von: Radex
Elberadweg - vorherrschend grün - 10.06.12 15:18
Von Cuxhaven bis Tangermünde
Wie bei unserer Weserradweg Tour letztes Jahr, entschieden wir uns auch diesmal dafür die Route flußaufwärts zu fahren. Mit dieser Entscheidung entschließt man sich dazu den Bikeline Radreiseführer rückwärts zu lesen. Aber da haben wir ja schon etwas Übung drin. Los geht’s!
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Erster Tag - Donnerstag, 17. Mai 2012
Von Cuxhaven nach Krautsand [77 km]
Morgens gegen 7 Uhr sitzen wir bereits im Zug nach Cuxhaven. Dort kamen wir problemlos und gut gelaunt noch vor 10 Uhr an. Unterwegs drohende Regenwolken waren uns gnädig, und ein kräftiger Rückenwind trug uns fast turbinenartig aus der Stadt an der Elbemündung. Endlich wieder Landluft, Wasser und Schafe.
Am Museumsleuchtturm “Dicke Berta” in Cuxhaven Altenbruch machte sich dann endgültig ein Reiseurlaubsfeeling breit - was für ein Leben …
Dicke Berta
Entlang der Elbmündung vermittelt der Fluß eine Prise Meerfeeling. Containerschiffe von und nach Hamburg schweben den Fluß rauf und runter. Fährt man durch die Rapsfelder, erscheinen sie am Horizont wie bunte wandernde Plattenbauten.
Schafe liessen sich bei der Deichpflege nicht stören. Von Gatter zu Gatter ging es gemütlich weiter.
Maren unter Schafen
Eine erste Pause und damit ein leckeres Fischbrötchen – mein heimliches Etappenziel – mit anschließendem Kaffee zum Aufwärmen gönnten wir uns in Otterndorf. Die Otterndorfer Fischbude spendierte sogar zwei Matjesfilets pro Brötchen. Ein richtiger Schmaus.
Durch Felder und wohltuender Einsamkeit ging es bei zunehmender Sonneneinstrahlung weiter in Richtung des nächsten Cafés. Ein Stück Kuchen genossen wir also auf der Terrasse des Café Wichers im beschaulichen Dorf Freiburg.
Café Wichers in Freiburg
Nach diesem Schlemmerstart in den Urlaub kamen wir nach 5 Stunden Zeit in Bewegung und knapp 77 km Tagesetappe auf dem Campingplatz „Unterm Leuchtturm“ an.
Diesmal – das erste mal – waren wir mit Campingausrüstung unterwegs. Wir wollten frei und ohne große Vorplanung von einem Campingplatz zum nächsten radeln. Krautsand bei Drochtersen war jedoch ein anvisiertes Ziel für diesen Tag. Viel mehr Campingmöglichkeiten gab es vorher auch nicht.
Unser erster Zeltplatz fand sich auf einer kleinen Wiese neben den sanitären Anlagen. Das Stück Grün war noch unberührt. Jedoch kaum stellten wir unsere Fahrräder ab und suchten uns einen geeigneten Platz für das Zelt, fielen drei Familien ein, die, so vermuten wir, sich hier auf dem Platz jedes Jahr zu einer Familienzusammenkunft treffen. Der Platz war innerhalb von einer Stunde komplett belegt.
Mit einem Spaziergang über den Campingplatz und zum Elbufer lassen wir den Abend in der dem Campingplatz angeschlossenen Gaststätte bei einem Bierchen und netten Gesprächen mit anderen Reisenden ausklingen.
Fazit dieser Etappe: Das Zelt immer so aufbauen, dass Morgens die Sonne drauf scheint und es schnell trocknet.
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Zweiter Tag - Freitag, 18. Mai 2012
Von Drochtersen nach Hamburg [87 km]
Die erste Nacht im Zelt schliefen wir erstaunlich gut. Befürchtungen, dass wir erfrieren könnten werfen wir nun über Bord. Jedoch ist es am Morgen noch recht frisch, und wir wärmen uns bei einer Tasse Tee und warten auf die Sonne, die unser Zelt von der nächtlichen Taufeuchte befreit.
Tee vorm Zelt
Um 10 Uhr war alles verstaut und wir machten uns auf den Weg nach Hamburg. Es ist jeden Morgen ein herrliches Gefühl von Freiheit, wenn man wieder auf sein Rad steigt, und der Weg noch vor einem liegt.
Der Wind hat gedreht, und für den Rest der Reise sollten wir Gegenwind haben. Nun guckten uns entgegenkommende Radfahrer immer entspannt an, und wir durften die kleineren Übersetzungen über längere Strecken genau kennenlernen. Aber alles war in Ordnung, denn die Sonne scheint, und die Laune ist gut.
Nach einigen Kilometern machten sich Frühstücksgedanken breit, und wir besorgten uns dick belegte Brötchen um diese gegen Mittag in der historischen Altstadt von Stade zu verschlingen.
Die Altstadt von Stade ist wirklich sehenswert und zeugt von einer Zeit, als Stade noch eine bedeutende Handelsstadt war.
Stade
Dem moderneren Teil von Stade widmeten wir keine große Aufmerksamkeit. Beiläufig durchradelt, kam er uns vor wie eine Mikroausgabe der neuen Hafencity Hamburg vor.
Von Stade ging es immer noch linkselbisch weiter durchs “Alte Land” mit seinen großen Obstplantagen, die sich um das Airbusgeländer bei Finkenwerder herum bis zum am Hamburger Stadtrand hinzogen. Entlang des Süderdeichs auf Finkenwerder mit seinen alten schnuckeligen Häuschen fuhren wir zur ersten Fährstation unserer Reise. Die Fähre der Linie 62 brachte uns dann bis zur Station Sandtorhöft an der neuen Elbphilharmonie.
Elbphilharmonie - wird sie jemals fertig?
Die Fahrt mit der Fähre durch Hamburg ist eine wirklich lohnende Alternative zum Rad. Man kann sich entspannt die modernen Bauten und Hafenanlagen an beiden Seiten der Elbe anschauen. Noch besser, wenn einem ein Hamburgkundiger Fahrgast zu jedem Gebäude Infos geben kann. In unserem Fall wusste unser Begleiter sogar Tipps für die Weiterfahrt aus Hamburg heraus zu geben.
Persönlich fahre ich nicht gerne durch verkehrsreiche große Städte, und war erpicht darauf, schnell den Trubel der Großstadt hinter uns zu bringen.
Dummerweise bogen wir ein Stück hinter der Hafencity an der Zweibrückenstasse in die falsche Richtung ab, und fuhren entlang der Peutestrasse an gefühlten 5000 LKWs aus Polen vorbei, um letztendlich an der Autobahn zu merken, dass es hier keinen Weg über die Elbe gibt um den Campingplatz Laßrönne zu erreichen. Etwas entnervt mit ca. 80km auf dem Tacho und unsere einzige Malzeit war das Brötchen in Stade buchten wir telefonisch ein Zimmer in Rothenburgsort. Blöd nur, dass die Adress-Suche über unser GPS nicht funktionierte. So mussten wir uns zu der angegebenen Adresse durchfragen.
Ein netter junger Hamburger Jung auf einem Hollandrad erkannte an einer Kreuzung unsere suchenden Blicke, und bot sich spontan als Guide an. Wir erklärtem ihm unser Ziel, und er kommentierte, dass wir nicht die ersten Radtouristen seien, die hier suchend an der Kreuzung stehen. So folgten wir ihm vertrauenswürdig. Als wir über eine kleine Brücke kamen, meinte er: “So, hier geht der Elbradweg weiter”.
Uffz - wieder ein kleines Missverständnis. Wir wollten doch in unsere Pension. Aber da wusste er uns nicht zu helfen. Macht nichts, wir waren trotzdem sehr angetan von der hanseatischen Hilfsbereitschaft. Durch die Auskunft in einem griechischen Restaurant und einer Passantin mit Internet-Handy war die Unterkunft dann trotzdem noch zu finden.
Wir fuhren über die Billstrasse (uns war irgendwie nicht richtig wohl dort) fanden nun die Unterkunft in einem Gebäude, dass eher nach Fabrik aussah, als nach einem Hort für Radfahrer.
Unterkunft Rothenburgsort
Nun denn, wir teilten uns eine einfache, aber saubere Wohnung mit zwei polnischen Monteuren und zwei anderen Radfahrern, freuten uns über eine warme Dusche, und da wir in näherer Umgebung keine Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme fanden, freuten wir uns auch über den Schokoriegel, den wir als letzte Mahlzeit an diesem Tag zu uns nahmen. Wir waren absolut platt, weil wir heute nur Gegenwind hatten. Aber letztendlich war alles gut.
Fazit dieser Etappe: Auch wenn nicht alles glatt läuft, im Nachhinein ist es schön eine kleine Geschichte im Gepäck zu haben.
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Dritter Tag - Samstag, 19. Mai 2012
Von Hamburg nach Alt Garge [87km]
Nach einer erholsamen Nacht in Hamburg Rothenburgsort und einem kleinen Frühstück fanden wir Dank des hilfbereiten Guide von gestern sofort zum Elberadweg zurück.
Auf einem schön beschattetem Radweg entlang der Auenlandschaft südöstlich von Hamburg erreichten wir bald die Zollenspieker Fähre am südlichsten Punkt Hamburgs um wieder auf die linke Seite der Elbe zu kommen. Diese Fähre zwischen Zollenspieker und Hamburg ist die letzte noch existierende Autofähre der Hansestadt, und verbindet Hamburg mit Niedersachsen seit dem Jahr 1252. Damit ist sie die älteste Fährverbindung der Elbe. So ist es zumindest auf der Webseite zu entnehmen (www.faehre-zollenspieker.de).
Zollenspieker Fähre
Da wir die sonst besichtigungswürdige Altstadt von Lauenburg schon kannten und das stillgelegte AKW Krümmel auch lieber von der anderen Seite sehen wollten, blieben wir auf der linken Seite der Elbe und genossen den abwechslungsarmen Abschnitt entlang des Deichs und alter Bauernhöfe bis wir ein Stück hinter Bleckede den Campingplatz Alt Garge erreichten.
AKW Krümmel
Als wir den Campingplatz erreicht hatten, war der Frust über die Anstrengung des steilen Anstiegs zum Platz schnell vergessen. Maren hatte zudem noch den Einkauf für das Abendessen (Kartoffeln und Spargel) in den Frontrollern.
Dieser ADAC Campingplatz hat uns sehr gut gefallen. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und genossen die neuen sanitären Anlagen. Neben einem Berliner Paar, welches zu Fuß unterwegs nach Lübeck war, waren wir die einzigen Zeltgäste auf der Jugendwiese. Leider hat es unsere Nachbarn so übel an Knie und Hüftgelenken erwischt, dass sie ihre Reise abbrechen mussten. Das tat uns sehr Leid.
Wir erlebten einen heißen Abend bei unserem ersten Trangia-Kochabend.
Trangia-Kochevent für zwei Personen
Fazit dieser Etappe: Schweres Gepäck immer nach hinten.
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Fortsetzung folgt ...
Gruß
Alex
Wie bei unserer Weserradweg Tour letztes Jahr, entschieden wir uns auch diesmal dafür die Route flußaufwärts zu fahren. Mit dieser Entscheidung entschließt man sich dazu den Bikeline Radreiseführer rückwärts zu lesen. Aber da haben wir ja schon etwas Übung drin. Los geht’s!
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Erster Tag - Donnerstag, 17. Mai 2012
Von Cuxhaven nach Krautsand [77 km]
Morgens gegen 7 Uhr sitzen wir bereits im Zug nach Cuxhaven. Dort kamen wir problemlos und gut gelaunt noch vor 10 Uhr an. Unterwegs drohende Regenwolken waren uns gnädig, und ein kräftiger Rückenwind trug uns fast turbinenartig aus der Stadt an der Elbemündung. Endlich wieder Landluft, Wasser und Schafe.
Am Museumsleuchtturm “Dicke Berta” in Cuxhaven Altenbruch machte sich dann endgültig ein Reiseurlaubsfeeling breit - was für ein Leben …
Dicke Berta
Entlang der Elbmündung vermittelt der Fluß eine Prise Meerfeeling. Containerschiffe von und nach Hamburg schweben den Fluß rauf und runter. Fährt man durch die Rapsfelder, erscheinen sie am Horizont wie bunte wandernde Plattenbauten.
Schafe liessen sich bei der Deichpflege nicht stören. Von Gatter zu Gatter ging es gemütlich weiter.
Maren unter Schafen
Eine erste Pause und damit ein leckeres Fischbrötchen – mein heimliches Etappenziel – mit anschließendem Kaffee zum Aufwärmen gönnten wir uns in Otterndorf. Die Otterndorfer Fischbude spendierte sogar zwei Matjesfilets pro Brötchen. Ein richtiger Schmaus.
Durch Felder und wohltuender Einsamkeit ging es bei zunehmender Sonneneinstrahlung weiter in Richtung des nächsten Cafés. Ein Stück Kuchen genossen wir also auf der Terrasse des Café Wichers im beschaulichen Dorf Freiburg.
Café Wichers in Freiburg
Nach diesem Schlemmerstart in den Urlaub kamen wir nach 5 Stunden Zeit in Bewegung und knapp 77 km Tagesetappe auf dem Campingplatz „Unterm Leuchtturm“ an.
Diesmal – das erste mal – waren wir mit Campingausrüstung unterwegs. Wir wollten frei und ohne große Vorplanung von einem Campingplatz zum nächsten radeln. Krautsand bei Drochtersen war jedoch ein anvisiertes Ziel für diesen Tag. Viel mehr Campingmöglichkeiten gab es vorher auch nicht.
Unser erster Zeltplatz fand sich auf einer kleinen Wiese neben den sanitären Anlagen. Das Stück Grün war noch unberührt. Jedoch kaum stellten wir unsere Fahrräder ab und suchten uns einen geeigneten Platz für das Zelt, fielen drei Familien ein, die, so vermuten wir, sich hier auf dem Platz jedes Jahr zu einer Familienzusammenkunft treffen. Der Platz war innerhalb von einer Stunde komplett belegt.
Mit einem Spaziergang über den Campingplatz und zum Elbufer lassen wir den Abend in der dem Campingplatz angeschlossenen Gaststätte bei einem Bierchen und netten Gesprächen mit anderen Reisenden ausklingen.
Fazit dieser Etappe: Das Zelt immer so aufbauen, dass Morgens die Sonne drauf scheint und es schnell trocknet.
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Zweiter Tag - Freitag, 18. Mai 2012
Von Drochtersen nach Hamburg [87 km]
Die erste Nacht im Zelt schliefen wir erstaunlich gut. Befürchtungen, dass wir erfrieren könnten werfen wir nun über Bord. Jedoch ist es am Morgen noch recht frisch, und wir wärmen uns bei einer Tasse Tee und warten auf die Sonne, die unser Zelt von der nächtlichen Taufeuchte befreit.

Tee vorm Zelt
Um 10 Uhr war alles verstaut und wir machten uns auf den Weg nach Hamburg. Es ist jeden Morgen ein herrliches Gefühl von Freiheit, wenn man wieder auf sein Rad steigt, und der Weg noch vor einem liegt.
Der Wind hat gedreht, und für den Rest der Reise sollten wir Gegenwind haben. Nun guckten uns entgegenkommende Radfahrer immer entspannt an, und wir durften die kleineren Übersetzungen über längere Strecken genau kennenlernen. Aber alles war in Ordnung, denn die Sonne scheint, und die Laune ist gut.
Nach einigen Kilometern machten sich Frühstücksgedanken breit, und wir besorgten uns dick belegte Brötchen um diese gegen Mittag in der historischen Altstadt von Stade zu verschlingen.
Die Altstadt von Stade ist wirklich sehenswert und zeugt von einer Zeit, als Stade noch eine bedeutende Handelsstadt war.
Stade
Dem moderneren Teil von Stade widmeten wir keine große Aufmerksamkeit. Beiläufig durchradelt, kam er uns vor wie eine Mikroausgabe der neuen Hafencity Hamburg vor.
Von Stade ging es immer noch linkselbisch weiter durchs “Alte Land” mit seinen großen Obstplantagen, die sich um das Airbusgeländer bei Finkenwerder herum bis zum am Hamburger Stadtrand hinzogen. Entlang des Süderdeichs auf Finkenwerder mit seinen alten schnuckeligen Häuschen fuhren wir zur ersten Fährstation unserer Reise. Die Fähre der Linie 62 brachte uns dann bis zur Station Sandtorhöft an der neuen Elbphilharmonie.
Elbphilharmonie - wird sie jemals fertig?
Die Fahrt mit der Fähre durch Hamburg ist eine wirklich lohnende Alternative zum Rad. Man kann sich entspannt die modernen Bauten und Hafenanlagen an beiden Seiten der Elbe anschauen. Noch besser, wenn einem ein Hamburgkundiger Fahrgast zu jedem Gebäude Infos geben kann. In unserem Fall wusste unser Begleiter sogar Tipps für die Weiterfahrt aus Hamburg heraus zu geben.
Persönlich fahre ich nicht gerne durch verkehrsreiche große Städte, und war erpicht darauf, schnell den Trubel der Großstadt hinter uns zu bringen.
Dummerweise bogen wir ein Stück hinter der Hafencity an der Zweibrückenstasse in die falsche Richtung ab, und fuhren entlang der Peutestrasse an gefühlten 5000 LKWs aus Polen vorbei, um letztendlich an der Autobahn zu merken, dass es hier keinen Weg über die Elbe gibt um den Campingplatz Laßrönne zu erreichen. Etwas entnervt mit ca. 80km auf dem Tacho und unsere einzige Malzeit war das Brötchen in Stade buchten wir telefonisch ein Zimmer in Rothenburgsort. Blöd nur, dass die Adress-Suche über unser GPS nicht funktionierte. So mussten wir uns zu der angegebenen Adresse durchfragen.
Ein netter junger Hamburger Jung auf einem Hollandrad erkannte an einer Kreuzung unsere suchenden Blicke, und bot sich spontan als Guide an. Wir erklärtem ihm unser Ziel, und er kommentierte, dass wir nicht die ersten Radtouristen seien, die hier suchend an der Kreuzung stehen. So folgten wir ihm vertrauenswürdig. Als wir über eine kleine Brücke kamen, meinte er: “So, hier geht der Elbradweg weiter”.
Uffz - wieder ein kleines Missverständnis. Wir wollten doch in unsere Pension. Aber da wusste er uns nicht zu helfen. Macht nichts, wir waren trotzdem sehr angetan von der hanseatischen Hilfsbereitschaft. Durch die Auskunft in einem griechischen Restaurant und einer Passantin mit Internet-Handy war die Unterkunft dann trotzdem noch zu finden.
Wir fuhren über die Billstrasse (uns war irgendwie nicht richtig wohl dort) fanden nun die Unterkunft in einem Gebäude, dass eher nach Fabrik aussah, als nach einem Hort für Radfahrer.
Unterkunft Rothenburgsort
Nun denn, wir teilten uns eine einfache, aber saubere Wohnung mit zwei polnischen Monteuren und zwei anderen Radfahrern, freuten uns über eine warme Dusche, und da wir in näherer Umgebung keine Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme fanden, freuten wir uns auch über den Schokoriegel, den wir als letzte Mahlzeit an diesem Tag zu uns nahmen. Wir waren absolut platt, weil wir heute nur Gegenwind hatten. Aber letztendlich war alles gut.
Fazit dieser Etappe: Auch wenn nicht alles glatt läuft, im Nachhinein ist es schön eine kleine Geschichte im Gepäck zu haben.
---
Dritter Tag - Samstag, 19. Mai 2012
Von Hamburg nach Alt Garge [87km]
Nach einer erholsamen Nacht in Hamburg Rothenburgsort und einem kleinen Frühstück fanden wir Dank des hilfbereiten Guide von gestern sofort zum Elberadweg zurück.
Auf einem schön beschattetem Radweg entlang der Auenlandschaft südöstlich von Hamburg erreichten wir bald die Zollenspieker Fähre am südlichsten Punkt Hamburgs um wieder auf die linke Seite der Elbe zu kommen. Diese Fähre zwischen Zollenspieker und Hamburg ist die letzte noch existierende Autofähre der Hansestadt, und verbindet Hamburg mit Niedersachsen seit dem Jahr 1252. Damit ist sie die älteste Fährverbindung der Elbe. So ist es zumindest auf der Webseite zu entnehmen (www.faehre-zollenspieker.de).
Zollenspieker Fähre
Da wir die sonst besichtigungswürdige Altstadt von Lauenburg schon kannten und das stillgelegte AKW Krümmel auch lieber von der anderen Seite sehen wollten, blieben wir auf der linken Seite der Elbe und genossen den abwechslungsarmen Abschnitt entlang des Deichs und alter Bauernhöfe bis wir ein Stück hinter Bleckede den Campingplatz Alt Garge erreichten.
AKW Krümmel
Als wir den Campingplatz erreicht hatten, war der Frust über die Anstrengung des steilen Anstiegs zum Platz schnell vergessen. Maren hatte zudem noch den Einkauf für das Abendessen (Kartoffeln und Spargel) in den Frontrollern.
Dieser ADAC Campingplatz hat uns sehr gut gefallen. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und genossen die neuen sanitären Anlagen. Neben einem Berliner Paar, welches zu Fuß unterwegs nach Lübeck war, waren wir die einzigen Zeltgäste auf der Jugendwiese. Leider hat es unsere Nachbarn so übel an Knie und Hüftgelenken erwischt, dass sie ihre Reise abbrechen mussten. Das tat uns sehr Leid.
Wir erlebten einen heißen Abend bei unserem ersten Trangia-Kochabend.
Trangia-Kochevent für zwei Personen
Fazit dieser Etappe: Schweres Gepäck immer nach hinten.
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Fortsetzung folgt ...
Gruß
Alex