Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2

von: motion

Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2 - 28.06.17 19:42

Tag 8:
Von Porto nach Vero
Länge: 90,1 km
Fahrzeit: 7,44 Stunden
Höhenmeter: 2400 m
Route: https://www.komoot.de/tour/17830815

Vorgeschichte: Mit der Besitzerin am Campingplatz in Porto spreche ich ein bisschen über die Radtour, den Geldbeutel usw. Unter anderem erwähne ich, das ich für heute die Tour von Porto über Vico nach Vero machen möchte. Sie schaut mich ungläubig an, erklärt mich für verrückt und kann nicht glauben, dass ich das fahren werde. Ich frage sie warum denn eigentlich nicht? Weil das selbst mit Auto schon 3 Stunden dauern würde und ihr viel zu weit ist. Ich beruhige sie und sie sagt mir das ich das nächste Jahr dann wieder kommen soll, um zu erzählen das ich es geschafft habe.

Da ich heute morgen in aller Ruhe losfahren möchte und nicht auf dem Asphalt gegrillt werden will, geht es bereits halb 7 ab in die Berge. Vor mir liegen der Start ab Meereshöhe bis zum Col de Sevi auf 1101 m über Meereshöhe. Das sollten dann in etwa 3 Stunden radeln sein.



Die Spelunca Schlucht Im Dunst des Morgens.

Am Anfang folge ich derselben Auffahrt wie vor 2 Jahren. Damals ging es in Richtung Evisa weiter über den höchsten Pass. Diesmal geht es schon weit vorher rechts weg und nach Süden in Richtung Vico.



Blick zurück nach Porto im Morgenlicht. Einfach schön dort, egal aus welcher Richtung.



Die Pont Genois im Spelunca Tal.



Ein Anblick der mich schon beim letzten Mal fasziniert hat und ein ziemlich ähnliches Foto auch im letzten Reisebericht ist. Ich kann nicht anders muss anhalten und nochmal eins machen.



Dann geht es rechts ab von der Hauptstraße auf die D24 weiter nach Marignana. Auf Grund meines frühen Starts, war bereits jetzt schon wenig Verkehr, aber nun sollte es noch viel weniger bis fast gar nichts mehr werden.



Wunderschön in Kastanienwäldern gelegen: Marignana.



Im V Einschnitt sieht man nochmal wo in etwa Porto liegt. Gegenüber ist die Straße die nach Evisa führt.



Nach zweidreiviertel Stunden stehe ich oben am Col de Sevi. Der erste dicke Brocken der heutigen Tour ist geschafft. Aber es folgen noch mehr Höhenmeter als bisher zurückgelegt sind.



Blick nach vorn in Richtung Abfahrt nach Vico.



Das Reisegefährt muss inspiziert werden.



Es darf auch mal geleckt werden. Natürlich fällt es danach um. Macht nix, ist nix passiert.



Ein oben Pause machender Reiseradler macht ein kleines Passfoto.

Es folgt die Abfahrt runter nach Vico. Im Ort fülle ich erstmal meine Vorräte auf. Die nächsten Kilometer sehen sehr einsam aus. Weiter geht es in Richtung Murzo und da zweige ich von der D23 auf die D4 ab. In der Karte ist es als weiße unscheinbare Straße markiert. Nicht mal grüne Punkte für besonders gute Aussicht oder ähnliches ist hier hinterlegt. Eigentlich eine Straße die man nicht unbedingt fahren müsste. Ein fataler Irrtum wenn man sich dem hingegeben hätte.



Bereits kurz hinter Murzo fährt man in eine weitere grandiose Schlucht ein. Nicht einmal der Name ist in der Karte verzeichnet. Lediglich der Name des Flusses, der Liamone, ist verzeichnet. Macht aber nix, denn ich habe die Straße so seit Murzo bis später nach Vero für mich alleine.



Sogar eine der wenigen Hinweistafeln in Korsika steht an diesem verlassenen Ort.



Tief unter einem die Flussschleife des Liamone.



weiter geht es auf kleinen Straßen durch die grandiose Bergwelt. Es ist zwar mittlerweile heiß, aber recht oft spenden Kiefern Schatten.



Blick zurück auf die kleine Panormastraße.



Mittagspause machen, Genießen und sacken lassen....



Auf der Straße bin ich mal an dem Ortseingangsschild Muna vorbei gefahren. 1 Haus später kam bereits das Ausgangsschild. Wo war der Ort? Die Frage beantwortet sich für mich erst von der gegenüberliegenden Talseite beim Blick zurück. Er liegt versteckt und nicht einsehbar oberhalb der Durchgangsstraße. Hübsches, aber wie es ausschaut leider größtenteils verlassenes Bergdorf.



Blick zurück



Blick nach oben auf die immer wieder ungewöhnlichen Felsformationen.



Nochmals Blick zurück.



Kurz vor Rosazia



ich vermute, es ist der Schutzpatron über den Ort.



Blick zurück auf Rosazia.



Blick nach vorn. Irgendwo da vorne muss ich noch auf dem Weg nach Vero drüber. Allerdings erst, nachdem man alle erradelten Höhenmeter auf der Abfahrt vernichtet.



Hier sieht man die zu überquerende Kette nochmal besser.

Die Abfahrt durch Salice und weiter nach Azzana führt tief ins Tal. Mittlerweile ist es hier unten wieder unvernünftig heiß. Die 500 hm die man vernichtet hat, muss man jetzt mit 600 hm wieder nach oben radeln. Verdammt.



Blick auf die andere Talseite in der man die soeben zurückgelegte Abfahrt gut erkennen kann. Rechts neben der Kiefer liegt der Ort Salice. Nach eineinviertel Stunde ist der letzte Pass, der Bocca di Tartevellu mit seinen 885 m, erklommen. Leider ohne Aussicht, da er komplett im Wald liegt. Also geht es wieder runter.



Auf der Abfahrt treffe ich mal wieder eine freilaufende Ziegenherde.



Uih wer ist das? Wie sieht der aus?



Lass uns mal näher hingehen und nachschauen.....



Schnell weg, wer weiß was er da in seinen Taschen hat oder vor hat.......



Nach einer schönen Abfahrt und einem kurzen verkehrsreichen Stück auf der Hauptstraße bin ich am Campingsplatz. Auf der einen Seite liegt er leider an der Hauptstraße und man hat das Gefühl, das einem der LKW durchs Zelt fährt. Auf der anderen Seite liegt er wunderschön schattig in Eukalyptus Wäldern direkt am Gravona Fluss mit seinen herrlichen Badetümpeln. Nach dem Tag gönne ich mir erstmal eine Abkühlung im glasklaren, angenehm frischen Wasser. Ein Traumtag, der zwar die meisten Höhenmeter pro Tag hatte, aber unendlich oft überrascht hatte. Sachen, die laut Karte nicht ersichtlich waren und die Tour zu einem weiteren Highlight werden ließen.