Südostasien – Thailand, Laos, Kambodscha

von: benki

Südostasien – Thailand, Laos, Kambodscha - 27.02.11 21:20

Eigentlich wollte ich über unserer fünfwöchige Radtour durch Südostasien nicht berichten. Es lief nicht alles so geplant, wie wir es uns vorgestellt haben. Unfälle überschatteten die Tour. Von uns vier, konnten nur zwei die Tour bis zum Schluss fahren. Namen möchte ich hier nicht nennen. Doch ich habe hier aus dem Forum so viele nützliche Informationen bekommen, dass ich wenigstens ein kurzes Feedback aus meiner Sicht geben möchte.

Wir haben uns hier, im Rad-Forum als Reisepartner gesucht und gefunden.
Am 1. Januar ging die große Reise los. Von Berlin flogen wir nach BKK. Die Räder waren in Radkartons verpackt und kamen heil an. Zwei Tage blieben wir in der Metropole. Wir fuhren mit den Rädern durch die Straßen, schauten uns hier und da um, machten unsere ersten Erfahrungen mit dem asiatischen Essen und genossen die Wärme. Mit einem Nachtzug fuhren wir nach Khon Kaen, wo unsere eigentliche Tour begann.
Auf Nebenstraßen fuhren nach Norden in Richtung Laos. Die Thailänder waren freundlich, hilfsbereit und neugierig. Nach nur ein paar Tagen überquerten den Mekong bei Vientiane. Die Hauptstadt von Laos hat nicht das Flair von Bangkok, doch man hält es hier aus.
Hier begannen aber unsere Probleme. Einer bekam Probleme mit dem Magen und musste einen Tag Zwangsaufenthalt machen, um sich behandeln zu lassen.
Zu dritt ging es auf, z.T. unbefestigten Wegen, weiter gen Norden nach Vang Vieng. Unser Vierter Begleiter war wieder o.K. und stieß zu der Gruppe hinzu.
Vang Vieng hat mir persönlich nicht gefallen. Hier liefen mir zu viele, laute, besoffene und zugedröhnte Menschen herum. Das ist leider der Preis des Tourismus und man kann sich nur schämen.
Ab Vang Vieng trennten sich unsere Wege planmäßig. Die Frauen wollten Kultur und nach Luang Prabang. Um es zeitlich zu schaffen, wollten sie auch diverse Transportmöglichkeiten nutzen.
Wir Männer wollten nach Phonsavan und weiter über unbefestigte Straßen bis nach Pakxan. Kultur hin oder her... wir wollten die Berge mit dem vollbepackten Rad bezwingen.
Ab Kasi ging es dann auch wirklich nur noch hoch. Keine Ahnung, ob es 20 km waren oder mehr, es war auf jeden Fall steil und ging immer höher. Die Temperaturen waren auch nicht mehr so heiß. Immer nach dem Motto- “Die Hoffnung stirbt zuletzt“ – hofften wir nach jeder Kurve, dass wir endlich oben sind. Doch Fehlanzeige, es gab wieder einen Anstieg bis zur nächsten Kurve und noch einen und noch einen…
Mit viel Willenskraft erreichten wir kurz vor der Dunkelheit, auf 1400 m, die Ortschaft
Phon Khoun. Die Unterkunft war sehr einfach, aber zum Schlafen ging es. Am Morgen hatten wir dicken Nebel und Temperaturen von kaum über 10 ° C. Da hätten wir auch in Deutschland bleiben können.
Auf der Strecke bis nach Phonsavan hatten wir noch viele An- und Abstiege zu meistern. Eine Zwischenstation machten wir noch in Nong Tang, ca. 50 km vor Phonsavan.
Bei Regen, Wind und kühlen 8 ° C kamen wir Mittags in Phonsavan an.
Von den Frauen erreichte uns die schreckliche Nachricht, dass es einen schweren Unfall gab und eine Begleiterin die Tour beenden musste. Einzelheiten möchte ich hier nicht veröffentlichen.
Wir brachen unseren Bergtripp ab und fuhren mit dem Bus nach Vientiane, wo wir uns mit der anderen Begleiterin trafen. Das war Krass und wir waren schockiert Nach einem Ruhetag in Vientiane fuhren wir zu dritt in Richtung Pakxan.
Das Glück war nicht auf unserer Seite und nach nur 20 km ereignete sich der nächste folgenschwere Unfall. Auch wenn das Rad unbrauchbar war, hatte unsere Begleiterin viel Glück. Zum ersten mal machten wir Erfahrungen mit der Polizei, den fehlenden Krankenwagen und den miserablen, medizinischen Versorgungssystem in Laos.
Einen Tag betreuten wir unsere Begleiterin in Laos. Radfahren konnte sie nicht mehr, aber sie wollte weiter in Südostasien als Rucksacktourist verbleiben.
So trennten sich innerhalb weniger Tage wieder unsere Wege und von vier Radfahrern, blieben nur noch zwei übrig. Geschockt von den Vorfällen und den schlechten medizinischen Standarts. fuhren wir 2 Männer auf thailändischer Seite den Mekong ab. Da wir viel Zeit verloren haben, nutzten wir die Hauptroute. Mit dem Verkehr ging es. Manchmal waren die Strecken etwas langweilig. Wir wollten nur noch Kilometer schrubben.
In den Städten Pak Khan, Ban Paeng, Nakhon Phanom, Mukdahan, Khemarat, Khong Chiam machten wir Station. So langsam kam bei uns die Sehnsucht auf, doch noch mal nach Laos zu fahren. Die Menschen in Laos kann man nicht beschreiben, aber wenn man diese freundlichen, z.T. armen Menschen gesehen und kennen gelernt hat, dann möchte man noch mal dort hin. Außerdem waren da ja noch die 4000 Inseln. Also reisten wir zum 2. Mal nach Laos ein, besichtigten die 4000 Inseln und bereuten diese zweite Einreise nicht. Wir blieben noch mal drei Tage in Laos. Leider hatten wir keine Zeit mehr für das Bolaven Plateau. Schade!!!
Von den 4000 Inseln fuhren wir weiter nach Süden nach Kambodscha. Zunächst lernten wir nur korrupte Grenzkontrolleure, verbrannte Buschlandschaften und die langweilige Stadt Stung Treng kennen. Unsere Enttäuschung war groß. Doch die Mekong-Städte Kratie und Kampong Cham wurden immer interessanter. Überhaupt waren die Nebenstraßen am Flussverlauf des Mekongs sehr schön. Teileweise schluckten wir aber auf den Schotterpisten Unmengen an Staub und sahen dementsprechend schmutzig aus.
Phnom Penh gefiel uns sehr gut. Hier machten wir unseren Ruhetag und ließen uns mit einem Motorroller durch die Stadt fahren.
Bei hohen Temperaturen, flachen, trockenen und recht langweiligen Pisten fuhren wir weiter über Kampong Chhnang, Pursat bis Battambang und besichtigten schwimmende Dörfer und fuhren mit dem legendären Bambustrain.
In Battambang trennten sich unsere Wege bis Bangkok. Ich wollte noch mal an das Meer und solange wie möglich mit dem Rad fahren. Dafür verzichtete ich auf Angkor Wat.
Mein Begleiter wollte Angkor Wat nicht verpassen und fuhr zu dieser einmaligen Tempelanlage in Kambodscha.
Ich fuhr die Küstenlinie im Südosten Thailands ab und sah wunderschöne Buchten aber auch viele hässliche Orte, mit etlichen Bettenburgen und – ruinen, zB. Pattaya. In Pattaya blieb ich nur 40 Minuten (das reichte mir auch) und fuhr mit dem Bus zurück nach Bangkok. Hier traf ich wieder meinem Begleiter, der auf seiner Tour auch viele, tolle Erlebnisse hatte. Bangkok machten wir noch 2 Tage unsicher und flogen Anfang Februar wieder nach Berlin zurück. Zum Glück war es in Deutschland nicht so kalt.

So, das war ganz kurz mein Bericht. Auch wenn die Tour von den Unfällen überschattet war, hat mir das Stück in Südostasien sehr gut gefallen. Ich habe mir einen groben Überblick verschafft und werde bestimmt noch mal diese Region bereisen. Vieles habe ich gesehen, aber ich bin auch an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeigeradelt. Ich denke mal, das ist das Problem, was man hat, wenn man nur 5 Wochen Zeit hat und ganz viel sehen will. Leider kann ich keine Bilder liefern, da meine Kamera den Geist aufgegeben hat.
Wem der genaue Tourbericht interessiert, kann mir eine Mail senden.