Re: Von Nizza nach Weinheim. Juni 2008

von: hemavomo

Re: Von Nizza nach Weinheim. Juni 2008 - 31.08.08 21:07

Dienstag 17. Juni 2008

Ohne Morgencafe breche ich bei stark bedecktem Himmel auf zum Col d’Allos. Die Anfaht wird erst ab la Foux schön mit spärlichem Wald, dann freier werdend mit Serpentinenblicken. Auf der Passhöhe gibt es keinen Fernblick, aber tiefliegenden Wolken. Aus denen beginnt es bei meiner Abfahrt heftig zu regnen. Find ich richtig doof, denn mit vielen herlichen Ausblicken ist sie bei passendem Wetter lohnend.


Anfahrt Col d’Allos: Wolken ohne Regen



Abfahrt Col d’Allos: Wolken mit Regen


In Barcelonette bin ich zu unruhig, um mir ein passendes Cafe zu suchen. Ich fahre weiter, wieder nach Jausiers in mein „Stammlokal“. Cafe, Kuchen Zeitung: morgen soll es Sonne geben. Als der Regen nach-lässt, mache ich mich auf zum Col de Vars. Ab dem Tunnel vor St.Paul wird es steil und richtig schön, auf den letzten Kilometern auch richtig steil. Ich finde es schön genug, das ich den Vars doch noch mögen könnte. Aber er mag mich nicht, und lässt es wieder regnen. Diesmal passt es wenigstens zur Abfahrt mit den hässlichen Retortenskiorten.



Passhöhe Col de Vars: Wolken ohne Regen



Abfahrt Col de Vars: Wolken mit Regen


Kurz vor Guillestre hört der Regen auf, den Ort lasse ich also links liegen. Ich will ja heute noch über den I’zoard. Trotz der breiten Straße mit viel Verkehr ist das enge Tal des Guil mit seinen steilen Hängen loh-nend.

Rechtzeitig vor dem Abzweig zum I’zoard setzt Bindfadenregen ein, ich habe die Nase voll und will mir in Chateau-Queyras die Gite suchen. Die ist allerdings ein Dorf weiter, dafür gibt’s leckeres Essen und nette Gesellschaft von ebenfalls naßen Wanderern.



abendlicher Blick auf Chateau-Queyras


Strecke:
Colmars – Chateau-Ville-Vieille 115,6 km
Pässe:
Col d’Allos 1005 hm
Col de Vars 890 hm ab Jausiers


Mittwoch 18. Juni 2008

Sonne: ich beeile mich, trozdem ist ein Wandererpaar vor mir unterwegs.



morgentlicher Blick auf Chateau-Queyras



und nochmal Chateau-Queyras, morgens


Den I’zoard schaffe ich locker, der ist nicht so lang und hoch. Denke ich. Aber auch er ist ein Alpenpass, und ganz so locker wird es nicht. Aber Spaß macht es. Dabei wird die Gegensteigung, die von Norden aus so fies in den Beinen zieht, zu einer netten Abfahrt auf dem Weg nach oben.



Impression vom I’zoard


Hier ist richtig was los, tausende Radler fahren Paris-Nice für Bezahler. Sieht gut aus, wie sie mir auf der Abfahrt oft in größeren Gruppen entgegenkommen.

Briancon ist mir zu wuselig, ich kaufe nur ein bischen ein, und fahre gleich weiter zum Col de Lautaret. Die große Straße ist nicht so befahren wie befürchtet, dafür wird sie langsam steiler. Auch den Lautaret bekomme ich nicht geschenkt. Je höher ich komme, desdo schöner wird die Landschaft, die Straße macht sogar eine langezogene Kurve vor der Passhöhe mit dem Abzweig zum Galibier. Der ist von hier nur ein Klacks, jedenfalls im Vergleich zum Anstieg von Norden. Es ist das erstemal, das ich hier Topwetter habe. Ich hole mir bei angenehmen und anregenden Gesprächen mit einem französischen Radlerpaar einen Sonnenbrand.

In der Touristinfo Valloire erfahre ich, dass der Col de l’Iseran nicht mehr gesperrt ist. Alles ist gut und ich bekomme heute doch noch einen Pass gesschenkt.

Nach der Abfahrt vom Col du Telegraphe gibt es erstmal mittelmäßigen Cafe, dann geht es zügig mit dem Wind das Arc-Tal hinauf. Hallo Sickgirl ! In Lanslevillard quartiere ich mich erstmal für eine Nacht in der Gite ein. Als ich bemerke, das ich im letzten Cafe nicht alles eingepackt habe, werden zwei Nächt daraus.


Strecke:
Chateau-Ville-Vieille –Lanlevillard 156,8 km
Pässe:
Col d’Izoard 1095 hm
Col du Galibier mit Col du Lautaret 1438 hm
Col du Telegraphe geschenkt



Donnerstag 19. Juni 2008

Heute erkläre ich zum Ruhetag. Ich hole nur am Fuß des Col du Telegraphe meine vergessenen Sachen ab, mache hinter Modane nur einen Abstecher über die Höhen auf der Nebenstraße nach Ausssois,



über dem Arctal

und fahre nur für Cafe und Kuchen über den Col du Mont Cenis zum gleichnahmigen See, der mir das letztemal an einem Ruhetag auch schon gefallen hat.



am Lac du Mont Cenis



immernoch Lac du Mont Cenis (ist ja Ruhetag)

Zurück in der Lanslevillard reicht die Zeit vor dem Abendessen noch für eine Runde Schlaf. Und vielleicht mache ich ja bald nochmal einen Ruhetag.



in Lanslevillard abends


Strecke:
Lanlevillard – Lanlevillard 112,5
Pässe:
Col du Mont Cenis 684 hm

Bis später dann

Volker