Re: Von Potsdam nach Basel

von: Radschabe

Re: Von Potsdam nach Basel - 20.06.12 22:02

Tag 9, Pettneu am Arlberg – Chur, 139 km

Während die Holländer noch im Zelt schliefen, war ich schon wieder startklar. In St. Anton versuchte ich dann noch einen kleinen Kocher für meine Gaskartusche zu organisieren. Das klappte nicht. Im Juni habe noch viel Geschäfte hier geschlossen. Man gab mir aber den Tipp, dass ich in Bludenz gute Chancen hätte. So war es dann auch. Ab jetzt gab es keine Probleme mehr. Inzwischen habe ich auch meinen anderen Kocher in Potsdam wieder fit bekommen. Hoffentlich habe ich auf zukünftigen Fahrten mit ihm mehr Glück. Aber da bin ich guter Dinger. Optimistisch für den weiteren Tourverlauf war ich auch auf der Passhöhe vom Arlberg. Der Berg hatte hinter St. Anton ziemlich brutale Steigungen und wurde erst später etwas flacher. Auf der Abfahrt sah ich dann ein paar Fernradler beim Schieben, was mich bei den Steigungen nicht wunderte. Dazu noch einiges an Autoverkehr, das ist bestimmt nicht toll. Nach der sehr langen Abfahrt und der Pause in Bludenz ging es weiter noch Liechtenstein. In Vaduz besorgte ich mir die nun angesagten Schweizer Franken. Ich kam dann noch bis zum Zeltplatz von Chur, der sehr lebendig war. Schlafen konnte ich trotzdem gut.























Tag 10, Chur – Andermatt, 105 km

Ab jetzt ging es im Prinzip Schlag auf Schlag. Mit dem Oberalppass sollte heute der erste 2000er fallen. Allerdings war es noch ein ganz schönes Stückchen bis dahin. Zunächst ging es über einen kleinen Pass nach Versam. Landschaftlich war es hier wirklich wunderschön. Nach einer längeren Abfahrt begann hier ein harter Leidensweg. Der Radweg ab Ilanz war doch eher was für Mountainbikefahrer. Erst viel zu spät wechselte ich auf die Landstraße, nach dem ein Schild auf den erschwerten Weg für Velos hinwies. Bei relativ gutem Wetter gab es noch ein ganz anderes Problem. Wegen dem Feiertag Frohenleichnam hatten viele Geschäfte zu und es gab nur wenig zu kaufen. Einen Bäcker fand ich dann doch noch und so ging ich gestärkt zur Passauffahrt. Von Osten zieht sich die Auffahrt auf über 20 km. Richtig steil wird es hier nicht, so dass man doch relativ „entspannt“ hochfahren kann. Trotzdem war ich am Ende des Tages nach über 2000 Höhenmetern erstmal fertig. Am Pass oben war das Wetter nicht mehr wirklich schön. Es hieß also schnell die Fotos machen und dann runter vom Berg. In Andermatt wollte ich eigentlich auch Zelten. Allerdings war der Zeltplatz nicht wirklich toll. Ein bisschen Flatterband an der Straße mach noch keinen schönen Platz zum rasten. Ich beschloss dann, mir eine Unterkunft zu suchen. Mit 38 SFr kam ich gut bei weg schlief das letzte Mal bei dieser Reise in einem Bett. Vorher aber futterte ich, was meine Taschen noch hergaben.