Re: Japan 2010

von: estate

Re: Japan 2010 - 12.01.11 13:11

Natürlich hat man beim Wildzelten stets eine gewisse Paranoia.
Von Russland war ich aber ziemlich abgehärtet, dort waren Wölfe und wilde Hunde unterwegs.
Einmal hat irgendjemand sogar aus welchen Gründen auch immer, um Mitternacht ein ganzes Magazin mit seinem Sturmgewehr abgefeuert.

Dagegen kam ich mir in Japan wie im Märchenland vor. ;-)
Kriminalität ist ja praktisch nicht vorhanden, bzw. für den Reisenden nicht sichtbar.
Was in Europa immer mitschwingt ist das ungute Gefühl, jemanden durch die Anwesenheit auf seinem Grundstück/Jagtrevier zu verärgern.
Das kann man in Japan ziemlich veringern, da man dort gut von öffentlichen, und privaten Grund unterscheiden kann.
Am Straßenrand:
Japaner sind bei Dunkelheit recht selten unterwegs. Der Verkehr verringert sich auf ein Minimum, und die Fußgänger sind auf magische Art und Weise nach Einbruch der Dunkelheit innerhalb weniger Minuten verschwunden. Deshalb waren die Nächte wirklich sehr ruhig.
Das einzige ungute Gefühl war in Tokyo, als die Obdachlosen durch die Kälte der Nacht aktiv wurden. Ich hatte mir blöderweise den Abschnitt des Parkes ausgesucht, in dem die verrückten Obdachlosen waren. Der Großteil führt ein recht "normales" Leben und findet hier und da Arbeit. Alkoholismus konnte ich bei keinem Obdachlosen beobachten.

@Thomas:
Ich hatte eigentlich einmal vor so ein Bad auszuprobieren,
jedoch haben die keinerlei Erkennungsmerkmale.
Ich habe also kein einziges unterwegs gesehen.
Die richtigen Onsen, also die mit Thermalquelle waren meinst an ein Hotel gekoppelt,
und sahen mir zu nobel aus, um dort mit meinen verschwitzten Radklamotten dort
Zugang zum Bad zu suchen.

Am Schiff zwischen Russland und Japan war der Waschraum aber genau so realisiert, wie diese Bäder beschrieben werden.
(Gemeinschaftsduschen und Bad, brennend heißes Wasser)