Re: Norwegen 08 Kristiansand - Stavanger

von: Martin_Bo

Re: Norwegen 08 Kristiansand - Stavanger - 10.10.08 20:33

Tag 6
Von Farsund nach Kvinesdal

Wie so ziemlich jeden Morgen wurden wir auch diesesmal von der Sonne geweckt. Wir krochen aus dem Zelt und fingen an mit der einkehrenden Routine unsere Sachen zusammen zu packen. Doch bevor ich überhaupt richtig angefangen hatte irgendwas zu verpacken, fiel mir die gerissenen Hinterradtasche von Sarina ein. Diese hatte nämlich in den letzten Tagen begonnen auf beiden Seiten an den Klebestellen zu reissen.
Zum Glück hatte Sarina eine Nadel und ein paar passende Fäden mitgenommen. Also begann ich kurzerhand die Taschen zu flicken und das mit einer Professionalität, die jeden Schneider hätte erblassen lassen (Vorweg, die Taschen haben den Rest der Tour gehalten und sind nicht weiter eingerissen). Nachdem ich mit der äußerst professionellen Reparatur fertig war, beluden wir die Räder und machten uns auf den Weg in Richtung Vestbygd, dort steht nämlich ein Leuchtturm den wir uns ansehen wollten.



Der Weg zum Leuchtturm war mehr als erholsam, es ging vorbei an Feldern und entlang am Meer. So hatte ich mir eigentlich den ganzen Radweg vorgestellt, schön “flach” und immer/häufiger am Meer entlang. Nach einer Weile kamen wir dann in Vestbygd an, doch bevor es weiter zum Leuchtturm ging machten wir noch kurz an einem Imbiss halt und verdrückten zwei Hamburger. So gestärkt ging es weiter und wir erreichten nach kurzer Zeit den Leuchtturm (Lista Fyr). Angekommen am Leuchtturm machten wir erstmal Pause, der Wind blies uns nur so um die Ohren, doch der Ausblick war grandios.



Man hatte einen fast endlos weiten Blick auf das Meer, konnte weit entfernte Segelschiffe sehen und die beeindruckenden Spiegelung der Sonne war das i-Tüpfelchen. Den Leuchtturm selbst haben wir nicht bestiegen, die Sicht von unten herauf war genug. Eine Besonderheit hatte der Lecuhtturm, auf dem Gelände waren drei bunte Hütten gebaut worden, spartanisch eingerichtet aber gemütlich. Jede dieser Hütte war so gebaut das man auf das Meer blicken und darin übernachten konnte. Wieviel das gekostet hätte weiss ich leider nicht mehr, aber wir haben es nicht gemacht und sind weiter geradelt.



Den Leuchtturm hinter uns, wurde es natürlich zunehmend hügeliger, wie auch sonst. Zu allem übel wechselte dann der Belag mal wieder von Aspahlt auf unbefestigtem Boden. Es ging zwar weiter am Meer entlang doch dieser Abschnitt wurde zum ersten richtigen anstrengenden Teil des Tages. Die Sonne stand jetzt zur Mittagszeit ziemlich hoch und brannte gnadenlos, mit vielen kleinen Pausen war es aber auszuhalten und die Pausen machten es möglich den weiten Blick auf das Meer richtig zu genießen. Der Tag neigte sich so langsam dem Ende zu, aber wir hatten unser Tagesziel noch nicht erreicht. Nach einem weiteren langen und mühsamen Aufstieg ging es rasant abwärts in Richtung Kvindesdal.



Dort angekommen suchten wir den auf der Karte eingezeichneten Campingplatz, doch leider war das kein richtiger Campingplatz sondern ein “Spass/ Freizeit-Was auch immer Bad-mit CampingWiese” und so beschlossen wir, da es schon dunkel und nach 23 Uhr war, auf einer Wiese neben einem anderen Zelt (dem einzigen um genau zu sein) unseres aufzubauen. Völlig geplättet vom Tag machten wir uns noch ein paar Nudeln und schliefen danach recht schnell ein.

Alle Fotos gibt es hier.

Gruß Martin