Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels)

von: Gravelbiker_Berlin

Re: 2 Fragen zu Brouter (streckenqualität/Hotels) - 30.07.22 11:27

Also Radweit, ja das kenne ich sogar. Ich finde sogar die Kartendarstellung nicht schlecht, tatsächlich mache ich es selbst ganz ähnlich. Ich mache eine Bildschirmcopy, lade das dann in Powerpoint und bearbeite es, so dass ich viele Kartenausschnitte auf eine Seite kriege und drucke es aus und nehme es mit. Der gleiche Gedanke lag sicherlich der Kartendarstellung von Radweit zu Grunde.
Ich bin radweit von Dresden (genau gesagt Nünchritz) nach Berlin gefahren. Das richtet sich sicherlich eher an Rennradfahrer, ich hatte nur ein kurzes Stück Kies, das könnte man mit einigermaßen pannensicheren Rennradreifen (ich fahre auf dem Rennrad Continental 4 seasons) auch noch fahren. Ansonsten war die ganze Strecke nur Asphalt.

Aber es hat sich auf dieser Dresden-Berlin-Radweit-Tour genau das bestätigt, was wir ja eh schon alle wissen. Auf den ersten Kilometern aus dem Dresdner Raum raus war noch ziemlich viel los, dann bin ich viele viele Kilometer völlig einsam unterwegs gewesen, auf 2-spurigen Asphaltstraßen mit Mittelstreifen, die immer geradeaus gingen. Herrlich! Der reinste Rennradtraum!

Und dann, vielleicht ca. 30 bis 40km südlich von Berlin, wurde es immer voller. Das Problem sind also immer die Ballungsgebiete, nicht die leeren einsamen Räume dazwischen.
Wobei der Dresdner Raum meiner Meinung nach noch schlimmer ist als der Berliner Raum. Da gibt es ja wirklich kaum Strassen, die schwach befahren sind. Und deswegen finde ich nach wie vor, die Anstrengungen der Sachsen, Radwege auszuweisen (und nicht nur auszuweisen, sondern durch entsprechende Infrastruktur auch zu ermöglichen), sind einfach unzureichend. Jedenfalls in bestimmten Regionen Sachsens.

Genau genommen, wenn man sich aber die Riesenflächen in Brandenburg rund um Berlin anschaut, so viele Radwege gibt es da auch nicht. Allerdings zählen da sehr großflächige Truppenübungsplätze als Ausrede, diese Ausrede haben die Sachsen nicht so. Leipzig scheint mir okay für Radfahrer und für Touren aus der Stadt raus, aber Dresden, das könnte echt besser sein. Und der gesamte Vorerzgebirgsraum auch.

Diese Nachteile der Radwege, die Du aufzählst, stören mich tatsächlich nicht so. Deutschland ist ja viel zu klein. Wenn man da immer die direkten Wege von A nach B radeln würde, wäre man ja ruckzuck durch. Ich finde eigentlich gerade dieses Zickzack der Radwege durch Schrebergärten und Parks, an Bächen lang, und eben über Feldwege (was die Route natürlich länger macht), ziemlich reizvoll. Es ermöglicht ja auch ruhige Stadtdurchfahrten. Ganz oft hat man enge 90°-Kurven, und muss fast auf Null abbremsen, das stimmt schon auch. Aber ich will mich ja anstrengen, und wenn man dadurch mal langsam fahren muss, hat man wenigstens mal Zeit sich umzugucken. Sonst würde ich die ganze Zeit wohl nur heizen so schnell ich kann.

Ich habe auch schon drüber nachgedacht, wie ich BRouter dazu bringe, mir verschiedene Routen auszuweisen. Solange ich von bekanntem Terrain starte, werde ich einen ähnlichen Weg gehen, wie Du beschrieben hast. Ich würde einfach den Startpunkt mal weiter nördlich, mal weiter südlich setzen (oder weiter westlich oder östlich). Das geht gut, solange man das Terrain kennt.

Das mit dem Kreis ziehen muss ich mal ausprobieren. In dem Fall habe ich mir aber geholfen, in dem ich die Route auf die bekannte Ausfahrstrecke, die ich immer fahre, gezogen habe, schon war die Routenplanung im Umland und vernünftig. Das geht aber eben nur, wenn man sich in der Gegend auskennt.

Ich glaube jedenfalls, das wird der Weg für die Zukunft für mich sein. Ich werde mir an Wochenenden, oder eben durch die Start und Endstücken von Mehrtagesrouten, zunehmend genug Kenntnis über einen Umkreis von 100 bis 150km um meinen Wohnort erarbeiten. Hinzukommen irgendwann hoffentlich auch wieder Regio-Bahnhöfe als Start- und Endpunkte für Touren, wenn hoffentlich (!!!!) das 9-Euro-Ticket irgendwann wieder möglichst ersatzlos abgeschafft wird. (Ich hasse die Grünen für dieses 9-Euro-Ticket!!).

Dann kann ich tatsächlich spielen, indem ich unterschiedliche Startpunkte für BRouter-Planungen weiter weg aus Berlin raus im 100-Umkreis meines Wohnortes verwende und such mir dann eine davon aus, oder probiere sie alle.
Das Wichtigste wäre jetzt für mich erst mal die Fleißarbeit, die vergangenen Touren alle zu archivieren und z.B. auf der Webseite, die Du vorgeschlagen hattest, darzustellen. Bevor ich vergesse oder auf dem Rechner nicht mehr finde, wo ich die vergangenen Jahre langgefahren bin. Langsam wird es nämlich unübersichtlich.

Erst wenn ich das mache, sehe ich, wo ich schon langgefahren bin und wo die Lücken sind, die ich mir dann mit BRouter und sicherste Route (oder auch Trekkingrad) erschließen kann.
Ich glaube aber, Papierkarten nehme ich zusätzlich noch zur Hand.

Auf jeden Fall hab ich jetzt erst mal ne Menge auszuprobieren.
Das erst mal als Antwort auf Deinen einen Beitrag. (Ich wollte eigentlich erst mal alle Antworten durchgucken, aber wenn man im Antwortmodus ist, scheint das in diesem Forum nicht mehr zu gehen, möglicherweise hast Du in den anderen Antworten schon was behandelt, was ich hier jetzt schon geschrieben habe.)

Am unklarsten ist dabei noch, wie ich mit der Hotelsituation verfahre. Ich denke, das Beste wäre wahrscheinlich, Bildschirmschnappschüsse von Googlemaps auszudrucken, und dort mit Filzstift die Route reinzuzeichnen. Das muss nicht besonders detailreich sein. Es reicht eine grobe Routenskizze, man muss ja nur sehen, ob ein Hotel grob in der Nähe ist, es kann schon mal 5km von der Route entfernt sein, macht ja nix.
Beim letzten Mal hab ich es andersrum gemacht, also die Caminaro-Darstellung mit exakter Routenplanung ausgedruckt und dann die Hotels per Hand eingezeichnet (von GoogleMaps entnommen). Das ist zu umständlich, fand ich. Die Route in eine GoogleMaps-Karte grob einzuzeichnen, das ginge schneller.

Ohne Papier und Drucker kommt man aber zur Zeit noch nicht aus. Zumindest wenn es um Hotels geht. Und eine Liste mit Telefonnummern mitzunehmen scheint mir auch sinnvoll. Es dauert einfach zu lange, das unterwegs erst mit Googlemaps rauzufinden. (und booking.com kann man eh ziemlich vergessen, im Osten ist da nur ein Teil der Hotels vertreten, und was da immer alles schon ausgebucht erscheint, das glaub ich auch nicht so richtig, wenn man da vor dem Tresen steht, oder anruft, haben die trotzdem manchmal noch ein Zimmer).

Bloß gut, dass ich Corona hatte, so hatte ich mitten im Sommer mal Zeit, mir das alles etwas ausführlicher anzuschauen. Normalerweise komme ich im Sommer nicht dazu, und im Winter fehlt mir der Elan dazu. Da kann man sich immer gar nicht vorstellen, dass man irgendwann in 2 oder 3 Monaten wieder so fit und tatkräftig sein wird, 1000km Routen abzufahren (also hat man auch nicht den Elan, diese im Winter zu planen).

Grüße
Christoph