Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse

von: Fricka

Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse - 21.09.16 07:23

26.5.2015 Mittwoch

Wir starten guten Muts in den sonnigen Morgen. Unsere Wäsche ist über Nacht draußen auf der Leine getrocknet. Auch das Zelt ist völlig trocken. Eine Premiere. Es wird Sommer. In zwei Tagen wollen wir an der Loire sein. Das gibt uns Schwung. Genauso wie das Gelände. Zunächst einmal geht es zügig abwärts ins Huisne-Tal, wobei wir Autobahn und Bahnlinie queren.

Bis Le Mans ist es nicht mehr weit. Dort mündet die Huisne in die Sarthe, in deren Tal wir die Loire zu erreichen gedenken. Laut Karte gibt es einen Radweg „La Sarthe à vélo“. Bis Yvré-l’éveque kommen wir relativ zügig voran. Dann wird die Orientierung schwieriger. Das Gelände wird hügelig und ist dicht besiedelt, die Straßenführung schwer zu verstehen. Wir folgen jetzt den Straßenschildern erst Richtung Le Mans, dann Richtung Zentrum. Wie immer ist die Einfahrt in die Stadt nicht so ganz lustig. Wir kehren in einer Art Burger-Laden ein, auf der Suche nach Internet und Toiletten. Und freuen uns über die Klimaanlage. Draußen ist es überraschend warm geworden.

Auch die Einfahrt nach Le Mans ist nicht besonders spaßig. Es geht durch stark befahrene Straßen, die so schmal sind, dass für uns kaum Platz ist, aber als wir schon brummig werden, stehen wir auf einmal auf einmal vor den Quinconces. Gigantische moderne Bauten. Ein riesiges Kino. Ein Theater. Viele Menschen. Scheinbar auch eine Tagung. Und gegenüber ragt die Altstadt auf. Wir sehen direkt auf den Chor der Kathedrale.

Wir schieben unsere Räder hoch zur Kathedrale und parken sie auf dem mittelalterlichen Platz davor im Schatten. Eine Weile sitzen wir auf den Eingangsstufen. Schön ist es hier. Noch schöner wäre es natürlich, wenn der Vorplatz nicht zum Parken vieler Autos genutzt würde. In der Kathedrale ist es dämmrig und kühl. Auch hier sitzen wir eine Weile und ruhen uns aus.

Die Altstadt dahinter ist einfach beeindruckend. Eine unübersehbare Fläche voller Fachwerkhäuser. Eines schöner als das andere. Läden, Bistros, Restaurants und auch hier viele Menschen. Die Altstadt liegt an einem Hang. Wahrscheinlich hätten wir unsere Räder besser stehen lassen. Irgendwann sind wir wieder an der Kathedrale und machen uns an den Abstieg zum modernen Stadtzentrum. Wir suchen die Touri-Info. Besonders viel Hilfe bekommen wir dort nicht. Die Karte zum Sarthe-Radweg ist vergriffen. Auf dem Stadtplan zeigt man uns zumindest den Einstieg. Danach sei es ganz einfach. Wir werden sehen.

Auch in den Geschäftsstraßen hier unten ist es nett zu bummeln. Aber wir haben noch ein Stück vor uns. Unter der Altstadt führt eine breite Straße durch einen hohen Tunnel. Da müssen wir durch. Auf der anderen Seite treffen wir auf die Sarthe, überqueren sie und biegen nach links ein, um ihr zu folgen. Der Blick zurück auf die Altstadt ist atemberaubend. Wir schieben also erst einmal ein Stück, um ihn zu genießen.

Wie man es uns geraten hat, überqueren wir am Yachthafen die halbe Sarthe und durchqueren eine Art Freizeitpark, in dem viele Menschen in der Sonne liegen. Dann wird es unübersichtlicher. Es gibt keine Ausschilderung. Und auch keinen Radweg in dem Sinne. An der Sarthe stehen nun riesige Plattenbauten. Später kleinere Häuser. Und bald geht es die Sarthe entlang nicht mehr weiter. Wir schalten unser Navi ein und wechseln auf die D 51. Der Verkehr hier ist recht stark. Dazu gibt es ordentliche Steigungen. Ungemütlich.
Da es sich um den Feierabendverkehr handelt, sind wir froh, dass wir nicht mehr besonders viele Kilometer vor uns haben. In La Suze-sur-Sarthe gibt es einen Campingplatz. Der nächste ist dann relativ weit entfernt, kommt also nicht mehr in Frage.

Angekommen im Ort, ist der Platz ausgeschildert. Mal wieder ein Municipal. Der Hüter wohnt in einem Mobilhome und ruft uns zu, wir sollten uns irgendwo „installieren“, er habe schon Feierabend. Ein Stück weiter ist die übliche Wohnwagen-Ansiedlung mit einigen Klempnerautos daneben. Die Wiese ist groß. Wir versuchen zu raten, wohin die Morgensonne wohl scheinen wird und bauen dort unser Zelt auf. Das örtliche Hallenbad liegt nebenan. Ist aber geschlossen.
Die sanitären Anlagen sind recht basic, aber nutzbar. So sitzen wir bald vor unserem Zelt und kochen.