Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels)

von: martinbp

Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels) - 28.07.22 13:50

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Daraus dürfte sich eine sehr viel höhere Einwohnerdichte in Westdeutschland ergeben. Genauer nachzurechnen hab ich grad keine Lust.
Es gibt im Netz Karten Deutschlands, die nach Einwohnerdichte eingefärbt sind, da sieht man das auch.

Christoph


Generell ist Westdeutschland dichter besiedelt als der Osten, aber sowohl hier als auch da gibt es gewaltige Unterschiede.

Im Bereich Mecklenburger Seenplatte, Prignitz, Uckermark, Altmark ist die Bevölkerungsdichte extem niedrig 40-50 Ew/km2.
Im Fläming, Potsdam-Mittelmark, Oberhavel, im Spree-Dahme Kreis, Barnim wäre sie auch gering, aber dort sind die Kreise ja so angelegt, dass möglichst jeder ein Stückchen am dicht besiedelten Speckgürtel hat.

Und in Westdeutschland gibt es Landkreise mit 500-600 EW/km2 (im Umland von Stuttgart und Frankfurt, vom Ruhrgebiet ganz zu schweigen), aber eben auch extrem dünn besiedelte Regionen, wie das Wendland oder die Lüneburger Heide.

Im Gegensatz dazu ist das Erzgebirgsvorland ziemlich dicht besiedelt (ca. 200 Ew/km2) DAzu führen alle Täler quasi in Süd-Nord-Richtung. Deshalb wird es dort auch keinen touristischen Radweg geben, es wäre ein ständiges Auf und Ab durch die Dörfer. In der Höhe des Erzgebirges sieht das schon anders aus- man kann auf dem Kamm des Gebirges bleiben, aber auch dort wird man viele Höhenmeter sammeln. Auf der tschechischen Seite gibt es die "Krusne hory magistrala", sozusagen ein Kammradweg.

Und dünn besiedelte Regionen sind natürlich auch dünn ausgestattet, was Einkaufsmöglichkeiten betrifft- das sollte man bei der Routenplanung mit einbeziehen.
Meine ungarischen Radelbekannten, die mal durch Deutschland geradelt sind, wundern sich immer wieder, wie schwer es ist, in Deutschland einzukaufen. Sie sind es nicht gewohnt, dass die Radwege zwar möglichst autofrei durch die Innenstädte der Städte führen, aber dass man zum Einkaufen eben gerade die großen Straßen am Rande der Städte aufsuchen muss. (Im Stadtzentrum von Leipzig z.B. muss man schon sehr die Augen aufhalten, wenn man den Lidl im Petersbogen finden will- das ist der einzige, der mir im Stadtzentrum einfällt)).

Auch am Donauradweg sind die Orte, wo der Radweg praktisch direkt (auf Sichweite) an einem Supermarkt vorbei führt recht selten, so dass man die sich bietenden Gelegenheiten nutzen sollte, wenn man auf Selbstversorgung eingestellt ist.
Für Restaurantbesucher ist es dort natürlich einfacher.

Insofern sind die digitalen KArten, wo man die Supermärkte, Bäcker u.ä. anzeigen lassen kann, schon eine echte Hilfe.
Hier in Ungarn gibt es noch in jedem Dorf (allerdings haben wir kaum so so kleinen Dörfern mit 100 Einwohnern) einen kleinen Laden, auch wenn sie teurer sind als ein Lidl.