Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels)

von: Gravelbiker_Berlin

Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels) - 28.07.22 09:38

Ich bin immer zu blöd, dieses Antworten auf bestimmte Zeilen hinzukriegen, also muss ich es mit Stichworten machen:

Dein Tipp: "Halt Dich an Deine Planung". Ich hab ja keine, ich fahr auf gut Glück. Also ich hab ne Routenplanung, aber keine Übernachtungsplanung. Langsam wird mir aber klar, dass das im Osten ganz schön riskant ist, denn die Hoteldichte ist nicht grad üppig.
Zu Deinem Tipp, die nächste Landstraße nehmen: Man muss dann eben erst mal aus so einer Situation mit einem schlechten Radweg rauskommen, nicht immer ist die Landstraße unmittelbar in der Nähe. Die Sache ist aber damals gut gegangen und genauso, wie Du geraten hast. So lange war die schlechte Passage dann doch nicht. Und ich bin dann tatsächlich über fast leere Landstraßen zügig zum Hotel gelangt. (indem ich vom geplanten Radweg abgewichen bin). Es war nur einmal mehr, dass ich mich gewundert habe, entlang welcher Wege in Sachsen Anhalt Radwege geplant werden.

Sachsen: Ich glaube, Du meinst diese Rad-Beschilderungen zum nächsten Ort, vermute ich jedenfalls mal. Oder was meinst Du mit ausgewiesenen Radwegen? Also diese Schilder auf weißem Grund, die einen meinetwegen nach Olbernau führen. Diese Routen finde ich aber auf keiner digitalen Karte wieder, es wäre daher ziemlich umständlich, mit denen eine Planung zu machen (ginge dann eigentlich nur Papierkarten wie ADFC Fahrradkarte zu Rate zu ziehen).

Diese Webseite, die Du zitierst, das ist glaub ich die, die ich auch schon gefunden hatte, wo ich fand, diese Radwege, die da stehen, gibt es alle gar nicht wirklich. Und da standen dann auch Sachen wie Müglitztal drin, wo man Meinungen im Internet lesen konnte, da sei viel zu viel Verkehr, um dort radzufahren. Aber ich werde mir das noch mal angucken, danke für den link.

Ich bin in Sachsen die großen und auch kleinen Flußradwege abgefahren, Zschkopau-Radweg fehlt mir noch, aber sonst das meiste, sogar Pleißeradweg, ich bin den Erzgebirgskammweg gefahren, Euregio Egrensis im Vogtland, die D4-Mittellandroute, aber jetzt wird es langsam schwierig, noch was zu finden (was einfach digital zu finden ist). Ich bräuchte mal was, was quer (also ost-westlich) verläuft und parallel zum Mittellandradweg, ich bräuchte eine ROute nördlich und eine Route südlich davon (also zwischen Erzgebirgskammweg und D4-Mittelland-Radweg), oder auch Radwege, die Richtung Erzgebirge zwischen den Flussradwegen (wie den beiden Mulderadwegen) verläuft, also eher so über die Kämme. Vielleicht bin ich ja ungerecht, aber es fällt schon ein bißchen auf, dass Sachsen weniger überregionale Radwege hat. Ist auch schwierig, denn es ist sehr dicht besiedelt.

Mit Ost-Harz stimm' ich Dir völlig zu. Aber auch da wird es sicherlich gangbare Wege geben, ich habe jedenfalls noch Querungen des Ostharzes vor, von Süd nach Nord und Ost nach West (oder umgekehrt). Ich meinte aber Harzvorland, und das ist ja weit weg von der Grenze, da sollten solche Ausreden eigentlich nicht mehr gelten. Es ist aber okay, ich fahre ja all die schlechten Wege anstands- und klaglos (nur wenn es zugewachsen ist, dann schimpf ich schon mal). Aber Planen kann man eben nicht, man weiss nie, wie lange man für eine Strecke braucht, mal hat man einen 25er Schnitt und mal hat man einen 5er Schnitt. Das gilt natürlich auch für Wind, aber zusätzlich kommt noch die Unsicherheit über die Wegbeschaffenheit hinzu.

Meine Äußerung zu Open Street Map und mangelnden Einträgen im Osten war vielleicht auch voreilig, ich bin immer noch digitaler Anfänger und muss mich damit noch mehr beschäftigen.

Was Du über den Vergleich Radwege West und Ost schreibst, kann ich ganz gut nachvollziehen. Ich finde inzwischen auch, das Radfahren im Osten attraktiver ist. Meckern dürfen wir Ossis aber trotzdem mal übers eigene Land, find ich, nicht alles ist nur gut hier.
Radfahren im Osten ist eh für mich näher, und kommt daher eher in Frage. Vor allem ist der Osten dünner besiedelt, schrieb ich ja schon, das macht allein schon sehr viel aus.

Gerade Deine Beobachtung, dass man aus den Städten rausgehalten wird bei der Radwegsführung im Westen, jetzt wo Du das schreibst, ja, das ist mir auch verschiedentlich aufgefallen. Man fährt da immer so an kleinen Flußwegen, Tennisplätzen, Fußballplätzen, Reithöfen, Bauernhöfen, Gärten und Feldern und ähnlichem lang und merkt gar nicht, dass man grad an einer Stadt vorbeifährt. Hat aber auch was Positives, ruhig, wenig Verkehr. Und geht im Westen vielleicht auch nicht anders, die Städte sind dort ja nicht so einsam wie die ostdeutschen Städte, da ist schon deutlich mehr Autoverkehr.

Mein Eindruck ist vor allem: Im Westen ist man schon gut damit beraten, erst mal die Radwege zu nehmen, im Osten kann man schon auch mal riskieren, Routen abseits von Radwegen zu planen, weil insgesamt doch noch weniger Verkehr ist. Aber auch das ist schwierig, man kann sich schnell verschätzen, und die Straße ist dann doch dicht befahren.
Viele Grüße
Christoph