Re: Mit dem Ordonnanzrad 05 vom Léman nach Zürich

von: Barrie

Re: Mit dem Ordonnanzrad 05 vom Léman nach Zürich - 04.05.21 11:45

Herzlichen Dank für Deinen Bericht!

Witzig finde ich, dass Du dem Anschein nach etwa zur gleichen Zeit den gleichen Gedanken wie ich hattest: Das Ord Frd 05 ist dem Wesen nach ein Gravelbike:
  • Es hat die "moderne" Laufradgröße 650B.
  • Es hat einen Einfachantrieb.
  • Der Lenker hat ordentlich "Flare".
  • Der Radstand bewirkt guten Geradeauslauf.
  • Die Gabelgeometrie bewirkt gute Wendigkeit.
  • Das Rahmendreieck lässt eine große Rahmentasche zu.
  • Am Lenker bzw. am Steuerrohr lässt sich eine große Lenkerrolle (und mehr) befestigen.
  • Die vordere "Bremsscheibe" hat unschlagbare 584 mm Durchmesser.

Es freut mich zu lesen, dass -- abseits der Erinnerungen ehemaliger Militär-Radfahrer -- mit dem guten Stück richtige Touren gefahren werden. Respekt und Chapeau!
Für gewöhnlich komme ich nur in Einzelfällen über 100 Kilometer am Tag, und bei den Höhenmetern bin ich weit davon entfernt, Dir das Wasser reichen zu können.

Wie bereits erwähnt, wurden die Böni-Bremsen bei (fast) allen Ordonnanzfahrrädern nachgerüstet, so dass auch ein Baujahr 1940 eine Bremse von 1944 haben kann.

Die Deestone-Reifen finde ich gar nicht sooo übel, zumal mir meine guten Malojas auch zu schade sind, um sie auf geschotterten Feld- und Waldwegen aufzureiben.
Problematisch sind die Wulstreifen beim Aufziehen eigentlich nur, weil sie erst gedehnt werden sollten. sonst gehen sie nicht über die Felge. Das schaut martialisch (wie passend bei einem Militättad) aus, danach ist's aber ein Kinderspiel.

Den Nagel auf den Kopf getroffen hast Du mit der Bemerkung, dass vor allem die Handflächen ein Problem sind: Gute Gelpads in den Handschuhen sind hier ein Muss, wenn man deutlich mehr als -- sagen wir -- 30 km am Stück radeln will.

Allzeit gute Fahrt!
Stephan (Ordonnanzfahrrad 05 Nr. 38607, Bj. 1950)