Re: Japan der Länge nach

von: Seghal

Re: Japan der Länge nach - 20.10.17 11:18

Kinki

Tag 16 – 27.04.2017
Himeji – Kobe
72,0 km – 331 hm
Wetter: 15-24°C, heiter

Karte Tag 16

Das Gepäck konnte ich bis zum Nachmittag im Hostel unterstellen und da das Hostel in der Nähe der Burg liegt, ging da dann zu Fuß hin. In der Burg wurde übrigens die Fernsehserie Shogun gedreht.





Drinnen ist es überwiegend recht leer, aber ganz oben im 7. Stock gibt es dann noch einen Schrein.







Für einen lächerlich geringen Aufpreis kann man auch noch in einen neben der Burg gelegenen Garten. Das habe ich dann auch noch wahrgenommen,





Gegen 12.00 Uhr bin ich dann weitergefahren. Erst auf einer Radroute entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecke und das letzte Stück nach Kobe rein ging über die Hauptstraße. Diese war gar nicht mal so stark befahren und bot auch immer genug Platz für mich.



In Kobe bin ich dann noch in den Meriken Park am Hafen und dort auf den Aussichtsturm.





Auf dem Weg zum Hostel bin ich dann noch durch China Town. Das ist aber ziemlich uninteressant.




Tag 17 – 28.04.2017
Kobe – Nara
86,2 km – 1391 hm
Wetter: 16-24°C, meist sonnig

Karte Tag 17

Von Osaka nach Kobe ging es weiter auf der Hauptstraße. Bis zur Stadtgrenze von Osaka war es weiter sehr gut zu fahren dank eines breiten Seitenstreifens, mindestens zwei Spuren pro Fahrtrichtung und mäßigem Verkehr. In Osaka wurde es dann etwas stressiger, da der Verkehr dichter wurde und der Seitenstreifen meist fehlte. In Osaka hielt ich mich nicht so lange auf. Ich fuhr hoch auf das höchste Gebäude der Stadt, das Umeda Sky Building, und schaute mir die Stadt von oben an.









Danach ging es dann direkt weiter durch die Stadt und kurz vor der Stadtgrenze begann die steilste öffentliche Straße Japans. Bis dahin war es übrigens, wie schon am Vortag, sehr flach. Die Straße hatte es in sich mit Spitzen von 25% Steigung und einem längeren Abschnitt mit durchschnittlich 19%. Da war dann Schieben angesagt und selbst das ging nur mit regelmäßigen Pausen. Unterwegs begegnete ich da einem Radfahrer auf einem unbeladenen Mountainbike, der dann auch nur noch schiebend vorankam.



Auf der anderen Seite ging es dann ähnlich steil wieder runter.



Kurz vor Nara besichtigte ich dann den Tempel Horyu-ji. Dort stehen die ältesten erhaltenen Holzgebäude der Welt.








Tag 18 – 29.04.2017
Nara – Kyoto
54,7 km – 292 hm
Wetter: 15-24°C, sonnig bis wolkig, Gewitter

Karte Tag 18

Auch in Nara ließ ich wieder mein Gepäck am Vormittag im Hostel und erkundete die Sehenswürdigkeiten zu Fuß. Zunächst ging es durch den Nara-Park. Dort gibt es, wie schon auf Miyajima, viele Sika-Hirsche.



Nach kurzer Zeit landete ich dann am Todai-ji. Die große Halle dieses buddhistischen Tempels soll das größte Holzgebäude der Welt sein. Drinnen findet sich eine große Buddha-Statue und auch zwei kleinere sowie die üblichen Wächterfiguren.









Ein kleines Stück weiter gibt es einen Nebentempel.





Es ging weiter durch den Park.







Bis ich schließlich am Kasuga-taisha landete. Dieser Shinto-Schrein ist vor allem für seine zahlreichen Laternen bekannt.







Wieder ging es weiter durch den Park.



Und zu einem weiteren buddhistischen Tempel, dem Kofuku-ji.





In Nara war es übrigens extrem voll, da an dem Tag gerade die Golden Week angefangen hatte. Interessant war auch die Preisentwicklung an den PKW-Parkplätzen: Über Nacht hatten sich die Preise verdreifacht. Trotz der Menschenmassen war es aber sehr schön und interessant. Im Jahr zuvor hatte ich in Venedig auch deutlich extremere Massen erleben dürfen.
Gegen Mittag (wieder einmal) ging es zurück zum Hostel und ich belud mein Rad. Auf dem Weg raus aus Nara fuhr ich noch am rekonstruierten Palast vorbei.







Danach ging es dann über einen Flussradweg von Nara nach Kyoto. Unterwegs zog es sich immer mehr zu und ich konnte mich, noch gerade bevor ein Gewitter anfing, unter einer Brücke unterstellen, die praktischerweise gerade dann über den Weg führte.





Das Gewitter dauerte nicht lange und die Strecke war sehr flach. Daher war ich einigermaßen frühzeitig in Kyoto. Ich entschied mich dann spontan, dass ich noch ins Eisenbahnmuseum gehe, an dem ich auch sowieso vorbeikommen würde. Dieses stellte sich als sehr gute Idee heraus. Das Museum ist umfangreich und sehr gut.









Mehr Bilder aus dem Eisenbahnmuseum gibt es in einem separaten Album.

Danach ging es dann direkt ins schon vor Tagen vorgebuchte Hostel in der Nähe des Hauptbahnhofes. Dies sollte mein Quartier für die nächsten 3 Nächte sein.


Tag 19 – 30.04.2017
Kyoto
20,0 km – 206 hm
Wetter: 16-29°C, sonnig

Karte Tag 19

Am ersten Tag in Kyoto ging es durch den östlichen Teil. Den Anfang machte der Kiyomizu-dera, ein recht spektakulär am Hang gelegener Tempel. Durch das Baugerüst konnte man das spektakuläre aber nicht ganz so gut wahrnehmen.







Als nächstes war der erste Tempel mit Zen-Garten dran, der Shoren-in.







Weiter ging es zum Nanzen-ji. Über das Gelände dieses Tempels verläuft ein Aquädukt aus der Zeit der Industrialisierung des Landes. Das Aquädukt sollen die Japaner wohl romantisch finden.







Weiter ging es über den Philosopher’s Walk. Der Ursprung des Namens liegt darin, dass an dem mit Kirschbäumen und Magnolien bestandenen Wasserlauf früher ein Philosophieprofessor regelmäßig spazieren gegangen ist. Die Kirschen blühten nun natürlich nicht mehr, aber immerhin noch die Magnolien.



Direkt am Weg liegt der Honen-in, also besichtigte ich auch diesen Tempel mit seinem schönen Garten.





Am Ende des Spazierwegs des Philosophen erwartete mich dann der Ginkaku-ji, zu Deutsch der Tempel des Silberpavillions. Silber verkleidet wurde dieser allerdings nie, da dem Erbauer zwischenzeitlich das Geld ausging.





Danach ging es dann ein Stück durch die Stadt bis zur Burg. In Kyoto gibt es im Gegensatz zum Großteil von Japan auch richtige Radwege. Diese sind auch einigermaßen befahrbar, zwar etwas schmal, aber immerhin sind die Kantsteine an den Kreuzungen etwas niedriger als im Rest des Landes. Sonst gibt es ja immer nur für Radfahrer freigegebene Gehwege voller Fußgänger und sonstiger Hindernisse sowie mit sehr holprigen Absätzen an den sehr zahlreichen Kreuzungen und eben die schonmal erwähnten mal mehr mal weniger breiten Randstreifen. Letzteres ist übrigens immer die am besten befahrbare Alternative gewesen.







An der Burg musste ich mein Fahrrad übrigens, wie auch schon am Eisenbahnmuseum, auf einem kostenpflichtigen Parkplatz für Fahrräder abstellen. Die Kosten sind aber nicht allzu hoch. Allerdings sind die nicht sonderlich felgenschonend, aber zum Glück war ich ja ohne großes Gepäck unterwegs. Wenn man die ausgewiesenen Parkplätze nicht nutzt, droht einem die Entfernung des Fahrrades. Die Japaner sehen nicht gerne wild abgestellte Fahrräder und in Kyoto gibt es ganz besonders viele Zonen, in denen man nicht Parken darf.

Abends ging ich dann noch, nachdem ich mein Fahrrad am Hostel abgestellt hatte zum architektonisch recht ungewöhnlichen Hauptbahnhof der Stadt. Dort gibt es zum Beispiel eine über sieben Stockwerke reichende durchgehende Treppe.








Tag 20 – 01.05.2017
Kyoto
31,8 km – 231 hm
Wetter: 19-26°C, heiter bis wolkig, leichter Regen

Karte Tag 20

An diesem Tag ging es dann durch den westlichen Teil der Stadt. Den Anfang der Besichtigungen machten wieder einige Tempel, zunächst der Daitoku-ji.





Danach war der Kinkaku-ji mit seinem berühmten Goldpavillion dran. Der Goldpavillion war übrigens das Vorbild für den nicht ganz vollendeten Silberpavillion vom Vortag. Bei der Besichtigung des Tempelgeländes fing es leicht an zu regnen. Dies verstärkte aber nur das Glänzen des Goldes. Der wie immer dazugehörende Garten war im Vergleich mit den anderen Tempeln der Stadt übrigens recht einfach.





Ein kleines Stück weiter liegt der Ryoan-ji. An diesem Tempel gab es wieder einen Steingarten.







Danach wurde es etwas hügeliger und ich landete am Arashiyama. Dort war selbst mit das Navigieren nicht ganz so einfach wegen der vielen kleinen Straßen. Zuerst guckte ich mir dort den Garten eines berühmten Schauspielers an, den Okochi Sanso.





Danach ging es dann durch den unmittelbar angrenzenden berühmten Bambushain von Arashi yama. Hier gehen übrigens viele Japaner hin, wenn sie sich von ihrem Partner trennen wollen. Ursache ist, wie so oft, ein populärer Roman.





Nicht weit entfernt liegt ein Fluss mit einer alten Holzbrücke.





Danach ging es dann entlang des Flusses zurück in die Innenstadt zum Hostel.


Tag 21 – 02.05.2017
Kyoto – Tsu
113,9 km – 1180 hm
Wetter: 15-24°C, sonnig

Karte Tag 21

Nun hieß es wieder Abschied zu nehmen von der alten Hauptstadt Japans. Am Ortsausgang besichtigte ich noch den wegen seiner zahlreichen Toris berühmten Fushimi-inari.







Die Bebauung wurde langsam weniger und nach den letzten Vororten Kyotos ging es entlang eines Flusses durch die schöne Berglandschaft.



Unterwegs gab es interessante Geschäfte





und die üblichen Baustellenabgrenzungen.



Am Abend ging es dann mangels anderer Alternativen in ein Business-Hotel. Das hatte aber ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis.