Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien

von: love2.bike

Traversata d‘Italia - 1.900 km durch Italien - 20.02.23 14:52

1.900 km quer durch Italien – 26.600 Höhenmeter auf teils bekannten und großteils unbekannten Straßen und Pisten. Eine Reise von Südtirol bis Kalabrien – durch lebendige Städte, über faszinierende Bergplateaus, entlang traumhafter Küsten. 24 Etappen und tausende Bilder.







Italien ist immer eine Reise wert. So abgedroschen das klingen mag, so überzeugt stehen wir dazu. In keinem anderen Land waren wir schon öfter für mehrere Tage mit unseren Rädern unterwegs und dennoch sind wir meilenweit davon entfernt „alles“ in Italien zu kennen. Von den 18 Festland-Regionen waren wir vor dieser Reise bereits in 15 radelnd unterwegs. Diesmal ging es auch einige Tage durch Kampanien und Kalabrien, sodass aktuell nur noch die Region Aostatal im äußersten Nordwesten des Landes für uns unentdeckt bleibt.







Berge und Meere sind die Eckpfeiler der landschaftlichen Reize Italiens. Im Norden trumpfen die Alpen mit eisbedeckten 4.000er Gipfeln und legendären Felswänden. Das alpine Herz schlägt aber weiter südlich im Apennin, der nicht umsonst der Halbinsel seinen Namen verleiht. Die weitläufigen Hochplateaus im Landesinneren, über die kilometerlange Traumstraßen und -pisten führen, erinnern uns eher an die schottischen Highlands oder an die Hochebenen im Kaukasus als an die steilen Alpen-Pässe mit ihrem stetigen Auf und Ab.








Wer „Italien und Meer“ auf die kilometerlangen, dichtbebauten Adria-Sandstrände reduziert, sollte ans Tyrrhenische Meer reisen. Zwischen der Amalfiküste und dem südlichsten Zipfel Kalabriens findet man hier zahlreiche Traumstrände mit einsamen Buchten und glasklar-türkisenem Wasser. Wer die Einsamkeit liebt, wird an der Costa di Maratea glücklich – hier versteht man auch, weshalb „azzurro“ die Farbe Italiens ist.







Architektur und Kunst, Geschmack und Genuss, Schönheit und Liebe … über alles ließe sich seitenweise schreiben und schwärmen. Italien ist ein ungemein reiches Land – nicht materiell gedacht. Die Stadt der Liebe mag Paris sein, das Land der Liebe ist jedenfalls Italien. Man entdeckt sie in einem charmanten Lächeln, man schmeckt sie in einer himmlischen Pasta, man beobachtet sie auf der geselligen Piazza, man trifft sie in einer gemütlichen Bar. Sie offenbart sich in der Sprache und manifestiert sich in der Musik. Italien senza l‘amore ist absolut undenkbar. Und allein deshalb verdient es dieses Land auch entdeckt und geliebt zu werden.

TdI 01 – Trentino-Südtirol und Venetien:
Eisack + Etsch, Verona, Ferrara


Wir starteten Mitte September von daheim weg unsere Traversata d‘Italia – mit 1 Tag Verspätung, da genau an diesem Wochenende bei uns der Winter seinen ersten Einzug hielt – mit Schneefall bis in mittlere Lagen. Nachdem wir so überhaupt keine Lust hatten, gleich am ersten Tag im Regen zu fahren und in der ersten Nacht unser Zelt in der nassen Kälte aufzustellen, planten wir unsere Route im letzten Augenblick um und legten die ersten Kilometer mit dem Zug zurück, um dann etwas weiter westwärts im Eisacktal unsere Reise so richtig zu starten, nachdem die Wetterprognose dort schon wieder deutlich freundlicher war als in den östlichen Dolomiten und dem Cadore-Tal.





Emilia-Romagna, Toskana, Marken und Umbrien:
Calanchi, Bivacco Castellaccio, Bivacco di Risecco, Gubbio


Die kommenden 4 Etappen werden weder strecken- noch wettermäßig richtige Highlights. Es geht durch einsame, untouristische Gegenden, die von der Landschaft her oft „unitalienisch“ wirken. Aber wir kommen auch durch viele lebendige Ortschaften, mit zahlreichen Bars, kleinen Geschäften, großartigen Bäckereien und sehenswerten Baumwerken. Die Natur scheint intakt zu sein und mit einigen Rifugios und Bivaccos an absolut ruhigen, naturnahen Plätzen gibt es eine wertvolle, nahezu philanthropische Infrastruktur für Wanderer und Reisende, wo man dann doch intensiv spürt, in einem anderen Land zu sein.







TdI 03 – Umbrien, Marken und Abruzzen:
Piani di Pao, Piano Grande, Pantani di Accumoli, Campo Imperatore


Es wird ernst. Auf den nächsten 4 Etappen wartet das Herzstück des Apennins auf uns: die Nationalparks Monti Sibillini und Gran Sasso/Monti della Laga zählen mit Sicherheit zu den lohnendsten Zielen für bergaffine Radfahrer/innen in Mitteleuropa. Über ausgedehnte Höhenrücken und Hochplateaus führen hier sensationelle Asphaltstraßen und Offroadpisten. Wenn das Wetter mitspielt, erfährt man hier garantiert ein Paradiso della Bici.







TdI 04 – Abruzzen, Molise und Kampanien:
Sulmona, Monte Pratello, Caiazzo, Neapel


Vom Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga wechseln wir in den Parco Nazionale D’Abruzzo Lazio e Molise. Noch einmal möchten wir das gute Wetter in den Bergen nutzen, um bei Vollmond irgendwo hoch oben über der Baumgrenze zu zelten. Danach wollen wir aber so richtig Neuland (für uns) entdecken und auch die Neue Stadt (nea-polis): Napoli – nicht nur die Hauptstadt Kampaniens, sondern unbestritten auch das kulturelle Zentrum Süditaliens.








TdI 05 – Kampanien und Basilikata:
Amalfiküste, Cilento, Costa di Maratea


Mit Neapel haben wir das Landesinnere und die hohen Bergregionen des Apennins verlassen. Die kommenden Etappen möchten wir uns der Küstenregion des Tyrrhenischen Meers widmen und – wenn wir schon mal da sind – auch an der weltbekannten Amalfiküste entlang radeln. Aber wie auf all unseren Reisen wird es uns auch hier nach ein paar Tagen direkt am Meer wieder verstärkt ins Landesinnere ziehen und so werden wir auch immer wieder den Ausläufern des Apennins abseits der Küste einen Besuch abstatten.







TdI 06 – Basilikata und Kalabrien:
Pollino, Monte Cocuzzo, Pizzo, Tropea


Das Finale unserer Traversata d‘Italia führt uns durch Kalabrien. Nach den erholsamen Tagen am Meer warten noch einmal ein paar höhenmeterlastige Etappen auf uns. Parallel zum Sila Nationalpark ziehen wir südwärts bis nach Tropea. Neben sehr naturnahen, einsamen Zeltplätzen finden wir auch unser kulinarisches Highlight der langen Reise im Slow Food Agriturismo „E Turre“.







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