Re: Norwegen, meine Reise nach Tromsoe

von: Jim Knopf

Re: Norwegen, meine Reise nach Tromsoe - 01.08.08 22:30

Dienstag, 24. Juni 2008:

durch sehr starken Wind, welcher schon stürmisch war, bin ich schon sehr früh, um 05 Uhr wach geworden. Da es unter diesen Bedingungen ausgeschlossen war, weiter zu schlafen, da ich befürchtete, daß da Bäume auf mein Zelt fallen würden, bin ich aufgestanden, habe das Zelt abgebaut und gefrühstückt.
Zunächst ging es mit moderater Steigung, weiter das Tessungsdal hinauf

Nach wenigen Km wurde die Steigung richtig heftig und der kleinste Gang mußte eingesetzt werden. Zusätzlich zur Steigung wehte auch noch ein sehr starker Gegenwind. Ja ich weiß, beim Segeln und Radfahren kommt der Wind immer von vorne bäh.
Dafür gab es auch wunderbare Aussichten
.
Der Wind war so stark, daß es schwierig war bei der geringen Geschwindigkeit einigermaßen Kurs zu halten und nicht querzuschlagen.
So war ich froh die Paßhöhe zu erreichen.

Bei der anschließenden Abfahrt war ich über meine Winterhandschuhe! froh.

Das allseits bekannte Schild



mußte natürlich verewigt werden. Mir war schon von vorneherein hier aus dem Forum klar, was da auf mich zukommen würde. Aber diese 3 Hügel waren nicht ganz so steil wie die Auffahrt vom Immingfjell. Wenn der blöde Gegenwind nicht gewesen wäre, wären die Anstiege gar nicht so schlimm gewesen, aber auch mit oder besser gegen den Wind war das für mich gut machbar.

Für die Mühen bei den Aufstiegen wurde man dafür auch mit sensationellen Ausblicken entlohnt.

So erreichte ich nach ausgedehnter Mittagspause Geilo. Dort habe ich dann erstmal eingekauft und mich zur Touristeninformation begeben. Dort wurde mir gesagt, daß der Rallarvegen in diesem Jahr wegen des noch vorhandenen Schnees auf gar keinen Fall mit dem Fahrrad, allenfalls mit Ski, zu passieren sei.
Ich bin deshalb gleich zum benachbarten Bahnhof gegangen. Dort mußte ich feststellen, daß der nächste Zug nach Myrdal erst in über 3h fahren würde. Da mir aber der CP in Geilo nicht gefallen hat, habe ich mich entschlossen mit diesem Zug zu fahren. Ich habe mir deshalb die notwendige Fahrradkarte im Bahnhof besorgt. Der sehr freundliche Fahrdienstleiter hat bei dieser Gelegenheit die Auskunft der Touriinformation bezüglich des Rallarvegen bestätigt.
Wie richtig mein Entschluß war, sollte sich in Myrdal zeigen. Dort traf ich auf ein amerikanisches Paar mit Rennrädern und Gepäck. Diese sind bis Finse mit dem Rad gefahren und haben nur den Abschnitt Finse Myrdal mit dem Zug überbrückt. Dabei haben sie die Räder oft durch sehr tiefen Schnee schieben und auch das Gepäck abnehmen müssen. Außerdem waren sie bis zu den Knieen vom tiefen Schnee total durchnäßt.
Da ich fahrtechnisch eine absolute Gurke und auch kein Held bin, habe ich genau wie die Amerikaner, mein Rad die Serpentinen über den losen Schotter geschoben.

Die Natur im Flamsdal ist atemberaubend schön mit hohen Wassserfällen...

...und steilen Felswänden

Dabei trifft man unterwegs auf dieses Schild .
Inmitten dieser Landschaft bahnt sich die Flamsbahn, eine der steilsten Adhäsionsstrecken dieser Erde ihren Weg von Flam hinauf nach Myrdal. Diese Bahn überwindet auf nur 20,2Km Streckenlänge einen Höhenunterschied von 864m. Guck mal hier .
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Wegen der langen Warterei bin ich auf dem CP in Flam erst nach Mitternacht eingetroffen. Das war jedoch, wie auf vielen CP in Norwegen, überhaupt kein Problem.
Schnell war meine Hütte aufgebaut und fast noch schneller war ich fest eingeschlafen.
103Km, 1700Hm, Durchschnitt 11,6Km/h, Fortsetzung folgt.