Re: Von Wernigerode nach Nürnberg

von: Radschabe

Re: Von Wernigerode nach Nürnberg - 12.07.13 19:34

16.Juni, Tag 28
184 km nach Malnate

Um 8.17 Uhr wird das elektronisch verriegelte Tor zum Campingplatz geöffnet. Um 8.18 Uhr sitze ich auf dem Bock und radle Richtung Turin. So früh am Sonntagmorgen habe ich schon Glück. Der Verkehr ist deutlich erträglicher geworden. Ich werfe einen kurzen Blick auf das neue große Fußballstadion. Mehr muss ich von dieser Stadt nicht sehen. In der Folge wechseln sich Passagen mit wenig und mäßigem Verkehr ab und ich komme gut voran. Mittags halte ich noch mal nach einem Supermarkt Ausschau. Mein Navi bringt mach allerdings zu einem Baumarkt. So komme ich zum Supermarkt etwas zu spät. Der Laden wird gerade geschlossen. Ich bettle den Verkäufer und habe Glück. Eine Cola schnappe ich mir und zahle. Es ist nun so extrem heiß, dass ich ohne diese ganz schöne Schwierigkeiten bekommen hätte. Auch so wird das Trinken knapp, da ich doch recht flott fahre und ein paar Wellen sind auch im Programm. Am frühen Nachmittag gönne ich mir eine Pause in Cossato. Es gibt lecker Döner und etwas Kaltes zu Trinken. Der Verkäufer erzählt mir, dass er in Deutschland geboren wurde. Er staunt, dass ich bei der Hitze so eine weite Strecke zurücklege. Und ich habe auch noch ein bisschen was vor. Nach meiner Mittagspause scheinen auch die Autofahrer wieder Lust bekommen zu haben. Für den Rest des Tages sind die Straßen sehr voll. Umso mehr freut man sich dann, wenn der Zeltplatz erreicht ist. Auch der in Malnate ist durch elektronische Tore abgesichert. Leider ist das Entspannen hier sehr schwer. Ohne Ende Mücken machen den Abend zur Hölle.






















17.Juni, Tag 29
157 km nach Caseli

Wegen den Mücken verzichte ich erst einmal auf das Frühstück. So wirklich optimal ist es nicht. Denn sitze ich erst einmal auf dem Rad, dann sitze ich eben auf dem Rad. Und so radle ich, bis ich Hunger bekomme. Aber nach den ersten Wellen kommen zum Glück keine großen Schwierigkeiten mehr. Am Lago di Como lässt es sich wirklich schön radeln. Ein kleines Stück Autobahn muss allerdings überwunden werden. Hinter Lecco gibt es keinen anderen Weg am See und so ist das Teilstück auch für alle frei gegeben. Ungefährlich ist die Passage aber sicher nicht. Auch heute herrscht allerbestes Sommerwetter. Abkühlung scheint nicht in Sicht zu sein. Bei der Suche nach einem Supermarkt komme ich am Nachmittag in ein großes Einkaufszentrum. Eigentlich wollte ich da nicht hinein, aber der Hunger und der Durst sind stärker und so parke ich mal für ne halbe Stunde im Parkhaus. Aber es geht ja alles gut und so radle ich dem geplanten Zeltplatz entgegen. Kurz davor decke ich mich mit Essen, Trinken und Eis ein. Dumm war dann nur, dass der Zeltplatz in Sondrio nur auf meinem Navi existierte. In der Realität war dort nur ein Rastplatz. Schnell wurde klar, dass ich ums Wildcampen heute nicht drum herum komme. So radle ich noch eine Weile gen Osten auf einem wirklich schönen Radweg. An einem Fluss finde ich später einen sehr guten Platz für mein Zelt. Dass ich gesehen werde, stört mich heute gar nicht. Ich bin guter Dinge, dass ich auch endlich unter diesen Bedingungen gut Schlafen kann.