Re: Es muss nicht immer das Nordkap sein

von: Karl der Bergische

Re: Es muss nicht immer das Nordkap sein - 26.10.14 18:05

Es muss nicht immer das Nordkap sein / Teil 3: Lofoten – Vesteralen – Senja




2.8.2014: Bodö – Moskenes – Fredvang 32 km, ca. 280 Hm

Gegen 9:30 startete die 4 ½-stündige Überfahrt nach Moskenes/Lofoten.



Etwa nach der halben Strecke kamen links die kleinen Inseln Röst und Väröy sowie rechts die „Lofotenwand“ mit Moskenesöya ins Sicht.



http://goo.gl/maps/xdjHm

Vom Anleger in Moskenes fuhren wir zunächst nur eine kurze Strecke nach Reine – für mich der landschaftlich am schönsten gelegene Ort, den ich kenne.





Von Reine aus machten wir eine 1-stündige Bootsrundfahrt durch den Kjerkfjord. Vor Jahren hatte ich diese 2-mal täglich angebotene Tour schon mit Familie gemacht und damals für eine Wanderung vom westlichen Fjordende zum Bunesstrand an der Atlantikküste unterbrochen.





Von Reine fuhren wir auf der E 10 Richtung Norden und passierten die Insel Hamnöya, wo ich vor etwa 20 Jahren einige Tage mit Familie in einer Rorbu (ehemalige Fischerhütte) verbracht hatte.



Die Toilette auf einem Rastplatz fand ich architektonisch so ansprechend, dass ich sie außen und innen fotografieren musste:



Kurz danach durften wir nicht mehr mit eigener Kraft weiterfahren. Eine freundliche Dame fing alle Radfahrer ab, um sie samt Rad auf dem Hänger kostenlos durch eine geschotterte Baustelle zu transportieren. Weil sich dahinter besser wenden ließ (und wohl auch weil wir uns gut verstanden haben), fuhr sie uns gleich noch durch den nächsten Tunnel.



Kurz darauf erreichten wir Fredvang, wo wir ein Zimmer in einem zum örtlichen Campingplatz gehörenden Selbstversorger-Ferienhaus mieten konnten, das ich schon von einem Familienurlaub kannte. Zum Campingplatz gehörte ein Stück Strand an der offenen Atlantikküste. Bei Lufttemperaturen um 20°C auf den Lofoten war’s mir allerdings zu kalt zum Baden.




3.8.2014: Fredvang – Lyngvaer 88 km, ca. 740 Hm

Von Fredvang ging es zunächst noch ein Stück auf der E 10 über Moskenesöya. Unterwegs unterhielten wir uns mit einem US-amerikanischen Paar, das auf mitgebrachten Rädern Tagestouren machte.

http://goo.gl/maps/sAliH

Die Fischtrockengestelle waren leider schon leer. Im späten Frühjahr vor etwa 20 Jahren hatte meine kleine Tochter den etwas strengen Duft kommentiert, worauf hin eine Einheimische meinte "It's the smell of money".



Der Nappstraumtunnel zur Lofoten-Insel Vestvagöy war zwar nicht angenehm zu fahren (Lärm), aber auch nicht kritisch; er wies einen schmalen Fuß-/Radweg auf. Ab Leknes nahmen wir dann die wenig befahrene Route an der Südküste von Vestvagöy mit einigen schönen Ausblicken.



Eine Möwe kontrollierte, ob wir unsere Waffeln auch restlos aufgegessen hatten.



Zur Übernachtung fanden wir ein Zimmer mit Gemeinschafts-Sanitäranlagen und -küche in einem Haus auf einem CP.




4.8.2014: Lyngvaer – Henningsvaer – Svolvaer - Stokmarknes 94 km, ca. 740 Hm

http://goo.gl/maps/zYyBx

Am Vormitttag machten wir einen Abstecher zum recht touristischen schön gelegenen Fischer- und Künstlerdorf Henningsvaer, wo es wieder leckere Waffeln gab.





Weiter ging’s zur „Lofotenhauptstadt“ Svolvaer, wo wir einen Blick auf die „Lofotkatedralen“ warfen und über den Markt schlenderten.



Nach kurzer Zeit ging’s weiter Richtung Norden zur Fähre von Fiskeböl nach Melbu/Vesteralen.
Das Foto zeigt allerdings NICHT UNSERE Fähre.




5.8.2014: Stokmarknes – Buksnesfjord 71 km, ca. 340 Hm

http://goo.gl/maps/IxDG2

An diesem Tag passierten wir die Hurtigruten-Häfen Stokmarknes und Sortland. Der Anblick eines Hurtigruten-Schiffs weckte angenehme Erinnerungen an eine winterliche Hurtigrutenfahrt mit meiner Frau vor etwa 8 Jahren.



In einer einsam gelegenen modernen Ferienanlage fanden wir ein erschwingliches Zimmer mit Gästewaschmaschine, die wir nutzten, und Gemeinschaftsküche. Allerdings konnten wir den regionalen Spezialitäten auf der Speisekarte des angeschlossenen Restaurants nicht widerstehen. Für Wolfgang gab’s Rentiersteak und für mich Dorschzungen (nicht „Seezunge“, sondern wirklich grätenlose Zungen vom Dorsch=Kabeljau), ein Gericht, das man auf deutschen Speisekarten wohl kaum findet.



Abends genossen wir den Ausblick aus den Panoramafenstern unserer Gemeinschafts-Wohnküche.




6.8.2014: Buksnesfjord – Andenes 81 km, ca. 330 Hm

Morgens noch mal die gleiche Perspektive bei anderer Beleuchtung.



http://goo.gl/maps/oaBtM

Am Vormittag gab’s noch einmal Kuchen in einem Bauernhofcafe. Dann folgten etwa 50 km ohne Infrastruktur längs der einsamen Westküste der Insel Andöya.





Nachdem unterwegs angekündigte Verpflegungsmöglichkeiten nicht mehr existierten, fanden wir in Bleik kurz vor unserem Tagesziel das nette Cafe „Jakobine“, an dem wir „Süßen“ nicht vorbeifahren konnten.



Der Ortskern von Bleik ist ebenfalls nett:



Ein Rastplatz kurz vor Andenes konnte uns nicht zum Bleiben animieren.



In Andenes begann es dann zu regnen. Leider hatte der örtliche CP keine Hütten; günstige andere Unterkünfte fanden wir auch nicht. So musste mein Zelt – erfolgreich – seine Regentauglichkeit beweisen.


7.8.2014: Andenes – Gryllefjord – Mefjordvaer 75 km, ca. 850 Hm

Von Andenes nahmen wir die nur etwa von Ende Mai bis Ende August fahrende Fähre zur wenig bekannten Insel Senja.

http://goo.gl/maps/h80ak

Dort nahmen wir die Straße längs der Nordwestküste, die seit einigen Jahren durch neue Tunnels durchgehend befahrbar ist. Interessant war ein Aussichtspunkt kurz hinter dem ersten Pass:





Kurz vor Senjahopen zogen Regenwolken auf; aus der Ferne war ein Gewitter zu hören. So suchten wir das nächstgelegene Quartier, ein zum Glück recht preiswertes Hotel in Mefjordvar etwas abseits unserer Route.




8.8.2014: Mefjordvaer – Botnhamn – Tromsö 97 km, ca. 950 Hm

Von Mefjordvaer ging’s zunächst auf wenig befahrener Straße zur Fähre in Botnhamn, die ebenfalls nur in der Touristensaison fährt.

http://goo.gl/maps/Xk7fu

Nach der Überfahrt hatten wir noch etwa 56 km von Brensholmen bis zur „Olympiastadt“ Tromsö, die wegen der Schacholympiade stark ausgebucht war.

http://goo.gl/maps/ovNiI

Nach der Überfahrt hatten wir noch etwa 56 km von Brensholmen bis zur „Olympiastadt“ Tromsö, die wegen der Schacholympiade stark ausgebucht war.



Wir zelteten auf dem CP im Vorort Tromsdalen. Dank bestem Wetter war’s akzeptabel; im Sanitärraum hätte ich mir allerdings Gummistiefel gewünscht. Bei Regen dürften die Zelt-Standplätze sehr schlammig und die Zustände noch schlimmer sein.



FORTSETZUNG FOLGT