Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.

von: motion

Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt. - 27.01.19 21:11

Tag 10:
Von Aitrach nach Oberstdorf
Länge: 87,1 km
Fahrzeit: 5:06 Stunden
Höhenmeter: 640 m
Route: https://www.komoot.de/tour/39515477

Heute ist der letzte Tag meiner großen Deutschland Reise. Eine sehr abwechslungsreiche und sonnige Tour geht zu Ende. Leider habe ich heute nicht so viel Glück und es regnet. Alles ist wolkenverhangen und so wird aus meinem Plan nichts mit in dem „in die Berge“ fahren. Da ich sich ja fast jeden Tag sehe, kann ich sie mir ja wenigstens vorstellen.



Kurz hinter Aitrach bei Ferthofen geht es gleich recht stark nach oben, wovon man aber einen tollen Blick über die Iller hat.



Danach geht es wieder runter nach Illerbeuren mit einem schönen Blick auf die Illermühle.



Danach geht es wieder aufwärts und über kleine Straßen nach Maria Steinbach.



Hier können auch die Ziegen königlich Leben.



Es geht wieder abwärts zum kleinen Weiler Neumühle, nur um danach wieder stark anzusteigen.



Bei Altusried hat man das erste Mal einen ersten mehr oder weniger guten Ausblick auf die Berge. Leider regnet es nach wie vor mal mehr oder weniger stark, so das es wolkenverhangen bleibt.



Blick zurück über die Iller.





Weiter geht es auf dem Illerradweg Richtung Kempten.



Bald danach erreiche ich Kempten. Da es quasi kurz vor der Haustüre liegt, halte ich mich nicht lange auf und fahre an der Sankt Mang Kirche vorbei. Kempten hat natürlich noch viel mehr zu bieten, was sich lohnt auch noch anzuschauen.



Natürlich muss ich in Kempten unbedingt noch im Brettspielgeschäft vorbei radeln, um auch meine Brettspielreise zu beenden.



Nach Kempten geht es recht zügig raus aus der Stadt. Ein Stück weit geht es noch an der Iller entlang. Ab Rauns ist der Iller Radweg leider für ein ganzes Stück gesperrt. Aber es ist nicht weiter schlimm, denn es geht auf denen für das Allgäu typische kleinen Straßen mit ihren kleinen Weilern weiter.



Kurz vor Immenstadt geht es wieder zurück an die Iller. Um die Iller Hochwasser etwas abzumildern, schafft man immer mehr Nebenarme und Überschwemmungsflächen.



Besser werden die Blicke heute leider nicht.





Ein Biber hat ganze Arbeit geleistet.



Zwischen Sonthofen und Fischen.



Es ist vollbracht. Ankunft in Oberstdorf.


Fazit:

Planung/Strecke: Bis auf eine kleine unfahrbare Stelle, war alles wunderbar zu fahren. Große Teile der Tour verliefen über tolle kleine, Straßen, Feldwege und Waldwegen. Wenige Änderungen würde ich machen, die allesamt in den Einzelnen Etappen stehen. Da es jetzt keine bekannte Radtour ist, ist die entsprechende Radreisedichte bei null. Außer eben an bekannten Teilabschnitten wie den Nordseeküstenradweg. Ansonsten muss man sich darauf einstellen ziemlich einsam unterwegs zu sein und auch auf den Campingplätzen der einzige Radler zu sein. Alles in Allem bin ich ziemlich glücklich mit meiner Planung. Es hat sich auch gezeigt, wie wunderbar man durch Deutschland kommt, in dem man etwas abseits der Hauptwege fährt. Wie nach jeder Tour nehme ich mir auch für die nächste vor, den Kilometerschnitt pro Tag wenigstens in Richtung 100 zu senken.

Was bleibt?

Ich hatte einigen Kontakt zu netten Leuten. Gerade durch die Hitze habe ich eigentlich jeden Tag bei fremden Leuten mal gefragt ob sie mir die Wasserflaschen mit Leitungswasser auffüllen könnten. Für niemand war es ein Problem und nach einem kurzen Gespräch ging es weiter.

Ich fand die Tour unter anderem mal interessant, um ein Antwort auf die Frage zu finden was Deutschland ist? Ehrlich gesagt, nach der Tour habe ich noch weniger eine Antwort wie vorher. Es ist extrem abwechslungsreich und vielfältig. Fachwerkhäuser, Klinkerhäuser mit Reetdach oder auch ohne, Holzhäuser uvm.. Dazu sehr unterschiedliche Landschaften auf relativ kleinem Raum. Sicherlich nicht so mit Highlights gespickt wie letztes Jahr Korsika. Aber trotzdem hat man vom Wattenmeer, großen offenen Landwirtschaftflächen, Wäldern, Hügel- und Seenlandschaften, Bergen, Mittelgebirgen jede Menge zu bestaunen und das eben sehr konzentriert auf eine kleine Fläche. Noch dazu kann man sich kulturell und historisch jeden Tag in vielen Orten belesen und die Zeit dafür ins nahezu grenzenlose ausdehnen. Die Leute sind unterschiedlich, die Mundart auch, Essen gibt es in jeder Region anderes, im Norden gibt es Alster im Süden muss man Radler bestellen. Ich finde das alles toll und ich mag das bunte Bild. Ich mag keinen Einheitsbrei und genau diese Vielfalt sollte jede Region behalten.

ENDE