Quer durchs Land ins Riesengebirge 2019

von: Gerhard O

Quer durchs Land ins Riesengebirge 2019 - 14.11.19 20:53

Quer durchs Land ins Riesengebirge 2019


Wie schon in früheren Jahren wollte ich meine Sommerradtour mit dem Forumstreffen verbinden. Der Start sollte bei passendem Wetter, aber nach den Eisheiligen, erfolgen. Das Forumstreffen fand dieses Jahr in Räbke ab dem 29. Mai statt.

Den Start hatte ich für den 22. Mai festgelegt. Sieben Tage wollte ich für die Anreise nutzen und einen Tag für eventuelle Verzögerungen als Reserve freihalten. Bei späterem Start wegen schlechten Wetters hätte ich die direkte Anreise auch in 4-5 Tagen schaffen können.

Bremen hatte ich noch auf meiner Besichtigungsliste, und dieser Umweg war in sieben Tagen leicht machbar. Somit stand der Besuch der Bremer Stadtmusikanten fest!

Das eigentliche Ziel der Radreise sollte aber die Elbequelle im Riesengebirge sein. Maximal 5 Wochen hatte ich für die gesamte Tour Zeit, denn Anfang Juli hatte ich einen fixen Termin im Schwarzwald und im Anschluß daran eine Wohnung im Dahner Felsenland gebucht. Für die Vorbereitung dieser Urlaube wollte ich mir noch ein paar Tage freihalten.

Nun wissen aber meine Freunde, Bekannte und treuen Leser, daß ich am Sonntag, den 19. Mai von meiner Kölntour mit einem defekten Rad nach Hause gekommen war. Das Schaltwerk war ausgerissen und das Gewinde im Rahmen defekt! Noch am Sonntagabend hatte ich das Internet durchforscht, um evtl. eine solche Reparaturbuchse zu bekommen. Kurzfristag war das aber nicht möglich. Mein Radkumpel Herbert, der mir schon öfter aus der Not geholfen hatte, hätte zwar den passenden Bohrer zum Ausbohren des defekten Gewindes gehabt, nicht jedoch eine passende Buchse oder ersatzweise einen Helicoil-Gewindeeinsatz. Hier gab es somit keine Hilfe.

So beschloß ich, am Montag alle Fahrradgeschäfte der Umgebung zu kontaktieren. Aber mit welchem fange ich an?

Als wahrscheinlichste Werkstatt, die viel mit einfachen alten Rädern zu tun hat, erschien mir die Radstation bei uns am Bahnhof. Die besuchte ich als Erstes.

In der Werkstatt waren mehrere Leute am Arbeiten. Den vermutlichen Chef sprach ich an und zeigte auf das entsprechende Gewinde an dem Rad, das er gerade in der Hand hatte.
„Dieses Gewinde ist bei mir defekt.“
„Dann brauchen Sie eine Reparaturbuchse!
„Haben Sie eine da?“
„Ja, dann müssen Sie aber das Rad mitbringen.“
„Steht vor der Tür.“
„Dann bringen Sie es rein und warten 10 Minuten.“

20 Minuten später habe ich 10 € bezahlt und das Rad war repariert.

Für alle, die sich nicht vorstellen können, was genau gemeint ist, ein Bildchen:



Hinweis für die Ästheten: Das Bild entstand nach der Radtour, als ich wieder zu Hause war. So sieht ein Ritzelpaket mit Schaltwerk aus, das mehr als 2000 km bei Wind und Wetter gefahren und geölt, aber nicht geputzt wurde!


Übersicht der gesamten Radreise (hier klicken)

Bildergalerie (hier klicken)


Teil 1: Über Bremen an den Elm

Mittwoch, 22. Mai 2019
Oberhausen – Camping Haddorfer Seen, 114 km

Um 7 Uhr war das Startbild geknipst und die Reise konnte beginnen.



So ganz schnell ging es dann doch nicht los, denn in einer ruhigen Wohnsiedlung einer Großstadt bleibt nichts unbeobachtet! Schon nach wenigen hundert Metern traf ich auf eine Radfahrkollegin aus der Nachbarschaft. Ein kurzer Plausch zur Befriedigung der Neugierde mußte sein!

Aber dann fuhr ich auf bekannten Wegen zügig Richtung Norden. Erst am Schloß Lembeck hielt ich für einen längeren Fotostopp.



Dort kam ich mit 2 Radfahrern ins Gespräch, die ebenfalls auf Radreise waren, allerdings die vereinfachte Variante: mit dem Auto an‘s Urlaubsziel und von dort aus sternförmige Tagestouren mit dem Rad.

Mein noch von zu Hause mitgebrachtes Vesper verzehrte ich in Coesfeld vor der Kirche.



Bald darauf erreichte ich die Radbahn Münsterland, auf der ich sehr zügig voran kam.



Früher als gedacht war ich am Camping Haddorfer Seen und obwohl ich 2018 schon einmal dort war, fand ich den Eingang erst nach einer kompletten Umrundung des Platzes. verwirrt

Das Abendessen genoß ich wie damals auf dem platzeigenen Restaurant und eine längere Unterhaltung mit niederländischen Radreisenden, die auf dem Heimweg waren, rundeten den Abend ab.


Donnerstag, 23. Mai 2019
Camping Haddorfer Seen – Werlte, Hümmlinger Land, 84 km

Der Campingplatz liegt in einem kleinem Heidegebiet, das ich bei meiner Abreise durchradelte.



Eine halbe Stunde später kehrte ich in Salzbergen bei einer Bäckerei zu einem ‚Genießerfrühstück‘ ein mit Kaffee so viel man wollte. Eine volle Stunde hielt ich mich hier auf, woran man erkennen kann, daß es gut war!

Kurz vor Emsbüren traf ich dann auf die Mehringer Steine, eine Ansammlung von Großsteingräbern. Hier hielt ich mich einige Minuten zur Besichtigung auf.



Das Land ist flach und bietet nur wenig Abwechslung, höchsten mal einen Kanalblick oder ein Atomkraftwerk.

In diesem ebenen weiten Land gibt es natürlich auch Wind.



Die Windgeneratoren



drehen sich, aber mich bremst der Wind nur aus. Die Windmühlen stehen nur noch zur Zierde, die Flügel sind nicht bespannt!



Zur Stärkung hatte ich mir in Haselünne noch ein Eis gegönnt und unterwegs ein Brötchen gegessen. Trotz dieser Pausen war ich schon gegen 16 Uhr am Campingplatz Hümmlinger Land.

Zum Essen mußte ich abends noch mal einige Kilometer zurück fahren nach Werlte, denn der Campingplatz hatte außer einem Automat für Grillfleisch und Wurst kein kulinarisches Angebot.





Freitag, 24. Mai 2019
Werlte – Steller See, 87 km


Auf dem Werlter Campingplatz gab es zwar kein Abendessen, aber dafür ab 8.00 Uhr Frühstück – und das habe ich ca. 50 Minuten genossen!

Auf einem Plattenweg verließ ich den Ort, aber ich muß zugeben: die Steine waren sauber und stoßfrei verlegt und ließen sich gut fahren!



In Vrees am Dorfteich glaubte ich schon, das nächste Großsteingrab zu sehen, aber es waren nur vom Acker geräumte Findlinge, die als optischer Blickfang hier aufgeschichtet wurden.

Das nächste richtige Großsteingrab in Nähe der Straße erreichte ich kurz vor Wildeshausen.



Die Zufahrt dahin war für Reiseradler eher ungeeignet. Da ich die Länge des Weges nicht kannte und das Rad nicht unbeaufsichtigt stehen lassen wollte, bin ich trotzdem gefahren.



Erfahrungsgemäß ist bei solchen ‚Hünengräbern‘ außer großen Steinen nicht viel zu sehen. So war es auch hier. (In der Bretagne sind einige der Gräber begehbar.) Um meinen Eindruck zu vertiefen, wollte ich einen Abstecher auf das Pestruper Gräberfeld bei Wildeshausen machen. Dort sollte es über 500 Grabhügel aus prähistorischer Zeit geben!

Der Anblick vor Ort war aber ernüchternd: Außer einer unebenen Heide habe ich nichts gesehen.



Bei der Weiterfahrt gönnte ich mir in Wildeshausen noch ein Frusteis zur Verbesserung meiner Laune wegen des eigentlich unnötigen Umwegs und fuhr durch bis zum Steller See.

Auf dem Campingplatz bekam ich von verschiedenen Dauercampern mehrfach gutgemeinte Ratschläge, wo und wie ich mein Zelt am sichersten aufstelle, denn es wehte ein heftiger Wind und für die Nacht war Sturm vorhergesagt. Man wollte unbedingt, daß ich das Zelt neben einer Hecke unter einem großen Baum aufstelle, denn dort hätte ich den meisten Windschutz. Ich baute mein Zelt jedoch mitten auf der Wiese auf – mit der Schmalseite zum gerade vorherrschenden Wind – und erntete nur Kopfschütteln. Unter evtl. herabfallenden Ästen wollte ich aber keinesfalls die Nacht verbringen!



Als ich vom Abendessen zurück kam (Restaurant neben dem Campingplatz), hatte der Wind abgeflaut und ich hatte eine ruhige Nacht!


Samstag, 25.Mai 2019
Steller See – Everinghausen, 51 km

Heute sollte es nur eine kurze Fahrstrecke werden mit gemütlichem Stadtrundgang in Bremen. Schon eine halbe Stunde nach dem Aufbruch fand ich eine Bäckerei für das Frühstück. Bald danach begann die nicht ganz streßfreie Fahrt in die Bremer Innenstadt.



Die Weser war erreicht und das Rad schiebend bummelte ich durch die Altstadt. Verkaufsstände, Schiffe und Straßenmusikanten säumten den Weg.



Zu meinem Pflichtprogram gehörte der Besuch der aus dem Märchen bekannten ‚Bremer Stadtmusikanten‘. Hinweis: Die Straßenmusikanten im obigen Bild gelten nicht als Stadtmusikanten! Als ich die echten Stadtmusikanten gefunden hatte, mußte ich für ein Foto ohne Touristen ganz schön lange warten.



Die Stadt war voller Kreuzfahrttouristen. Busseweise liefen sie durch die Stadt, immer dem Schild mit ihrer Busnummer hinterher! Auch eine ‚persönliche Audienz‘ beim Roland war nicht ganz einfach. Zudem war er stark beschäftigt, denn er mußte nebenher noch Wahlwerbung für die Europawahl am Sonntag machen.



Ich habe noch mehr Fotos geknipst, aber wer die sehen will, kann sie sich in der Bildergalerie (hier klicken)
anschauen. Hier würden sie, denke ich, den Rahmen sprengen.

Auf den Weg zur Stadt raus habe ich mir noch den Rhododendron-Park angeschaut. Nicht, daß ich ein besonderer Blumenliebhaber wäre, sondern weil der Park am Weg lag!



Als ich bei der Weiterfahrt die Wümmewiesen erreicht hatte, kam ein Vogel in mein Sichtfeld, den ich zuerst von Weitem für einen Graureiher hielt. Beim genauen Hinsehen erkannte ich aber, daß es sich um einen Kranich handelte. Der mußte selbstverständlich fotografiert werden! Leider war er soweit weg, daß meine kleine Unterwegskamera die Bilder nicht wirklich scharf aufnehmen konnte.



Es war das erste mal, daß ich einen Kranich in freier Wildbahn beobachten konnte!

Der nächste, diesmal unfreiwillige Stopp, war am Bahnhof in Ottersberg. Meine Reiseplanung sah hier eine Querung der Bahnlinie vor, die laut Openstreetmap und Google hätte möglich sein sollen. In der Realität gab es diesen Überweg allerdings nicht! Nach intensivem Suchen blieb mir nur der ca. 2 km lange Umweg über die Landstaße.

Den Campingplatz ‚Campingparadies Grüner Jäger‘ hatte ich für das heutige Etappenende gewählt, weil es hier eine Gaststätte gab. In diesem Lokal verbrachte ich den Abend im Gespräch mit anderen Urlaubern. Was für Reisende evtl. noch wissenswert ist, ist die Tatsache, daß man für Dusche und Toilette einen Transponder benötigt, den ich pfandfrei bei der Anmeldung bekommen habe!


Sonntag, 26. Mai 2019
Everinghausen – Müden, 87 km

Der Tag fing nicht besonders gut an. Schon nach wenigen Kilometern steckte ich im Sand fest.



Kaum hatte ich den Sand überwunden, wurde es auch nicht viel besser.



Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrzeit hatte ich endlich befahrbaren Untergrund erreicht.



Kurz drauf erreichte ich Hellwege. Hier hoffte ich zu frühstücken. Der örtliche Bäcker hatte jedoch weder Tische und Stühle noch Kaffee. Immerhin konnte mir ein Kunde erklären, wo es hier im Ort sonntags Frühstücksbuffet gibt. Dort habe ich dann auch ausgiebig geschlemmt. Das Essen war gut und reichlich, aber es war das teuerste Frühstücksbuffet meines Lebens! (Fast doppelt so teuer als das Sonntagsfrühstück meiner Kölntour)

Jetzt näherte ich mich dem Kerngebiet der Lüneburger Heide. Mit Sandwegen hatte ich hier gerechnet, nicht aber mit solchen Straßen:



Kopfsteinpflaster gibt es nicht nur in den östlichen Bundesländern. Die Kreisstraße in Ahausen war nicht die einzige dieser Art.



Aber bei Soltau sollte es noch schlimmer kommen. Ich war mal wieder auf Sand und es war kein Wanderweg, sondern ein ausgeschilderter Radweg.



Und bald darauf endete dieser Radweg an einem Schlagbaum.



Ich kehrte um und achtete darauf, ab jetzt nur noch auf geteerten Straßen zu fahren, selbst wenn es sich um den Straßenstrich an der B3 handelte!

Hatte ich jemanden erzürnt? Mußte ich Abbitte leisten? Sicherheitshalber habe ich in Müden noch die Kirche besucht!



Der Campingplatz bei Müden liegt etwas außerhalb. Zum Abendessen mußte ich nochmal in den Ort fahren.


Montag, 27. Mai 2019
Müden – Gifhorn, 88 km

Die Bäckerei in Müden, wo ich eigentlich frühstücken wollte, hatte noch zu. Erst eine Stunde später in Hermannburg konnte ich meinen Hunger befriedigen.

Mein heutiges Zwischenziel war Celle. Der Weg dort hin führte großenteils entlang der Örtze.



Den Fluß habe ich dabei nicht oft gesehen, aber dafür gab es an einem Angelsee einen hübschen Pausenplatz.



Das Beste an diesem Weg war: Kein Sand! Offensichtlich war ich nicht mehr in der Heide.

Gegen Mittag hatte ich Celle erreicht. Gemütlich bummelte ich durch das Fachwerkstädtchen.



Ein Schloß gibt es auch, aber das war wegen Bauarbeiten total verhüllt. Christo hätte es nicht besser machen können.



Ab Celle fuhr ich auf dem Allerradweg. Die Wegequalität ist oft zweifelhaft.



Als ich auf eine ‚offizielle Straße‘ ausweichen wollte, wurde es auch nicht besser!



Trotzdem war ich schon am frühen Nachmittag in Gifhorn.



Die Besichtigung des Mühlenmuseums hatte ich für den nächsten Tag vorgesehen. Zuerst wollte ich auf dem Campingplatz im Naherholungsgebiet Tankumsee übernachten.

Ein Restaurant für das Abendessen zu finden, gestaltete sich dann etwas schwierig – es war Montag, was in Deutschland bekanntermaßen oft ein Fastentag für Gaststättenbesucher ist.

Die Campingplatzgaststätte hatte zu: Ruhetag!
Das Bistro Seeblick hatte geschlossen, obwohl der Aushang mit den Öffnungszeiten ‚offen‘ anzeigte.
Die Seekate hatte eine Familienfeier: geschlossene Gesellschaft.

Blieb noch der Imbiß am Minigolfplatz. Hier konnte ich kurz vor Schließung zuerst ein Matjesbrötchen essen, und da das nicht reichte, noch Currywurst mit Pommes!


Dienstag, 28. Mai 2019
Tankumsee – Mühlenmuseum - Tankumsee, 25 km
Pausentag mit Besichtigung des Mühlenmuseums

Das Fahrrad konnte ich innerhalb des eingezäunten Freilichtmuseums abstellen. Über 3 Stunden habe ich mich da aufgehalten, wobei ich den Glockenpalast und die russische Kirche mangels Interesse (oder Übersättigung?) ausgelassen habe!





Zwei Mühlen sollen hier als ‚Aufreißer‘ reichen. Fast alle sonstigen Mühlen sind in der Bildergalerie (hier klicken) zu sehen.

Die Verpflegung war heute natürlich kein Problem. Es war Dienstag und alle Bäcker und Gaststätten hatten geöffnet! Seit Tourbeginn war es jeden Tag wärmer geworden und so gönnte ich mir ein Eis in der Fußgängerzone. Den Sonnenuntergang genoß ich auf einer Bank am See.

Mittwoch, 29. Mai 2019
Gifhorn – Räbke, 50 km

Nach Räbke war es nun nicht mehr weit und die Fahrt verlief recht unspektakulär, meist auf Radwegen entlang von Landstraßen und manchmal auch direkt auf der Straße.



Zur Mittagszeit war ich schon in Königslutter und hatte ausreichend Zeit, den Kaiserdom zu besichtigen.



Im Dom befindet sich das Grabmal des deutschen Kaisers Lothar III. Wie auf dem Bild zu sehen ist, war ich der Meinung, daß am Grab hinter dem Namen eine 2 steht.



Ich habe zu Hause lange recherchiert, aber es ist Lothar III, der hier begraben ist.

Nach der Besichtigung machte ich mich auf den kurzen Weg zum Campingplatz in Räbke. Ich befand mich auf der Landstraße, als ich ein Radwegschild erblickte. Aus der Erfahrung der letzten Tage hätte ich wissen können: In Niedersachsen sind Radwege nicht für Reiseradler gedacht!



Auf dem Campingplatz hat man herzlich über mein Mißgeschick gelacht, denn ich war nicht der einzige, der auf dieses Schild reingefallen ist.


Donnerstag, 30. Mai 2019
Freitag, 31. Mai 2019

Radfahrertreffen in Räbke.

Diese 2 Tage sollten eigentlich nur der Ruhe und netten Unterhaltungen mit alten und neu kennengelernten Radfreunden dienen. Nennenswerte Radkilometer sollten dabei nicht anfallen.



Es kam dann aber etwas anders. Sämtliche Gaststätten rund um den Campingplatz hatten aus unterschiedlichen Gründen geschlossen. Schon zum Abendessen am Mittwoch war ich in Schöppenstedt und für das Frühstück fuhr ich täglich nach Königslutter. Abends war ich dann nochmal in Königslutter. Außer am Freitagabend (da hat Horst mich mit dem Auto mitgenommen zum Essen) war ich immer mit dem Rad unterwegs. Es kamen einige Kilometer zusammen!

Ansonsten war tagsüber Entspannung angesagt! Am Abend schaute ich im Gemeinschaftszelt den ein oder anderen Bildervortrag oder ich beteiligte mich an der ‚kollektiven Alkoholvernichtung‘.


Samstag, 1. Juni 2019
Räbke - Marienborn - Schöningen – Räbke, 62km

An diesem Tag wollte Thomas eine Tour zum Paläon nach Schöningen führen. Da mich das interessierte, schloß ich mich der Gruppe an. Vorbei am Lappwaldsee und an der Magdeburger Warte



erreichten wir als ersten Zwischenhalt die ehemalige Grenzkontrollstelle Marienborn.



Wir hatten genügend Zeit für einen Besichtigungsrundgang. Bei mir kamen dabei schwache Erinnerungen hoch an meine Fahrt nach Berlin vor ungefähr 40 Jahren. Damals hatten wir diesen Grenzübergang für die Ein- und Ausreise genutzt.

Nach einer kurzen Fahrt durch Sachsen-Anhalt mit alten Burgen und Erinnerungen an die vergangene DDR erreichten wir das Grenzdenkmal Hötensleben.



Direkt hinter der ehemaligen Grenze befindet das Braunkohlegebiet bei Schöningen.



Hier hatte man vor Jahren Speere von Jägern der frühen Steinzeit gefunden. Das Alter der Speere wurde mit 300000 bis 337000 Jahre bestimmt.



Das galt dann als ausreichender Grund, mit Millionen € Steuergeldern ein Museum dafür zu bauen. Es lebe der Lobbyismus!



Natürlich wurden um die Speere drum rum noch ein paar Ausstellungstücke drapiert. Man hat dabei sehr viel Phantasie bewiesen, denn der dargestellte zu den Speeren passende Jäger müßte ein Homo heidelbergensis, also ein Vorgänger des Neanderthalers, gewesen sein. Ob der einem heutigen Mensch so ähnlich war?



Zum Vergleich dazu zeige ich hier das Bild eines heutigen Menschen. Es ist auf derselben Tagestour entstanden. Dieser Mensch ist allerdings kein Jäger, denn man sieht deutlich, wie er den Kaninchen das Futter weg ißt!



Da nicht alle Teilnehmer der Runde das Museum besichtigen wollten, löste sich die Gruppe hier auf. In Schöningen wollte ich noch essen gehen und traf dabei auf weitere Tourteilnehmer. Gemeinsam schmeckt es besser und gemeinsam traten wir anschließend den Rückweg an.

Abends am Campingplatz wurden noch die Biervorräte vernichtet! Schließlich war das der letzte gemeinsame Abend.