Re: Schwarzwald-Sommer 2010

von: veloträumer

Re: Schwarzwald-Sommer 2010 - 25.12.10 20:39

hier sodann gleich die...

2. Tour: KINZIGLE – SANKENBACHWASSERFALL – EYACHTAL
2 Tage | 267 km | 3585 Hm

Sa, 11.9. Stuttgart - Leinfelden - Steinenbronn - Waldenbuch - (Pfrondorf) - Tübingen - Rottenburg - Bieringen - Wachendorf - Bad Imnau - Empfingen - Neckarhausen - Bettenhausen - Dornhan – Loßburg
114 kn | 1500 Hm | 6:02 h | 18,7 km/h

C: wild 0,- €
AE: Gaststätte „Zur Sonne“ (?): Schnitzel (oder Steak?), Spätzle, Salat, Rotwein ~ 15,- €

Nach Standardroute durch den Schönbuch erlaubt das Wetter noch einen Baggerseeaufenthalt bei Tübingen. Ein schöne Variante zur Neckarroute in Richtung Glatttal liefert die Fahrt über Wachendorf – mit einem schönen albgerechten Waldanstieg und einem pittoreskem Schlösschen in Wachendorf. Das Glatttal dürften ja etliche Forumsianer noch aus diesem Jahr von einer gemeinschaftlichen Ausfahrt kennen. Etwas anders bin ich aber über Dornhan nach Loßburg gefahren. Dort scheint ein Gasthof von Motorradlern überfüllt zu sein, meine Alternative ist auffällig leer. Der Geschmack des Essens sagt mir dann auch, warum. verärgert Die zwar freundlichen türkischen Gastgeber haben sich an der schwäbischen Küche versucht, was sie lieber hätten bleiben lassen. Mein geflügeltes Wort der sog. „getarnten“ Gastküchen macht hier mal wieder unrühmliche Ehre (vgl. mein Österreich-Slowenien-Bericht diesen Jahres). Während es in der Talmulde unangenehm feucht-kühl ist, ist die Nacht wenig weiter auf einer offenen Schwarzwaldwiese am Waldrand äußerst angenehm für einen Schlafplatz.

So, 12.9. Loßburg - Ödenwald - Mittelsteinwald - Kinzigleweg - Salzleckerweg - Kniebis (960m) - Sankenbachwasserfall (Exkursion) - Sankenbachsee - Baiersbronn - Forbach - Hilpertsau - Orgelfelsen - Kreuzle-Hütte (893m) - Eyachmühle - Höfen - Langenbrand - Unterreichenbach- Schellbronn - Neuhausen - Hausen - Perouse - Leonberg – Stuttgart
153 km | 2085 Hm | 9:21 h | 16,3 km/h

Fahre ich anfangs noch Straße, gelange ich später auf Waldpiste. Diese verschlechtert sich aber, eher ein bewachsener Wanderweg – ab und an Fußbremse nötig. Irgendwo würde ich nach Zwieselberg nur noch auf für mich unfahrbarem Trail weiterkommen. Schließlich führt ein fahrbarer Waldweg irgendwo auf die Zwieselbergstraße. Meine ursprüngliche Route über Rippoldsau nach Kniebis zu fahren, gebe ich allerdings auf, weil mir eine direkte Waldpiste nach Kniebis, alsbald asphaltiert, eine unerwartete Abkürzung liefert. Die Waldroute verläuft oberhalb der nicht einsehbaren Bundesstraße, von der man teils den Sonntagsverkehr hört. In Kniebis quert man die Bundesstraße. Dort gibt es keinen Bäcker, der sonntags offen hat, Abhilfe schafft nur die Tankstelle mit verbesserungsfähigen Nicht-Sonntagsbrötchen. bäh

Die Fahrt zum Sankenbachsee ist oben weitgehend asphaltiert, im unteren Teil zum See führt eine Schotterpiste. Der Sankenbachwasserfall hingegen kann nur begangen werden. Das geht von oben von der Straße (habe ich gemacht) oder aber auch von unten vom See aus. Auf dem Fußweg begegne ich einem MTB-Paar, die ihre Räder hinauftragen, was allerdings recht anstrengend und auch nicht ganz ungefährlich ist (rutschige Passagen). Sie sind aber ortskundig und haben das schon öfters gemacht, ein Reiserad den Steig runter zu schieben würde ich generell abraten – an Ausflugstagen auch schon wegen anderer Wanderer erst Recht nicht.

Es gibt vom See zwei Wege Richtung Baiersbronn, der Hauptweg, der alsbald in eine Straße übergehen sollte, verläuft am Südostufer. Es gibt keinen durchgehenden Rundweg, was ich erst nicht bemerkte. So geriet auf der anderen Seeseite (leicht oberhalb) auf einen schlecht fahrbaren Waldweg, der im Winter als Loipe dient. Mit etwas Umweg und Geholper gelangt man aber auch so nach Baiersbronn.

In Gausbach gäbe es eine Alternative zur Schwarzmiss zu gelangen (über Prinzenhütte, Kaiser-Wilhelm-Turm). Im Ort konnte mir aber niemand sagen, wie sich die Strecke entwickelt. Jedenfalls ist sie außer im unteren Bereich nicht asphaltiert. Vielleicht hat jemand im Forum Erfahrung und kann mal die Wegbeschaffenheit posten. So fahre ich die klassische Westroute ab Weisenbach/Hilpertsau hinauf. Von der Straße mache ich erstmalig einen Exkurs zum Orgelfelsen, dessen orgeltypische Struktur aber nur von unten und nur von einer kleinen Stelle an der Straße zu sehen ist, die man schnell verpassen kann.

Ohne vollständig zur Schwarzmiss zu fahren, zweige ich über Piste zur Kreuzlehütte ab. Die Piste ins Eyachtal ist offiziell als Radweg ausgezeichnet, man muss aber die Karten lesen können – sonst könnte man die rechten Abzweigungen auch verfehlen, da es an eindeutiger Ausschilderung fehlt. Die Abfahrt ist zwar recht unproblematisch, aufgrund des manchmal weichen Schotters auf einer insgesamt sehr langen Strecke würde ich aber eine Auffahrt mit Reiserad und Gepäck als schwierig einstufen. Da sonntäglicher Ausflugsverkehr herrscht, muss man insbesondere im unteren Tal verstärkt Rücksicht auf andere Radler, Wanderer und Spaziergänger nehmen. Erstaunlicherweise ist ein Schweizer Ehepaar mit kleinen Kindern dort auf Rädern hoch geradelt. Sie wollten auch wieder zurück. Chapeau für Sohnemann und Töchterlein! Das Eyachtal ist unbedingt einen Ausflug wert, sowohl im asphaltierten Teil, der bereits vor den Ausflugslokalen beginnt als auch im Schotterbereich.

Die nächsten gut bekannten Hügel konnte ich noch weitgehend bis zum Einbruch der Dunkelheit bewältigen, bis auf das letzte Stück von Leonberg nach Stutgart. War dann zum Schluss ein bisschen viel für mein Schleimbeutel-geschädigtes Knie, aber hat noch insgesamt gut gehalten.

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