Re: An die See oder in die Alpen? Seealpen.

von: touromat

Re: An die See oder in die Alpen? Seealpen. - 31.08.15 12:34

An die See oder in die Alpen? Seealpen.

Montag, 13.07.15
Cuneo – Colle dei Morti (2.481 m) - Cuneo – 140 km, 2.200 Höhenmeter


Heute fahren wir eine Runde und wir können mit leichtem Gepäck los.

Zunächst etwas mit Umwegen, um Hauptstraßen zu vermeiden, nach Borgo San Dalmazzo. Dann im Stura-Tal bis Demonte. Wer hier unterwegs ist sollte unbedingt das Sträßchen südlich der Stura nehmen. Das ist sehr nett zu fahren und nahezu verkehrsfrei.




Radler auf Abwegen. Ich kann nichts dafür. Das Navi war schuld. Ehrlich.




So muss eine Pass-Straße aussehen.





Es ist wieder sehr heiß heute. Der Anstieg ist langezogen und es kommen immer wieder steile Rampen, also insgesamt ziemlich anspruchsvoll. Und wenn man bedenkt, dass Cuneo auf etwas über 500 Meter Meereshöhe liegt, hat man vielleicht eine Vorstellung über die Länge des Anstieges.





Aber es lohnt sich. Schmale Straße, kaum motorisierter Verkehr, schöne Ausblicke; eine außergewöhnlich schöne Auffahrt.




Kurz vor der Passhöhe. Das Bild ist von einer Art Zwischenpass aufgenommen, dem Col Valcavera.




Das Marco-Pantani-Denkmal am Colle dei Morti (2.481 m) Verwirrenderweise steht da Col Cuneo drauf.




Hier das offizielle Pass-Schild.




Ausblick von der Passhöhe.











Unsere übereinstimmende Meinung: einer der schönsten Anstiege in den Alpen.




Colle d’Esischie (2.370 m). Diesen Pass bekommt man in der Abfahrt quasi „geschenkt“. Hier heißt es aber aufpassen: Rechts würde es direkt Richtung Cuneo hinuntergehen. Wir nehmen aber den unscheinbaren Abzweig nach links, weil wir über Marmora und das Valle Maira zurückfahren möchten. Das ist deutlich länger, aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit.

Die Abfahrt ist teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Manchmal ist der Asphalt ganz verschwunden und grober Schotter tritt zu Tage, netterweise besonders bei steilen Abschnitten. Ansonsten viele Schlaglöcher und krasse Fahrbahnverformungen. Später auch ein unbeleuchteter Tunnel mit total zerstörtem Straßenbelag. Hier ist Vorsicht geboten. Sturzfrei im Tal angekommen werden erst einmal ausgiebig die Handgelenke ausgeschüttelt.




Marmora






Die Italiener können auch Schilderwald.

Das Maira-Tal ist sehr ursprünglich. In Dronero gibt es kühle Getränke. Unser Standard-Nachmittags-Gedeck: Ein Cola und ein Panaschè (Radler) pro Nase. Der Begriff „Panaschè“ kommt wohl von „mischen“ (Limonade und Bier) oder gar „panschen“? Jedenfalls schmeckt es nach all der warmen Brühe aus den Radflaschen sehr erfrischend.




Die Ponte del Diavole in Dronero.


Nach Dronero, netter Ort, sind wir unvermittelt wieder in der italienischen Tiefebene und fahren über kleine, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Straßen nach Cuneo zurück. Abends gibt es wieder ein Event im Rahmen der Kulturwoche, eine riesige Prozession mit Heiligendarstellern, Pferden, historischen Schützen und was noch alles. Uns fällt auf, dass sich so gut wie keine deutschen Touristen in diese Gegend verirren.