Re: Alb, Gäu und Schwarzwald

von: veloträumer

Re: Alb, Gäu und Schwarzwald - 30.11.21 12:41

In Antwort auf: max saikels
Cafés: klar gibts die nicht auf dem Dorf. Aber auch zunehmend weniger in Kleinstädten. Das alteingesessene Bäckerei-Konditorei-Café hat zu- und paar Häuser weiter hat eine SB-Billigfabrikbäckerei aufgemacht (z.B. Nagold). Ich sollte vielleicht doch öfters mal Einheimische fragen. Manchmal machen auch jüngere Leute mit Ambitionen was auf, hier in der Gegend z.B. in Babenhausen, was man als Ortsfremder nicht so leicht findet. In Bad Wildbad war ich nur von Spätnachmittag bis nächsten Morgen; das ist nicht meine Cappu- + Kuchenzeit. Sonst hätte ich da schon intensiver gesucht.

Das ist auch mal so oder so, ein wenig Zufall. Sollte die Lücke in Nagold bestehen, wird die sicherlich bald wieder geschlossen. Die Einkehr an der Grinde-Hütte ist ja eher neueren Datums und eine charmante Alternative zum Rummel-Bummel-Hotel am Mummelsee. Es gibt auch einen Trend zu guten Bäckercafés, aber nicht immer und an jeder Ecke. Liegt wohl auch weniger an Geiz-ist-geil als mehr an den ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen für die Betreiber von Kleinbetrieben. Einige geben sogar wegen Personalmangel auf - alle wollen Webdesigner oder Mechatroniker werden. Ein Lokal bei der Nagoldtalsperre hat Speiseauswahl reduziert, wegen der zu hohen Personalkosten und der restriktiven Arbeitsschutzgesetze. Vor Jahren war auch mal zu lesen, wegen der Arbeitministerin Frau Nahles... Die Dinge haben oft viele Seiten und alle jammern natürlich möglichst laut.

Mit den von dir durchfahrenen Gebieten hast du schon recht, die sind allerdings auch traditionell keine Hochburgen der geschmackssicheren Einkehr. Das Klischee vom schwäbischen Essigsalat bekommt man doch häufiger bestätigt als in schöngeistigen Feuilletons manchmal suggeriert wird. Im Sommer haben dann noch einige Betriebsferien. Natürlich hat es auch ein paar Gourmettempel mal auf dem Lande, da ist manches aber auch ein spinnerter Gegentrend. Der Auerhahn in Hinterlangenbach ist ja schon etwas grenzwertig für den radlersichen Durchgangstouristen, wenn das eine Ausflugsschiekeria einläuft, für die Geld nie ein Problem ist. Es fehlt oft die gutbürgerliche Mitte, die sich etwas mehr bemüht. Ich meine, in Bayern/Allgäu sieht es was besser aus - Gasthöfe wie Bäckercafés.

Apropos Bad Wildbad: Mein Tipp wäre Café Blaich in Höfen. Ist aber schon eine kleine Ecke in die andere Richtung nach Norden nahe Abzweig Eyachtal/Dobel.