Re: Garmin oder was?

von: cyclist

Re: Garmin oder was? - 05.09.19 19:32

Hallo Dieter,
was die Begriffe angeht, so muss man da genau unterscheiden:
- Höhenprofil: Ist der Höhenverlauf eines geplanten Tracks, eines aufgezeichneten Tracks, oder einer geplanten Route. Daraus lassen sich dann die Aufstiegs-/Abstiegshöhenmeter, der höchste/niedrigste Punkt, sowie je nach Software/Onlineanbieter die maximale oder durchschnittliche Steigung bzw. das Gefälle rausziehen.

- Höhenlinien: Die Höhenlinie ist einfach eine virtuelle Linie in der Landschaft, z.B. auf einer Höhe von 100m (200m, 300m, ...). Je nach Karte sind die Abstände zur nächsten Höhenlinie 10, 20 oder 25m --> es werden also Höhenlinien auf der Höhe von 100m, 110m, 120m, ..., oder 100m, 120m, 140m, ..., bzw. 100m, 125m, 150m, ... angezeigt.

- Schummerung: Klick Stellt quasi die Geländeformation nach.

- Höhenmodell: Manche Karten beinhalten - zusätzlich zu den Höhenlinien - auch ein Höhenmodell. Digitales Höhenmodell Hier lässt sich für jeden Punkt auf der Karte auch eine Höheninformation abrufen. Je nachdem welches DEM (Höhenmodell) in der Karte enthalten ist, beruht die Höhenangabe auf einem unterschiedlich großen Raster. Die derzeit aktuelle Garmin Topo-Karte Deutschland V9 beruht auf einem Raster von 20m --> Klick
Ältere, auf OSM-Daten basierende, Karten hatten, wenn denn, ein Höhenmodell mit einem Raster von 90m drin, auf Basis der SRTM-Daten. Mittlerweile haben auch viele der "freien" Karten auf OSM-Basis genauere Höhenmodelle integriert.
Hierbei wird (virtuell gesehen) ein Gitter mit einem Rastermaß von z.B. 20 oder 90m auf die Karte gelegt, an den Eckpunkten kann eine jeweils relativ genaue Höheninformation abgerufen werden, alle anderen Höheninfos welche innerhalb des einen Rasters (Quadrat) liegen, werden interpoliert, sprich rechnerisch ermittelt. Theoretisch kann sich in diesem Quadrat ein kegelförmiger Berg, aber auch ein entsprechendes Loch befinden...

Dazu beziehen sich alle Höhenmodelle auf die natürliche Geländeoberfläche. D.h. eine Talbrücke - die ja in der Realität annähernd steigungsneutral ist, wird im Höhenprofil, welches aus dem in der Karte integrierten Höhenmodell generiert wird, nicht berücksichtigt. Man fährt also (virtuell) z.B. 100Hm runter und auch wieder hoch. Bei einem Tunnel (Bahntrasse z.B.) fährt man "scheinbar" über den Berg.
So kommen dann teilweise ganz heftige Höhenprofile bei z.B. einer alten Bahntrasse zusammen... grins

Und nicht nur deswegen gilt - wie auch bei den "alten" Papierkarten - Karten lesen sollte man immer noch können! Und auch bei den Karten kann man "zwischen den Zeilen lesen"... zwinker