Berlin-Dingle-Avranches Sommer 2017

von: Radix

Berlin-Dingle-Avranches Sommer 2017 - 07.03.18 11:15




Der Reiseblog zur Tour ist nun vollständig.
Die Texte sind weitestgehend notiert, alle Aufnahmen entwickelt.

Der folgende Bericht und dessen Fortsetzung sind Auszüge aus dem Blog.

Pro Tag sind eine von mehreren Fotografien und Ausschnitte vom Text zu sehen.
Verlinkt ist jeweils die Startseite eines Reisetages.

Noch fehlende Langtexte ab Duncannon folgen peu à peu im Blog und wieder auszugsweise in diesem Faden.


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Im Blog ist der Bericht organisiert wie ein Buch, mit Kapiteln und Seiten.
Jeder Reisetag wird durch ein Kapitel abgebildet, jede Seite beschreibt einen bestimmten Zeitpunkt am Tag, mehr oder weniger, mit einer zu diesem Zeitpunkt aufgenommenen Fotografie, teilweise weiteren illustrierenden Aufnahmen und einem Text.
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Don't blame me.




Berlin-Dingle-Avranches 2017. Eine alltägliche Radreise nach Irland und (fast) zurück.


Überblick

Eine Radreise mit dem Ziel, in Dingle einen Freund zu besuchen.
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Was kommt das kommt; Von Bedeutung sind neben dem Zielort, das vermeintlich Gewöhnliche unterwegs – oder das gewöhnliche Unterwegs - und natürlich das Fahren auf dem Rad, das in Bewegung Seiende Selbst;
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Die Texte entstanden auf Basis des spärlich geführten Tagebuchs und der Erinnerung, garniert mit Angaben zum jeweiligen Ort und Zeitpunkt an dem die beigestellte Fotografie entstand.

Wie auch immer. Mit dem Rad nach Westen, stetig gegen den Wind, und ein kleines Stück zurück gen Osten.
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Berlin-Malge

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Vier Stunden geradelt, erste Aufnahme. Freundlicherweise ist die B1 hinter „Groß Kreutz“ (Havel) für Autos ein ganzes Stück weit gesperrt. Blauer Himmel und Sonnenschein ohne Ende.

Das unterwegs Sein noch nicht wirklich verinnerlicht, das Fotografieren der morgendlichen Abfahrt aus dem kühlen, aber sommerlich sonnigen Berlin vergessen. Zu groß die Spannung vor der ersten langen Single Radreise seit mehreren Jahrzehnten.

So wird denn mittags die Überquerung des Grossen Zernsee – auf der Radroute F 3, von der Radroute F 2.2 kommend, nördlich von „Wildpark West“ – zum ersten Erlebnis. Gerade mal 33 Kilometer gefahren und nicht in der Stimmung für eine Zwangspause, den Rhythmus zu unterbrechen, Treppe rauf und wieder runter, und das für nur 80 Meter Brücke. Entspann dich. Leicht gesagt.
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Malge-Seehausen

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Bin am Nachmittag nicht wie geplant auf dem Campingplatz Plötzky geblieben, da viel zu früh, viel zu heiß und viel zu viel Trubel dort. Statt dessen jetzt schon auf der Strecke vom nächsten Tag, so weit die Lust reicht, bis zur Unterkunft auf gut Glück, per Nachfrage vor Ort. Klappt immer.
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Doch beim mehrfach empfohlenen Gästehaus des Casino Atlantis ist niemand zu erreichen, alle ausgeflogen, geschlossen, oder was auch immer. Also weiter durch den Ort kurven. Werde schließlich von einem aufmerksamen, wenn auch leicht angetrunken wirkenden Mann mit seinem PKW zu einem B&B geleitet, dass aber nicht wie ein solches wirkt. Fast alles verbarrikadiert und ebenfalls niemand der öffnet. Der PKW steht derweil weiter vorne an einer Kreuzung, blinkt mehrmals rechts und fährt schließlich ab.
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Seehausen-Bettmar

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Heiß, schwül und windig schon am Morgen, aber auch wunderbar befreiend und gut gelaunt zu radeln. Auf dem Radweg „Berlin–Hameln“ (L 77) kurz hinter Gehringsdorf.
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Während er werkelt, wäre ein schattiges Plätzchen zum Runterkommen und Abkühlen nicht schlecht, bevor mich ein Hitzschlag ereilt. Ein Plastikstuhl beim Sanitärgebäude sieht gut aus. Durch einen Überstand des Obergeschosses liegt die ganze Frontseite im Schatten. Unmittelbar neben dem Stuhl der Eingang zu den WCs. Egal. Die Position hat was. Immer wieder geht jemand vorüber und wir kommen ins Gespräch.
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Bettmar-Lahde

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Mittagspause in der L’osteria Hannover, Lavesstrasse. Apfelsaftschorle, Bruschetta, Insalata Campagnola – das „a“ muss ein Druckfehler in der Speisekarte sein – und zum Nachtisch ein Duetto Tiramisu/Panna Cotta. Ist lecker, das Weiterfahren nun aber auch etwas schwerer. Draußen rauscht, knattert und dröhnt das hannoversche Stadtleben vorbei.
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Von einer der folgenden Brücken springen gut gelaunte Kinder in den Kanal. Die Freunde am Ufer schauen jubelnd zu und warnen vor sich nähernden Booten. An einer weiteren Brücke lässt ein Sadist oder Masochist seinen Hund wiederholt nach einem weit in den Kanal geworfenen Stöckchen schwimmen, während er am dicht bewachsenen Ufer nur rum steht, seinen Oberkörper in der Ofenhitze brät und zuguckt.
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Lahde-Lünne

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Radverkehrsnetz NRW, Kreis Minden-Lübbecke, Brücke südlich der L 770, kurz hinter dem Campingplatz in Lahde, nach dem Abzweig vom Kükenpaulsweg.

Alles ist durch und durch naß und dampft, deshalb die Entscheidung die BRouter fastbike-lowtraffic Variante nach Lünne zu fahren, keine Lust auf Schlammschlacht im Wald und auf Feldwegen.
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Scheint, der Besitzer hat Familie in Irland, sei jedenfalls schon öfter auf der Insel gewesen und auch mit seinem Sohn dort wandern. Er freue sich einen Gast zu haben, der nach Irland unterwegs sei. Er möge die Iren, sie seien wesentlich gelassener und hilfsbereiter als z. B. Deutsche, Engländer, Niederländer. Außerdem würden die Iren nur arbeiten, wenn Sie wollten, so wie auch er. Denn eigentlich habe er heute geschlossen für neue Gäste, heiße mich aber dennoch Willkommen.
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Lünne-Flierweide

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Immer noch am Almelo-Nordhorn Kanal, kurz vor Almelo und kurz hinter dem Leemhuisweg. Bauarbeiten am Radweg. Ein paar Radfahrer stauen sich beim drumherum Bugsieren der Räder. Bis zur Entscheidung die Situation doch noch abzulichten, sind aber längst alle weg. Blick zurück.
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Bei den WCs ist weder Clopapier noch Handseife zu finden. Auf Nachfrage kramt der freundliche aber bestimmte Verwalter immerhin eine fast leere Rolle aus einem Flurschrank. Eigentlich solle jeder sein eigenes Papier mitbringen. Zur Not steckt noch eine Rolle in der Hinterradtasche.

Baue das Zelt neben einem Holztisch mit integrierten Bänken auf und zaubere im Reactor wieder flink das Lieblingsgericht dieser Tour, Spaghetti mit Hering in Tomatensauce und frisch geschältem Knoblauch, Salz und Pfeffer. Vielleicht doch mal mehr Mut für Variationen aufbringen.
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Flierweide-Woerden

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Früh morgens auf dem Campingplatz Flierweide. Die Wiese ist taufeucht bis tropfnass. Zum ersten mal Kondenswasser an der Innenseite des Außenzeltes. Auch Unterlage und Innenzelt sind außen ein wenig feucht. Hänge die unhandlichen Teile übers Spielplatzgerüst und über eine aufgespannte Wäscheleine. Dank großer Freifläche und flachen Geländes kann die Sonne schon um diese Zeit ungehindert ihr Werk tun. Bis zum Packen, nach dem Frühstück, ist alles trocken.
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Bei „Huis Ter Heide“ kommt auf der rechten Seite der breiten, mehrspurigen Ausfallstraße ein McDonalds in Sicht. Heißhunger auf Milchshake. An der Ampel rüber und rein in den Drive-In. Vorne und hinten nur Autos. Vorne spricht ein Kasten zum Auto. Stehe dann selbst vor dem Kasten, schaue schwitzend in ein verzerrtes, dunkles Spiegelbild und warte auf die Ansprache. Nix. Anscheinend muss doch ein Knopf gedrückt werden, kann aber nichts konkretes entdecken, patsche irgendwo rum und plappere auf Englisch einfach drauf los. Antwort auf holländisch.
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Woerden–Hoek van Holland–Harwich–Ramsey

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Was da beim Anmieten wieder schräg läuft, keine Ahnung, aber toll. Auf der Fähre gibt es Innenkabinen und Außenkabinen. Die Außenkabinen sind natürlich teurer, frage also nur nach einer Innenkabine. Muss das Fährticket vorzeigen und erhalte dann staunend letztendlich eine Außenkabine zum Preis der Innenkabine. Und so ergibt sich anschließend an eine erfrischende Dusche auch noch ein wunderbarer Mittagsschlaf in einer wunderbar sonnigen und dennoch wohltemperierten Kabine.
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Verlasse den Hafen mit dem Fahrrad um 20:56 Festlandzeit bzw. 19:56 englische Zeit. Ab jetzt englische Zeitangaben. Kurze Fahrt zum Pub-Campingplatz in Ramsey. Im Linksverkehr schnell wieder drin, schon ein paar Mal Erfahrung gesammelt, in Kenia, Schottland und Irland. Komplizierte und umständliche Führung von Radwegen und Querungen in Kombi mit dem Linksverkehr, irritieren aber gelegentlich immer noch.

Um 20:30 rein in den gemütlichen und gut besuchten Pub, an der Theke einchecken – hatte sicherheitshalber vor der Reise gebucht –, und ab nach hinten in den großen, ansteigenden Garten, natürlich ganz nach oben. Gerade noch Zeit, den Zeltnachbarn beim Abendessen zu begrüßen – Ist es o.k. wenn ich mich hier daneben packe? Ja klar doch! –, im Trockenen den Zeltplatz auszusuchen und das Zelt aufzubauen,
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Ramsey–Fyfield

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Der Camping Pub am nächsten Morgen, nach durchregneter Nacht, in immer noch bestem englischen Wetter. Auf gehts nach Chelmsford, Prinzip Hoffnung.
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Fummele grummelnd am Gepäckträger rum, als prompt die gedrungene Frau auf ihrem scheinbar kleinen Fahrrad erneut vor fährt. Sehe sie nur aus dem Augenwinkel. Sie bleibt stehen wie zuvor, spricht erneut zur Luft, steigt dann jedoch komplett ab, weit weniger behäbig als vermutet, und blickt herüber.

Any problems? Everything o.k. with you? Und wir kommen ins Gespräch.
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Fyfield–London Ealing

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Steige am „Piccadilly Circus“ aus. Auf scheinbar endlos langen Rolltreppen in die Höhe ans Tageslicht. Unübersichtliche Situation, schaue umher, Überblick verschaffen.

Ist halt eine mittelgroße Hauptverkehrsstraßenkreuzung mit einer kleinen, zerstückelten Fußgängerinsel mittendrin, und den Platz annehmbar fassende Gebäude drumherum, mit verbreitertem Gehweg davor. Auf einer dieser Begegnungsflächen ein schicker Brunnen, eingefasst in Treppenstufen zum träumerischen Abhängen. Sogar ein Straßenkünstler ist anwesend.
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Torkel am „Kings Cross“ ein wenig umher, mit gezückter Kamera, unfehlbares Zeichen für Touri, und prompt swaggerd einer von links rüber, grüßt nett, got some change, or something along these lines regarding one pound. Klingt in englischer Sprache angenehmer als „hasse ma ne maak“ oder so.
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London Ealing–Lambourn Farncombe

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Gleich da vorne soll der Platz sein, laut digitaler Karte, aber noch kein Mast mit Camping Fahne oder dergleichen in Sicht. Prinzip Hoffnung. Ja klar, und zum fulminanten Abschluss nochmal 200 Meter Zufahrtsweg mit knapp 8% Steigung zum weiterhin nicht als solchen erkennbaren Campingplatz - wo sind die Zelte und Wohnwagen? Laut Karte muss der Platz aber hier sein. Rechts schiebt sich eine riesige grüne Wiese schräg ins Blickfeld, einsam ganz hinten in der Ecke steht ein Campinganhänger, sonst nichts, wie ausgestorben. O.k., das muss er wohl sein, der Campingplatz. Egal, bleibe hier, so oder so, endlich geschafft, nach strapaziösen 120 Kilometern und etwas mehr als 1000 Höhenmetern. Der Wind bläst ins Gesicht und drückt gegen den Körper, und Regen prasselt aus allen Richtungen.
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Lambourn Farncombe–Devizes

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Weiterhin auf der Capitals Route - part United Kingdom (England 5), auf der „Woodborough Road“ bei Beechingstoke, kurz hinter der „National Grid Bramley-Melksham“ Leitung, hinter einer Wegbiegung.

Gegen späten Nachmittag haben sich Regen und Wolken langsam verzogen, die Sonne knallt und die Temperatur scheint höher als sie tatsächlich ist. Der ständige Wind und das dagegen Antreten nerven zwar und zehren an den Kräften, aber Strecke und drumherum sind immer noch schön und die Fahrt macht trotz, oder vielleicht auch auf Grund der harten Kombi, gut Freude. Ja, mag das.
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Rolle erst um zwanzig nach sieben in Devizes ein, in vollständiger, rotgrüngelber Regenmontur. Hatte unterwegs keinen Dreh mehr zum Ausziehen und im Wind war das auch so ganz angenehm. Bin trotz nur kurzer 66 Kilometer Tagesstrecke ziemlich geschafft und steuere den erst besten Pub an, der auch Zimmer vermietet. Der „White Bear Pub“, gelegen an einer zum Platz erweiterten, schattenlosen Hauptstraßenkreuzung. Kaum jemand unterwegs.
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Devizes–Caldicot

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Abfahrt etwas früher als gestern, kurz nach neun. Sitze bei bestem Sonnenschein wieder auf dem Rad und strample in Richtung Bath bzw. Bury View. Fahre nicht weit hinter Devizes scheinbar in ein surrealistisches Gemälde hinein. Dargestellt ist eine Schleusenkaskade im „Kennet und Avon“ Kanal mit 16 Schleusen auf einem knappen Kilometer, und noch ein paar mehr davor und dahinter, insgesamt 29 Installationen auf 3,6 Kilometern. Passt jeweils gerade mal ein Narrowboat der Länge nach rein. Vor lauter Schleusen und Booten, ist kein Kanal mehr zu sehen.
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Zug an der „Oldland Common Station“ auf dem „Bristol & Bath Railway Path“. In Bits und Bytes gebannt für Falk und alle anderen Bahn afinen Radforumista.
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Caldicot–Cymer

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„Bwlch-Y-Clawdd Road“ - liebe diese Namen, werde sie vermissen -, mitten drin auf 240 m Höhe, südlich der „Railway Terrace“ bei Treorchy.

Langsam kommt Landschaft auf. Und jetzt wird klar, wo die noch verbleibenden Höhenmeter herkommen. Die Straße führt nach anfänglich gemächlicher Steigung auf mehreren Kilometern, über weitere sechseinhalb Kilometer 350 Meter höher, auf einen winzigen 526 Meter Pass hinauf.

Da mögen viele nur müde Lächeln. Fahre jedoch das erste Mal solch ein Teil hoch, Schock und Albtraum, zumal aktuell ungewiss wie hoch und wie weit genau - krame die Werte erst beim Aufschreiben zusammen -, sehe nur, dass die Straße anscheinend endlos in Serpentinen nach oben führt und irgendwo hinter dem Berg - kann das überhaupt schon Berg genannt werden - verschwindet.
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Cymer–Carmarthen

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Swansea Bay, Atlantic Coast Route - part United Kingdom (4), Fahrradweg entlang der „Oystermouth Road“, gegenüber der „Beach Street“.
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Fahre, immer noch triefend nass, an einer mit „Hotel Entrance“ beschilderten, unscheinbaren Durchfahrt vorbei, wieder zurück und hinein. „Entrance“ ist sicherlich nicht der Name des Hotels. Die Passage führt auf einen Hof, auf dessen gegenüberliegenden Ende ein Eingangsportal zu sehen ist. Ob das wohl der Zugang zum Hotel ist? Klar. Von hinten durch die Brust ins Auge zur Rezeption. Hintereingang erwischt. Wie erwartet, ist auch hier gerade noch ein passendes Zimmer frei.
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Carmarthen–Fishguard

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Regen, Regen, Regen. Die Strecke ist allerdings ganz schön und nahezu frei von motorisiertem Verkehr. Die vorbei fahrenden Wagen kann ich einmal rund herum an Händen und Füßen abzählen. Dies wird der Tag mit den meisten Höhenmetern, nicht nur in Relation zur Streckenlänge, sondern auch absolut, insgesamt 1350 Meter auf 69 Kilometern. Ebenso der Tag mit dem meisten Wasser: Regen, Regen, Regen, teilweise fließen wieder kleine Bäche schräg über die Straße. Zum Glück keine weitere Reifenpanne.
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Er kommt näher, stoppt in gleicher Position wie zuvor – Fensterscheibe gleitet nach unten, sehr liebes Lächeln erscheint – und erkundigt sich, ob ich noch immer das Fischding machen würde, also im Regen nach Fishguard schwimmen. Das ist jedenfalls der Satz, den die Eiweismasse im Hirnkasten draus bastelt. Tatsächlich fragt er nur, ob ich immer noch nach Fishguard unterwegs wäre und bietet mir an, ihn auf eine Tasse Kaffee zu begleiten, zum Trocknen und Aufwärmen.
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Fishguard

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Beginne gleich danach mit dem lästigen Wäsche waschen, kostet Überwindung, aber sonst wird das nichts mehr mit dem Trocknen bis morgen. Da das Waschbecken sehr klein ist, dauert das Prozedere ein wenig länger als geplant.
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Der Boden um den Tisch hinter mir sieht aus als hätte sich jemand, mit einem Eimer voll Kuchenkrümel waagrecht unter den Arm geklemmt, um seine Achse gedreht. Beim Bezahlen an der Theke, das übliche Trinkgeldmissverständnis. Anschließend noch etwas Bewegung, nicht wirklich motiviert, auf und ab im kalten Wind die Küste entlang und Richtung Ferry Terminal, Lage checken.
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Fishguard–Rosslare–Duncannon
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Blick auf die nördliche Küste des Pembrokeshire National Park.
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Wir spazieren einmal Hin und Her auf den Außendecks, doch schließlich wird uns der stark kühlende Wind zu anstrengend und wir suchen ein gemütliches, warmes Plätzchen im Inneren des Schiffs. Entlang der Außenfenster finden wir ein paar freie Stühle. Viele Kinder sind hier unterwegs und vergnügen sich auf der Spielfläche nebenan. Wir unterhalten uns über dies und jenes, während Annes Tochter mit geschlossenen Augen versucht der Übelkeit zu entkommen. Nicht wirklich der geeignete Ort, bei dem Gejauchze und Gepolter.
[…]
Ein paar Kinder hopsen in der Nähe herum und schauen neugierig beim Abladen, Auspacken und Aufbauen des Zeltes zu. Letzteres klappt inzwischen perfekt und zügig. Jeder Handgriff sitzt. Auf Grund der freien Stellung im Wind, kommen ein paar mehr Abspannleinen als sonst zum Einsatz. Währenddessen immer mal wieder ein Blick zum wolkenverhangenen Himmel; wäre schick, im Trockenen draußen am Tisch speisen zu können. Bis jetzt kein Grund zur Sorge, entspann dich. An ein paar Stellen reißt die Wolkendecke sogar strahlend blau auf, nur in der Ferne schieben graue Wolkenbänder über den Himmel. Soeben den letzten Hering versenkt, kribbelt plötzlich Rauch in der Nase, beißender Geruch von Verbranntem, wohl eher nicht vom Dinnergrill.
[…]




Fortsetzung folgt …



von: Scarnasca

Re: Berlin-Dingle-Avranches Sommer 2017 - 07.03.18 17:54

Sehr schön und interessant ja bitte bitte Fortsetzung Danke fürs mitnehmen auf Deiner Tour
Gruß Stevie
von: Radix

Re: Berlin-Dingle-Avranches Sommer 2017 - 29.07.18 21:59


Dein Wunsch war mir Befehl lach.

von: Radix

Re: Berlin-Dingle-Avranches Sommer 2017 - 29.07.18 22:00




… und hier ist sie, die Fortsetzung:


Irland und ein kleines Stück darüber hinaus. Was lange dauert wird endlich gut. Was noch fehlt sind die Langtexte ab Duncannon. Doch so lange wollte ich nicht mehr warten.






Duncannon-Fermoy

[…]
Auf der Fähre zwischen Ballyhack und „Passage East“.









Fermoy–Castlemaine

[…]
Auf der „Kennel Hill“ (L1203) auf der Höhe von Curraghalehane - habe keine Flöte dabei und die Kühe kommen doch und stellen sich auf zum Gruß.









Castlemaine–Dingle

[…]
Auf der R561 kurz hinter der Brücke über dem Bach zwischen Boolteens West und Boolteens East lach - Blick nach Süden Richtung Ardcanaght.









Dingle-Day-One

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Kaffee und Kuchen im ehemaligen Shop von Heiko und dessen Eltern - jetzt das Café „The Wren’s Nest“. Im Bild der Besitzer, Musiker und Autor „John Ryan Grinsted“.









Dingle-Day-Two

[…]
Auf dem Weg zu einem Besuch bei Heiko, irgendwo zwischen Dingle und Ventry auf der R559.









Dingle-Day-Three

[…]
Blick vom Cottage aus auf „Great Blasket Island“, „Tearaght Island“, den Antlantik und straight Richtung Neufundland. 36 Jahre zuvor und aktuell.









Dingle-Day-Four

[…]
Motorisierter Ausflug mit Heiko nach Killarney und Spaziergang vor Ort - Impressionen - almost Dschungelgestrüpp.









Dingle-Day-Five

[…]
Vormittags Einkauf in Dingle - Am Übergang von der „Goat Street“ in die „Main Street“ - Blick Richtung „John Street“. 36 Jahre zuvor und aktuell.









Dingle-Killarney

[…]
Namenlose Straße nördlich der N86 kurz bevor sie wieder auf die N86 stößt - Blick Richtung Süden und N86.









Killarney–Coolflugh-Tower-Blarney

[…]
Top of the road zwischen dem Musheramore und dem Seefin - sehr sonnig, aber auch sehr windig - what else. Nach einer halben Stunde Mittagspause wieder Kraft für weitere Aufnahmen.









Coolflugh-Tower-Blarney

[…]
„Blarney Castle“ und Garten Drumherum Impressionen.









Coolflugh-Tower-Blarney–Cork-Ringaskiddy

[…]
Die Macht des Wassers.









Roscoff–Rostrenen

[…]
Mittagspause auf dem Fahrradweg Roscoff-Carhaix - südlich von Penfeunteun.









Rostrenen–StMeenLeGrand

[…]
Morgens in der Früh, die Zeltwiese des eigentlich geschlossenen Campingplatzes „Camping Fleur de Bretagne“ bei Kerandouaron.









StMeenLeGrand–LeMontStMichel

[…]
„Le Mont Saint-Michel“ zu Fuß - Impressionen.









LeMontStMichel–Avranches

[…]
Auf der D275 auf dem Weg nach Avranches - am Morgen noch gezögert mit der Entscheidung wirklich abzubrechen - jetzt aber die Bestätigung durch das bleibende, nicht wirklich beglückende Urlaubswetter - bin ja nicht auf Survival Training Tour.







-- The End --