Re: Karte für Rennsteig-Rad(wander)weg

von: veloträumer

Re: Karte für Rennsteig-Rad(wander)weg - 16.02.18 14:32

In Antwort auf: sugu
Ich komme ganz gut mit den Karten der Landesvermessungsämter zurecht, die gibt es auch in
Thüringen mit Sonderausgaben für den Rennsteig. Wobei man auf dem Rennsteig-Wanderweg keine Karten braucht, weil an jeder Ecke einem ein weißes "R" entgegenlacht. Ich bin bisher nur auf Teilen des Wanderweges gefahren, den Radweg kenne ich nicht.

Für den Radweg gibt es auch eine Kennung, die meist zusätzlich zu den üblichen Radwegweisern (grüne Schrift auf weißem Grund) und an die Wanderwegkennung angelehnt ist. Es gibt zudem immer auch wieder Hinweise auf Rennsteig-Wanderweg, gelegentlich auch auf Rennsteig-Radweg, die nicht systematisch sind, also z.B. geschnitzte Holzschilder usw. Der Radweg ist 30 km länger als der Wanderweg. Teils identisch mit Wanderweg, teils aber auch nicht nicht, teils liegen beide nahe beieinander, teils sind sie weit getrennt (z.B. vom Grenzadler zu Ebertswiese). Manchmal führt der Wanderweg sogar direkt neben der Straße her (z.B. bei Schmücke/Großer Beerberg, höchste Stelle des Rennsteigs). Dort wird die Radroute übrigens über die Straße geführt - also für Roller dann ein Herausforderung, weil auf der Straße keine Roller erlaubt sind (ist kein Fahrzeug) und weil der Wanderweg dort teils ziemlich wurzelig ausschaut.

Nebenbemerkung: Ich bin kein Rennweg/Rennsteig-Spezialist, bin nur einen kleinen Teil gefahren, habe ihn aber mehrfach gekreuzt und deswegen diverse Eindrücke. Ich wusste im letzten Mai auch noch nicht, dass es Rad- und Wanderweg gibt, war also auch manchmal etwas verwirrt bzw. habe nicht darauf geachtet, zumal ganz anders kreuz und quer durch den Thüringerwald gefahren. Ich fahre eigentlich nie stur vorgegeben Routen nach.

Meine längste Passage lag zwischen Inselsberg und Heuberghaus. Ab Inselsberg hat man sogar drei Varianten: Rennsteigradweg, der ein Teilstück lang auch "Gelber Weg" heißt, unmittelbar nach dem Parkplatz zweigt der Rennsteig-Wanderweg vom Gelben Weg ab, beide Wege schließen sich aber später bei einer Hütte wieder zusammen. In dieser Passage ist der Wanderweg sicherlich waldbodiger als der Radweg, wäre aber in meinen Augen auch fahrbar gewesen, ggf. auch mit Roller. Kann ich aber nicht so genau einschätzen. Die dritte Variante wäre leicht unterhalb Parkplatz Inselsberg der Mommelsteinradweg gewesen, dort hätte man später östlich und unweit Heuberghaus eine Wegverbindung zum Rennsteig gefunden (Mommelsteinradweg führt dann recht deutlich abseits nach Süden).

Generell gibt es häufig mehrere Alternative, weil der Thüringerwald ein vielschichtiges Netz aus Wander- und Radwege oder auch Loipen hat (und sich für die Zecke auch immer wieder überschneiden (oft auch Forstpisten). Man muss also nicht unbedingt "Rennsteig" fahren. Offiziell gibt es übrigens wohl auch an einigen Stellen zwei Wanderwegvarianten, Rennsteig ist also mittlerweile mehr ein Wegenetz auch aufgrund der verschienen Nutzertypen. Die Ausschilderung ist eigentlich sehr gut, wegen der vielen Alternativen für Erstbesucher aber nicht immer übersichtlich. Z.B. ist am Inselsberg der Rennsteig-Radweg ausgeschildert, bei der Verzweigung zum Wanderweg wenig weiter ist aber nur der Wanderweg mit "Rennsteig" angeschrieben. Man muss also ahnen, dass der "Gelbe Weg" (auch nicht unbedingt angeschrieben) der Rennsteig-Radweg sein soll. Das ergibt sich allerdings aus der besseren Spur einerseits und dem Bilck in die Karte anderseits doch recht eindeutig.

Kompass-Karte: sind zwei, nämlich westlicher und östlicher Thüringerwald. Der Radweg ist grün markiert und mit "REN" auch gelabelt, auf der Kartenoberfläche aber schwerer auszumachen als der rote Strich des Rennsteig-Wanderweges mit "R". Man muss also etwas genauer hinschauen.

Zu Verwechslungen mit dem Wanderweg kann es auch deswegen kommen, weil Hardcore-MTBer natürlich auch gerne über Wurzeln etc. fahren und Trails vorziehen gegenüber breiten Waldpisten. Also finden sich auch Radler gezielt auf dem Wandertrail. Auch oben gemachte Bemerkung von Toxxi zu den Steigungen mag mit der Verwechslung der Wege zusammenhängen. Sicherlich sind die Anfahrten im Westen und Osten steiler als der Haupteil der Kammroute, möchte da auch nicht ausschließen, dass es zweistellige Steigungswerte geben kann. Für die weitesten Teile liegen die Steigungen sicherlich aber nicht über 10 Prozent, eher signifikant darunter. Natürlich geht es immer mal wieder auf und ab, natürlich ist das Fahren auf Pistenuntergründen immer etwas mühsamer und einige Pistenbereiche können bei schlechtem Wetter auch mal schnell recht "tief" werden - schließlich heißt es Thüringer WALD, ist also oft schattig und hält die Feuchte länger.