Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen

von: veloträumer

Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen - 18.10.12 12:04

In Antwort auf: lutz_
… aus dem wir mitten in der Nacht plötzlich aufschrecken, weil sich jemand an unserem Zelt zu schaffen macht. Ein Blick nach draußen zeigt, dass eine Radtasche, die zwischen Innen- und Außenzelt verstaut war einige Meter vom Zelt entfernt liegt. Wer macht denn sowas? Ich hole die Tasche wieder zurück und stecke sie wieder zwischen Innen- und Außenzelt. Wenig später - wir liegen mit offenen Ohren im Zelt - wieder ein Geräusch und ein Rucken an der Tasche. Im hellen Schein der Taschenlampe ist niemand zu sehen, die Tasche aber nicht mehr an ihrem Platz. Gibt's doch gar nicht! Wir begestigen die Trageriemen der Ortliebtaschen an der Zeltstange, so dass niemand die Taschen wegstibizen kann, ohne dass das Zelt gleich mitwackelt. An Schlaf ist nicht mehr so richtig zu denken, sehr seltsame Situation. Irgendwann schlafen wir dann aber doch ein. Wieder ein Geräusch, aber es ist niemand zu sehen. Statt dessen stellen wir fest, dass einer unserer Radschuhe fehlt. Weg, einfach weg, nirgends zu sehen. Ich beschließe mich etwas umzusehen und mache mich mit mulmigem Gefühl Richtung Sanitärblock. Alles ist ruhig. Ich leuchte mit der Taschenlampe unter die unseren Zeltplatz umgebenden Hecken, kein Radschuh zu sehen. Was nun? Es ist finstere Nacht, wir sind müde und wollen doch nur in Ruhe schlafen. Einige Zeit später wieder ein Geräusch und einer unserer Crocs liegt einige Meter entfernt vom Zelt. Verdammt, wer klaut hier unsere Schuhe? Wir binden die Radschuhe an der Zeltstange fest, befestigen die Crocs auf den Gepäckträgern der Räder, checken das Fahrradschloss, mit dem die Räder an einem Baum befestigt sind, der Radschuh hingegen bleibt verschwunden.


Sieh mal einer an, überall diese Tierchen... grins - ich zitiere aus meinem letztjährigen Pyrenäenbericht:
In Antwort auf: veloträumer
Zeltübernachtungen bergen aber auch Gefahren, die man nicht alle vorausahnen kann. Die wohl kurioseste Geschichte meiner Radreisekarriere insgesamt ereignete sich beim Wildcampen auf der Passhöhe des Coll de Fadeilla (Tremp – Coll de Nargó). Bereits hier im Forum breit getreten, erdreistete sich ein katalanisches Tier – allen fundierten Hinweisen zufolge namentlich ein Fuchs – Dreiviertel meines Schuhwerkes unter der Apsis des Zeltes zu rauben. entsetzt böse Wahrscheinlich verhinderte nur mein nächtlicher Harndrang Schlimmeres. Im Morgenlicht konnte ich meinen zweiten Radschuh in gewisser Entfernung zum Zelt glücklicherweise wiederfinden – die Sandalen blieben indes verschollen. Nach fuchswissenschaftlichen Erkenntnissen liebt dieser Leder- und Schweißgeruch – der Radschuh war aber ohne Leder und hatte wohl nicht ausreichend gemüffelt, schmunzel sodass Meister Reinecke ihn fallen ließ.


Den Diebstahl hatte ich zudem unter dem Titel Schuhe weg - was nun?im Forum besprochen. In diesem Jahr habe ich übrigens wieder einen nächtlichen Fuchs-Überfall erlebt: Versuchter Radtaschenklau oder versuchter Radtascheninhaltsklau. Den Dieb habe ich leibhaftig auf frischer Tat ertappt und ließ sich mangels Unrechtsbewusstsein nur mit Mühe vertreiben. schockiert In diesem Fall konnte ich Schlimmeres verhindern, weil ich Einschlafprobleme hatte.