Re: Westalpentour 2017

von: haegar

Re: Westalpentour 2017 - 26.08.19 20:53

2017-08-05 Termignon - unterhalb des Mount Thabor - manchmal muss man auch mal spontan sein grins

In Antwort auf: Instagram



#alpentour2017 Tag8: Start in #termignon mit #cafe au #croissant 😁 danach Abfahrt Richtung #modane und angeblich war #hannibal und seine #elefanten auch schon hier.
Danach das #valfrejus hoch, weiter auf #militärpiste und dann zum #coldelavalléeétroite hoch geschoben und getragen 😬

Danach weiter zum #refugeduthabor und weiter oben am See unterhalb des #mountthabor das #zelt aufgestellt.
#alpen #thealps #france #frankreich #mtb #bikepacking @nicolaibikes #nicolaibikes #argon @hilleberg_the_tentmaker #hilleberg #niak #hillebergniak #homeiswhereyoustakeit #vestibeautiful #outinnature #mountains #mountain



Heute lasse ich mir doch etwas Zeit mit dem Loskommen, würde ja sagen, ich hätte es verdient, aber andererseits kann ich das ja nicht jeden Tag sagen entsetzt Und von den Ankunftszeiten und meiner eher langsamen Geschwindigkeit wäre wohl mancher Aufbruch die eine oder andere Stunde früher sinnvoll gewesen peinlich


Heute röchelt auf jeden Fall erstmal wieder mein Soto Windmaster und heizt den kleinen 800ml SnowPeak Titan"topf" so richtig ein. Auf Trekkingtouren und noch mehr bei Radreisen mit den Ortliebs ist meine Küche doch etwas umfangreicher, bis eher luxuriös. Für diese Tour hatte ich mich lange gefragt, ob ich überhaupt einen Kocher mitnehmen sollte und mich dann für diese wirklich leichte Minilösung entschieden. Der Windmaster, wie der Name schon sagt, ist wirklich in der Lage ohne weiteren Windschutz betrieben zu werden, Verlust ist da schon da, aber ausgeblasen wird er nicht. Er passt zusammen mit der winzigen 110g Kartusche und ein wenig Zubehör in den Topf. Der bei der Höhe notwendige Kartuschenfuss nicht mehr. Das Gewicht explodierte dann förmlich, als ich mich entschloss zur "Sicherheit" doch noch einen Adapter für Campinggas-Kartuschen mitzunehmen.

Der Ausblick beim Kaffee ist jedenfall wieder erstklassig, der Kaffe selber eher drittklassig.


Gestern habe ich nicht nur den Col de l'Iseran überquert, sondern auch endgültig eine Käsegrenze, den Bereich des Abondance (leider) verlassen und im Beufort angekommen. Auch den gibt es hier vor Ort und noch mehr bei den kleinen Käsereien am Wegesrand für einen Bruchteil des Preises einer deutschen Käsetheke.


Nach dem gestrigen Trockenfutter kaufe ich nicht nur Käse, sondern noch div. Lebensmittel mehr, dann entdecke ich noch eine nette Bäckerei mit angeschlossenem Cafe und nehme am Rande des Dorfplatzes … der "frühe" Start war eine nette Idee wirr , das Frühstück füllt auf angehme Art und Weise den Magen dafür


Ich hätte es jetzt nicht direkt erwartet, aber der omnipräsente Bernhardiner wird hier im Val Cenis von Elefanten abgelöst erstaunt ... Jeder Ort nimmt hier in Anspruch, dass Hannibal mit seinen Elefanten hier durchmarschiert ist und weisst auf div. Tafeln auf Experten, Untersuchungen, … hin, warum das hier der wirklich und einzige Weg gewesen sein muss



Die heutige Strecke geht überwiegend locker rollend die Straße weiter ins Tal herunter, hübsch anzusehen ist es alle mal


Die Barrière de l'Esseillon stellt eindrucksvoll die kriegerischen Aktivitäten in der Gegend unter Beweis, der gute Zustand die Sinnlosigkeit(?) des Bauwerkes, denn es wurde nie in Kämpfen verwendet, auch wenn ein paar Mal die Herren der Burg wechselten.



In Modane ist der geruhsame Teil der Strecke beendet und die Auffahrt nach Valfréjus beginnt, dank Morgenkaffee und geruhsamen Frühstück in der Mittagshitze … super Timing entsetzt


Zahlreiche Stops, aber auch hier schaffe ich es doch die Straße durchgehend zu fahren, architektonische Highlight kurz vor EInfahrt in die Bausünde Val Fréjus ist die Kapelle N.D. de Charmaix


Valfréjus selber ist nicht nur eine typische Wintersport Retortenstadt, sondern in ersten Linie jetzt im August eines … tot Zumindest um 14:00 hat einfach alles zu, schliesst gerade oder sieht sowieso bis zu ersten Schneeflocke verlassen aus. Zum Glück habe ich morgens in Termignon genug eingekauft und so gibt es Kochschinken, Saucission, Beaufort und Baguette satt und der externe All-you-can-drink Sanitärbereich des Touristenbüros liefert das notwendige und kühle Nass.


Kurz hinter Valfréjus beginnt die Piste und damit kommt das MTB endlich wieder zurück in sein angestammtes Habitat. Durchaus noch gut fahrbar


Kurz vor einem Parkplatz biegen zahlreiche (Fern)wanderer auf den Weg ein und ich lande prompt mit dem Vorderrad in einer Wasserleitung aus Metall, zum Glück stürze ich nicht und es ist auch nichts beschädigt. Auf dem Parkplatz lege ich nochmal Sonnencreme nach und werde dabei von einer französischen Wanderin angesprochen. Üblicherweise versuche ich dann zu erklären, dass ich kein Französisch spreche, was tlw. zur Folge hat, dass die Gegenstelle ganz langsam und LAUT redet …  müde Na ja, so werde ich wohl das eine oder andere gute Gespräch verpasst haben, zu meiner Überraschung ist es diesmal anders, denn die Frage wird auf Englisch wiederholt. Dann geht sie weiter und auch ich sitze wieder auf dem Rad


Zufällig ist dann die erste Schiebestelle auch der Punkt, wo ich sie wieder treffe. Somit ist für kurzweilige Unterhaltung gesorgt und auch für eine bereitwillige Dolmetscherin grins ... die meisten Entgegenkommenden erklären mich für Bekloppt, lieben aber genau das und wünschen viel Erfolg wein Neben Unterhalterin und Dolmetscherin habe ich nun auch Fotografin dabei und diese Chance lasse ich mir natürlich nicht entgehen



Mit Fahren auf längeren Strecken ist hier sowieso nix mehr und wenn schon Laufen, dann lieber zu zweit. Sie erzählt mir, dass sie die Tour nur aus einem Grund macht, weil sie ihr selbstgenähtes Tarp und div. andere MYOG-Ausrüstung endlich mal testen will und alle ihre Freunde sie deswegen für bekloppt halten, "Selber Nähen … tssss!" Also ich finde das prima und sie meine ganze MYOG-Ausrüstung noch viel mehr cool die Themen für die nächsten km sind also gesetzt, leider auch, dass auch, dass aus dem Schieben z. T. das angekündigte Tragen wird (DAS Foto ist an einer harmloseren Stelle gestellt!!!)


Bis zum Col de la Vallée Etroite hatte mir Marion auch erzählt, dass man angeblich oberhalb des Refuge du Thabor als Wanderer legal(!) und kostenlos(!) zelten darf und mich gefragt, ob ich mich nicht anschliessen will. Ein Blick auf die Uhr sagt 18:00 und eigentlich wollte ich ja noch weiter und eigentlich ist der Weg zum Refuge du Thabor mit dem Fahrrad … eigentlich!

Also lade ich alle notwendige Ausrüstung ab, schnalle die soweit möglich an den Rucksack, lege das Rad notdürftig gesichert in die nächste Mulde und wir machen uns an den Aufstieg.


Der fordert nach dem Tag doch noch mal recht ordentlich und es sind auch noch einige Wanderer unterwegs, witzig hier wurden weniger Steinmännchen gebaut, sondern Namen in die Wiese gelegt


Tatsächlich stimmen die Informationen und so schlagen wir am Fuße des Mont Thabor die Zelte … äh pardon, das Zelt und das Tarp auf. Die Location ist wohl eine der besten Plätze an denen ich jemals mein Zelt aufgestellt habe, die Landschaft, die Berge, der See … perfekt!


Danach geht es noch mal zurück zur Hütte, um sich etwas frisch zu machen. Zu Essen gibt es nichts mehr, aber Wasser dürfen wir natürlich (SO natürlich ist das generell in den (West)alpen gar nicht!) nachfüllen. Der Sonneruntergang gibt stimmungsmäßig nochmal alles


Zum Glück habe ich noch meine zweite Notration dabei und so steht einem Abendessen nichts mehr im Weg wein Irgendwannn steht dann der Mond noch hell leuchtend über den Bergen. Zum Glück habe ich doch ein paar dicke Sachen eingepackt, hier auf ca. 2600m wird es dann doch kalt.