Re: 2016 - Kreta-Cross mit dem MTB

von: lutz_

Re: 2016 - Kreta-Cross mit dem MTB - 06.06.16 16:29

Am nächsten Tag geht es über 63 km und rund 2200 hm von Tsoutsouros hinüber nach Lentas. in diesem Bereich der Südküste gibt es keine durchgehende Küstenstraße, lediglich Stichstraßen, die aus den Bergen zu vereinzelten kleinen Siedlungen hinunter ans Meer führen. Natürlich könnte man auch bequemer durch die Messara-Ebene vorankommen, doch die Kombination aus Bergen und Meer macht für uns den Reiz aus.

Weniger reizvoll ist das heutige Frühstück. Der Sesamriegel ist schnell vertilgt und kurz nach 7 Uhr machen wir uns auf den Weg. Die Läden/Kafenions haben natürlich noch alle geschlossen, also gibt es keine Ausrede. Die Rampe, die direkt hinter den letzten Häusern in die Berge führt ist zu Beginn sausteil (für uns gerade noch fahrbar mit 22/34-Untersetzung), wird aber glücklicherweise nach dem ersten Steilaufschwung etwas flacher und schraubt sich in Serpentinen den karg bewachsenen Hang hinauf. Auch hier kreisen wieder Geier über unseren Köpfen.











Nach rund 700 Höhenmetern kommen wir ins Dörfchen Achentrias, hier gibt es zwar Wasser am Brunnen, nicht aber den erhofften Laden/Kafenion/Taverne. So müssen wir also hungrig über die nächsten Berge nach Ethia. Hier gibt es zwar ein Kafenion, die alte Dame kann oder will aber meinen Wunsch nach Essbarem nicht verstehen. Also weiter. Neben dem letzten Haus am Ortsende stehen zwei Getränkekisten am Straßenrand, sollte es hier also möglich sein etwas zu essen und zu trinken bekommen?

Nach meinem letzten gescheitertem Versuch versuchen wir es erneut und siehe da, cretan salad, patati, awgo? Na also, klappt doch. Die Frau des Hauses verschwindet, wir hören Töpfe klappern und schon bald brutzelt es lustig auf dem Herd. Ungelogen: wir bekamen den besten Salat der gesamten Reise vorgesetzt. Eine Riesenschüssel griechischer Salat mit leckerem Schafskäse, frisch gebratenen Kartoffeln, Eiern, lecker lecker lecker. Ade, Kreta-Diät...

Genug Energie um die bereits geradelten 1000 Höhenmeter zu kompensieren und die Speicher für die noch kommenden 1200 Höhenmeter aufzufüllen. Nun geht es zeitweilig auf Asphalt in leichtem Auf und Ab nach Mournia. Dort endet der Asphalt und weiter geht es auf einer Piste hinüber nach Paranimfi. Hier wartet ein nahezu schattenloser 500 Höhenmeter-Anstieg bis an den Fuß des Kofinas auf uns. Wir vertreiben die Schafe aus den Schatten des einzigen Baumes weit und breit und rasten hier nochmal, bevor wir uns an den Anstieg machen. Je weiter wir nach oben kommen, desto schöner werden die Ausblicke Richtung Messara-Ebene. Am höchsten Punkt der Auffahrt (ca. 1030 m) können wir sogar das Gipfelkreuz des Kofinas ausmachen.