Re: An die See oder in die Alpen? Seealpen.

von: touromat

Re: An die See oder in die Alpen? Seealpen. - 01.09.15 07:28

An die See oder in die Alpen? Seealpen.

Dienstag, 14.07.15
Cuneo – Col de Lombarde (2.350 m) - Valdeblore – 110 km - 2.450 Höhenmeter


Heute wollen wir mit unseren ungemein zuverlässigen und stabilen Rädern (fragile Eselsgerüste???) wieder nach Frankreich rübermachen.

Anfangs geht es in dieselbe Richtung wie am Vortag ins Val Stura bis Vinadio. Hier folgt ein weiteres Highlight, der Anstieg zum Col de Lombarde.




Vinadio


Auch hier wieder ein schmales Sträßchen, aber in gutem Zustand, sehr wenig Verkehr. Es ist abwechslungsreich, landschaftlich sehr schön, mal gerade am Bach entlang, dann wieder Kehren.










Bis auf einen Brunnen gleich kurz nach Vinadio ist das der einzige Brunnen an der gesamten Auffahrt; im flacheren Mittelteil des Anstieges. Nicht versäumen!




Am gegenüberliegenden Hang das Kloster Santuario die Sant Anna, auf knapp über 2.000 Meter Höhe, angeblich das höchstgelegene in Europa.




Diese Kühe genießen eine wunderbare Aussicht und herrlich saubere Luft. Hoffentlich wissen sie das auch zu schätzen. Na gut, das Gras sieht ein bisschen dürr aus. Aber es kann ja nicht immer alles perfekt sein.










Die letzten Meter zur Passhöhe.







Alte Militäranlagen auf dem Col de Lombarde. Relikte aus einer schlimmen Zeit.




Kann man es noch lesen? Col de Lombarde – Altitude 2.350 m.




Im oberen Bereich der Abfahrt nach Isola.







Isola 2000 – typischer französischer Skigebiets-Bausündenort.

In Frankreich schmücken sich ja einige Ortschaften mit dem offiziellen Titel „die schönsten Dörfer Frankreichs“ (les plus beaux villages de France).

Ich halte das für einseitig, plädiere nun also für ein Ranking „die hässlichsten Ortschaften Frankreichs“ und schlage schon mal Isola 2000 als Anwärter für einen der vorderen Ränge vor. Ernstgemeinte weitere Vorschläge werden gerne entgegengenommen.

Damit das aber nicht zu negativ rüberkommt: insgesamt haben wir deutlich mehr schöne als hässliche Ortschaften gesehen. Und oft waren es nicht mal so sehr die bekannten Orte sondern man kommt vielleicht durch irgendein abgelegenes Dorf, das aber seinen ursprünglichen Charme erhalten hat.

Nach schneller Abfahrt auf breiter, gut ausgebauter Straße erreichen wir Isola und damit das Tinee-Tal. Von Süden bläst uns ein kräftiger und unglaublich warmer Wind entgegen. Das erscheint so, als hätte jemand einen riesigen Fön angeschaltet und trocknet einen richtiggehend aus.




Es war heiß und es wurde noch heißer. Weitere Aufnahmen dieser Art konnte ich jedoch leider nicht mehr machen. Der Tacho war geschmolzen. schmunzel

Bald geht es links ab in Richtung St.-Martin-Vesubie.

Mit Hilfe eines überaus komplizierten mathematisch-statistischen Verfahrens (kurzer Blick auf die Landkarte) unter Berücksichtigung von diversen zu berücksichtigenden Parametern hatte ich über Nacht errechnet, dass die Etappe nur über den Col de Lombarde zu kurz, die Verlängerung über den Col St. Martin bei dieser Hitze aber zu schwer für uns wäre.

Unglaublich, aber genau an dem von mir ermittelten Idealpunkt befindet sich ein Hotel (Hotel Valdeblore im gleichnamigen netten Ort, empfehlenswert). Kann das Zufall sein?




Valdeblore


Abendessen gibt es in einem winzigen Restaurant. Die rein französische Speisekarte überfordert uns, aber eine freundliche Radlerin aus der Schweiz, die wir schon auf dem Col de Lombarde getroffen haben, kann perfekt französisch und erklärt sie uns. Merci und Bon Appetit.