Re: Akkulaufzeit: Navi vs. Smartphone?

von: Keine Ahnung

Re: Akkulaufzeit: Navi vs. Smartphone? - 11.08.19 09:08

In Antwort auf: iassu
Die ständige Präsenz der Navigation halte ich für glattes Teufelszeug.


Ich denke, dass das von der Art und Weise abhängt, wie man so eine Radreise angeht. Ich stecke viel Zeit (und Freude) in die genaueste Planung meiner Radreise und suche mir hier viele kleine Sträßchen und Wege, die mich weg von Autos und hinein in die Natur bringen. Ohne Navigationsgerät würde ich die höchstens finden, wenn ich ständig auf Karten sehr guter Auflösung immer wieder jede Abzweigung überprüfe.

Das einfache drauf Losfahren, welches ich durchaus früher gemacht habe und auch jetzt für meine Tagesausflüge verwende, bringt mich bestenfalls zufällig auf solche Wege und dann nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis. Eigentlich habe ich angefangen, Strecken im Voraus zu planen und (anfangs noch mit einem Autonavi) zu verfolgen, als ich hier in den Norden gezogen bin (2001). Ich war fürchterlich frustriert, als ich immer wieder, wenn ich in kleine Wege gebogen bin, am Ende in einer Sackgasse landete, die vor einem Wassergraben endete oder vor dem Zaun einer Kuhweide.

Was mich nerven würde, wäre ein Navi, welches mich ständig anquatscht. Ich will eigentlich nur ab und zu einen Blick auf die Tracklinie werfen und dann wieder die Umgebung auf mich wirken lassen. Entdecke ich etwas, was mir interessant vorkommt, so weiche ich auch immer wieder einmal von der geplanten Strecke ab, habe dann aber auf der Navikarte einen guten Überblick über die vorhandenen Wege und ich weiß auch, wie ich zur ursprünglich geplanten Strecke zurückfinde.

Ich glaube, dass Du deutlich weniger Interesse an den kleinen Waldwegen und zum Teil schlechten und holprigen Pfade hast, die ich gerne fahre. Daher werden Dir sicherlich Straßen mehr liegen. Dann wird es deutlich einfacher, spontan und ohne Navigation unterwegs zu sein. Wenn ich an meine Tour durch Bosnien dieses Jahr denke, so muss ich aber sagen, dass selbst als größere Straßen eingezeichnete Wege sich häufig als - nach unseren Maßstäben - schlechte Wald- und Wiesenpfade herausgestellt haben, bei denen ich mir nie sicher war, ob ich schon in einen ("wortwörtlich") Holzweg abgebogen bin oder ob ich immer noch auf der "Hauptstraße" war. Aber auch in Bosnien kann man die richtig dicken Straßen wählen, wo dann - bei einigermaßen vorhandenem Orientierungssinn (bei mir kaum vorhanden) - keine Navigationshilfe nötig ist. Alleine ist man auf diesen Strecken dann ja auch nicht und was die Infrastruktur (Supermärkte, Hotels usw.) angeht, wird man dort auch ein leichteres Leben haben und muss nicht im Umkreis von 20 km die nächste Ansiedlung suchen, wo man dann auf einen Tante Emma-Laden hoffen kann.

Kurz und gut, die Bedürfnisse sind unterschiedlich, so dass man immer nur seine eigenen Vorlieben und Einschätzungen präsentieren kann, die aber durchaus nicht von jedem geteilt werden. Das ist auch gut so - sonst wäre die Welt doch recht langweilig zwinker .