Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels)

von: Gravelbiker_Berlin

Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels) - 29.07.22 18:08

Da zeigen sich schon die Vorurteile. Ich assoziiere automatisch jemanden, der digitaler Eingeborener ist, mit jünger als ich. Und Du bist 68. Das war ne Überraschung.

Andererseits, ich habe einen Kollegen, der ist 2 Jahre älter als ich und macht allen Jüngeren in allen digitalen Medien was vor. Was vor allem zählt, ist Interesse und ein analytischer Verstand. Nicht primär Alter.
Deine Kartenleidenschaft teile ich ja im Prinzip. Insofern, wenn ich mal Rentner bin, vielleicht hab ich dann auch die Zeit, das Digitale nachzuarbeiten.
Im Moment kann ich mich nur damit etwas ausführlicher beschäftigen, weil ich Corona hab / hatte. Ab Mo bin ich aber wieder gesund geschrieben.

Okay, Trekking. Das hätte ich wohl intuitiv auch als alternatives Profil genommen. Ich werde noch mal mit dieser Einstellung ein routing machen und gucken, was anderes rauskommt.

So, wie ich unterwegs bin, ist "sicherste Route" aber tatsächlich auch interessant. Ich habe fast kein Gepäck, und ein teures Gravelbike. Das schreit ja förmlich danach, vom Asphalt runterzukommen. Allerdings ist die Realität ja doch meist viel Asphalt. Insofern richte ich die Wahl der Reifen eher auf Asphalt aus. Und nur so, dass die eben noch halbwegs offroad funktionieren.

Ansonsten sind die Limitationen eigentlich nur Vorankommen. Wenn man ewig nur im Schritttempo unterwegs ist, oder gar oft absteigen und laufen muss, dann wird man allmählich ungeduldig, man wollte ja radfahren und nicht wandern.
Aber mein Eindruck ist, man überbewertet die Langsamfahrstrecken, in Wirklichkeit sind das oft eher nur kurze Abschnitte. Die andere Limitation ist die Ausdauer aller Körperteile. Schwachpunkt ist der Rennlenker beim Gravelbike. Nach Berlin-Hameln haben mir noch ne ganze Weile die Handinnenflächen weh getan. Man darf es nicht übertreiben. USA quer von ost nach west nur auf Kieswegen, das wird keiner durchhalten, schätze ich. (Dort, aus dem mittleren Westen ist die Gravelbike-Idee ja hergekommen).

Den Luxus, dass ich tagsüber fast wie einer unterwegs bin, der nur 'ne Tagestour macht, den bereue ich dann allerdings manchmal abends. Während die mit viel Gepäck dann ihr Zelt aufbauen, wenn nichts anderes zu finden war, stürze ich verzweifelt nach 'nem Hotel rum. Klingt aber vielleicht auch dramatischer als es ist, ich habe in der Regel noch die Reserven, noch mal 50km (auf Straßen) zu fahren.

Du bist also gegen Garmin? Ich liebe ja meinen Garmin Edge 1030. Er macht mich bedingungslos glücklich, ich weiss eigentlich gar nicht, was ich an ihm rumzumeckern hätte, jetzt wo ich ihn halbwegs verstanden habe. Und Google. Naja, ich glaub, Anfänger wie ich (mit wenig Zeit und noch weniger Ahnung vom Handy als von Computern) müssen das erst mal nehmen. Die Diskussion ist ja hier schon verschiedentlich aufgetaucht.

Allein die Hotelsuchfunktion ("Hotels in der Nähe"). Hat da irgendwer was Gleichwertiges zu bieten? Allerdings, im Osten hängt es oft am Netz. Die POI-Suche von Garmin taugt jedenfalls nicht viel, und ist ja auch nicht kartenunterstützt. Man müßte immer erst ne Routenplanung anwerfen um zu gucken, wo das Hotel eigentlich genau liegt.

Ja, Autoverkehr ist tatsächlich ein unerschöpfliches Thema. Leider! Ich bin ja da eher radikal und sage, am besten, es gäbe keinen! Aber ich bin ja im Vergleich zu Dir noch ein "junger Wilder".
Grüße
Christoph