Re: Norddeutschland-Testtour

von: Klemmi

Re: Norddeutschland-Testtour - 21.04.10 09:38

Also...

Nachdem ich eine entspannte Woche in Bremerhaven verbracht habe, bin ich wieder los.

Diesmal entspannter und entlang der Elbe.

Erstmal von Bremerhaven Richtung Cuxhaven. Die erste Etappe war dann schon nach 70km in Otterndorf zuende. Ein gemütlicher Campingplatz...zumindest noch, denn in der Hauptsaison ist das Teil vermutlich ordentlich gefüllt, da er neben Plätze für Zelte und Wohnwagen auch Ferienhäuser anbietet. Aber ich habe eine entspannte Nacht dort verbracht.

Anschließnd weiter Richtung Hamburg.

Hier ging es dann los. Der Elberadweg zeigte sich von Norden her als äußerst schlecht ausgeschildert. Entweder hat man die Beschilderung dort schlicht weggelassen oder sie wurde von anderen radlern als Souvenier mitgenommen. jedenfalls fehlte sie. In Stade wurde es dann ganz schlimm, dort führte mich die vorhandene Beschilderung immer wieder im Kreis. 90Minuten hab ich gabraucht, um da wieder rauszukommen. Grund hierfür war eine Baustelle auf der Strecke, wo die komplette Beschilderung entsorgt wurde.

Nachdem mir eine nette Radfahrerin da wieder rausgeholfen hatte mit ich in Richtung Schulaufähre nach Hamburg. Die Strecke nach Stade war dann aber wirklich sehr schön. genau das was man erwartet. Sonne und eine auf schöne Weise überflutete Elbe. Immerwieder bin ich angehalten, um die aussicht zu genießen. aber nicht nur die Natur, auch die Höfe waren teilweise immer mal eine Pause wert. Wie ich fand, wunderschöne Landhäuser aus dem 19. Jh.

Mit der Fähre dann rüber nach Hamburg. Hier wurde die Beschilderung dann absurd. Die Elberadweg-Schilder waren regelmäßig unterhalb von durchfahrverbotsschilder für Radfahrer. Also war erstmal ordentlich schieben angesagt.

Aber irgendwann kam ich im Elbe-Camp an. mein zweites Nachtlager. Der Campingplatz war eher von der alternativen Sorte, aber gemütlich. Negativ ist nur der hohe Preis mit 10 Euro ausgefallen. Die Sanitäreinrichtungen waren der letzte Dreck, aber man entschuldigte sich dafür und kündigte eine baldige Renovierung an. Der hammer, ein 0,3er Bier aus der Flasche schlug mit 2,30€ zu Buche.

Am nächsten Morgen ging es erstmal schiebend weiter. Immernoch regelmäßig durchfahrverbote für Radfahrer.

Aus Hamburg raus, ging es dann weiter an der Elbe. Die Beschilderung blieb weiter schräg, aber die Strecke war OK. Bis ich dann bei Geesthach gelandet bin...die Strecke wurde Haarstreubend. Hohes Elbufer hätte mich stutzen lassen sollen. Die Strecke führte in den Wald. Soweit so gut. Aber dann kam eine steigung wo ich mit 24:34 nicht mehr hochkam. Ich musste schieben. Hätte es geregnet hätte ich die Strecke in Teilen als unbefahrbar eingestuft. Teilweise ging es auf 30cm breiten Singletracks haarstreubend bergab.Die Strecke wäre mit einem Randoneur oder gar einem Liegerad unmöglich gewesen...oder hätte ne Menge Mut verlangt.

Wie auch immer, irgendwann war ich an meinem Tagesziel. Am nächsten ging es weiter, die Strecke war wieder sehr schön und der ätzende Gegenwind der Vortage war nun wech. Bei Gartow wollte man den Elbradler dann wieder in den Wald schicken, aber ein Zusatzschild örtlicher Radler warnte ausdrücklich davor (gefährliche Steigungen usw.) und wies eine andere Strecke aus. Über die Elbe auf die Fähre. Witzig, die Überfahrt kostete 1,50€, enige Km weiter ging es nochmals übr die elbe,hier kamm die Fähre dann 2,80€...hm.

So radelte ich dann immerweiter...immer die Elbe entlang, die Zeltplätze waren alle annehmbar...bis ich dann in Havelberg die Elbstrecke verlassen habe und dann weiter über die Landstraßen, abseits der Radwanderwege Richtung Falkensse.

Insgesammt kam ich bei meiner Norddeutschlandtour auf 1020km. Es war super und eigentlich hätte ich auch einfach weiterradeln können. Zugegebener maßen hatte ich wirklich glück mit dem Wetter. Die komplette Rücktour wurde ich von der lieben Sonne begleitet.

Nur andere Radreisende hab ich irgendwie vermisst. Ich hab lediglich zwei Päärchen auf den kompletten 1020km getroffen. War wohl einfach noch zu früh dafür.

Ansonsten ist es wirklich eine entspannende Sache. Selbst nachdem ich mich in Stade und bei Ge3esthach so geärgert hatte, war der Ärger aber zwei Km auch schon wieder vergessen und es war einfach nur schön.

Einfach Radeln und wenn einem danach ist, einfach irgendwo anhalten und gucken, Kaffee trinken und entspannen.

Fazit: Auch wenn es mich, genauso wie viele andere Radler in die Ferne zieht...muss ich doch sagen. Deutschland ist ein sehr schönes Land. In Berlin vergisst man manchmal, wie weit das Land sein kann und es war schön, dass zu erleben.

Ach ja...meine Ausrüstung. Das Wechsel-White Nites war soweit O.K., nur kleinere Verarbeitungsmängel waren ärgerlich. 5 Verbindungsriemchen zwischen Außen- und Innenzelt sind aus den Nähten gerissen und mussten geflickt werden.

Die Moorhead-selfinflate-matte war mit 185 für mich mit eben 183cm Körpergröße zu kurz und verlor regelmäßig Luft. Der Schlafsack war aber super...fast schon zu warm.

Und nochmal ...ach ja...eins hab ich noch gelernt...für einen ordentlichen Reisebericht muss ich mir einfach mehr zwischendurch notieren. Ich hab doch eine Menge vergessen, was Orte und Strecken angeht. also verzeiht die ein oder andere Lücke im Bericht.