Re: Giro Piemontese Grande

von: veloträumer

Re: Giro Piemontese Grande - 20.11.17 20:00

In Antwort auf: Keine Ahnung
Interessante Variante einer Tour mit etlichen Möglichkeiten, die Natur in Vor- und Rückwärtsrichtung zu betrachten. Solche "Sackgassen" hatte ich bislang nur wenige in meinen Touren eingebaut.

Ja, ich weiß nicht populär beim Radreisenden. Habe auch erst verstärkt damit 2015 angefangen, wohl auch schon unverzichtbare Erfahrungen 2014 in den Pyrenäen. Zumindest für die Alpen gilt: Ohne Stichtäler wirst du Sie nicht richtig kennen lernen. Folgt aus der gesamten Besiedlunggeschichte. Viele Sackgassen waren früher Saumwege sprich durchgehende Handelswege. Es ist aber nicht nur kulturell und landschaflich interessant, sondern auch radlerisch. Kann man die Bergstrecken bergauf genau in Betracht ziehen, fotografieren usw., kommt man dann retour in den ungeteilten Genuss des Abfahrtsrausches ohne etwas verpassen zu müssen. Zwei ganz verschiedene Arten von Erfahrung am selben Berg. In einigen wenigen Fällen gibt es aber Abweichungen auf Streckenteilen zwischen Auf- und Abstieg, so etwa die Auffahrt über alte verfallene Straßenteile mit mehr Natur und abwärts flott durch den Tunnel (Val Formazza, Colle del Nivolet).

In Antwort auf: Keine Ahnung
Und diesmal soll es einen GPSies-Track geben? War ich der ausreichend nervende Antrieb zu dieser ungewöhnlichen Tat? zwinker

Ja, erste Frage. - Nein, zweite Frage. Nein, weil das mit deiner letzten Äußerung im Jura-Bericht nichts zu tun hat. (Wohl aber aus der Gesamtheit des Forums, allerdings schon früher.) Du weißt auch, dass ich in den Berichten zuvor schon solche Tracks mehrfach angeboten habe, etwa Karantanien und Erzgebirge & Co. Auch im Vogesen-Sammelfaden ist die letzte Tour mit Track auf GPSies. Es hängt vom Thema und von der Komplexität der Reise ab. Zweitagesreise quasi zum Briefkasten verdienen keinen Aufwand, das digital nachzubauen. Im Falle Jura-Bericht hast du eine Orientierungskarte mit Routenzeichnung erhalten. (Jeder Leser ist frei, sich zusätzlich digitale Zoomkarten parallel auf einer weiteren Registerkarte seines Browsers zu öffnen.) Mehr technisches Zeugs ist inhaltlich nicht angemessen - ich habe es eigentlich dort schon formuliert. Der Jura-Beitrag fordert eigentlich zum Nachdenken darüber auf, ob man das alles braucht - Smartphone, digitale Spurenversicherung usw. Muss man nicht teilen, aber mal drüber nachdenken. Zumindest wenn man ins Jura, speziell an den Doubs fährt. Gebiet ist auch sehr übersichtlich, konkreter Track wenig hilfreich, vgl. Anmerkungen bereits dort im Bericht gemacht.

Wird also weiterhin so sein, dass ich in GPSies (zusätzliche Arbeit) nur nachbaue, wenn ich es für sinnvoll halte. In diesem Fall ist die Route trotz des Hin-und-Hers in Stichtäler doch recht komplex - geht ja auch über gut 5 Wochen. Sollte aber nicht so sein, dass sich Reiseberichte erst dann als interessant erschließen, wenn man den digitalen Track findet und sich still davonschleicht. Wäre dann sehr enttäuschend für mich als Schreiber und Bildermacher, weil in manchen Berichten soviel Herzblut drin steckt. Ich kann diesen Eindruck leider ab und an nicht ganz verdrängen.

Sind wir beim Aufwand: Ja, steckt viel Arbeit drin, ist aber "Leidenschaft". Es geht bei mir eben über das Radfahren als solches hinaus. Ich glaube, das kann nicht jeder nachvollziehen, in diesem "Technik"-Forum erst recht nicht. In diesem Fall ist ja der hier gezeigte Teil eigentlich nur "Resteverwertung" einer Gesamtgeschichte. Sachlich interessiere mich zwar auch für die Alpen, aber fiktionale Geschichten sind schöpferische Prozesse, die kommen ganz von innen - kann man nicht steuern. Neben der Fantasie muss man aber auch immer sehr viel recherchieren. In diesem Jahr hatte ich bisher keine Inspiration zur Sommereise - das kann man eben nicht erzwingen. Ordentlich Aufbereiten versuche ich aber alle Arten von Berichten - dazu bin ich zuviel Pedant. Da lernt man ja auch technisch immer wieder dazu. Übrigens: Hätte ich hier die Kerngeschichte erzählt, wäre es ohne GPSies gewesen und auch mit anderer Art Bilder. Form und Inhalt stehen bei mir meistens in sehr direkter Beziehung.