Re: Via Claudia Augusta

von: mille1

Re: Via Claudia Augusta - 15.11.19 17:09

Ich bin im September von Füssen( das langweilige Stück davor, habe ich mir erspart) die Via Augusta nach Venedig gefahren.

Es war für mich der erste Tag. Deswegen war die Auffahrt zum Fernpass ziemlich anstrengend. Ein mit 30kg Gepäck beladenes Rad durch Schotter berauf zu schieben, ist kein Zuckerschlecken. Für mich wäre die bessere Alternative gewesen: nach Bieberwier (nach dem langen Leermoostunnel) auf die Passstraße auszuweichen und die letzten km entspannt auf den Pass radeln. Die Straße ist auch breit genug. Ich bin den Paß runter gerauscht. Es haben mich nur drei Fahrzeuge überholt. Ab Nassereith wieder auf den Radweg.

Die Durchfahrung von Imst fand ich merkwürdig. Zweimal bergrunter und wieder bergrauf.
Komische Streckenführung. Nur, das die Radtouristen ja nach Imst reinfahren. Bäh.

Ich hatte ab Martina bis weit nach dem Reschensee starken Dauerregen. War leider sehr kalt. 3 Grad. Kurz vor dem Schneefall.
Bis nach Meran macht der Radweg gute Laune. Er macht Spaß.
Ab Meran bis kurz vor Bozen langweilig, das Highlight sind die nahenden Dolomiten, je näher man Bozen kommt, desto geiler die Dolomiten. Erst Latemar, dann Rosengarten und zum Schluss der Schlern.
Auch von Bozen nach Trient gibt es immer wieder tolle Ausblicke. Man z.B. kurz die Brentagruppe sehen.

Bis Trient war alles ok. Auch noch alles ordentlich beschildert. Mitten in Trient, habe ich keine Via-Augustahinweise mehr vorgefunden.
Auch ich wollte nicht mit dem Zug nach Pergesine.
Bei der Touriinfo fragte ich nach der Wegeführung. So was unhöfliches. Reiseradler sind dort nicht willkommen. Dabei weis die gute Dame nicht, ob ich mal als normaler Tourist, ihre Stadt anschauen möchte. schöne Orte besuche ich gerne später mal, ohne Rad. Wenn ich mehr Zeit habe.

Ich bin immer Richtung Vendig folgend hoch gefahren, um dann festzustellen, das die letzten zwei km für Radler verboten ist böse
Hätte ich es nur ignoriert. Ich bin die Hälfte, was ich rauf geradelt bin wieder runter um dann über das doppelte an Höhenmeter wieder hoch zu fahren. Und das in der größten Mittagshitze wirr

Ab Pergesine bin ich größtenteils den Brenta-Radweg gefolgt(war auch ziemlich einfach)
Sehr schöne Wegführung. Auch hier macht es Laune und Spaß zu fahren.
Die via Augusta kurvte irgendwo im Osten furch die Berge. Ab Bassano war die Ausschilderung nicht nur spärlich, sie fehlte eigentlich komplett.
Da aber das Ziel Venedig war, bin ich auf regionalen Radwegen nach Mestre gefahren.

Die Auffahrt zur Punta Liberta zu finden, war nicht ganz einfach(da immer noch nur mit Karte unterwegs bin)
In Venedig angekommen, darf man nur in zwei Richtungen: zum Bahnhof und zur Fähre. Zur Punta Sabbioni zahlt man ca. 18 €. Man muss auf dem Lido umsteigen und ca 500m westwärts fahren um dann in einen Wasserbus(Linie 14) nach Punta Sabbioni.
Von dort bin ich dem Radweg München Venedig gefolgt. Auch mit einem eigen Logo.
München-Venedig

Wie in Italien nicht anderers zu erwarten, erweist sich die Suche nach den Weg, ohne Track relativ intensiv.

Zum Via Augusta. Ich war Mitte September unterwegs und außer, zwischen Reschensee und Bozen, weitgehend allein unterwegs. Ich möchte ihn nicht im Hochsommer fahren, zuviel Gedränge. Besonders im Etschtal zwischen Reschensee und Bozen.
Auffallend war, daß ich nur zwei "echte" Radreisende getroffen habe, und die waren auch in andere Richtungen unterwegs.
Fazit: Gerne wieder, aber nicht im Sommer

Nochwas zur Touristeninformation:
Auch für Venedig habe ich nach gefragt(von zu Hause per mail) Die ersten zwei Fragen wurden noch knapp beantwortet, der Rest der Fragen wurde ignoriert und auf Nachfragen keine Reaktion. Tolle Touribetreung. Wenn ich bei mir auf der Arbeit mit Kunden und Lieferanten so umgehe, kann ich den Hut nehmen.....