Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels)

von: martinbp

Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels) - 29.07.22 16:58

Naja, digitaler Anfänger ist keine Altersfrage (bin 68), sondern eine Frage, wie tief man sich in solche Dinge einarbeiten möchte. Und da mich Landkarten schon von klein auf interessiert haben, habe ich mich schon ein bisschen damit beschäftigt- aber es gibt eben auch gewisse Dinge, die für mich definitiv ausgeschlossen sind: Garmin und Google.

Was die Routenplanung anbelangt: Meine Anforderungen sind so ahnlich wie Deine. Deshalb nehme ich als Grundlage das Trekking-Profil. Das versucht nach Möglichkeit über Radwege und Radrouten zu führen und schließt nicht asphaltierte Wege nicht generell aus (wie z.B.
das Routingprofil "Rennrad", das man kaum auf unbefestigte Wege zwingen kann, auch wenn es nur wenige km sind).

Bei Gepäcktouren (allerdings fahre ich mit relativ viel Gepäck) schaue ich dann nach der Wegbeschaffenheit- da möchte ich möglichst keine Holperpisten. Oder verändere bei gleichem Start-und Zielpunkt (sowie für mich wichtigen Wegpunkte: Sehenswürdigkeiten, Einkaufsmöglichkeiten usw. ) mal das Profil auf "Rennrad-wenig Verkehr" oder "Trekking-ignoriere Radrouten" und gucke was dabei herauskommt. Und dann müssen oft Zwischenpunkte gesetzt werden, die nur dazu dienen, die Route auf die von mir gewünschte Strecke zu legen.

Wofür auch ich keine gute Idee habe, wie man die Verkehrsbelastung prognostizieren kann. Klar, Bundesstraßen habe meist mehr Verkehr, allerdings habe ich z.B. im Ilmtal schon oft Abschnitte auf der ehemaligen B87 (heute Landesstrße 3087) zurückgelegt, um schneller voranzukommen. Auch die früher schreckliche B4 von Ilmenau nach Schleusingen ist heute ganz gut zu befahren. Bei beiden war der Bau der Thüringer-Wald-Autobahn der Grund für die Herunterstufung. Trotzdem kommt natürlich auch mal ein Schwerlast-LKW.

Also die Kategorie allein reicht da nicht aus. Oft sind solche ehemaligen Bundesstraßen wenigstens einigermaßen breit, so dass man als Radler keine Autoschlange provoziert, die nicht an einem vorbeikommt. Aber dafür gibt es einfach keine Patentlösung. In Deutschland versuche ich mach Möglichkeit (wenn ich mich nicht so gut auskenne, wie im Ilmtal) Bundes- und Landesstraßen möglichst generell zu vermeiden, und auf Radrouten untwegs zu sein. Kreisstraßen würde ich zwar nicht generell ausschließen, aber das ist eben auch ortsabhängig.
Es ist durchaus schon vorgekommen, dass ich ein paar Kilomter auf einer "richtigen" Strße gefahren bin und dann entnervt wieder auf den Radweg ausgewichen bin. Aber auch das Gegenteil: der Radweg nimmt jeden steilen Hügel am Wegrand mit- für die Straße wurde eine Schneise geschlagen, da bleibe ich dann wenn, ich sehe, es ist kaum Verkehr, auch mal auf der Straße.

Hier in Ungarn fahre ich auch mal auf Fernstrßen, wo das Radfahren verboten ist, einmal weil es keine vernünftige Alternative gibt, zum anderen weil der Verkehr gar nicht so schlimm ist, wie die Kategorisierung vermuten lässt (Straße mit einstelliger Nummer) Aber generell würde ich das nicht empfehlen, ich weiß in etwa, wie stark befahren einzelne Hauptsttraßen sind, aber Fremde können das nicht einschätzen.

Andererseits gibt es hier auch Straßen mit 4-stelliger Nummer im Umland, die ich nur am Sonntag, und auch dann nicht gern benutze. Die führen alternativlos in die Vororte im Speckgürtel, wurden meist angelegt, als das noch quasi Dörfer waren und sind dementsprechend schmal, aber voll mit teuren(großen) Autos. Da hilft nur die Ortskenntnis

Insofern ist das ein unerschöpfliches Thema
Viele Grüße
Martin