Re: Komoot Höhenmeter Planung vs. Aufzeichnung

von: Toxxi

Re: Komoot Höhenmeter Planung vs. Aufzeichnung - 23.06.20 05:32

Dazu gibt es seitenfüllende Diskussionen hier. Kurze Antwort - nein, es liegt nicht an deinem Handy.

Es liegt in der Natur der Sache. Höhenmeter ist keine so definierte Angabe wie eine Länge. Zum einen ist überhaupt nicht klar, wie man die berechnet (auch wenn es auf den ersten Blick trivial zu sein scheint).

Beispiel: Ich fahre an sich völlig flache 10 km Kopfsteinpflasterstraße, da überfahre ich ca. 100.000 Pflastersteine. Wenn jeder Pflasterstein einen 1 cm hohen Buckel hat, und ich diese Buckel alle mitzähle, dann lege ich nominell 1000 Höhenmeter zurück. Obwohl es flach ist. Offensichtlich ist das irgendwie praxisfern.

Das heißt also, dass irgendeine Art Glättungsalgorithmus auf die Daten angewendet werden muss, und das ist nun überhaupt nicht mehr trivial. Was zähle ich zu den Höhenmetern und was nicht? Pflastersteine? Bordkanten? Leichte Buckel an Bahnübergängen? Brückenauffahrten?

Wenn verschiedene Programme verschiede Algorithmen verwenden, kommen unterschiedliche Zahlen raus.

Und nun das zum Zweiten: Komoot wird für Planung und Aufzeichnung hoffentlich den gleichen Algorithmus verwenden. Der Unterschied kommt durch das zu grobe hinterlegte Höhenmodell bei der Planung. Insbesondere im welligen Gelände mit vielen kurzen Anstiegen ist das Modell einfach nicht fein, und dadurch gehen Höhenmeter verloren. Wirklich zuverlässig sind die Höhenmeter eigentlich nur im Hochgebirge zu berechnen.

Gruß
Thoralf