Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan

von: qrt

Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 10.12.21 10:35

Herzlich willkommen zu unserer neuesten Reise:

Palermo - Naturschutzgebiet Zingaro - Trapani - Marsala - Selinunte - Sciacca - Agrigento - Ragusa - Modica - Pozzallo - Noto - Siracusa - Catania - Bronte - Taormina - Catania
886km

Wenn man bedenkt, dass die Griechen, Phönizier, Römer, Byzantiner, Araber, Normannen, Deutsche, Franzosen, Briten und Spanier alle auf Sizilien waren, war es höchste Zeit für uns, die Insel zu erkunden!
Als wir in Palermo ankamen, hatten wir eine 36-stündige Zug- und Fährkombination hinter uns. Die 21-stündige Fahrt mit der Fähre hat wahrscheinlich unsere CO2 Bilanz nicht wirklich verbessert.



Palermo hat uns nicht enttäuscht. Wenn wir jemals Italienisch lernen wollten, wäre diese Stadt der richtige Ort dafür. Prächtige architektonische Schätze aus den verschiedenen Epochen machen sie zu einem der Orte, die man gesehen haben muss!





Wie die ganze Insel hat auch Palermo eine Geschichte mit wechselnden Herrschern, angefangen mit phönizischen Kolonien im Jahr 900 v. Chr. und griechischen Kolonien ein paar Jahrhunderte später. Dann kämpften Karthago und Rom erbittert um um diese fruchtbare Kornkammer; Vandalen, Byzantiner und Araber folgten, bevor normannische Söldner beschlossen, für sich selbst zu kämpfen und sich in ihrem neu gegründeten Königreich niederzulassen. Nach den Normannen kamen und gingen schwäbische und französische Könige, bevor ein Seitenarm des Hauses Aragon die Macht übernahm und (mehr oder weniger) an der Macht blieb bis Garibaldi es 1860 für das moderne Italien eroberte.
Soweit die Kurzform der Geschichte. Schwer befrachtet zwar, aber alle diese Völker und Herrscher hinterliessen auch eine Fülle von spektakulären Monumenten, nebst ihren kulinarischen Vorlieben und ihrem genetischen Code.



Das Naturreservat Zingaro ist als letzter unberührter Küstenabschnitt Siziliens geschützt und bietet herrliche Wanderungen mit spektakulären Aussichten. Auf dem Weg dorthin erlebten wir unseren ersten heftigen Sturm der die Straßen in Flüsse verwandelte. Am nächsten Morgen war die Sonne zurück und wir hatten einen spektakulären Wandertag im Naturschutzgebiet.



Darinas Faszination für winzige Häuser und verlassene Orte führte uns zu einem ehemaligen Bauerndorf, das in einen Höhleneingang in der Nähe der modernen Stadt Cornino gebaut wurde.



Abenteuer Nummer 1!
Komoot's Idee, dorthin zu gelangen, war eine 2 km lange Abkürzung durch einen Marmorsteinbruch komplett mit Fluss. Ein 10 km langer Umweg wohl schneller gewesen als die Plackerei.



Die vorgeschlagene Route von Cornino Richtung Trapani war ein kürzlich angelegter Fahrradweg entlang der Küste, der definitiv nicht von Radlern gebaut wurde!



In Trapani öffnete der Himmel seine Schleusen, und Darina investierte in ein Paar leuchtend gelbe Socken, um den ansonsten tristen Nachmittag zu erhellen. Die Socken wären das Highlight des Tages gewesen, hätten wir nicht in den Salinen am Rande der Stadt fotogenen Flamingos gesehen.

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zu großes Bild in Link gewandelt, max bitte 1024 px in der Breite

Optisch gestärkt, erreichten wir die schöne Stadt Marsala, wo wir ein gemütliches Zimmer und ein und ein wunderbares Steakhaus mit lokalen Spezialitäten fanden. Manche Dinge ändern sich nur selten!





Es war eine wunderschöne Fahrt durch sanfte Hügel, Weinberge, Olivenhaine und Zitrusplantagen zu den Ruinen von Selinunte, einer griechischen Kolonie die 700 v. Chr. 100.000 Einwohnern stark war. Ein rekonstruierter Tempel ist die Hauptattraktion, aber unter den Trümmern gäbe es genug Material, um einige weitere zu bauen.



Von Sciacca aus fuhren wir etwa 20 km auf der viel befahrenen Hauptstraße (SS115), bevor wir auf Vorschlag von Komoot ins Landesinnere abbogen. Die ruhigen (oft unbefestigten) Landstraßen waren zwar eine willkommene Abwechslung, aber sie waren alle mit zahlreichen Fahrradverbotsschildern versehen, die überhaupt keinen Sinn zu machen schienen. Sie hielten auch keine Radler vom befahren derselben ab und Komoot hat hier wieder einen Punkt zurückgewonnen.
Agrigento war eine griechische Kolonie, die 500 v. Chr. gegründet wurde und doppelt so groß war wie Selinunte. Fünf faszinierende Tempel sind im archäologischen Park erhalten, und oben auf dem Hügel gibt es eine lebendige Stadt zu erkunden.



Nun zum traurigsten Teil der Straße. Kurz nach Agrigento verschwindet viel von der Landschaft unter Plastiktunneln. Vor Gela und bis Comiso, kurz vor Ragusa, ist die Straße eine einzige schreckliche Müllhalde. Tatsächlich sind diese 100 km so hässlich, dass wir beide daran dachten unsere Reise woanders etwas in Erwägung zogen, was wir was wir in all den Jahren unseren Urlaub woanders zu verbringen.Das ist uns beiden in all den Jahren wirklich noch nie passiert.



Wir haben versucht es zu erklären, zu verstehen, sogar zu entschuldigen, aber am Ende beschlossen wir einfach weiterzumachen und auf das Beste zu hoffen.
Das hat sich dann auch gelohnt. Der Südosten ist wirklich empfehlenswert.
Ragusa, Modica, Noto und die umliegenden Städte wurden 1693 von einem starken Erdbeben zerstört. Glücklicherweise investierten die Spanier, die damals an der Macht waren, ihr Geld in ein fantastisches Wiederaufbauprojekt und hinterließen wunderbare barocke Schmuckstücke, in denen das Leben pulsiert. Diese Städte haben auch ihren Müll in Ordnung gebracht, mit farblich gekennzeichneten Recycling-Behältern überall.





Abenteuer Nummer zwei war nicht weit entfernt. Als wir Noto in Richtung Siracusa verließen, warnten uns die Einheimischen vor dem "tempo bruto" (brutales Wetter), das für den Rest der Woche vorhergesagt war. Die Schulen waren geschlossen worden und die Ostküste bereitete sich auf das Schlimmste vor. Unterwegs trafen wir auf zahlreiche Überschwemmungen, aber erst als wir in Siracusa ankamen und Videos von der Verwüstung Catanias auftauchten, wurde uns der Ernst der Lage bewusst. Autos schwammen auf der Hauptstraße und die Plätze der Stadt hatten sich in Seen verwandelt.



Der Sturm Gloria wurde nun neu eingestuft, und vor der Küste braute sich der Medicane Apollo (Mittelmeer-Hurrikan) zusammen.

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Nicht essenzielle Geschäfte, Museen und Parks waren bis auf Weiteres geschlossen; Züge, Busse und Fähren verkehrten nicht mehr. Kurt war damit beschäftigt fahrbare Routen ins Landesinnere zu finden, aber eine Straße nach der anderen wurde gesperrt und es war klar, dass es keinen Weg aus Siracusa heraus gab. Die schöne Wohnung im Erdgeschoss, die wir gemietet hatten war ein Grund zur Sorge, aber zum Glück erwartete uns mehr heulender Wind als strömender Regen. Wir saßen fünf Tage lang fest.



Wenn man irgendwo in Sizilien festsitzt, ist Siracusa kaum zu übertreffen. Die mächtigste aller griechischen Kolonien mit einer halben Million Einwohnern im Jahr 300 v. Chr., ist heute eine angenehme Stadt mit einem großartigen Naturhafen und einer mittelalterlichen Altstadt in der die antiken Mauern und Säulen zum Teil in neueren Tempeln integriert sind
Auf der Straße nach Catania gab es auch eine Woche später noch einige überschwemmte Abschnitte.
Catania, das nach dem berühmten Erdbeben vor etwa 300 Jahren mit schwarzem Basalt aus dem nahe gelegenen Ätna wieder aufgebaut wurde sieht an grauen, bedeckten Tagen sehr trist aus. Das Amphitheater, Kirchen und die Burg sind die Hauptattraktionen, aber was Kurt nie vergessen wird, ist das riesige T-Bone-Steak, das er in einem der örtlichen Restaurants verschlang.
Wir hatten gerade noch genug Zeit, um den Ätna zu umrunden und einen Blick auf Taormina zu werfen. Auf dem Aufstieg von Catania hinauf, schien es, als ob die Hälfte der Autos in der Stadt die gleiche Abkürzung durch die engen Straßen wählten. Also beschlossen wir, die für sie bestimmte Hauptstraße zu nehmen. Das gab uns einen Seitenstreifen und weniger Müll. Ja, südlich des Ätnas ist es wieder unglaublich. Wenigstens begräbt der Vulkan den Müll alle tausend Jahre oder so.



Zum Ausgleich: Der Tag hinunter nach Taormina war der schönste auf der ganzen Reise. Der Ätna zeigte sich in seiner ganzen Pracht, Weinberge, Zitrusplantagen, mittelalterliche Städte und Schlösser wechselten sich ab, das ganze umrahmt von schönen Bergen, was will man mehr?





Ja klar, etwas Küste und ein Juwel von einer Stadt. Gabs alles auch.
Taormina hat alles was ein Reisender gerne sieht, Aussicht auf Berge und Strände, schöne Häuser und Paläste, reichlich Kultur und abends lebendige Gässchen und Plätze zum schlendern und hinsitzen.





Die Fahrt auf ruhigen Straßen zurück nach Catania war angenehm.



Catania im Sonnenschein ist eine völlig andere Stadt. Der schwarze Stein sieht elegant und poliert aus, und die Gebäude wirken stattlich statt trist. Da die Fischer wieder aufs Meer konnten, war auch der lokale Fischmarkt wieder sehenswert, und danach hatten wir sogar noch Zeit für eine Führung durch das Teatro Bellini (nicht griechisch!)



Was ist es also, das Sizilien im Laufe der Jahrhunderte so viele Zivilisationen angezogen hat? Nun, seine strategische Lage, das milde Klima, der fruchtbare Boden und die Wasserquellen waren sicherlich Motive neben der Macht selbst.
Die architektonischen Juwelen, die diese Reiche hinterließen, sind zweifellos ein Teil der Anziehungskraft, der die Touristen kommen lässt. Hinzu kommen sehr freundliche Menschen, hervorragendes Essen und guten Wein, schöne Landschaften und (in der Regel) mildes Wetter in der Nebensaison. Sizilien hat ein Erfolgsrezept, wenn nur das Müllproblem gelöst würde...

Zu dieser Reise gibts auch ein Video und ein etwas ausführlicher (englischer) Bericht auf unserer Website

Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber ich muss jetzt wirklich in die Küche gehen. Ich werde versuchen, typisch sizilianische Busiate-Pasta zum Abendessen zu machen, und das wird den Rest meines Nachmittags in Anspruch nehmen.



Ich hoffe, euch hat der Bericht und das Video gefallen. Lasst es uns auf jeden Fall wissen.
Ci vediamo
von: natash

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 10.12.21 11:31

Merci Euch beiden für den schönen Kurzbericht, der mir die Mittagspause versüßt hat schmunzel.
Seid Ihr in Genua auf die Fähre gewechselt?
Mit der bin ich auch einmal vor vielen Jahren gefahren, eine defekter Antrieb hat damals für die fast doppelte Fahrzeit und eine elegante Schräglage der Fähre gesorgt. Dafür hat mein Cousin, der mit von der Partie war, es unentwegt seinen Mageninhalt an die Fische verfüttert. Gefallen hat uns Sizilien aber dennoch.
Wenn ich das hier so lese, könnte ich schon noch einmal hin. Ich kann mir auch gut das Frühjahr dort vorstellen, auch wenn es dann sehr frisch werden kann.

Die Müllproplematik ist in ganz Süditalien vorhanden, fürchte ich und es schaut nicht so aus als würde das verbessert.

Gruß
Nat
von: qrt

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 10.12.21 11:59

Hallo Nat
Ja, wir sind in Genua auf die Fähre. Ist relativ einfach per Bahn zu erreichen.
Es freut uns, dass wir mit diesem Bericht deine Erinnerungen wecken konnten schmunzel
Grüsse
Kurt und Darina
von: Juergen

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 10.12.21 12:47

In Antwort auf: qrt
und oben auf dem Hügel gibt es eine lebendige Stadt zu erkunden.


Hi,
ich frage mich, ob der abgestürzte Mann mit den Flügeln von Igor Mitoraj, schon mal in Pietrasanta gelandet ist? KlickMich lach

Ansonsten scheint die Statue kein Mensch von hinten zu photographieren. KlickGoogle teuflisch

Danke für den Bericht.
Jürgen
von: qrt

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 10.12.21 12:52

Hallo Jürgen
Der Ikarus von Pietrasanta hat mehr Unterschenkel schmunzel
Im Video kannst du das Knie auch von innen bewundern grins
Grüsse
Kurt & Darina
von: Gerhardt

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 10.12.21 14:54

Danke für diesen wunderschönen Bericht.
Gruß, Gerd
von: iassu

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 11.12.21 02:46

Sehr schade, daß zumindest ich auf den Briefmarkenbildern (320 Pix Seitenlänge) kaum etwas erkennen kann, ist für mich gleichbedeutend mit unbebildert. Sehr schade, hätte mich interessiert.
von: veloträumer

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 12.12.21 17:12

Danke für diesen Bericht, der trotz der etwas abseitigen Jahreszeit Lust auf eine Rundreise durch Sizilien macht. Ich habe es ja nur mal von Messina bis zum Ätna/Catania als Abschluss einer Italienreise geschafft. Warum habt ihr euch die Ätnaauffahrt entgehen lassen? - war für mich das absolute Highlight.

Zum Müll: War das Problem wirklich umfassend oder kann man Regionen festmachen mit und ohne Müll. Es soll ja in Sizilien mittlerweile viele Mafia-freie Regionen geben, in denen sich die Dinge besser entwickeln als dort, wo noch entsprechende Korruption herrscht. Meine große Italienreise ist schon ca. 15 Jahre her und ich erinnere mich, dass das Müllproblem doch sehr stark mit Gemeinden, manchmal Regionen wechselte - selbst im Mezzogiorno. Viele Küstenorte und -streifen in Kalabrien waren durchaus komplett sauber, auch Messina und die Route zum Ätna schien mir voll okay, bei Catania erinnere ich mich einiger südländischer Verkehrsprobleme außerhalb der Cityzone, innerhalb wurden Autos aber streng kontrolliert (Fußgängerzone). Krasse Unterschiede mit Müll gab es z.B. auch um Neapel, Pompeji war schlimm, wenig weiter Sorrento schon wieder edel. In Sizilien sieht es auch manchmal trister aus, weil die Gebäude mit Vulkangestein gebaut werden. Das müsste man einrechnen.
von: qrt

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 13.12.21 09:07

Hallo Matthias
Auf die Ätna Besteigung haben wir aus verschiedenen Gründen verzichtet. Vor dem Sturm gabs einen Ausbruch der es in die Zeitungen geschafft hat, wegen des Sturms waren wir 5 (relativ schöne) Tage blockiert und als wir dann die Südseite Richtung Bronte hochradelten war das Wetter zu garstig um an sowas zu denken.
Zum Müll: Wie du richtig bemerkt hast, ist es ein lokales Problem. Ausfahrt Palermo, nach Monreale gabs einen Vorgeschmack, danach wars bis kurz nach Agrigento sauber. Mit den Plastiktunneln ging dann auch der Müll wieder los und zwischen Gela und Comiso wars wirklich schlimm. Der Südosten war wieder Toll und auch die Nordseite des Ätna war schon fast extrem sauber.
Unter dem Strich bleibt eine schöne Reise, die ich allerdings ein anderes mal mit einer grosszügigen Umfahrung Gelas planen würde.
Zu Catania und dem Lavastein in den Fassaden, diesen Wechsel von Trist zu Stattlich haben wir auch erlebt.
Grüsse
Kurt
von: Hansflo

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 13.12.21 14:45

Danke für den schönen und lesenswerten Bericht. Die Bilder hätten allerdings eine andere Größe verdient.

Hans
von: sebo

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 14.12.21 10:56

Schöner Bericht, danke!
Was meinst Du mit "Plastiktunnel"?
von: qrt

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 14.12.21 12:23

Hallo Hans und Andreas
Danke fürs Feedback. Werde die Bildergrösse das nächste mal berücksichtigen.
Ich ging bis jetzt davon aus, dass eine verlinkte Website und ein Video genügend optische Nahrung hergibt (3 für den Preis von einem ;)) aber klar, wer einen 1-Stop-shop bevorzugt hat es hier nicht ganz so leicht.
Grüsse
Kurt
von: qrt

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 14.12.21 12:28

Hallo Sebo
Danke für die Rückmeldung.
Plastiktunnel sind eine Agrarhilfe um den Sommer etwas früher oder später auch noch zu haben. Diese kommen auch im Süden Spaniens viel vor. Und so siehts aus:



Habe hier schon mal etwas optische Grösse bewiesen zwinker
Grüsse
Kurt
von: Tauchervater

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 22.12.21 21:17

Der Müll an den Straßenrändern beginnt südlich von Rom und ist durchgängig auch an Nebenstraßen. Wir durften das auf unserer diesjährigen Radreise von Hamburg nach Sizilien fast durchgehend "genießen".

Lediglich an kaum befahrenen Straßen (an uns fuhren auf 30 km max. drei Autos vorbei) bot sich ein halbwegs sauberer Rand an.
von: Tauchervater

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 22.12.21 21:18

Übrigens, die Fähre von Genua nach Palermo fährt mit Gas.
von: m.indurain

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 23.12.21 05:56

In Antwort auf: Tauchervater
Der Müll an den Straßenrändern beginnt südlich von Rom und ist durchgängig auch an Nebenstraßen. Wir durften das auf unserer diesjährigen Radreise von Hamburg nach Sizilien fast durchgehend "genießen".

Lediglich an kaum befahrenen Straßen (an uns fuhren auf 30 km max. drei Autos vorbei) bot sich ein halbwegs sauberer Rand an.


M. E. total übertrieben, was Du hier schreibst. Lässt sich übrigens über google streetview leicht überprüfen. Wo ist denn hier der viele Müll an der Straße auf der im Schnitt mehr als 3 Autos auf 30 km fahren:

Streetview

(Im Gegensatz zu Deutschland ist streetview in Italien flächendeckend nutzbar, d. h. fast jede Straße lässt sich überall einsehen)

Ich will nicht wissen, was bei uns an den Autobahnböschungen alles rumliegt, was durch Büsche verdeckt ist.

Klar gibt es in Süditalien aufgrund der Mentalität mehr Müll an den Straßen und auch zahlreiche wilde Müllkippen. Aber auf weniger befahreren Straßen hält sich das stark in Grenzen.
von: harald.m

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 23.12.21 10:10

Am liebsten wird der Müll natürlich dort abgeladen, wo man schön halten kann also in einer Bucht oder einem Waldweg oder einem Industriegebiet. Safety first, man will natürlich einen Auffahrunfall mit einem 20 Tonner vermeiden, da man ja gerne nachts ohne Licht ablädt. Der Grund warum manche Strassen verschont bleiben liegt auch in der Bevölkerungsdichte, es wird halt einfach nicht genügend Müll produziert um alles zuzumüllen. Es fährt ja auch keiner 20 km um seine drei Matratzen und zwei Kühlschraänke abzustellen.
Die interessante Frage ist warum das gemacht wird obwohl auch im Süden die Gemeinden "Wertstoffhöfe" (isola ecologica auf Italienisch) und Abholung von Sperrmüll anbieten. Laut Reddit Diskussionen sind das "die Alten", die das machen, zum einen weil die das schon immer so gemacht haben und zum anderen um dem Staat eins auszuwischen: Dh wer Steuern hinterzieht wo immer er kann, illegal baut etc der entsorgt auch seinen Müll wild.
von: m.indurain

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 23.12.21 12:00

In Antwort auf: m.indurain


Auf der Suche nach Müll an der Straße über streetview findet man u. a. so was:

Hundeleben in Süditalien

Jetzt weiß ich, warum streetview in Deutschland zensiert ist.
von: Tauchervater

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 25.12.21 21:05

In Antwort auf: m.indurain
In Antwort auf: Tauchervater
Der Müll an den Straßenrändern beginnt südlich von Rom und ist durchgängig auch an Nebenstraßen. Wir durften das auf unserer diesjährigen Radreise von Hamburg nach Sizilien fast durchgehend "genießen".

Lediglich an kaum befahrenen Straßen (an uns fuhren auf 30 km max. drei Autos vorbei) bot sich ein halbwegs sauberer Rand an.


M. E. total übertrieben, was Du hier schreibst. Lässt sich übrigens über google streetview leicht überprüfen. Wo ist denn hier der viele Müll an der Straße auf der im Schnitt mehr als 3 Autos auf 30 km fahren:

Streetview

(Im Gegensatz zu Deutschland ist streetview in Italien flächendeckend nutzbar, d. h. fast jede Straße lässt sich überall einsehen)

Ich will nicht wissen, was bei uns an den Autobahnböschungen alles rumliegt, was durch Büsche verdeckt ist.

Klar gibt es in Süditalien aufgrund der Mentalität mehr Müll an den Straßen und auch zahlreiche wilde Müllkippen. Aber auf weniger befahreren Straßen hält sich das stark in Grenzen.


Auch wenn es Dir nicht gefällt, aber es war so.....und ich bin dort mit dem Rad gefahren und Du?
von: harald.m

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 26.12.21 07:24

Ich habe gerade noch versucht ein par imposante Müllhaufen auf Streetview zu lokalisieren, die mir von diesem Jahr in Erinnerung waren. Auf Streetview war da nichts von zu sehen - warum auch immer.
In Apulien und Kalabrien ist mir noch aufgefallen dass zahlreiche Prostituierte schon morgends um zehn gerne vor den Müllhaufen sitzen - weil das halt Stellen sind, an denen man gut anhalten kann. Kann mann sich auf Streetview selber anschauen.
von: m.indurain

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 26.12.21 07:50

In Antwort auf: harald.m
Ich habe gerade noch versucht ein par imposante Müllhaufen auf Streetview zu lokalisieren, die mir von diesem Jahr in Erinnerung waren. Auf Streetview war da nichts von zu sehen - warum auch immer.


Es wird wohl niemand die Fotos wegen des Mülls manipuliert haben. Die Streetview-Aufnahmen wurden an einem bestimmten Tag gemacht. Entweder der Müllhaufen wurde entzwischen entfernt oder er war zu dem Zeitpunkt der Aufnahme nicht vorhanden. Steht übrigen bei streetview in welchem Jahr die Aufnahmen aufgenommen wurden.
von: m.indurain

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 26.12.21 07:51

In Antwort auf: Tauchervater
Auch wenn es Dir nicht gefällt, aber es war so.....und ich bin dort mit dem Rad gefahren und Du?


Auch wenn es Dir nicht gefällt. Deine Ausführungen wurden bereits widerlegt.

Südlich von Rom war ich bisher ca. 2.800 km auf unterschiedlichen Strecken mit dem Rad unterwegs und Du?

Dabei u. a. in den Nationalparks Aspromonte, Sila und Pollino, die alle südlich von Rom liegen.
von: Juergen

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 26.12.21 08:08

@ m.indurain und Tauchervater
Könnt ihr bitte augenblicklich eure Diskussion über den Müll am Straßenrand einstellen und aufhören, diesen Faden zu kapern.

Frohe Weihnachten
Jürgen
von: qrt

Re: Sizilien mit Sonne, Regen und Hurrikan - 26.12.21 08:54

Danke.
Auch von mir frohe Festtage
Kurt
PS danke an Tauchervater für den Hinweis auf den Gasantrieb der Fähre.