Re: 5 Programme,5 verschiedene Tracks?

von: Freundlich

Re: 5 Programme,5 verschiedene Tracks? - 31.12.14 08:21

In Antwort auf: masanella
Wenn ich z.B. einen Track in Schweden habe, dann kenne ich weder die Strassen noch die Gegend, sodaß ich gar nicht sagen kann ob es sich rechts rum oder links rum besser fährt.

Automatische Routenberechnung ohne manuelle Nacharbeit ist nach meiner Erfahrung sinnlos, selbst über 5 km in meiner Heimat. Die oft absurden Resultate ergeben sich aus Mängeln in der Karte (Klassifizierung der Wege und Strassen fehlerhaft), Lücken im Höhenmodell und den mangelhaften Möglichkeiten, die Routenberechnung zu beeinflussen. Verkehrsbelastung und touristische Sehenswürdigkeiten werden sowieso nicht automatisch berücksichtigt. Aber: In jedem Land oder in jeder Gegend kann das Ergebnis besser oder schlechter ausfallen.

Wenn es um Schweden geht:
Eine automatische Routenberechnung mit OSM-Karten oder wenig detaillierten Digitalkarten führt dazu, dass man bevorzugt auf Landstrassen fährt. Touristische Ziele werden nicht berücksichtigt. Gut fahrbare Waldwege und Nebenstrassen auch nicht.
Für Schweden hat sich bei mir bewährt: Grobe Routenkalkulation mit einem KfZ-Navigationsprogramm (Tomtom, alte Version, enthält alle Waldwege ab 2 m Breite, mit POI zu Camping, Museen, Badeplätzen, Cafes,...). Dann Alternativroutenberechnung mit Vermeidung von E-Strassen und zweistelligen Landstrassen.

Alternativ Grobplanung in Google Maps, das aber die Waldwege nicht kennt. Sehr gut brauchbar in Ballungszentren, weil die Radwege erfasst sind. Den ersten Vorschlag manuell korrigieren, indem die Route von E- und zweistelligen Strassen "weggezogen" wird.

Feinplanung: Manuell nach den Ergebnissen der Grobplanung. Entweder zu Hause am PC oder unterwegs am Smartphone. Dabei werden Daten aus Topokarten (z.B. eniro.se Online-Karte), aus der Papierkarte Cykelkartan (Radwanderwege), aus Google Earth und aus Informationen der Touristbüros verwendet. Letztere findet man auch online in allen grösseren Orten am Wege mit Listen zu Sehenswürdigkeiten, Unterkünften, Restaurants.

Kritische Stellen lassen sich in Schweden meist auch per Google Street View begutachten, weil das Kameraauto dort auch Nebenstrassen gefahren ist.
Sofern der Campingplatz WLAN bietet und ein Android-Smartphone vorhanden ist, lassen sich sämtliche Informationen auch unterwegs abrufen (u.a. Eniro-Karten-App). Bitte auch die Informationen im Radreise-Wiki zu Schweden lesen.