Re: Österreichrundfahrt 2021 - längere Variante

von: veloträumer

Re: Österreichrundfahrt 2021 - längere Variante - 08.10.21 11:18

In Antwort auf: oktopus
Wie kommt es, dass ein Stuttgarter so viel über österreichische Strecken, vor allem so im Detail, weiß?

Darauf gibt es eher ein Bündel von Antworten. Zunächst mal betrachte ich den Alpenraum als solchen geschlossen und weniger in seinen nationalen Grenzen. Die Alpen gehören neben ein paar anderen Gebirgen zu meinen Favoriten des Radreisens samt manchem Hintergrundwissen - entsprechend kenne ich den gesamten Alpenraum mittlerweile recht gut. Bekanntlich arbeite ich meine Touren ja sehr im Detail auf wie hier im Forum in meinen Berichten nachzulesen. Trotzdem erschrecke ich immer wieder darüber, was ich alles noch nicht kenne, welche Lücken sich auftun, was ich übersehen habe. Bekanntlich ist es ja immer so, je mehr man sich mit einer Materie beschäftigt, desto mehr Geheimnisse entdeckt man auch.

Nebst der bereits vielen mehrwöchigen Alpenreisen habe ich auch immer wieder Kurzreisen in die Alpen gemacht. Von Stuttgart aus gibt es recht gute Bahnverbindungen nach Lindau, Kempten oder ggf. auch Zürich. Salzburg und Chiemgau sind schon etwas viel Bummelei, geht aber bei guter Planung auch mal für ein verlängertes Wochenende. Ferner war ich mal über 13 Jahre Bodenseebewohner, allerdings ohne soviel Touren zu fahren wie heute (manchmal war es dort auch Auto oder eine Berghütte usw.). Entsprechend gut sind die Kenntnisse über Vorarlberg und Teile Tirols oder auch noch das Salzkammergut. Je östlicher, desto seltener habe ich die österreichischen Regionen frequentiert und kenne manche Wege in der Provence oder den Seealpen besser.

Sogar in meiner Kindheit im fernen Rheinland spielte der zentrale Alpenraum zwischen Grundlsee, Walchsee, Bodensee, Meran, Arosa und Interlaken eine prominente Rolle, wenn auch nur als Wanderfamilie samt Bahn/Taxitransporten und Schiffchentouren. Ich war also schon immer vorbelastet bis in kaum noch vorhandene Erinnerungen. Schließlich - wenn es nach mir gegangen wäre -, würde ich seit zwei Jahrzehnten in Wien (Zürich?, Basel?) arbeiten. In jüngerer Zeit hatte ich auch noch einen Versuch gestartet, in Innsbruck einen Job zu bekommen - scheiterte aber auch. Außer "offenen" Grenzen gibt es eben auch noch andere, eher unsichtbare Grenzen, die viele Stacheln haben.