Re: Tour de France: Pyrenäen - Auvergne - Jura

von: veloträumer

Re: Tour de France: Pyrenäen - Auvergne - Jura - 11.02.19 21:05

TdF-7 Gänseleber, Trüffelaroma, Walnusskerne, Höhlenpinakothek, Trauerweiden und mäandernde Flussidylle: Das Périgord und Quercy im Spiegel von Dordogne und Lot

Sa, 10.7. Bergerac – Lalinde – Trémolat – Le Bugue – Les Eyzies – St-Léon – Montignac – Sarlat-la-Canéda (128 km)

Die untere Dordogne zeigt sich idyllisch, Uferorte mit überhängenden Weiden, Lalinde etwa. Die Vézère führt in die prähistorische Menschheitsgeschichte. Mehrere Höhlen können besucht werden, weltbekannt ist die von Lascaux in Montignac, die als Replik Lascaux II besonders opulent Höhlenmalereien zeigt. Die Wartezeit betrug aber mindestens einen halben Tag, sodass ich mich mit Spezialitäten des Périgords – Trüffel und Gänseleber – begnügte. Sarlat-la-Caneda, gleichwohl voller Geschäfte mit Spezialitäten aller Art, ist sowohl für ein Abendessen einladend, wie auch mit seiner historischen Bausubstanz einen Rundgang zu jeder Tageszeit wert.

So, 11.7. Sarlat-la-Canéda – Beynac – St-Cyprien – Berbiguières – Castelnaud – Domme – St-Julien – Souillac (100 km)

Höhepunkt des Tages waren gleich zwei Museumsbesuche in Castelnaud mit der mittleralterlichen Burg (geführte Besichtigung), wo auch mittelalterliche Events aller Art veranstaltet werden (Feste, Theaterspiel für Schulgruppen usw.). Unweit davon, etwas abseits vom Fluss, findet sich das Écomusée de la Noix, wo alles rund um die Walnuss und die Ölgewinnung der Nuss zu erfahren ist. Das Klein-aber-fein-Museum hat einen wertigen Shop mit Produkten der Walnuss, allem voran das hochwertige Walnussöl aus der historischen Mühle. Das Museum war bereits einmal Thema eines meiner Bilderrätsel.

Mo, 12.7. Souillac – Lacave – Calès – Rocamadour – Couzou – Labastide-Murat – St-Pierre – Cahors/Lamagdaleine (114 km)

Der Tag überbrückt das karstige Quercy zwischen der nördlichen Dordogne und dem südlich gelegenen Lot – gleichwohl ein stark männderner Fluss mit idyllischen Reizen und überhängenden Felsen. Der Übergang ist jedoch weniger spektauklär, die Karstgeheimnisse unter der Erde – ausgenommen der Pilgerort Rocamadour, ebenso für ein Ziegenkäse bekannt. Die exponierte Lage an einem Fels ist Postkartenbild und Lockruf von nicht nur Pilgerbussen zugleich. Wenn es noch geringe Touristenströme zur frühen Stunde erlauben, findet sich wertiges Kunsthandwerk wie etwa Schmuck, ein bemalter Messingschmetterling war meine kleine Beute. Die Lage des Campings bei Cahors ist etwas weit entfernt zur Stadt. Dort befindet sich nicht nur eine berühmte Teufelsbrücke, sondern gerne trinkt man auch ein Glas des geschätzen Weines und dazu gelungen zubereitete Jakobsmuscheln.

Di, 13.7. Lamagdaleine – Cajarc – Montbrun – Capdenac – Decazeville – Port d'Agrès – Entraygues (144 km)

Die Flusslandschaft wird zunehmend etwas mystischer, zu Ende dünnt die Besiedlungsdichte aus, auch die Touristen werden weniger. Es lohnen Abstecher von der Flussroute – nicht ohne ein paar mühevolle Anstiege, etwa nach Decazeville, wo ich immerhin ein Reiseradlerpaar aus Kanada traf.

Fortsetzung folgt