können zwinker
LG, Wi grenzenlos



von: Schraat

Re: Von Mann zu Mann - 19.05.17 10:54

@Gerhard O
Dann habt ihr bestimmt in der REHA Beckenbodentraining gemacht, oder darf man das nicht so kurz nach der OP.
Das Buch "Beckenbodentraining für Männer" von Ute Michaelis ist bekannt?

Gute Besserung
von keinem Leidensgenossen

ps falsch angedockt
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 19.05.17 11:41

In Antwort auf: grenzenlos
Seit 2 Tagen hat es sich plötzlich unglaublich gebessert. Liege allerdings momentan immer noch fast ständig flach. Speziell bei Bewegung, Husten oder Lachen ist es etwas anders zwinker
Ist bei mir ähnlich. Nachts im Bett bin ich trocken! Ich hoffe, daß es keine 6 Monate dauert, bis auch das Tröpfeln weg ist.

In Antwort auf: grenzenlos
Mein Rehaantrag wurde auch für Bad Wildungen gestellt. Ich hatte vorher die überaus guten Bewertungen gelesen + wollte es somit so. Ich lebe aber in Thüringen + da ist noch nicht klar, ob meine Rentenkasse diesen Wunsch genehmigt.

In welcher Klinik wurdest du denn operiert? Würde mich interessieren. Kannst mir auch eine PN senden. Ich war in Großhadern in München.
Meine OP war im Johanniterkrankenhaus in Oberhausen. Da ich in Oberhausen wohne, war das natürlich für Familie und Freunde das einfachste.

Meiner Meinung nach wird immer das genehmigt, was das Krankenhaus empfiehlt.

Viel Erfolg beim Dichtheitstraining
Gerhard
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 19.05.17 11:58

In Antwort auf: Schraat
Dann habt ihr bestimmt in der REHA Beckenbodentraining gemacht, oder darf man das nicht so kurz nach der OP.
Doch, darf man und die Therapeutin im Krankenhaus fing schon damit an, als der Harnröhrenkatheder noch nicht gezogen war.

Thema Beckenbodentraining:
Hier wird es jetzt philsophisch. Prof. Otto, der die Kliniken (Quellental, Wildetal) in Wildungen leitet, ist der Meinung, daß dieses Training für Frauen etwickelt wurde, deren Beckenboden bei der Geburt 'ausgeleiert' wurde und die dadurch inkontinent sind. Bei Männern mit intaktem Beckenboden wäre das kontraproduktiv! Den Beckenboden müsse man bewußt einsetzen und das ganze Leben lang trainieren. In Wildungen wird nur der Blasenschließmuskel trainiert. Diesen bewußt anzusteuern ohne den Beckenboden mit zu bewegen, wird gelehrt und trainiert. Irgendwann soll der Blasenschließmuskel wieder die Arbeit wie früher automatisch übernehmen. Laut den Fachbüchern und Statistiken (Studie von Prof. Otto), die in Wildetal auslagen, funktioniert das bei ca. der Hälfte aller Patienten auch ohne jedes Training erstaunt

Gruß
Gerhard
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 19.05.17 16:35

Zitat:
Meiner Meinung nach wird immer das genehmigt, was das Krankenhaus empfiehlt.

Viel Erfolg beim Dichtheitstraining
Gerhard


Ich hoffe, es wird so sein schmunzel Meiner KK geht es immer um die Reisekostenkilometer böse Die kann ich aber selbst berappen. Wird schon klappen. Die km waren schon für die KK ein Problem wegen der langen Fahrt bis München. Da zahlt man über 40 Jahre ein + dann dies. Komische Welt entsetzt

Beim Dichtigkeitstraining gebe ich mir natürlich viel Mühe zwinker

LG, Wi grenzenlos
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 19.05.17 20:52

Die Reisekosten habe ich selbst bezahlt. Sowohl ins Krankenhaus als auch zur Reha. Man sagte mir, die Reha solle im gleichen Bundesland sein. War dann so nah, dass mein Mann immer mit dem Fahrrad zu Besuch kam und es irgendwie schwer einzusehen war, dass ich da übernachten sollte.

Habe mich dann aber gut eingewöhnt.....
von: cyclerps

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 05:48

Mich wollten sie auch im eigenen Bundesland haben was ich aber nicht wollte. Schließlich wollte ich mich dort erholen wo ich mich wohl fühle und die therapeutischen Maßnahmen ebenso gemacht werden können.
Ich habe mich mit der KK so verständigt das diese die Therapie bezahlt und das wars dann.

Die Unterkunft und Fahrtkosten ( die KK lehnte die Kostenübernahme dafür ab) ins Allgäu übernahm ich. Über die Höhe der Kosten für den Spaß sage ich jetzt mal besser nichts.
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 05:59

Die KK oder die Rentenversicherung? Bei mir hat die Rentenversicherung finanziert, war aber nie in irgendeiner Form erreichbar. Beraten lassen habe ich mich also von den freundlichen Menschen bei der KK, die alles in die Wege geleitet haben. Zusammen mit dem Sozialdienst des Krankenhauses.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 07:10

Bei mir war es so: Ich wohne in Südthüringen. Mein Urologe hat seine Paxis in Nordfranken, also Bayern. Er gab mir eine Überweisung zur OP nach München (340 km), weil nach seiner Ansicht die OP zeitnah erfolgen sollte und auch von richtigen "Handwerkern". In Würzburg, wäre nicht weit gewesen, gibt es auch eine gute Klinik, doch da betrug die Wartezeit über 3 Monate. So lange sollte ich aber nicht warten. In München betrug die Wartezeit 4 Wochen.
Meine Krankenkasse wollte aber, dass ich in einer Klinik in Thüringen operiert werde. Dies wäre in Jena gewesen. Sind 120 km. Ich habe mir die Bewertungen der Klinik angeschaut. Die waren durchweg negativ was mein Problem anbelangt + weit wichtiger, die operieren nur ca. einen Fall pro Woche. In München waren die Bewertungen überaus positiv + über 600 Prostata-OPs erfolgen da jährlich.
Erst als ich schriftlich zusicherte, dass ich die Anfahrtskosten selbst übernehme, durfte ich nach München. Der KK ging es also nur um die Reisekosten böse
Den Ärger mit der KK habe ich aber nicht bereut, denn in der Münchner Klinik waren die Ärzte und das Pflegepersonal wirkliche Handwerker, einfach nur super.

Die Reha wird über die Rentenversicherung geregelt. Dies erfolgte bei mir durch den Sozialdienst in der Münchner Klinik. Auch hier war das Problem die Reisekosten. Ich habe mir schon vorher eine Klinik mit guten Bewertungen in Hessen ausgesucht (80 Prozent der Kurgäste mit Prostataentfernung + absolut guter Bewertungen). Die Sozialbearbeiterin sagte mir, meine Rentenkasse wird nur eine Kur in einer Thüringer Klinik genehmigen, außer ich übernehme selbst die Fahrtkosten. In Thüringen gibt es eine Rehaklinik für mein Problem. Allerings sind leider die Bewertungen sehr schlecht und in der Klinik sind nur um die 20% Männer mit Prostataentfernung. Also habe ich unterschrieben, dass ich die Fahrtkosten selbst übernehmen werde. Die Zustimmung der RV steht momentan noch aus. Bin gespannt.

Was mich ärgert ist diese Pfennigfuchserei. Man bezahlt ewig in die Kassen ein und dann geht es um einige Euros.

Mein Hausarzt, auch ein eingefleischter Radler, hat mir mindestens 3x gesagt, lasse dich nur von "Handwerkern" operieren und gehe nur zu "Handwerkern" in die Reha, denn bei einem technischen Problem mit dem Fahrrad, gehen wir ja auch nicht zum Bäckermeister.

Was mich aber weit mehr ärgert ist folgendes: Es gibt ja wirklich Leute, die wirklich die Fahrtkosten nicht selbst übernehmen können. Ihnen bleibt im Extremfall dann nur der Bäcker. Finde ich Schei... böse

PS: Danke für die persönlichen Nachrichten zwinker

von: cyclerps

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 10:15

Die Krankenkasse wollte das nicht.
Da fällt mir ein das man mir eine tägliche Kostenpauschale von 10€ zugestanden hat. Ich habe mich dafür am Telefon auf meine Art überschwänglich bedankt. träller
von: HyS

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 16:17

Hallo,

zunächst mal wünsche ich vor allem gute Besserung!

In Antwort auf: grenzenlos

Was mich ärgert ist diese Pfennigfuchserei. Man bezahlt ewig in die Kassen ein und dann geht es um einige Euros.

"Man" ist zu einfach gesagt. Von Beitragszahler zu Beitragszahler:
Es gibt Menschen wie du und ich, die zahlen jahrelang viele hunderte Euros im Monat ein, andere kommen einfach zu uns, zahlen nie ein und werden mitversorgt. Das kann man sich in einem gewissen Rahmen leisten aber dieser wird seit Jahren mehr und mehr gesprengt und das hat Auswirkungen!
Für einen ALGII Empfänger zahlt der Staat (also auch wir) 90€ im Monat in die Krankenkasse ein, was nach Angaben der Krankenkassen nicht kostendeckend ist. Zeitonline
Dann kann man die Beiträger erhöhen (kritisch, bekommt jeder sofort mit) oder irgendwelche Leistungen im Kleingedruckten reduzieren (fällt einem erst auf, wenn man davon betroffen ist).
2016 hat man mit einem Trick (Geldreserven der Beitragszahler) die Beitragserhöhung vermeiden können ARD.
Deine Meinung zu Flüchtlingen ist hier hinreichend bekannt. Hör bitte endlich damit auf

Vermutlich erst nach der Wahl wird man dann darüber diskutieren, wie sich das langfristig finanzieren lassen soll.

Ein Grundproblem hat man aber schon vor Jahren geschaffen: die private Krankenversicherung, in die nur finanzkräftige Beitragszahler gehen können. Gerade die fehlen aber in der GKK.
Wie soll ein System langfristig funktionieren, bei dem immer mehr Finanzschwache hinzukommen und gleichzeitig Finanzstarke weggehen? Das geht nur über weitere Leistungskürzungen und Beitragserhöhungen. Nicht umsonst boomen seit Jahren die ganzen Zusatzversicherungen. Sie müssen das abdecken was nicht mehr gezahlt wird.

Zum Glück boomt gerade unsere Wirtschaft. Kommt die Krise zurück, dürften die Kosten schnell explodieren.
von: HanjoS

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 19:08

Zunächst wünsche ich allen hier vom Thema betroffenen alles Gute und eine möglichst baldige Rückkehr zu ihrem geliebten Radreisen.

Nun aber zu Dir, HyS, der sich hinter einem Kürzel versteckt, sich nicht zu erkennen gibt, aber nicht deswegen, sondern wegen des Inhalts seines Geschreibsels mich zur Reaktion darauf quasi treibt.

Ich finde es zu kurz gedacht, zu einseitig betrachtet und letztlich diskriminierend, wenn Du schreibst
In Antwort auf: HyS
[...] Es gibt Menschen wie du und ich, die zahlen jahrelang viele hunderte Euros im Monat ein, andere kommen einfach zu uns, zahlen nie ein und werden mitversorgt. Das kann man sich in einem gewissen Rahmen leisten aber dieser wird seit Jahren mehr und mehr gesprengt und das hat Auswirkungen! [...]
Das ist sicherlich ein Faktor, der die Finanzkraft unseres Gesundheitssystems belastet, da gebe ich Dir Recht. Da Du aber keinen weiteren Grund für die z.T. schlechte Versorgung der Pflichtversicherten angibst, erweckst Du den Eindruck, der von Dir genannte wäre maßgeblich, was schlicht falsch ist. Die Gruppe der Personen, die im Rahmen der Familienversicherung ohne eigene Beitragszahlungen mitversichert ist, übersteigt sicherlich die Anzahl derer, die Du hier nennst. Dies nur als Beispiel dafür, warum ich Deine Aussage für sehr einseitig halte.

Eine weitere Verallgemeinerung deinerseits:
In Antwort auf: HyS
[...] Für einen ALGII Empfänger zahlt der Staat (also auch wir) 90€ im Monat in die Krankenkasse ein, [...]
ist schlichtweg ebenfalls falsch, zumindest in dieser von Dir gewählten allgemeinen Form. Jeder Bezieher von ALG II, der aber sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, der also mehr als z.Z. 450€ monatlich verdient, trägt seine Beiträge in die "Sozialkassen" selbst und es gibt ab dieser Einkommensgrenze aufwärts keine (an diese Person gekoppelten) Querfinanzierungen aus staatlichen Mitteln. Deine Wortwahl erweckt aber auch hier den Eindruck, als lägen Mitglieder dieser Personengruppe "uns" - Du meinst wohl in erster Linie Dich - auf der Tasche.

Es gibt weitaus gewichtigere Gründe dafür, warum Mitglieder von gesetzlichen Krankenversicherungen z.T. Kosten selbst tragen müssen, die eigentlich nach "gesundem Menschenverstand" von den GKKs mitgetragen sein sollten. Die von Dir angeführten Bemerkungen sind zwar nicht grundsätzlich falsch, helfen aber in keiner Weise, wirksame Verbesserungen herbeizuführen.

@all
Ich möchte hier keineswegs eine Diskussion darüber lostreten, wie denn angesprochene Problematik (Finanzierung des Gesundheitssystems) gelöst werden könnte. Ich möchte aber unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass mich solch Aussagen wie die, auf deren Verfasser ich hier antworte, und die ich in höchstem Maße für respektlos und diskriminierend halte, anwidern. Zum Glück lebe ich in einem Land, in dem ich diese meine Meinung auch sagen/schreiben darf.
von: HanjoS

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 19:47

Ich weiß, dass ich in gewisser Weise durch meinen vorigen Beitrag diesen Faden gekapert missbraucht habe und empfinde es selbst als ein wenig respektlos "euch" Betroffenen gegenüber, die Gelegenheit genutzt zu haben, einen vom Thema abweichenden Beitrag verfasst zu haben. Die Aussagen desjenigen, auf den ich antwortete ließen mir persönlich (subjektiv empfunden) aber keine andere Wahl.

Ich bitte darum, mir das nachzusehen.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 19:48

Ich bitte, nur auf das eigentliche Frage-Problem einzugehen. Dies war ja meine Wunschvorstellung, verbunden mit der Hoffnung, für mich persönlich und auch anderen betroffenen Radlern einen sinnigen Austausch zu ermöglichen.
Flüchtlinge gepaart mit Prostata oder gar KK-Beiträgen macht da absolut keinen Sinn. Es zerstört das durchaus wichtige Thema zwinker
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 19:53

Hanjo,
ich kann deine Reaktion verstehen. Meine Nachsicht hast du.
von: Keine Ahnung

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 21:23

Ich wünsche Dir, dass Du Dich bald wieder auf das Fahrrad schwingen kannst. Ich kenne einen "Leidensgefährten" von Dir, der schließlich auf ein Liegerad umgestiegen ist, da das für ihn am angenehmsten war. Inzwischen vermisst der das alte Fahrrad überhaupt nicht mehr.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 20.05.17 21:37

In Antwort auf: Keine Ahnung
Ich wünsche Dir, dass Du Dich bald wieder auf das Fahrrad schwingen kannst. Ich kenne einen "Leidensgefährten" von Dir, der schließlich auf ein Liegerad umgestiegen ist, da das für ihn am angenehmsten war. Inzwischen vermisst der das alte Fahrrad überhaupt nicht mehr.


Ja, wäre natürlich eine Lösung schmunzel Momentan glaube ich aber noch immer an Heilung, zumindest besteht die Möglichkeit. Wobei Liegerad echt auch nicht schlecht wäre, sozusagen eine weitere Lebenserfahrung, Reiseform, Reisemöglichkeit zwinker
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 07:39

Vor allem kann es sein, dass das Liegerad dir einen früheren Einstieg ermöglicht. Der Muskelabbau ist rasant, wenn du die körperliche Belastung krankheitsbedingt auf Null reduzierst oder zumindest stark einschränkst. Von all der frischen Luft reden wir mal nicht. Auf dem ersten Trike mit dem ich unterwegs war (inzwischen habe ich vier) war vorne ein Aufkleber dran: "Hauptsache Fahrrad".

Ich vermisse mein Fahrrad noch immer. Sehr. Habe aber nach einigen Versuchen jetzt erst einmal eingesehen, dass das wohl dauern wird.

Nachdem ich ursprünglich festgestellt hatte, dass Trikes ungeheuer teuer sind, wurde ich von einer Welle der Hilfsbereitschaft regelrecht überrollt. Da wurden gebrauchte Trikes aus Kellern geholt und mir zugerollt. Auch die zugehörigen Läden/Werkstätten/Hersteller übertrafen sich sozusagen selbst. Gerade auch, was die bei mir nötigen Umbauten betraf.

Wenn du aus der Reha kommst, ist der richtige Zeitpunkt.....
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 08:46

In Antwort auf: Fricka
Vor allem kann es sein, dass das Liegerad dir einen früheren Einstieg ermöglicht. Der Muskelabbau ist rasant, wenn du die körperliche Belastung krankheitsbedingt auf Null reduzierst oder zumindest stark einschränkst.
Wenn du aus der Reha kommst, ist der richtige Zeitpunkt.....
Du hast Recht: Der Muskelabbau geht rasant! Trotzdem haben mir ALLE Ärzte und Therapeuten davon abgeraten, direkt nach der REHA wieder mit dem Radfahren anzufangen.

Es sind nicht die Schmerzen, die man evtl. im Dammbereich vom Sattel hat, die Probleme machen. Bei 'da Vinci' erfogt der Eingriff von vorne über den Bauchraum. Dabei werden die Bauchmuskeln und allerlei innere Organe durchtrennt/abgeschnitten und hinterher wieder zusammnengenäht. Daß das keine kleine Operation ist, erkennt man schon daran, daß die Prostataentfernung üblicherweise 4 Stunden dauert!

Diese inneren Narben, die man nicht sieht, benötigen ca. 3 Monate für die Heilung, bis sie wieder voll belastbar sind. Es ist wohl so, daß beim Liegerad die Bauchmuskeln genauso stark belastet werden wie beim Aufrechtrad. Das Liegerad wurde mir somit auch verboten, ich durfte nicht einmal leichtes Ergometertraining auf dem Liegeergometer machen!

Da man den Heilungszustand der inneren Wunden nicht kennt, geht man eben auf 'Nummer Sicher'. Eine Blutung im Bauraum wäre mit das Schlimmste, was passieren könnte, und dieses Risiko will man minimieren! Deshalb das Radverbot!

Außerdem ist Radfahren mit 'Windeln am Po' nicht so angenehm (normalerweise fahre ich OHNE Hosenpolster). Darum werde ich, solange ich nicht trocken bin, bestenfalls bis zum Bäcker fahren.

Gute Besserung wünscht
Gerhard
von: HeinzH.

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 10:25

In Antwort auf: grenzenlos
(.....) Nun meine eigentliche Frage. Männern ist es ja nicht unbedingt angeboren, über Männerprobleme zu reden oder zu schreiben. (.....)
Umsomehr ist es Dir hoch anzurechnen, Wilfried, daß Du diese hier thematisierst!

Auch ich hatte vor einigen Jahren nach einem medizinischen Check bei meiner Hausärztin bis zum von ihr sehr dringend angeratenen Termin beim Urologen "fünf Monate Angst".
Letztlich stellte sich heraus, daß ich nur (wie angeblich die meisten Ü60-Männer*) eine Prostatavergrößerung habe.
Wenn ich mit den Auswirkungen, u.a. beim radeln bei kühlem Wetter häufiges "in die Büsche schlagen müssen", leben könne müsse nicht operiert werden.
Andere Nebenwirkungen, nicht nur die bisher schon erwähnten, so wurde mir vom Urologen gesagt, könne mann mit speziellem Training und mit Medikamenten** erfolgreich behandeln.-

Soweit, so gut, glücklicherweise komme ich mit den Problemchen klar...
Bis denne,
HeinzH.


*Es ist wohl kein Zufall, daß mann ab dem 60.Lebensjahr regelmäßige eMails nicht nur von Treppenlift- und Hörgeräteanbietern erhält, sondern auch von in- und ausländischen Anbietern gewisser s.g. Lifestyle-Medikamente...
**Diese Themen würden zwar noch zum "Betreff" passen, aber nicht mehr in diesen Thread.
von: HeinzH.

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 10:43

In Antwort auf: Gerhard O
(.....) Es ist wohl so, daß beim Liegerad die Bauchmuskeln genauso stark belastet werden wie beim Aufrechtrad. Das Liegerad wurde mir somit auch verboten, ich durfte nicht einmal leichtes Ergometertraining auf dem Liegeergometer machen!(.....)
Es kommt noch eines dazu: Beim Liegeradfahren pocht der Hosenbund/der Gürtel entsprechend der Tretfrequenz rhythmisch auf den unteren Bauchraum/die Blase.
Schon bei "nur" vergrößerter Prostata hat dies die in meinem letzten Beitrag erwähnten "reizenden" Auswirkungen. Hosenträger mag nicht jeder, Latzhosen sind schon seit Jahrzehnten nicht mehr in.
Bis denne,
HeinzH.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 14:47

Hallo Heinz,
ich denke, viele Männer wissen mehr über Brustkrebs wie über die eigene Prostata. Ich muss auch zugeben, mir ging es nicht anders schmunzel
Erst als bei mir Probleme auftauchten, habe ich mich zwangsweise damit beschäftigt. Auch bei mir ging man zu Beginn von einer etwas vergrößerten P. aus.

Ich denke auch, da Vorsorge wichtig ist, viele junge männliche Radler hier unterwegs sind, schadet ja ein Faden nicht. Ich selbst habe zwei Söhne. Zumindest sind sie jetzt besser informiert. Mein Wissenstand war gleich 0.
Wichtig ist in deinem Fall, dass du alle paar Monate den PSA Wert bestimmen lässt. Ich gehe aber davon aus, dass dir das klar ist.

Ich wünsche dir, immer rechtzeitig einen Busch zu finden zwinker Etwas Spaß muss ja auch immer sein lach

Bis denne,
Wi grenzenlos
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 15:40

Hallo Fricka + Gerhard,

da ich vor der OP über Monate einen lästigen Bauchkatheder meinen Begleiter nennen durfte, geschah der Muskelabbau wirklich rasant und einige Kilo an Gewichtzunahme rundeten die Sache ab peinlich . Deshalb versuche ich momentan mit leichten Übungen die Muskelatur langsam zu stärken und den überflüssigen Kilos den Kampf anzusagen. Natürlich belaste ich momentan die Bauchregion gegen Null.

Ich werde auch auf 'Nummer Sicher' gehen, was bedeutet, erst während bzw. nach der Kur werde ich die Bauchregion sukzessive belasten.

Fricka, das mit der Hilfsbereitschaft bezüglich Trikes finde ich absolut herrlich. Es bestätigt mir meine Gedankenwelt, denn ich glaube weit über 90% der Menschen sind durchaus hilfreich und solidarisch schmunzel

Dankeschön, ihr 2, für die sinnigen Tipps. Kommt Zeit kommt Rat. Etwas Zeit bezüglich Fortbewegung in der Zukunft bleibt mir ja noch. Zumindest habe ich mir gestern den ersten längeren Spaziergang (knapp 2 km im Opatempo grins) genehmigt.

LG, Wi grenzenlos
von: Rennrädle

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 15:56

In Antwort auf: grenzenlos
...Kommt Zeit kommt Rat....


oder

kommt Zeit kommt Rad... zwinker

Rennrädle
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 16:03

In Antwort auf: Rennrädle
In Antwort auf: grenzenlos
...Kommt Zeit kommt Rat....


oder

kommt Zeit kommt Rad... zwinker

Rennrädle


Prima + okay + da setze ich natürlich voll auf Rad lach
von: lufi47

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 17:26

Naja, so ganz so ist es nicht. Meine Krankenkasse schickt mich seit dem 40. Geburtstag jährlich zur Vorsorge beim Urulogen und übernimmt die Kosten.

Gruß
Lutz
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 17:42

Ich gehe mal davon aus, dass in der Reha nicht ausschließlich der Schließmuskel trainiert wird. Da hat man den ganzen Tag Zeit, an seiner Gesundung und Wiederherstellung zu arbeiten. Nebenbei hat man jede Menge Austausch. Und dazu gibt es auch informative Vorträge. In meiner Kurklinik gab es zudem eine stundenlange Aufnahmeuntersuchung (wo ich doch bis dahin nur 1,5 Minuten dauernde ärztliche Untersuchungen kannte)und man durfte nur an den Maßnahmen teilnehmen, für die man freigegeben war.

Im Anschluss dann neben der Physio noch KGG. Und im Anschluss hatte ich eigentlich Reha-Sport geplant, um sozusagen ganzkörperlich wieder fitter zu werden. Was mir jetzt aber keiner verschreiben will. Und selbst bezahlen darf ich die 4 € pro Woche nicht. Deshalb muss ich jetzt selber zurechtkommen. Was gleich mal ziemlich schief ging.
von: MatthiasM

Re: Von Mann zu Mann - 21.05.17 21:59

In Antwort auf: lufi47
Naja, so ganz so ist es nicht. Meine Krankenkasse schickt mich seit dem 40. Geburtstag jährlich zur Vorsorge beim Urulogen und übernimmt die Kosten.

Gruß
Lutz


Hui, meine würde wahrscheinlich reichlichst Vorsorgen für dieses und jenes gezahlt haben, die ich inzwischen (gehe ganz kurzfristig aufs halbe Jahrhundert zu) schon längstens hätte machen können dürfen/sollen.. So richtig hingedrängelt werde ich aber bisher nicht, und wenn man sich toitoitoi jünger fühlt als man ist, verdrängt man das auch erfolgreich.... Böse Zungen sagen ja, daß der Zynismus der Versicherungsmathematik dahintersteht, welche Vorsorgeuntersuchungen beworben oder nur stillschweigend bezahlt werden und welche man selber blechen darf.... (irgendwas, was jemanden schnell umbringt, wenn es zu spät erkannt wird, ist für die Versicherung ggf. billiger als eine langwierige Therapie mit Heilung...)
von: cyclerps

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 03:17

Ich habe ein halbes Jahr gebraucht bis meine Bauchmuskeln incl. der inneren Narben voll belastbar waren. Bis ich gar nichts mehr merkte von der OP war 1 Jahr vorbei.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 04:48

In Antwort auf: lufi47
Naja, so ganz so ist es nicht. Meine Krankenkasse schickt mich seit dem 40. Geburtstag jährlich zur Vorsorge beim Urulogen und übernimmt die Kosten.

Gruß
Lutz


Hallo Lutz,
finde ich absolut prima. Gratuliere dir zu deiner KK schmunzel
Momentan gibt es ca. 117 GKK. Da geht das Serviceangebot tatsächlich sehr weit auseinander. Meine ist bezüglich Service garantiert nicht die Nummer 1. Hätte ich mich mal vorher drum kümmern sollen verwirrt . Es gibt wirklich gravierende Unterschiede.
LG, Wi grenzenlos
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 05:25

In Antwort auf: Fricka
Ich gehe mal davon aus, dass in der Reha nicht ausschließlich der Schließmuskel trainiert wird. Da hat man den ganzen Tag Zeit, an seiner Gesundung und Wiederherstellung zu arbeiten. Nebenbei hat man jede Menge Austausch. Und dazu gibt es auch informative Vorträge. In meiner Kurklinik gab es zudem eine stundenlange Aufnahmeuntersuchung (wo ich doch bis dahin nur 1,5 Minuten dauernde ärztliche Untersuchungen kannte)und man durfte nur an den Maßnahmen teilnehmen, für die man freigegeben war.



Genau dies erwarte ich schmunzel Bin gespannt!

@ Markus - 1 Jahr, ist echt ne lange Zeit

LG, Wi grenzenlos
von: sstelter

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 10:45

Hallo,
meine Prostata wurde operativ am 06.11.2015 entfernt. Zur Reha ab dem 07.12.2015 bin ich täglich 40 km mit dem Rad gefahren. Es gab weder vom Operateur, noch von der Reha-Ärztin Einsprüche.
Grüße
Stephan
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 11:27

Meine Ärzte hatten mich schon nach OP 8/12 mit "nie wieder Fahrrad" erfreut. Trike schien bei mir niemand für ein Problem zu halten. Obwohl das so einfach auch nicht war. Ich brauchte ein spezielles Geschirr, sonst wäre der Arm hinter mir hergeflattert.

Die jungen Herren kamen zwar alle mit dem Rad zur Arbeit. Waren aber sowieso der Meinung, dass das für jemanden meines Alters irgendwie nicht passe. An dem einzigen Tag meines Krankenhauswinters, an dem die Straßen wirklich vereist waren, liefen sie alle mit Arm in der Schlinge, weil sie gerade die Erfahrung gemacht hatten, dass man ein Rad auf Eis nicht gut bremsen kann.

Bis etwa zwei Monate nach der Reha hieß es immer noch "nie wieder Rad, aber immer Trike". Dann auf einmal, als ich noch einmal nachfragte, ob es mit dem Radfahren vielleicht noch einmal etwas würde, bekam ich die erstaunliche Antwort: "Wüsste nicht, was dem im Weg stehen sollte. Einfach los." Zu dem Zeitpunkt war das wirklich überhaupt nicht möglich, da ich mit dem verletzten Arm nicht an den Lenker kam und da auch sowieso überhaupt nichts mit hätte machen können.

Ein halbes Jahr lang haben meine Therapeuten mit mir geduldig Stützübungen gemacht, bis auch sie meinten, es würde nun wieder gehen. Ja, geht irgendwie. Aber da bemerke ich auch, dass da noch ein weiter Weg ist, bis es über nennenswerte Strecken klappen wird.

Die Frage ist immer, wieviel die, die einem da raten, überhaupt vom Radfahren verstehen. Weshalb ich hier gefragt hatte. Keiner meiner Ärzte konnte sich auch nur vorstellen, dass man so lange Reisen auf dem Fahrrad machen kann, wenn man älter als 30 ist. Meine Therapeuten aber. Zwei davon machten auch Radreisen.

Da bleibt viel Raum für Eigenverantwortung. Bei "geht nicht" frage ich inzwischen routinemäßig "warum nicht".
von: Uli

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 11:46

Das deckt sich im wesentlichen mit meiner Erfahrung, dass ein guter Physiotherapeut kompetenter ist als die meisten Orthopäden.
Gruß
Uli
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 12:12

In Antwort auf: sstelter
Hallo,
meine Prostata wurde operativ am 06.11.2015 entfernt. Zur Reha ab dem 07.12.2015 bin ich täglich 40 km mit dem Rad gefahren. Es gab weder vom Operateur, noch von der Reha-Ärztin Einsprüche.
Grüße
Stephan


Hallo Stephan,

deine Aussage überrascht mich natürlich sehr positiv, und zeigt mir aber auch sogleich, wie weit die Spannweite so reichen kann. Hut ab zwinker
Ob ich so einen zeitigen Mut habe werde, kann ich momentan noch nicht sagen. Hängt sicherlich von der persönlichen gesundheitlichen Entwicklung ab.

LG, Wi grenzenlos
von: derSammy

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 13:19

In Antwort auf: Uli
Das deckt sich im wesentlichen mit meiner Erfahrung, dass ein guter Physiotherapeut kompetenter ist als die meisten Orthopäden.

Bei mir klingelt da immer der Skepsis-Detektor, wenn ich so recht pauschale Urteile lese. Der Orthopäde hat immerhin Medizin studiert und sollte einen deutlich universelleren Blick auf den menschlichen Körper haben als der Physiotherapeut. In Sachen Diagnostik stehen ihm ganz andere Möglichkeiten (z.B. diverse bildgebende Verfahren) zur Verfügung und es ist seine Aufgabe zu ergründen, warum es Probleme gibt und dabei bestimmte Ursachen auszuschließen (für die der Physiotherapeut gar nicht ausgebildet ist).
Andererseits liegt es in der Natur der Sache, dass der Physiotherapeut aufgrund des (zeitlich) intensiveren Umgangs mit dem Patienten mehr Erfahrung mit typischen Heilungsverläufen hat.
von: Uli

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 13:22

Lieber Sammy,
das ist kein Urteil, sondern - wie ich deutlich schrieb - meine Erfahrung (auf die ich gerne verzichten würde).
Gruß
Uli
von: sstelter

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 14:47

Danke. Mir wurde die Prostata durch eine Öffnung im Bauchbereich entnommen, deshalb hatte ich keine Sitzprobleme. Ich hatte allerdings auch nach der OP (und der Entfernung des Katheters nach einer Woche) keinerlei Inkontinenzprobleme.
Grüße
Stephan
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 17:33

In Antwort auf: sstelter
Danke. Mir wurde die Prostata durch eine Öffnung im Bauchbereich entnommen, deshalb hatte ich keine Sitzprobleme. Ich hatte allerdings auch nach der OP (und der Entfernung des Katheters nach einer Woche) keinerlei Inkontinenzprobleme.
Grüße
Stephan


Bitte. War also nicht nach Da Vinci? Ein größerer Bauchschnitt?
Inkontinenzprobleme halten sich bei mir in Grenzen. Bin voller Hoffnung zwinker Lege die Vorlage nur noch zur Sicherheit ein. Wahrscheinlich noch ein Kopfproblem.
Darf ich nach deinem Alter fragen? Kannst mir auch eine PN senden. Übrigens bin ich 62 schmunzel
LG, Wi
von: Günther Friedrich

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 18:00

Hallo Wi,
habe erst jetzt Deinen Bericht gelesen.
Möchte Dir natürlich auch die besten Genesungswünsche übermitteln.
Viel kann ich zu Deinem „Problem“ nicht beitragen, da ich mit diesem noch nicht konfrontiert wurde.
Ich habe, ist aber schon lange her einen Radler getroffen, der hatte einen Sattel der in der Mitte total in der Längsseite getrennt war. Auf meine Frage was der Sattel für einen Vorteil hat, erklärte er mir, dass er eine Prostata OP hatte und dies für ihn die einzige Möglichkeit ist mit dem Fahrrad zu fahren. Hat diesen Bereich entlastet. Nun es ist schon lange her und ich weiß nicht ob es diese Art von Sattel noch gibt bzw. ob dieser weiterentwickelt wurde. Vielleicht kannst Du Dich einmal im Internet in der Richtung schlau machen und dies wenn es für Dich interessant ist zur Reha mitnehmen. Vielleicht hat man dort in dieser Richtung gute Ideen!?
Für die Zukunft: vielleicht könnt Ihr mit dem Handwagen Eure erste Tour machen??
Auf jeden Fall wünsche ich Dir und Gi viel Kraft für die nächste Zeit. LG Günther.
von: sstelter

Re: Von Mann zu Mann - 22.05.17 20:07

Ja, kein Problem. War ein größerer Bauchschnitt, die Narbe verschwindet so nach und nach. Ich werde in diesem Jahr 62.
Grüße
Stephan
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.05.17 06:23

Hallo Günther,
was man alles so lernt. Getrennter Längsseitsattel habe ich noch nie gesehen oder davon gehört. Danke für die Anregung + Wünsche. Not macht halt erfinderisch schmunzel + zeugt vom Willen, was ich sehr gut finde.
Günther, die "Handwagenzeit" liegt hinter uns lach War absolut interessant. Ne ganz andere Fortbewegungsart mit vielen anderen Welteinblicken zwinker Aber sage niemals nie.
Gestern sind wir am Abend ca. 5 km langsam gewandert. Es geht aufwärts schmunzel
Und das beste, ich habe die erste Nacht durchgeschlafen und das Hähnchen blieb dabei dicht schmunzel
Macht sicherlich auch Mut für andere Prostatageplagte.
LG, Wi grenzenlos
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.05.17 06:26

In Antwort auf: sstelter
Ja, kein Problem. War ein größerer Bauchschnitt, die Narbe verschwindet so nach und nach. Ich werde in diesem Jahr 62.
Grüße
Stephan

Danke für die Antwort + ich wünsche noch viele herrlich Touren schmunzel
LG, Wi
von: kawa9999

Re: Von Mann zu Mann - 23.05.17 07:44

Hi,
vielleicht war es eine ISM Adamo Sattel.
VG und Gute Besserung!
manuel
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.05.17 13:15

In Antwort auf: kawa9999
Hi,
vielleicht war es eine ISM Adamo Sattel.
VG und Gute Besserung!
manuel


Hallo Manuel,
habe nachgeschaut. Gibt tatsächlich ISM Sattel für Prostataprobleme. Was es nicht alles gibt. Die werden auch in zahlreichen Formen als Prostata Sattel angepriesen. Und natürlich: Von ihrem Urologen empfohlen zwinker
Herzlichen Dank für den Tipp schmunzel
LG, Wi grenzenlos
von: MatthiasM

Re: Von Mann zu Mann - 24.05.17 12:40

In Antwort auf: Uli
Das deckt sich im wesentlichen mit meiner Erfahrung, dass ein guter Physiotherapeut kompetenter ist als die meisten Orthopäden.
Gruß
Uli
Optimum ist Freimachen von Tellerrändern und jeweils die eigenen Grenzen kennen:
Ein guter Ortho, der einen zur Zweifelsausräumung zur richtigen Diagnostik schickt,
ein guter Radiologe, der die Kernspinaufnahmen richtig zu deuten weiß
ein guter Physio, der passend zur Diagnose die richtige Therapie handwerklich sauber zu machen weiß.
... in meinem Fall eine wieder wunderbar beschwerdefreie HWS-Bandscheibe....
von: olafs-traveltip

Re: Von Mann zu Mann - 24.05.17 13:09

In Antwort auf: Uli
Das deckt sich im wesentlichen mit meiner Erfahrung, dass ein guter Physiotherapeut kompetenter ist als die meisten Orthopäden.
Gruß
Uli
dafür
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 25.05.17 07:12

In Antwort auf: MatthiasM
In Antwort auf: Uli
Das deckt sich im wesentlichen mit meiner Erfahrung, dass ein guter Physiotherapeut kompetenter ist als die meisten Orthopäden.
Gruß
Uli
Optimum ist Freimachen von Tellerrändern und jeweils die eigenen Grenzen kennen:
Ein guter Ortho, der einen zur Zweifelsausräumung zur richtigen Diagnostik schickt,
ein guter Radiologe, der die Kernspinaufnahmen richtig zu deuten weiß
ein guter Physio, der passend zur Diagnose die richtige Therapie handwerklich sauber zu machen weiß.
... in meinem Fall eine wieder wunderbar beschwerdefreie HWS-Bandscheibe....


Ja, Matthias, so finde ich es auch optimal lach + die eigenen Grenzen kennen, ausloten erscheint mir sehr wichtig.
LG, Wi
von: kawa9999

Re: Von Mann zu Mann - 29.05.17 06:24

Hi Wilfried,
Naja, Angebot und Nachfrage wie man sagt :-)
Ich kann dir leider keine große Erfahrungsberichte zu den ISM, da ich noch keine hatte. Ich hatte aber in den letzten Jahren Probleme im "Sattelbereich" (an einen anderen Bereich als du) und müsste zweimal operiert werden, habe daher einiges um das Thema gelesen und probiert. Die ISM werden sehr oft auch von Profi Sportler eingesetzt, oft Triathleten und Zeitfahrer.

Alternativ, schau dir mal auch SMP Sattel. Ein Bekannte von mir hatte Prostatvergößerung, und mit seine Brooks könnte er kaum 30 km fahren. Es hat dann auf eine SMP (ich glaube Modell Extra), und er meinte es geht ihm 100 mal besser damit. Immerhin ist er dann 6 Monate lang quer durch Asien geradelt. Auch sehr oft von rennradfahrer mit Prostataprobleme gelobt.
An sonst gibt es auch SQLab usw, aber die kennst du bestimmt schon. Wenn du ein bisschen suchst gibt es immer wieder gebrauchte von fast alle Model zu kaufen.

Von mir aus ich habe einiges nach den OP probiert. Den SMP finde ich gut, es entlastet relativ viel, aber ich habe ein etwas zu härteres Modell genommen. Liegerad habe ich auch, und muss sagen, während die meiste Sattelmodelle ein bisschen etwas verbessern, das Liegerad mach echt ein riesiges Unterschied. Da gibt es aber dann andere Herausförderungen, aber wenn dich das Thema interessiert schau mal am bestens ins Parallelforum velomobilforum.de

Gute Besserung und schnelle Genesung!

P.S: Habe letztes Jahr dein Buch gelesen und hat mich echt super gut gefallen!!
von: viajelargo

Re: Von Mann zu Mann - 08.06.17 17:08

Hallo Wilfried,
auf Nano kommt ein guter Beitrag zu deiner Problematik in der Mediathek

LG Erich
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 09.06.17 10:19

Hallo kawa9999,
danke für die vielen Infos. Muss mich da noch durchkämpfen schmunzel
Bin nun schon 8 Tage in der Reha - in Bad Wildungen - und auch hier werden Sattel vorgestellt. Hätte ich so nicht gedacht. Gibt da echt geile Teile lach
LG, Wi grenzenlos

PS: Danke für das B-Lob. Tut gut zwinker
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 09.06.17 10:30

Hallo Erich,
danke für den Link. Habe es natürlich angeschaut. Sehr informativ. Zum Glück werde ich diese Alternative nicht brauchen, denn meine Fortschritte sind in dieser Beziehung überaus positiv. Nehme nur noch Vorlagen aus Sicherheitsgründen lach . Ist auch ein Kopfproblem. Finde aber den Beitrag sehr gut, denn er würde bei Bedarf wahrscheinlich echt helfen + wäre so für viele Männer eine echte Alternative.
LG, Wi grenzenlos
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 09.06.17 19:45

In Antwort auf: grenzenlos
meine Fortschritte sind in dieser Beziehung überaus positiv. Nehme nur noch Vorlagen aus Sicherheitsgründen
Herzlichen Glückwunsch zu diesem erfreulichen Verlauf. Meine OP ist jetzt ca. 10 Wochen her und ich benötige immmer noch ca. 3 Vorlagen pro Tag.

Gestern habe ich meine erste Proberunde mit dem Rad ums Haus gemacht und dazu kann ich folgendes sagen: Ich habe keinerlei Schmerzprobleme im Damm oder unteren Bauchbereich. Mein ganz normaler schmaler harter Fahrradsattel hat keinerlei Probleme gemacht, so daß ich denke, keinen irgendwie gearteten Prostatasattel zu benötigen! Kaufe also so einen Spezialsattel erst, wenn du sicher bist, daß du ihn wirklich brauchst!

Jetzt muß ich nur noch 'wasserdicht' werden und dann kann der Fahrradsommer beginnen.

Ich wünsch dir schnelle Genesung
Gerhard
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 13.06.17 07:46

In Antwort auf: Gerhard O
In Antwort auf: grenzenlos
meine Fortschritte sind in dieser Beziehung überaus positiv. Nehme nur noch Vorlagen aus Sicherheitsgründen
Herzlichen Glückwunsch zu diesem erfreulichen Verlauf. Meine OP ist jetzt ca. 10 Wochen her und ich benötige immmer noch ca. 3 Vorlagen pro Tag.

Gestern habe ich meine erste Proberunde mit dem Rad ums Haus gemacht und dazu kann ich folgendes sagen: Ich habe keinerlei Schmerzprobleme im Damm oder unteren Bauchbereich. Mein ganz normaler schmaler harter Fahrradsattel hat keinerlei Probleme gemacht, so daß ich denke, keinen irgendwie gearteten Prostatasattel zu benötigen! Kaufe also so einen Spezialsattel erst, wenn du sicher bist, daß du ihn wirklich brauchst!

Jetzt muß ich nur noch 'wasserdicht' werden und dann kann der Fahrradsommer beginnen.

Ich wünsch dir schnelle Genesung
Gerhard



Hallo Gerhard,
danke für die Glückwünsche schmunzel und auch ich wünsche dir natürlich weitere Besserung. Bisher bin ich mit den Anwendungen in der Reha sehr zufrieden. Es geht mir ziemlich gut. Was mich irritierte, war die Aussage der Ärzte hier, dass ich erst nach 6 Monaten auf den Sattel soll.
Bei dir sind es ja nur ca. 10 Wochen nach der OP gewesen. Ich denke , den ersten Sattelsitz muss jeder selbst entscheiden, da ja auch jeweils die Umstände anders sind. Werde selbst noch einige Wochen warten, um auf Nummer sicher zu gehen.
Auch werde ich mir noch keinen Prostatasattel zulegen. Erst wenn mein alter Satten (Brooks) Schwierigkeiten bereiten sollte, werde ich eine Alternative ausprobieren.

Wünsche Dir baldige komplette 'Wasserdichtheit' schmunzel Ich hatte wohl Glück, mein Hähnchen lach ist nach nur 4 Wochen dicht. Ich hoffe, es bleibt so!

Wünsche viel Freude bei den nächste Proberunden zwinker
LG, Wi grenzenlos
von: HeinzH.

Re: Von Mann zu Mann - 13.06.17 08:56

In Antwort auf: grenzenlos
(.....) Mein ganz normaler schmaler harter Fahrradsattel hat keinerlei Probleme gemacht, so daß ich denke, keinen irgendwie gearteten Prostatasattel zu benötigen! Kaufe also so einen Spezialsattel erst, wenn du sicher bist, daß du ihn wirklich brauchst! (.....)
Moin moin,
ich hab ja nur eine vergrößerte Prostata, aber als ich letzte Woche mal wieder eine längere Strecke auf unserem mit einem harten Brooks-Sattel ausgestatteten Brompton zurücklegen mußte, um den Pkw aus der Werkstatt abzuholen, war dies alles andere als angenehm. Längere Strecken mit diesem Rad werde ich künftig meiden.
Auf meinen Liegerädern dagegen zwickt mich gar nix...
Bis denne,
HeinzH.

von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 13.06.17 09:13

In Antwort auf: grenzenlos
Es geht mir ziemlich gut. Was mich irritierte, war die Aussage der Ärzte hier, dass ich erst nach 6 Monaten auf den Sattel soll.
Die Aussagen hierzu sind etwas widersprüchlich:
In der Klinik, wo ich operiert wurde, sprach man von 3 Monaten, in denen ich nicht radfahren und nicht mehr als 5kg heben soll.
Eine Krankenschwester meinte dazu (hinter vorgehaltener Hand): Sehen sie das nicht zu eng, andere schicken sie nach 6 Wochen wieder zur Arbeit! Wenn nichts weh tut, kann ich auch radfahren!
In der Reha-Klinik in Wildungen sprach man von 100 Tagen nicht radfahren und nicht mehr als 10kg heben.
Im Entlassungsbericht der Klinik steht: weiterhin 1-2 Monate nicht radfahren (d.h. insgesamt 3-4 Monate) und nicht mehr als 10kg heben. (Laß dir den Bericht zuschicken: dein Klinikurologe kann das veranlassen!)

Heute nachmittag habe ich einen Termin mit meinem 'Hausurologen' wegen der Nachsorge. Mal sehen, was der dazu sagt.

Ein Problem sehe ich kommen: das radfahren auf längeren Strecken mit Vorlage wird evtl. einen 'Wolf' verursachen, denn der Plastikrand der Slipeinlagen scheuert am Oberschenkel.

Gute Besserung
Gerhard
von: ElGato

Re: Von Mann zu Mann - 13.06.17 12:07

In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: Uli
Das deckt sich im wesentlichen mit meiner Erfahrung, dass ein guter Physiotherapeut kompetenter ist als die meisten Orthopäden.

Bei mir klingelt da immer der Skepsis-Detektor, wenn ich so recht pauschale Urteile lese. Der Orthopäde hat immerhin Medizin studiert und sollte einen deutlich universelleren Blick auf den menschlichen Körper haben als der Physiotherapeut. In Sachen Diagnostik stehen ihm ganz andere Möglichkeiten (z.B. diverse bildgebende Verfahren) zur Verfügung und es ist seine Aufgabe zu ergründen, warum es Probleme gibt und dabei bestimmte Ursachen auszuschließen (für die der Physiotherapeut gar nicht ausgebildet ist).
Andererseits liegt es in der Natur der Sache, dass der Physiotherapeut aufgrund des (zeitlich) intensiveren Umgangs mit dem Patienten mehr Erfahrung mit typischen Heilungsverläufen hat.


Gratulation wenn Du solch einen Orthopäden gefunden hast. Ich habe leider bisher nur die Kategorie kennengelernt, die der Sammy auch zu kennen scheint. Aber dabei noch ausgesprochen arrogant und IGEL (also so Therapien, die man selber zahlen muss) vorschlagend bevor eine vernünftige Diagnostik überhaupt nur angesprochen wurde.
Ich gehe lieber zum Physio oder so jemandem.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 13.06.17 18:34

Namd, namd,
okay, hab verstanden schmunzel Ich muss halt einfach abwarten. Alternativen gäbe es ja genug zwinker bis hin zum Liegerad schmunzel
Bis denne,
Wi
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 13.06.17 18:44

In Antwort auf: Gerhard O
In Antwort auf: grenzenlos
Es geht mir ziemlich gut. Was mich irritierte, war die Aussage der Ärzte hier, dass ich erst nach 6 Monaten auf den Sattel soll.
Die Aussagen hierzu sind etwas widersprüchlich:
In der Klinik, wo ich operiert wurde, sprach man von 3 Monaten, in denen ich nicht radfahren und nicht mehr als 5kg heben soll.
Eine Krankenschwester meinte dazu (hinter vorgehaltener Hand): Sehen sie das nicht zu eng, andere schicken sie nach 6 Wochen wieder zur Arbeit! Wenn nichts weh tut, kann ich auch radfahren!
In der Reha-Klinik in Wildungen sprach man von 100 Tagen nicht radfahren und nicht mehr als 10kg heben.
Im Entlassungsbericht der Klinik steht: weiterhin 1-2 Monate nicht radfahren (d.h. insgesamt 3-4 Monate) und nicht mehr als 10kg heben. (Laß dir den Bericht zuschicken: dein Klinikurologe kann das veranlassen!)

Ein Problem sehe ich kommen: das radfahren auf längeren Strecken mit Vorlage wird evtl. einen 'Wolf' verursachen, denn der Plastikrand der Slipeinlagen scheuert am Oberschenkel.

Gute Besserung
Gerhard


Ja, die Aussagen sind sehr unterschiedlich. Ich bin auch in Wildungen. Wobei es hier 2 Kliniken gibt. Bin in der "Klinik am Kurpark". Da sagen sie ein halbes Jahr + auch diese 5 kg. Ich denke, die wollen auch auf Nummer sicher gehen.
Den Bericht lasse ich mir zuschicken. Danke für den Tipp.

Vorlagen gibt es ja auch gefühlt hundertfach. Das ist wie mit den Sätteln. Nur sind die Vorlagen weit billiger lach
Ich bin zuversichtlich, dass ich die bis zum ersten Ritt nicht mehr brauche (funktioniert jetzt schon recht gut). Zumindest wäre dann ein Problem weniger.

LG, Wi
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 07:03

Hallo,

die 3-Wochen-Reha (eigentlich war es ja eine Anschlussheilbehandlung) liegt nun seit 3 Tagen hinter mir.
Und zum Glück kann ich fast nur positives berichten. Ich benötige keine Vorlagen mehr. Auch ist die Potenz ohne Hilfsmittel (Tabletten) erwacht lach
Ich muss gleich gestehen, dass dies sicherlich nicht der Normalfall ist, denn bei den meisten Leidensgenossen während der Reha ist der Heilungsprozess weit langsamer verlaufen (große oder größere Probleme mit der Inkontinenz + Tabletteneinnahmen zur Anregung (Durchblutung) bezüglich Potenz ). Ein Teil der Männer (ca. 150 waren dort) verbringen dort bereits ihren 2. oder 3. Heilungsprozess. Natürlich hängt einiges vom Alter und den möglichen Nebenerkrankungen ab (Zucker, Bluthochdruck, Übergewicht usw.)
Die positivste Aussage beim Abschlussgespräch war, mein Tumor habe nicht gestreut lach Die Werte diesbezüglich sind auf 0. Natürlich muss ich zur absoluten Sicherheit weiterhin alle 3 Monate (für 2 Jahre, dann halbjährlich) genau diese Werte weiterhin feststellen lassen.
Mir wurde erneut gesagt, ich solle insgesamt 6 Monate ab OP nicht auf meinen Sattel steigen. Ich selbst denke, es wird abhängig von meinem Gefühl sein. Momentan verspüre ich noch leichte Schmerzen bei längerem Sitzen bzw. längeren Spaziergängen. Kommt Zeit, kommt wieder Sattel zwinker Man muss auch abwarten können. Auch dies wird bei jedem anders sein.

Was mich momentan auch beschäftigt, sind die folgenden Aussagen meiner Reha-Ärztin:
Nur 30 bis 35 Prozent der Prostata-OP-Männer nutzt überhaupt die Möglichkeit dieser Anschlussheilbehandlung. Ist für mich erschreckend niedrig, denn mir selbst hat die AHB (Anschlussheilbehandlung) sehr viel gebracht. Auch die anderen Männer, egal ob der Heilungsprozess nun schnell oder weniger schnell verlief, waren sehr positiv angetan. Ich kann solch eine AHB nur empfehlen. Nicht zu unterschätzen sind die Gespräche mit den "Leidensgenossen".

Die Ärztin sagte auch - ich habe ihr von meiner Weltradeltour mit den zwangsweise vielen Sattelkilometern erzählt-, dass sie durchaus einen Zusammenhang zwischen viel Radfahren und einem folgenden Prostataproblem sieht. Sie sprach auch von einer Statistik diesbezüglich. Leider hat sie diese aber im Netz nicht gefunden. Hätte mich echt interessiert. Ich bin mir selbst nicht schlüssig, ob dies so stimmt. Ich denke, es kann sein, muss aber nicht. Ich denke aber auch, es ist eine Krankheit welche viel mit Ernährungsgewohnheiten zu tun hat. Angeblich kommt das Prostataproblem z.B. in Japan kaum vor.
Vielleicht gibt es hier ja einige Spezialisten welche sich da besser auskennen zwinker
Jedenfalls freue ich mich schon jetzt auf meine ersten Radel-km. Dabei ist mir egal, ob es in wenigen Wochen oder erst in 2/3 Monaten sein wird. Jeder tickt halt anders zwinker
LG, der happy Wi grenzenlos + wünsche euch herrlich Sommertouren. Das Wetter passt ja schmunzel


von: Mütze

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 07:28

Es freut mich, daß es Dir besser geht. Besonders wertvoll ist der 0-Wert der Streuung.
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 07:31

Du schreibst ja selber: Es brachte bei vielen nicht ähnliche Resultate wie bei dir. Die erzählen dann hinterher, das mache keinen Sinn. Bei mir war das schon im Krankenhaus der Fall. Zeitverschwendung. Hieß es da. Würde mir nicht gefallen.

Keine Ahnung, ob das Kostensenkungsmaßnahmen sind.

Dazu kommen dann noch die Leute, die zwar dort abhängen, aber ihre Anwendungen schwänzen, weil sie das blöd finden. Lieber in der Kneipe sitzen. Und sich auch nicht an die Regeln halten. Wenn man ernsthaft mitarbeitet, wird das sicherlich mehr bringen.

Manche fürchten auch tatsächlich um ihren Arbeitsplatz. Und vielen wird auch der Antrag abgelehnt. Bei mir gab es da auch ein erhebliches hin und her.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 07:34

In Antwort auf: Mütze
Es freut mich, daß es Dir besser geht. Besonders wertvoll ist der 0-Wert der Streuung.

Dankeschön zwinker
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 07:49

In Antwort auf: Fricka
Du schreibst ja selber: Es brachte bei vielen nicht ähnliche Resultate wie bei dir. Die erzählen dann hinterher, das mache keinen Sinn. Bei mir war das schon im Krankenhaus der Fall. Zeitverschwendung. Hieß es da. Würde mir nicht gefallen.

Keine Ahnung, ob das Kostensenkungsmaßnahmen sind.

Dazu kommen dann noch die Leute, die zwar dort abhängen, aber ihre Anwendungen schwänzen, weil sie das blöd finden. Lieber in der Kneipe sitzen. Und sich auch nicht an die Regeln halten. Wenn man ernsthaft mitarbeitet, wird das sicherlich mehr bringen.

Manche fürchten auch tatsächlich um ihren Arbeitsplatz. Und vielen wird auch der Antrag abgelehnt. Bei mir gab es da auch ein erhebliches hin und her.


Ja, natürlich gibt es da absolut unterschiedliche Gründe. Einen Hauptgrund sehe ich im Alter. Sind ja nicht die jüngsten Männer. Viele verdrängen die Folgeprobleme. Oft ist es auch noch ein Tabu-Thema im Familien, Freundes- und Bekanntenkreis.
Bei Prostata gibt es eigentlich keine Ablehnungen von der RV.
Leider hängen auch einige, wenn auch wenige, dort ab. Und Bier nach der OP ist absolut nicht optimal.
Für mich war vorher klar, ich will mein Kontinenzproblem in den Griff bekommen. Mir war diesbezüglich auch klar, dies kann Monate dauern. So ist es ja auch bei den meisten. Die meisten davon haben mir aber auch schon während der 3 Wochen von kleinen Fortschritten erzählt. Und darin liegt ja auch hauptsächlich der Sinn der AHB.
Auch erscheint mir wichtig, 'Mann' sollte sich eine absolut gute Kurklinik aussuchen.
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 08:49

Also auszusuchen gab es bei mir nichts. Das wurde zugeteilt.

Im Endeffekt wäre es bei mir wohl nicht abgelehnt worden. Aber Krankenkasse und Rentenversicherung zofften sich um die Finanzierung. Dazu soll die AHB ja sehr zeitnah an den Krankenhausaufenthalt anschließen. Bei Schulterprothese trägt man aber sechs Wochen lang "Kiste" und der Arm darf nur passiv bewegt werden, was in meinem Fall eine Physiotherapeutin tat. Unterstützt durch eine Motorschiene, die ich zu Hause hatte. In der Reha hätte ich 23,5 Stunden pro Tag herumsitzen müssen, wie das zwei meiner Kolleginnen dort tatsächlich auch taten. Ich ging dann nach sechs Wochen ohne "Kiste". Da war das maximal nützlich.

Ich traf dort auf diverse Vertreter des ÖD, die mir erzählten, dass sie sich sowas einmal im Jahr gönnten. Könne nicht schaden. Das war die größte Gruppe der Kneipensitzer. Von etwaigen minimalen Gesundheitsstörungen her hatten sie wohl keine Motivation.

Interessant auch die Insassen der Nachbar-Kurklinik, die zum Teil nach zwei Wochen noch keine Anwendung gehabt hatten. Viele fanden das völlig in Ordnung. War wohl mehr Zweiturlaub.
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 09:35

In Antwort auf: grenzenlos
Hallo,
Und zum Glück kann ich fast nur positives berichten. Ich benötige keine Vorlagen mehr. Auch ist die Potenz ohne Hilfsmittel (Tabletten) erwacht lach
Herzlichen Glückwunsch! Bei mir läuft es leider nicht ganz so gut. Ich benötige immer noch 2 bis 3 Vorlagen pro Tag und die Potenz erwacht ebenfalls sehr langsam. (Ich verfüge aber immerhin schon über mehrere Varianten von 'schlaff' und 'ganz schlaff')
In Antwort auf: grenzenlos

Die positivste Aussage beim Abschlussgespräch war, mein Tumor habe nicht gestreut lach Die Werte diesbezüglich sind auf 0. Natürlich muss ich zur absoluten Sicherheit weiterhin alle 3 Monate (für 2 Jahre, dann halbjährlich) genau diese Werte weiterhin feststellen lassen.
So auch bei mir. Trotzdem habe ich in der Klinik Leute kennen gelernt, die ebenfalls mit PSA=0 entlassen wurden und einige Jahre später Bestrahlungen und Chemotherapien bekamen, weil der Krebs wieder da war. Auch der Oberarzt im Johanniterhospital in Oberhausen erklärte mir, daß ein 0-PSA keine absolute Garantie auf Befreiung vom Prostatakrebs ist.
In Antwort auf: grenzenlos

Was mich momentan auch beschäftigt, sind die folgenden Aussagen meiner Reha-Ärztin:
Nur 30 bis 35 Prozent der Prostata-OP-Männer nutzt überhaupt die Möglichkeit dieser Anschlussheilbehandlung. Ist für mich erschreckend niedrig, denn mir selbst hat die AHB (Anschlussheilbehandlung) sehr viel gebracht. Auch die anderen Männer, egal ob der Heilungsprozess nun schnell oder weniger schnell verlief, waren sehr positiv angetan. Ich kann solch eine AHB nur empfehlen. Nicht zu unterschätzen sind die Gespräche mit den "Leidensgenossen".
Da kann ich dir nur zustimmen. Andererseits hingen bei uns in der Klinik (Wildetal) Schautafeln mit Statisken an der Wand. Danach (nach meiner Erinnerung) schaffen es 50% aller Männer unter 60 Jahren auch ohne jegliches Training kontinent zu werden (mit Training ca. 80%), während Männner über 80 Jahren auch mit Training nur noch auf eine Erfolgsquote von 20% kommen! Diese Zahlen bezogen sich immer auf einen Zeitpunkt 6 Monate nach der OP.
In Antwort auf: grenzenlos

Die Ärztin sagte auch - ich habe ihr von meiner Weltradeltour mit den zwangsweise vielen Sattelkilometern erzählt-, dass sie durchaus einen Zusammenhang zwischen viel Radfahren und einem folgenden Prostataproblem sieht.
Diese Thema hatte ich in Wildungen auch angesprochen, aber außer einem 'Nichts genaues weiß man nicht' keine konkrte Aussage bekommen.

Weiterhin gute Besserung. Vielleicht sehen wir uns mal beim Radfahren!

Gerhard
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 10:38

In Antwort auf: Fricka


Interessant auch die Insassen der Nachbar-Kurklinik, die zum Teil nach zwei Wochen noch keine Anwendung gehabt hatten. Viele fanden das völlig in Ordnung. War wohl mehr Zweiturlaub.


Wir hatten relativ volles Programm, zum Glück. 6 bis 8 Anwendungen pro Tag waren keine Seltenheit. Sogar Samstag war bis Mittag Anwendung. Natürlich waren die aus meiner Sicht nicht alle sinnvoll. Doch auch hier gilt, jeder tickt da anders.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 10:49

Hallo Gerhard,

natürlich wurde mir gesagt, dass die 0 nicht ne 0 bleiben muss. Es war aber wichtig, diese 0 erstmal zu haben, denn leider gibt es ja auch andere Fälle. Zumindest werden die Folge- PSA- Werte immer sehr spannend werden. So ist leider das Leben. Ganz ohne Kopfstress soll es halt nicht sein schmunzel

Ich wünsche dir vom ganzen Herzen weitere Besserung, somit aus 2 bis 3 ne dicke 0 und aus 'schlaff' eine plötzliche oder anschleichende Überraschung zwinker. Jeder hatte mir gesagt, es braucht Zeit. Du schaffst das! So lange ist deine OP ja noch nicht her. Und Radler schaffen alles lach auch wenn es manchmal was länger dauert. schmunzel

von: sstelter

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 11:53

In Antwort auf: grenzenlos
Ich wünsche dir vom ganzen Herzen weitere Besserung, somit aus 2 bis 3 ne dicke 0 und aus 'schlaff' eine plötzliche oder anschleichende Überraschung zwinker. Jeder hatte mir gesagt, es braucht Zeit. Du schaffst das! So lange ist deine OP ja noch nicht her. Und Radler schaffen alles lach auch wenn es manchmal was länger dauert. schmunzel

Hallo kann ich nur bestätigen. Meine OP liegt jetzt 20 Monate zurück. Ich lasse so alle 3-4 Monate den PSA-Wert bestimmen, immer Null party
Und wie gesagt, sowohl der Operateur, die Reha-Ärztin als auch mein Urologe hatten nichts gegen zeitnahes Wiederaufnehmen des Radfahrens, also habe ich nach 4 Wochen wieder meine 40 km am Tag gemacht. Ich fand die Maßnahmen der Reha oder AHB zum Teil gut, zum Teil empfand ich sie als Füller, um die knapp 4 Wochen voll zu bekommen. Letztendlich habe ich kaum etwas davon in den Alltag übernommen.
Grüße
Stephan
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 12:57

In Antwort auf: sstelter
In Antwort auf: grenzenlos
Ich wünsche dir vom ganzen Herzen weitere Besserung, somit aus 2 bis 3 ne dicke 0 und aus 'schlaff' eine plötzliche oder anschleichende Überraschung zwinker. Jeder hatte mir gesagt, es braucht Zeit. Du schaffst das! So lange ist deine OP ja noch nicht her. Und Radler schaffen alles lach auch wenn es manchmal was länger dauert. schmunzel

Hallo kann ich nur bestätigen. Meine OP liegt jetzt 20 Monate zurück. Ich lasse so alle 3-4 Monate den PSA-Wert bestimmen, immer Null party
Und wie gesagt, sowohl der Operateur, die Reha-Ärztin als auch mein Urologe hatten nichts gegen zeitnahes Wiederaufnehmen des Radfahrens, also habe ich nach 4 Wochen wieder meine 40 km am Tag gemacht. Ich fand die Maßnahmen der Reha oder AHB zum Teil gut, zum Teil empfand ich sie als Füller, um die knapp 4 Wochen voll zu bekommen. Letztendlich habe ich kaum etwas davon in den Alltag übernommen.
Grüße
Stephan


Hallo Stephan,
gratuliere zum stetigen 0-Wert lach
Natürlich sind da irgendwie Füller während der AHB. Ich persönlich mache 3x täglich Beckenboden weiter. Ich denke einfach, der Muskel muss noch einige Zeit etwas Training haben. Und natürlich spaziere ich einige km täglich. Radel?, werde ich sehen, je nach Gefühl wird es sich ergeben.
Was mir in der AHB sehr gefallen hat, waren die meist unglaublich witzigen Unterhaltungen mit den "Leidensgenossen". Wenn man das Lachen nicht verliert, geht alles weit besser, auch auf die Gefahr hin, dass das viele Lachen mit Tröpfchenverlust verbunden war lach
LG, Wi

- habe nur 3 Wochen gemacht. Viele wurden wegen einer Verlängerung angesprochen.
von: sstelter

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 13:37

Letztendlich waren es nur gut drei Wochen, da Weihnachtszeit mit drin und geplante Urlaubsreise über Silvester. Meine Beckenbodenmuskulatur ist so stramm, dass ich beim Pinkeln einen Strahl hinkriege, den ich früher nie hatte. grins
Grüße
Stephan
von: panta-rhei

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 15:12

In Antwort auf: grenzenlos


Die Ärztin sagte auch - ich habe ihr von meiner Weltradeltour mit den zwangsweise vielen Sattelkilometern erzählt-, dass sie durchaus einen Zusammenhang zwischen viel Radfahren und einem folgenden Prostataproblem sieht.


? Radfahren -> ProstataKarzinom?! Kann ich mir nicht vorstellen. Recherchiere aber mal gerne in UpToDate und berichte hier.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 16:11

In Antwort auf: sstelter
Letztendlich waren es nur gut drei Wochen, da Weihnachtszeit mit drin und geplante Urlaubsreise über Silvester. Meine Beckenbodenmuskulatur ist so stramm, dass ich beim Pinkeln einen Strahl hinkriege, den ich früher nie hatte. grins
Grüße
Stephan


Ja, ist so auch bei mir lach Und bei der Harnstrahlmessung war ich Spitzenreiter grins Es geht ja letztendlich aber um den allzeit funktionierenden Verschluss. Der muss/soll trainiert werden.
LG, Wi
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 23.06.17 16:15

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: grenzenlos


Die Ärztin sagte auch - ich habe ihr von meiner Weltradeltour mit den zwangsweise vielen Sattelkilometern erzählt-, dass sie durchaus einen Zusammenhang zwischen viel Radfahren und einem folgenden Prostataproblem sieht.


? Radfahren -> ProstataKarzinom?! Kann ich mir nicht vorstellen. Recherchiere aber mal gerne in UpToDate und berichte hier.


Ich kann es mir auch nicht so richtig vorstellen. Sie sagte auch, speziell Radsportler hätten prozentual gesehen ein sehr hohes Risiko.
Ich kann mich nur noch leicht erinnern, dass vor gut 10 Jahren es Schlagzeilen in der Presse gab, mit dem ungefähren Titel: Radfahrer werden impotent zwinker oder so ähnlich
von: Erdie

Re: Von Mann zu Mann - 25.06.17 17:34

Ich kann an dieser Stelle nur meine Therapeutin aus der Reha zitieren.
>Ihr Männer seht die Narbe auf dem Bauch und denkt, der kleine Kratzer, aber ihr hattet eine schwere OP<

Schau die Stelle wo die Narbe unterhalb des Bauchnabels ist und wo der Arzt bei der Vorsorge untersucht. Alles dazwischen wird zerpflückt.

Ich wurde am im Juli 2015 operiert. Nach 3 Monaten im Oktober sagte der Doc, ich könne alles wieder machen.
Nachdem ich auf einem breiten Motorradsattel zur Probe gesessen habe, habe ich das Fahrrad erst gar nicht mehr probiert.
Nach ein paar Proberunden habe ich im Februar dann langsam wieder begonnen zur Arbeit zu fahren. Anfänglich nur einen Tag in der Woche. 50 Minuten morgens und 50 Minuten abends. Ostern zum ersten Mal über 50km am Stück. Im Sommer dann die erst 100km Tour. Konditionstechnisch war es weniger ein Problem, mehr kontinenztechnisch.

Und noch ein Zitat meiner Therapeutin.
>Herr Erdmann, sie brauchen gaaaanz viel Geduld<

In diesem Sinn.
Nicht den Kopf hängen lassen. Es kommt alles wieder. Nicht sofort und vieleicht auch anders als vor der OP und das ist doch alles besser als die Alternative ohne Diagnose und OP.
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 26.06.17 16:32

In Antwort auf: Erdie
Ich kann an dieser Stelle nur meine Therapeutin aus der Reha zitieren.
>Ihr Männer seht die Narbe auf dem Bauch und denkt, der kleine Kratzer, aber ihr hattet eine schwere OP<
Schau die Stelle wo die Narbe unterhalb des Bauchnabels ist und wo der Arzt bei der Vorsorge untersucht. Alles dazwischen wird zerpflückt.
Ich glaube, diese Aussage beschreibt die Sache sehr treffend - gefällt mir!

In Antwort auf: Erdie
Konditionstechnisch war es weniger ein Problem, mehr kontinenztechnisch.
Ich werde es erleben. In 1-2 Wochen will ich wieder meine ersten Proberunden fahren.

Gruß
Gerhard
von: jutta

Re: Von Mann zu Mann - 26.06.17 17:24

Ich antworte mal dir.
Morgen 10:10 kommt im DLF was zu dieser Thematik http://www.deutschlandfunk.de/sprechstunde.708.de.html
Eigentlich immer sehr gut die Sendung. Man kann Fragen stellen, am besten vorher per Mail
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 26.06.17 17:41

In Antwort auf: Gerhard O
In Antwort auf: Erdie
Ich kann an dieser Stelle nur meine Therapeutin aus der Reha zitieren.
>Ihr Männer seht die Narbe auf dem Bauch und denkt, der kleine Kratzer, aber ihr hattet eine schwere OP<
Schau die Stelle wo die Narbe unterhalb des Bauchnabels ist und wo der Arzt bei der Vorsorge untersucht. Alles dazwischen wird zerpflückt.
Ich glaube, diese Aussage beschreibt die Sache sehr treffend - gefällt mir!

In Antwort auf: Erdie
Konditionstechnisch war es weniger ein Problem, mehr kontinenztechnisch.
Ich werde es erleben. In 1-2 Wochen will ich wieder meine ersten Proberunden fahren.

Gruß
Gerhard



Gerhard und Erdie,

ja, genau so ist es. Zudem ist mein Bauch noch immer wie aufgeblasen. Zumindest habe ich ständig das Gefühl. Es braucht halt alles seine Zeit

LG, Wi
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 26.06.17 17:44

In Antwort auf: jutta
Ich antworte mal dir.
Morgen 10:10 kommt im DLF was zu dieser Thematik http://www.deutschlandfunk.de/sprechstunde.708.de.html
Eigentlich immer sehr gut die Sendung. Man kann Fragen stellen, am besten vorher per Mail


Hallo Jutta,
vielen Dank für den Tipp schmunzel
LG, Wi
von: panta-rhei

Re: Von Mann zu Mann - 26.06.17 18:43

Hallo,



Erstmal möchte ich meinen Respekt vor dem Mut der Menschen, die hier berichten und Prostata-CA überlebt haben, ausdrücken.

In Antwort auf: grenzenlos
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: grenzenlos


Die Ärztin sagte auch - ich habe ihr von meiner Weltradeltour mit den zwangsweise vielen Sattelkilometern erzählt-, dass sie durchaus einen Zusammenhang zwischen viel Radfahren und einem folgenden Prostataproblem sieht.


? Radfahren -> ProstataKarzinom?! Kann ich mir nicht vorstellen. Recherchiere aber mal gerne in UpToDate und berichte hier.


Ich kann es mir auch nicht so richtig vorstellen. Sie sagte auch, speziell Radsportler hätten prozentual gesehen ein sehr hohes Risiko.


Erste Ergebnisse aus einer PubmedRecherche:
- keine Studie gefunden, die Radfahren als Risikofaktor aufweist
- wichtiger RF ist aber u.a. Übergewicht! vgl. Review v. 2016: The Risk Factors of Prostate Cancer and Its Prevention: A Literature Review
- körperliche Aktivität (inkl. intensives Radfahren! :-) reduziert das Risiko an PCA zu erkranken und zu sterben, zB aus einer grossen, prospektiven Kohortenstudie :
- auch in der Nachsorge nach PCA gibt es Hinweise auf einen positiven Einfluss von Radfahren Physical activity and survival among men diagnosed with prostate cancer.

Ergo: Die Warnung der Ärztin scheint mir geradezu kontraproduktiv!
Schaue aber gerne nochmal auf Uptodate und Cochrane.

Eine ganz andere Geschichte ist, dass PSA Level nach längerem Radfahren künstlich erhöht sind - dass ist ebenfalls in vielen Studien erwiesen und auch wg. der mechanischen "Belastung" nicht weiter verwunderlich: In der Nacht vor eurer PSA-Messung solltet ihr schliesslich auch vor erotisch motivierter Prostata-Massage Abstand nehmen schmunzel . Also eher per Bus zum Arzt ...


In Antwort auf: grenzenlos

Ich kann mich nur noch leicht erinnern, dass vor gut 10 Jahren es Schlagzeilen in der Presse gab, mit dem ungefähren Titel: Radfahrer werden impotent zwinker oder so ähnlich


Da ging es, IIRC wieder um etwas Anderes: Die Druckschädigung gewisser Nerven je nach Sitzposition und Sattelform.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 27.06.17 06:12

Hallo panta-rhei,

danke für deine Bemühungen im Dschungel der Prostataaufklärungen zwinker

Ja, die Warnung der Ärztin erschien auch mir überzogen. Ich hatte aber keine Lust mich mit ihr zu streiten.
Das man vor einer erneuten PSA-Untersuchung kurz vorher nicht Radfahren sollte (auch kein Sex) erzählte mir mein Hausarzt. Die Ärztin selbst sagte diesbezüglich nichts. Zum Abschluss einer AHB (Anschlussheilbehandlung) erfolgt eine erneute PSA-Wert Untersuchung (durch Blutentnahme).

Nochmals Dankeschön für die Bemühungen. Männer sind manchmal komisch verwirrt
Bei ca. 60 bis 80 tausend Fällen pro Jahr in Deutschland, hätte auch ich gedacht, dass Männer damit weit offener umgehen. Deshalb auch ein Dank an all die Schreiber hier :), denn mir erscheint es sehr wichtig, dass sich mehr damit beschäftigen, denn Vorsorge (ab 50 durchaus sinnvoll) ist absolut wichtig und tut wirklich nicht weh zwinker

In drei Tagen werde ich im Urlaub sein, da leider noch nicht Radfahren oder sehr lange Strecken laufen zwinker Ich bin mir aber sicher, dass mein Sattel nicht mehr ewig warten muss lach
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 28.06.17 05:56

In Antwort auf: jutta
Ich antworte mal dir.
Morgen 10:10 kommt im DLF was zu dieser Thematik http://www.deutschlandfunk.de/sprechstunde.708.de.html
Eigentlich immer sehr gut die Sendung. Man kann Fragen stellen, am besten vorher per Mail


Hallo Jutta,
habe mir die Sendung angehört. Sehr interessant. Nochmals Dank für den Tipp. Und für alle Interessierte, die Sendung ist noch bis Anfang Januar 2018 abhörbar zwinker
von: paschukanis

Re: Von Mann zu Mann - 30.06.17 07:47

Heute im standard:
http://derstandard.at/2000059943946/Forscher-warnen-vor-Risiken-der-Prostatakrebsfrueherkennung

Auch wenn das jetzt für viele hier keine gute Nachricht ist (don't shoot the messenger!)...
von: panta-rhei

Re: Von Mann zu Mann - 30.06.17 14:16

In Antwort auf: paschukanis
Heute im standard:
http://derstandard.at/2000059943946/Forscher-warnen-vor-Risiken-der-Prostatakrebsfrueherkennung

Auch wenn das jetzt für viele hier keine gute Nachricht ist (don't shoot the messenger!)...

Die ist in der Tat umstritten, Cochrane und uptodate empfehlen sie nicht für alle.
von: zaher ahmad

Re: Von Mann zu Mann - 01.07.17 10:32

Cochrane ist meines Wissens nach ein medizinisches Infoportal/Literaturdatenbank. Das empfiehlt zunächst mal gar nix, sondern stellt Informationen, wissenschaftliche Artikel und Suchmöglichkeiten dafür bereit.

Grüße

zaher
von: panta-rhei

Re: Von Mann zu Mann - 01.07.17 12:34

In Antwort auf: zaher ahmad
Cochrane ist meines Wissens nach ein medizinisches Infoportal/Literaturdatenbank. Das empfiehlt zunächst mal gar nix, sondern stellt Informationen, wissenschaftliche Artikel und Suchmöglichkeiten dafür bereit.

Grüße

zaher

Nö.

In Cochrane erscheinen auch reviews ( in unserem Fall von Urologen), die versuchen, AUS den Studien relevante Infos für die Praxis abzuleiten: www.cochrane.org/CD004720/PROSTATE_screening-for-prostate-cancer
Wenn man in diesen Reviews die "Authors' conclusions" liest, bekommt man einen guten Eindruck über die Sinnhaftigkeit einer Intervention. Merke: Cochrane ist nicht pubmed.
von: zaher ahmad

Re: Von Mann zu Mann - 01.07.17 21:24

Cochrane ist sehr nützlich, empfiehlt aber selbst nichts. Du schreibst es ja selbst schon: Reviews und Authors Conclusions. Die Empfehlungen stammen also von den beteiligten Autoren. Das macht sie nicht weniger hilfreich. Es ist aber anders zu beurteilen ob die Meinung einer unabhängigen Arbeitsgruppe oder die Beurteilung einer vorgesetzten Institution (die Cochrane eben gerade nicht ist) dargestellt wird.
Merke: Cochrane ist ein Sammelsurium unabhängiger Arbeitsgruppen und keine abschließende Autorität. Das drückt auch schön der Satz in der Selbstdarstellung aus, in dem es heißt, dass es nicht den einen Ort oder die eine Verwaltung gibt, welche 'Cochrane' seien.

Grüße

zaher
von: Keine Ahnung

Re: Von Mann zu Mann - 02.07.17 16:13

In Antwort auf: zaher ahmad
Cochrane ist ein Sammelsurium unabhängiger Arbeitsgruppen und keine abschließende Autorität.


Letztendlich gilt das so für praktisch alle Fachjournale (nicht nur in der Medizin). Es werden Artikel eingereicht oder ab und zu auch auf Einladung erstellt, dann meist von Gutachtern (außerhalb des Journals) bewertet und bei positiver Begutachtung publiziert. Wichtiger ist also auf die Autoren zu achten und deren Seriosität als auf die Zeitschrift oder die Online-Plattform. Für das aktuelle Thema ist es eigentlich nur wichtig, festzustellen, dass es zum Thema Vorsorgeuntersuchung (nicht nur im Zusammenhang mit der Prostata) doch recht kontroverse Meinungen gibt. Dumm ist nur, dass hier der Laie am Ende völlig verunsichert wird. Immerhin wird er dann angehalten sein, mehrere Expertenmeinungen einzuholen, bevor schwerwiegende Eingriffe unternommen werden.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 09.07.17 17:55

In Antwort auf: Keine Ahnung
In Antwort auf: zaher ahmad
Cochrane ist ein Sammelsurium unabhängiger Arbeitsgruppen und keine abschließende Autorität.

Für das aktuelle Thema ist es eigentlich nur wichtig, festzustellen, dass es zum Thema Vorsorgeuntersuchung (nicht nur im Zusammenhang mit der Prostata) doch recht kontroverse Meinungen gibt. Dumm ist nur, dass hier der Laie am Ende völlig verunsichert wird. Immerhin wird er dann angehalten sein, mehrere Expertenmeinungen einzuholen, bevor schwerwiegende Eingriffe unternommen werden.


Hallo Arnulf,

ja, da stimme ich völlig zu. Auch ich habe mich natürlich informiert + die Verunsicherung war echt groß böse

Mit ca. 56 Lenzen war ich zur Voruntersuchung. Schon damals war der PSA Wert leicht erhöht. Niemand hat mir da aber eine OP empfohlen.

Letztendlich stand bei mir dann aber schon vor der Tumorfeststellung fest, dann bereits mit 62 Lenzen, dass nun eine OP zur Verkleinerung erfolgen muss/erfolgen sollte, da meine Prostata die Harnröhre sehr, sehr stark einengte. Die Vergrößerung ist durch abtasten von einem Urologen oder guten Arzt leicht erkennbar. Als der Tumor hinzukam, war nach Gesprächen mit 2 Ärzten für mich schnell klar, ich lasse sie total entfernen.

Ich kann nur empfehlen, mindestens 2 Ärzte des Vertrauens zu befragen, denn wenn man sich durch den Dschungel des Internet begibt, bleibt meist nur große Verunsicherung übrig zwinker Dies gilt auch für die unterschiedlichen OP-Möglichkeiten. Letztendlich sollte man auch zusätzlich aufs eigene Bauchgefühl hören, denn niemand nimmt einem die so wichtigen Entscheidungen ab. Und ne Entscheidung ist ja letztendlich nötig zwinker

LG, Wi
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 10.07.17 07:13

Wenn du mehrere Ärzte fragst, kriegst du auch unterschiedliche Antworten. Entscheiden, was du nun glaubst und was nicht, musst du immer selbst.

Insofern finde ich das Internet in Ergänzung recht hilfreich. Ich hatte zum Beispiel ein Aufklärungsgespräch in Sachen Prothesen-OP, also eines der wichtigeren Sorte, wo mir der Arzt, der das durchführen wollte, erklärte, er verstehe gar nicht, dass ich da Fragen hätte, ich solle mir einfach keine Gedanken machen. Nachdem ich damit nicht zufrieden war, gab es ein weiteres. Nun hatte er offensichtlich die ersten drei Google-Fundstücke gelesen. Ich natürlich auch. War also wieder nichts.

Nachdem mir immer wieder erklärt wurde, ich solle nichts glauben, was im Internet steht, auch keine Texte von den einschlägigen Krankenhäusern (eine Zeitlang habe ich viel von der Berliner Charite gelesen, die ich eigentlich ganz seriös fand), habe ich mich auf Dissertationen verlegt. Kommentar: Eine medizinische Promotion ist überhaupt nicht brauchbar. Da hat irgendjemand irgendwann irgendwas geschrieben, weil er den Doktortitel wollte. Die Qualität ist normalerweise unterirdisch. Und was da im Internet steht, ist auch alles zu alt.

Zuletzt hatte ich eine Dissertation gefunden, betreut von meinem Operateur, bei dem jemand die Daten von dessen Operationen ausgewertet hatte. 1,5 Jahre alt. Das fand ich eigentlich schon sehr speziell. Außerdem stand da genau das gleiche drin, wie in all den anderen Fundstellen auch. Nun lautete der Kommentar (eine Standard-Antwort übrigens), man könne aus einer Statistik nicht auf einen Einzelfall schließen, insofern sei das bedeutungslos.

Es ging dabei um die Haltbarkeitsdauer meiner Prothese. Ergebnis: Nach 5 Jahren sind 98,5% der Dinger wieder draußen. Aber natürlich könnte es sein, dass ich zu den 1,5 % gehöre, bei denen das nicht so ist. Wie ich ja auch zu dem einen Prozent Menschen gehöre, die nach der OP eine Infektion hatten. Trotz 99% Chance, dass das nicht so war. Und dass es dann noch zweimal passierte, war, weil das 1 %-Risiko natürlich bei jeder OP wieder neu gilt.
von: derSammy

Re: Von Mann zu Mann - 10.07.17 07:38

In dem letzten Punkt möchte ich dir widersprechen. Ich vermute stark, dass es eine individuelle Komponente bei der Neigung zu Infektionen gibt. Damit ist das Risiko einer Infektion höher, wenn man vorher schon mal eine hatte, gegenüber dem Fall noch nicht operiert worden zu sein (oder gar eine OP infektfrei überstanden zu haben). Risiko liegt dann vielleicht bei 2% anstatt 1%. Wirklich viel kaufen kannst du dir von diesem Wissen aber auch nicht...
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 10.07.17 08:10

Nein, kann man nicht. Ist auch sowieso Quatsch. Mein Erreger war kein multiresistenter. Nicht meldepflichtig und deswegen gibt es bestimmt sowieso keine Zahlen darüber. Die beiden, die dann noch nachkamen, waren recht harmlos.

Auf meiner Station (Unfallchirurgie) hatten etwa die Hälfte der Patienten so eine Infektion. Multiresistente waren auch reichlich darunter. Einiger hatte es noch schlimmer erwischt als mich, was die Folgen betrifft. Die alten Leute sind zum Beispiel überwiegend relativ schnell verstorben.
von: VeloErik

Re: Von Mann zu Mann - 10.07.17 11:21

Weiterhin guten Heilprozess und viel Durchhaltevermögen.
Finde es immer wieder erschreckend zu lesen wie schnell einen sowas erwischen kann, und finde es bemerkenswert wie ihr damit umgeht.
Niemals hängen lassen freunde:)
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 10.07.17 13:29

In Antwort auf: VeloErik
Weiterhin guten Heilprozess und viel Durchhaltevermögen.
Finde es immer wieder erschreckend zu lesen wie schnell einen sowas erwischen kann, und finde es bemerkenswert wie ihr damit umgeht.
Niemals hängen lassen freunde:)


Danke + es geht mir überraschend gut. Bin ja z.Z. in Urlaub. Ist sozusagen meine ganz persönliche Reha lach Sind momentan im Oman mit Auto und Zelt unterwegs. Täglich laufe ich halt relativ viel. Wanderungen von 5 bis 10 km liegen hinter mir schmunzel Und irgendwie habe ich das Gefühl, es wird stetig besser. Kann sein, dass ich nach dem Urlaub mein Radel nötigen werde, zumindest für die ersten km zwinker

Ja, es kann schnell gehen. Jedoch ist mir persönlich bewusst, es gibt leider weit schlimmeres. Wenn ich da nur an die Kinder in der OP-Klinik in München denke. Krebs in diesem Alter ist absolute Sche... Und da fällt es mir garantiert nicht ein zu klagen. Immer wenn ich einen kleinen Tiefpunkt hatte, sagte ich mir, es gibt wirklich weit schlimmeres, sei jetzt keine Memme zwinker
LG, Wi
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 10.07.17 13:36

Ja, natürlich ist das Internet ne Ergänzung. Die Ergänzung kann aber auch mürbe machen. Ich hatte das Glück, dass beide Ärzte die gleiche Meinung hatten. Und ich selbst hatte mich schon vorher auch auf diese Meinung eingeschossen. 3 gleiche Meinungen waren somit eventuell sehr hilfreich. Auch ist mir da bewusst, im schlimmsten Fall kann auch da was nicht passen. Dein Fall spricht ja Bände, leider.
LG, Wi
von: Fricka

Re: Von Mann zu Mann - 10.07.17 13:55

Die Ärzte waren bei mir eigentlich immer einer Meinung. Das ging dann so:

"Sie werden von der Prothese nichts haben. Sie können den Arm auch "mit" nie wieder bewegen. Wenn Sie ganz großes Glück haben, können Sie irgendwann mal ohne Gilchrist gehen. Zudem wird sie nur fünf Jahre halten. Wovon eines Reha ist.

Unterschreiben Sie bitte sofort die Einverständniserklärung....."

Mir erschien diese Operation eigentlich nicht sinnvoll. Meine Familie wollte das. Also habe ich eingewilligt. Mit eigentlich doch guten Ergebnissen bei ständigen, wenn auch inzwischen kleinen Fortschritten. Die Ärzte hielten dann eine Reha nicht für sinnvoll. Da keine Verbesserung zu erwarten sei. Bei erheblichen Risiken.

Aber zum Thema. Neben Info-Gesprächen mit Ärzten habe ich mich dazu auch von der Krankenkasse beraten lassen. Das war ziemlich gut. Mit jeder Menge Zeit und Antworten auf meine Fragen. Das hat mir schon mehrmals sehr geholfen.
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 14.07.17 19:44

In Antwort auf: Gerhard O
Ich werde es erleben. In 1-2 Wochen will ich wieder meine ersten Proberunden fahren.
Die letzten Tage war ich mehrfach mit dem Rad zum Bäcker Brötchen holen. Es war problemlos und schmerzfrei.

Deshalb probierte ich gestern meine erste größere Runde: 38km zum Tetraeder auf der Halde in Bottrop. Ich kam ganz gut oben an, mußte aber im Gegensatz zu früher mein kleinstes Kettenblatt vorne nutzen.
Auf dem Rückweg verspürte ich ein leichtes Scheuern in der Leistenbeuge. Vermutlich hatte ich die Inkontinenzvorlage einseitig eingelegt.

Heute probierte ich noch eine größere Runde: 61km um den Baldeneysee. Auf ein sorgfältiges faltenfreies Einlegen der Vorlage achtete ich besonders. Diesmal scheuerte nichts, dafür meldete sich aber nach ca. 30km ein leichter Druckschmerz im Bereich der Sitzknochen.

Berge hatte ich heute keine, aber genauso viele Höhenmeter wie gestern. Bedingt waren diese durch leichte ca. 1%ige Steigungen im Essener Stadtbereich. Nach ca. 40km war bei mir 'die Luft raus'. Ich schlich mit 15-18 km/h an der Ruhr entlang nach Hause.

Fazit:
Die Kondition ist bei Null und muß in den nächsten Wochen neu augebaut werden.
Die Inkontinenz ist auf dem Rad nicht größer, als wenn ich zu Hause im Garten arbeite oder einen Kasten Bier aus dem Auto in den Keller trage.
Die erwähnten leichten Gesäßschmerzen habe ich oft, wenn ich einige Wochen nicht gefahren bin. Ich denke, das legt sich mit dem Fahrtraining. Vielleicht liegt es auch an den Inkontinenzvorlagen - mit Polsterhosen habe ich ähnliche Schmerzen.
Operationsbedingte Schmerzen hatte ich keine. Ein 'Prostatasattel' bringt vermutlich nur Vorteile bei Männern mit vergrößerter Prostata. Bei einer fehlenden Prostata sehe ich keinen Nutzen.

Ich wünsche allen Leidensgenossen eine erfolgreiche Genesung.
Gerhard.
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 18.07.17 12:50

Hallo Gerhard,
danke für den Zwischenbericht + ich Gratuliere bravo
Aller Anfang ist schwer zwinker aber es gibt ja bei dir Erfolge.
Bin gespannt wie meine erste Kurztour sein wird.
Momentan bin ich ja im Oman im privaten "Rehaurlaub". Ich wandere viel. Es geht sehr gut lach
Wäre nett, wenn Du was von der 61km-Tour berichtest zwinker
LG, Wi
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 18.07.17 20:03

In Antwort auf: grenzenlos
Momentan bin ich ja im Oman im privaten "Rehaurlaub". Ich wandere viel. Es geht sehr gut lach
Wäre nett, wenn Du was von der 61km-Tour berichtest zwinker
LG, Wi
Ich wünsche Euch gute Erholung im Oman. Für uns ergibt sich erst ab Ende August ein größeres Zeitfenster für einen Urlaub. Voraussetzung wäre allerdings, daß ich bis dahin vollständig kontinent bin. Die Anzahl der notwendigen 'Pippipausen' muß dafür ebenfalls noch sinken! Somit trainiere ich zu Hause weiter.

Zur Tour letzte Woche um den Baldeneysee bleibt nur zu sagen, daß ich ohne Ölwechsel Vorlagenwechsel auskam, und das, obwohl ich am Baldeneysee (etwa zur Hälfte der Tour) auf eine Flasche Bier eingekehrt bin. Wie allgemein bekannt, beeinträchtigt Alkohol die Muskelkontrolle, aber auch das gehört zum Training! listig Ich kam gerade noch rechtzeitig zu Hause an, bevor ein Unglück geschah.

Über das Wochenende wollte ich meinem Körper Zeit zur Erholung geben und die Schmerzen im Sitzbereich abklingen lassen. Gestern, Montag, fuhr ich dann eine topfebene Strecke von 65km (Für ortskundige Leser: HOAG-Trasse, Rotbachweg). Nach etwa 40km kehrte ich auf ein Weizenbier beim Radfahrertreff an der Grafenmühle ein (Wichtig: Alkoholresistenz trainieren bier ). Langsam hatte sich auch wieder ein leichter Druckschmerz bemerkbar gemacht - aber weniger als letzte Woche. Vorsichtshalber (aus der Erfahrung von Freitag mit dem Bier) wechselte ich hier die Vorlage. Bisher hatte ich eine normale Slipeinlage (Damenbinde) an, jetzt probierte ich eine 'Flügelvorlage' speziell für Herren. So eine Vorlage ist vorne breit und saugfähig, aber im Dammbereich schmal und dünn. Der Aha-Effekt zeigte sich, als ich wieder auf das Rad stieg: Der Schmerz war komplett weg!

Es scheint so zu sein, daß ich keinerlei Polsterung im Dammbereich vertrage. Drum fühle ich mich in Radlerhosen mit Sitzpolster unwohl und fahr nur mit Laufhosen oder normaler Kleidung (ohne Sitzpolster).

Aus Kontinenzgründen wäre der Vorlagenwechsel vermutlich nicht nötig gewesen. grins

Morgen will ich das erste mal in diesem Jahr wieder zum Radtreff. Mal sehen, ob ich konditionsmäßig mit meiner alten Gruppe mithalten kann?

Ich bin optimistisch
Gerhard
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 01.08.17 06:02

Hallo Gerhard,
mit der Erholung im Oman hat es prima funktioniert. Fast täglich waren etwas längere Wanderungen angesagt. Zur Sicherheit hatte ich einige Vorlagen im Reisegepäck. Nicht eine habe ich gebraucht lach Das einzige was sich noch ändern muss, sind die Schmerzen im Sitzbereich. Sie sind nicht stark, jedoch spürbar.

Danke für den Tourbericht. Freue mich, dass es bei dir aufwärts geht.

Ich schätze, dass ich in wenigen Wochen den ersten Radel-Versuch starten werde schmunzel

Wünsche weiterhin gute Besserung + Radler schaffen das schmunzel

LG, Wi
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 01.08.17 09:19

Hallo Wilfried,
es freut mich, daß ihr einen schönen Urlaub hattet. Wir planen jetzt für Ende August einen mehrwöchigen Frankreichurlaub (ohne Rad traurig )

In Antwort auf: grenzenlos
Zur Sicherheit hatte ich einige Vorlagen im Reisegepäck. Nicht eine habe ich gebraucht lach Das einzige was sich noch ändern muss, sind die Schmerzen im Sitzbereich. Sie sind nicht stark, jedoch spürbar.
Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich habe keinerlei Schmerzen, aber dafür benötige ich noch 1-2 Vorlagen pro Tag und bei Radtouren eine extra. Wenn ich den Hintern vom Sattel anhebe, geht oft ein unkrontrollierter Spritzer in die Hose krank.

Trotzdem mache ich inzwischen wieder Touren von etwa 80km und mehr. Die Kondition kommt auch langsam wieder. Eine dieser Fahrten habe ich hier im Forum eingestellt.

Zu unserem Radtreff mit Abendtouren von ca. 40-60km gehe ich auch wieder.

Weiterhin gute Besserung
Gerhard
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 28.08.17 05:20

Hallo Gerhard,
habe deinen Bericht gelesen. Hut ab! Somit geht es aufwärts.

Am Wochenende habe ich den ersten Radel-Versuch unternommen. 20 km waren nicht viel, aber es hat mir zumindest Freude bereitet. Noch immer verspüre ich im Dammbereich ab und zu leichte Schmerzen. Keine Ahnung ob dies normal ist. Ich vermute, die Wundheilung ist noch nicht völlig abgeschlossen. Braucht halt alles seine Zeit schmunzel

Wünsche dir weiterhin gute Besserung + viele Touren lach
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 25.04.18 05:21

Lieb Leidesgenossen ;),

möchte nur mitteilen, bei mir ist die Leidenszeit nun wirklich vorbei. Zu 99% bin ich fit. Schon einige Wochen bin ich fast täglich mit dem Radel unterwegs. Hat halt seine Zeit gebraucht. Vor knapp einem Jahr war die OP. Und was noch wichtiger ist, die PSA-Werte sind im Nullbereich.
Ich wünsche allen Noch-Leidensgenossen schnelle Besserung + baldig herrlich Touren zwinker
LG, Wi
von: Gerhard O

Re: Von Mann zu Mann - 25.04.18 21:24

Hallo Wilfried,
es freut mich, daß es dir wieder gut geht!

Bei mir wird es auch immer besser, aber für meinen Geschmack viel zu langsam! Schmerzen habe ich keine, der PSA-Wert liegt bei Null! Rad fahre ich schon seit Mitte letzten Jahres wieder. Ich habe gerade eine Radtour von 345km hinter mir (4 Tage bei schönstem Wetter). Am 6.Mai will ich mit dem Rad nach Lauterbourg starten und danach noch ein paar Wochen durch Frankreich, Belgien und die Niederlande fahren, bis ich wieder zu Hause bin.

Leider ist die Kontinenz noch nicht so gut wie vor der OP, speziell wenn Alkohol im Spiel ist (und Frankreich ohne Wein geht gar nicht!). Einige Vorlagen werde ich daher sicherheitshalber mitführen!

Sehen wir uns in Lauterbourg?

Gute Besserung
Gerhard
von: grenzenlos

Re: Von Mann zu Mann - 26.04.18 04:46

Hallo Gerhard,
der nervende Rest wird auch noch zwinker Braucht halt alles seine Zeit.

Schöne Tour planst Du da. In der Gegend war ich/wir selbst mit den Radeln leider noch nie. Hundert Leben bräuchten wir grins
Wir sind ab Himmelfahrt bis Pfingsten in Albanien unterwegs lach Wir mögen das Land und freuen uns darauf.

Gute Besserung + wünschen herrlich Tour
Wi